Bear Stearns, das ist soeben zu erfahren, hat das Market Making für rund 200 Zertifikate ausgesetzt.

Für Freunde der Realsatire:

Experten raten Laien: Finger weg vom Edelmetall

Highlights:

"...Gold ist keineswegs die sichere Geldanlage, als die es oft gepriesen wird», sagte Roland Aulitzky von der Stiftung Warentest in Berlin am Freitag dem dpa-Themendienst. ... Langfristig drohten bei Gold starke Preisschwankungen - dadurch sei eine Geldanlage äußerst spekulativ, warnte der Experte der Zeitschrift «Finanztest». ... Auf lange Sicht seien Privatanleger besser beraten, wenn sie ihr Geld in Aktien- oder Indexfonds anlegen, also etwa in den Dax investieren. Gold könne höchstens ein Teil einer umfassenderen Anlagestrategie sein, empfahl Aulitzky. Als Faustregel gelte dabei: Der Anteil im eigenen Depot sollte nicht mehr als zehn Prozent betragen.

Dabei lohne es sich für Kleinanleger oft nicht, Gold als Barren oder Münzen zu kaufen. «Hier muss man erstens die Lagerkosten bedenken, und zweitens klaffen die An- und Verkaufskurse oft stark auseinander», sagte Aulitzky. ..."

Dann die krönende Erkenntnis des Experten:

"... Stattdessen könnten Anleger mit Zertifikaten auf den Goldpreis spekulieren, ohne das Metall direkt zu kaufen. Diese Wertpapiere verbriefen das Recht auf eine bestimmte Menge Gold und bilden den Goldpreis eins zu eins ab."

Alles klar?

Die Stiftung Warentest ist geschmiert.

Hmn, um ein einfaches Beispiel aus dem Leben gegriffen zu bringen:

Fragt einfach mal einen beliebigen, redseligen Reifenhändler, warum mal der eine und warum mal der andere Winterreifen in den "Test-Heftchen" am besten ist.

Zitat

Original von Jürgen

Bear Stearns, das ist soeben zu erfahren, hat das Market Making für rund 200 Zertifikate ausgesetzt.

Käufer von Garantiezertifikaten sollten sich darüber im klaren sein, dass sie im Falle der Insolvenz des Emittenten - hier im Beispeiel Bear Stearns - nur ein Gläubiger unter vielen sein werden. Es hängt demnach davon ab, wieviel es noch zu verteilen gibt, wenn man seine \"Garantie\" einlösen möchte.

Vor ein paar Tagen hatte ich genau dieses Szenario mit einem Bankberater (einer sehr großen Bank) besprochen, weil ich ebenfalls ein paar Zertifkate im Depot hatte. Ich hab gefragt, was ist "wenn es zur Pleite des Emis kommt...?"

Daraufhin der Berater: "dann haben wir ganz andere Probleme."

Zitat

Die Stiftung Warentest ist geschmiert.

Nee, kaum - Was die Warentests angeht, kann man das nicht so behaupten - Aus eigener Erfahrung kann ich der Stiftung ihre Objektivität nicht absprechen, ich hatte früher aus beruflichen Gründen Einblick in einige Warentests...
Fakt ist aber eindeutig, dass die Stiftung Warentest zum Teil aus Bundesmitteln finanziert wird, d. h als Ausgeich für den Ertragsausfall durch das Werbeverbot in den Publikationen erhält man Gelder vom Staat - de facto schon ein innerer Interessenkonflikt -
Inwieweit einzelne Mitarbeiter oder Redakteure kungeln, kann ich natürlich nicht beurteilen, ist natürlich nie auszuschließen, aber die Testberichte gehen durch viele Hände - und das Prozessrisiko ist für die Warentester enorm, daher ist man da extrem vorsichtig...
Bei den Finanztestern ist eine gewisse Systemnähe natürlich vorprogrammiert, daher wäre es vermessen, von der Stiftung zu erwarten, dass sie eine Anlage in physischen Metallen empfiehlt, ich glaub, da würde der Chefredakteur schneller als man denkt aus seinem Sessel katapultiert... Zitat von ihm: "Das beste ist, zu riestern"

Zitat

Daraufhin der Berater: "dann haben wir ganz andere Probleme."

Gute Antwort wie ich finde. Stimmt nämlich.

Zitat

Original von Outbacker
Für Freunde der Realsatire:

Experten raten Laien: Finger weg vom Edelmetall

Da fehlen einem doch die Worte. Gerade durch den (vermeintlich) guten Ruf der Stiftung Warentest fallen bestimmt nicht wenige Leser auf solche "Empfehlungen" herein.

Marty

.. hatten wir da nicht vor einiger Zeit eine Diskussion hierzu?

( Ich finde es gerade nicht.)

Auf alle Fälle würde ich von Zertifikaten die Finger weg lassen.

Wie oben richtig beschrieben wurde dürfen sich die Anleger in Zertifikaten
in die Reihe der Gläubiger einreihen.

Zitat

Original von Marty

Da fehlen einem doch die Worte. Gerade durch den (vermeintlich) guten Ruf der Stiftung Warentest fallen bestimmt nicht wenige Leser auf solche "Empfehlungen" herein.

Marty

Ich denke nicht, dass dies ein Zufall ist. Die "Stiftung Warentest" ist eine der letzten Instutionen in D welcher der Bürger fast noch verbehaltlos glaubt. Vergleichbar mit dem ADAC. Die letzten Batallione werden in die Schlacht geschickt. Es wird mit allen Mitteln versucht zu verhindern, dass weitere Löcher in den Damm gerissen werden. Denn das Thema Gold ist bei der breiten Masse m.E. noch lange nicht im Fokus. Also wehret den Anfängen.

Hallo!

Ich denke diese 'Fehlpeilung' liegt daran, dass dei meisten Analgeberater Gold noch als 'Anlageinstrument' betrachten..

Sie blenden dabei völlig aus, das die 'Systemflucht' bereits begonnen hat und ignorieren die Folgen einer wirklichen Bankpleite. Scheinbar trauen sie den Zentralbanken und den Politkern zu, - gegenzusteuern und alles im Griff zu behalten. Dass das gesamte Wirtschaftssystem auf dem Spiel steht., - daran denken sie wegen ihren einseitigen Fixierung auf Anlageentscheidungen noch nicht einmal im Traum. (ich sehe hier auch eine Art der unbewusster Verdrängung: Sie wären bei so einer Systemkrise - neben vielen von uns - arbeitslos mit wenig Chancen auf eine neue Arbeitsstelle, - da sie nix gescheites gelernt haben... )

Grüße

Zitat

Original von Zweifler0815

Nee, kaum - Was die Warentests angeht, kann man das nicht so behaupten -
(...)
Bei den Finanztestern ist eine gewisse Systemnähe natürlich vorprogrammiert, daher wäre es vermessen, von der Stiftung zu erwarten, dass sie eine Anlage in physischen Metallen empfiehlt, ich glaub, da würde der Chefredakteur schneller als man denkt aus seinem Sessel katapultiert... Zitat von ihm: "Das beste ist, zu riestern"

Also ich denke, Du hast das richtige Zitat um zu zeigen, dass die Finanztests objektiver Unsinn sind - denn das Riestern ist natürlich Selbstverarschung, auch wenn es hier von "Experten" auf den Schild gehoben wird.
Da ist also ganz klar schon mal etwas FAUL ...

Und bezüglich der erwähnten Reifentests habe ich eben auch wirklich ziemlich gute Infos darüber, dass hier stets derjenige aus dem vorderen Drittel den ersten oder zweiten Platz macht, der ... kooperativ ist in welcher Form auch immer.
Deshalb: weg mit dem Scheiss.
Oder halt eh alles aus dem vorderen Drittel ernst nehmen, - die Testgewinner am besten gleich gewichtet sehen, mit dem vorderen Drittel ... denn komplett gefaked sind die Tests natürlich auch nicht, nur im Detail etwas "gewichtet" über die Auswahlkriterien etc ... .

Selber vergleichen ist auch eine Option, - wir sind alle schon viel zu Rating- und Testgeil in unserer Gesellschaft.
Das ist auch mittlerweilen eher ein wunder Punkt - und in meinen Augen kein Verbrauchervorteil mehr!!
(Siehe Finanzmarkt, da kann man schön sehen, was die Ratings wert sind. Gestern hat S&P Bear Stearns von A uf B runtergestuft. Dankeschön dafür, im Nachhinein! )

Grüsse,
gutso

Die Stiftung ist möglicherweise nicht objektiv sondern interessengesteuert. Sie hat mehrmals gerichtliche Auseinandersetzungen mit dem Oekotestverlag verloren....

"Bear Stearns droht ein Milliardenausfall: Das Brokerhaus CITIC Securities will seine geplante… Anmelden oder registrieren

Und Gott sprach:

Volldepp melde dich!

Und siehe da:

Roland Aulitzky hatte was zu sagen! Anmelden oder registrieren