Winzige braune Punkte auf Feingoldmünzen

  • Goldhamster123, das hast Du tatsächlich nur mit Wäschebleiche so hinbekommen? 8|


    Das ist sensationell! :thumbup:


    Kannst Du da mal mehr zu erzählen? Was ist das, Wäschebleiche? Habe ich noch nie benutzt. Was sind da für Inhaltsstoffe drin?


    Wie schon gesagt, die Flecken werden durch Verunreinigung mit Silber hervorgerufen und ich habe keine Idee was genau Wäschebleiche da bewirkt.


    Deine Nachbehandlung ist in Ordnung, obwohl das trocknen in Alkohol besser ist. Jetzt bin ich sehr gespannt, ob die Flecken in den nächsten Monaten erneut auftauchen, oder ob Du tatsächlich ein Wunder vollbracht hast.


    Gruß
    mvd

  • Würde mich auch interessieren.
    Hast toll hinbekommen, goldhamster123!!!


    Wie kamst Du darauf, "Wäschebleiche" zu verwenden?
    Sollte Bleichlauge (Na-hypochlorit), also NaOCl, enthalten...
    Wundert mich, da mir aussem Stegreif keine plausible Reaktion bekannt ist, welche das Silbersulfid in Silber reduzieren könnte...aber man lernt nie aus.
    Grüße
    Prophet

    Fehler sind klasse wenn sie benutzt werden.


    Sie sind das einzig wahre Grundmotiv des Lernens.


    oder etwas anders formuliert:


    Nichts ist wirklich so schlecht, als daß es nicht wenigstens als schlechtes Beispiel dienen kann!


    J.M.

  • Hallo mvd, Hallo Prophet,


    melde mich erst heute, da ich mir erst nochmals eine original Flasche besorgen mußte.


    Wie schon gesagt, den Tipp mit der Wäschebleiche hatte ich von einem Münzhändler, der es selber aber wohl noch nicht ausprobiert hatte.


    Es handelt sich wohl nicht um eine normale sanfte Bleiche die man bei uns handelsüblich im Laden kaufen kann. Das Mittel riecht sehr stark nach


    Chlor. Kommt wohl ursprünglich aus Spanien oder Portugal und heißt ACE. Hat meine Frau in einem türkischen Lebensmittelhändler gekauft.


    Importiert wird es von der Fa. KARACUS, Dortmunder Str. 180, 58638 Iserlohn, Tel. 02371/350602.


    Vorsicht bei der Anwendung. Bekommt ihr das Zeug unverdünnt auf die Klamotten sind die Stellen weiss.


    Außerdem habe ich folgendes festgestellt. Goldpandas die nach langer Zeit aus der Folie entnommen werden haben oft Rückstände auf der Oberfläche,


    die wahrscheinlich von den Weichmachern in der Folie herrühren. Die gehen auch weg. Forenmitglieder sind ja bezüglich Pandas mit oder ohne Folie


    sehr geteilter Meinung. Ich meine die beste Aufbewahrung für eine Münze ist eine Kapsel. Passen dann auch besser in die Lindner-Box. :) Aber das muss


    jeder für sich selbst entscheiden.



    Gruss


    Goldhamster 123

  • Die üblichen Goldbäder (Leuchtturm) sind alkalisch, ich denke die wirken wie eine starke Seifenlösung,
    das bedeutet: Fett, Beläge von Nikotion oder schlicht Dreck .. löst sich und lässt sich einfach wegspülen
    mit Wasserstrahl .. alles andere, wie oben beschrieben, hinterlässt Reibespuren.
    Den Versuch ist es immer wert, ich hatte schon üble Flecken, die so spurlos verschwunden sind, und
    weitere Behandlung erübrigt haben.


    Auch die Lagerung lose in Samttabletts ist problematisch, sobald die Münze so transportiert werden und
    dabei hin und her rutschen.


    Chemisch bedeutet Edelmetall: wird nicht angegriffen von Säuren, Laugen und Lösungsmitteln.
    Solange man also meschanische Beschädigungen vermeidet, kann man bei Goldmünzen ohne
    Angst experimentieren: ob Aceton, Bleichmittel, Felgenreiniger .. alles kein Problem,
    solange man nur taucht und mit viel Wasser abspült nachher.


    Und Tipp: alle Chemikalien wirken besser bei höherer Temperatur: also vorher zumindest mit
    heissem Wasser abspülen kann schon viel bewirken.


    +++++


    Zum Goldfleckenthema: Die Theorie mit Silber auf den Ronden
    glaube ich nicht: erstens läuft Silber schwarz oder violett an, aber nicht rot.
    und zweitens kenne ich ein paar seltene russischen Münzen, die häufig Flecken haben,
    und zwar IMMER AN DER GLEICHEN Stelle .. daraus schliesse ich, dass die Ursache
    im Stempel liegen muss, nicht auf den Ronden. Bei Massenauflagen wie den deutschen 100 Euros
    gibt es natürlich mehrere Stempel, bei seltenen Stücken mit 1000 - 10000 Auflage kann man aber
    davon ausgehen, dass es nur einen Stempel gab, und daher alle den gleichen Effekt haben,
    wahrscheinlich sind dann nur die ersten perfekt, und irgentwann ist die Beschädigung eingetreten
    und hat alle folgenden Münzen "geimpft".


    Glaubhafter sind für mich micro-bechädigungen am Stempel, aus dem microskopische
    Eisenpartikel auf die Münze gelangen. Eisen oxidiert rötlich (Rost), dass würde auch passen.
    Machmal sind solche Partikel sogar zu erkennen mit 10fach Lupe, die hinterlassen dann auch
    kleinste Löcher/Riefen nach dem Hn03 Bad ... Eisen und das rote Oxid verschwinden
    aber weitgehend.


    Wer Hilfe braucht bei der Behandlung von Flecken, darf mich gerne anmailen, nur
    bei simplen stgl Maples würde ich eher nicht diesen Aufwand empfehlen.

  • Mir ist letzten Monat ein Goldpanda Set von 1996 in die Sammlung gekommen mit 3 Münzgrößen 1 oz, 1/4 oz und 1/10 oz. Es handelt sich um die


    Sonderausgabe zum 15 jährigen Bestehen der Panda Goldmünzen. Auflage zwischen 3800 Stück und 20000 Stück. Alle drei waren in Folie und hatten mehr oder weniger viele Flecken. Und alle 3 einen besonders hartnäckigen auf dem Baumstamm zwischen der Vorderpfoten des Pandas. 3 verschiedene Ronden und 3 verschiedene Stempel und dann 3 Flecken an fast der gleichen Stelle? :hae: Ich glaube da kommt noch was auf die Münze nach dem Prägen, was sich auf unebenen Stellen besser festsetzt und damit schlechter entfernen läßt. Ein Fleck auf der 1 oz Münze verändertesich um Laufe des Bades von graublau nach rot zu blassrot und mit einer Lupe nicht mehr zu sehen. Aber dass hat diesesmal 2 komplette Tage( 48 h ) gedauert.


    Die Aussage, die Flecken würden sowie wieder kommen kann ich bislang nicht bestätigen. Zumindest haben sie sich bei meinem 91er auch nach 4 Monaten noch nicht wieder eingestellt. :)


    Gruss


    Goldhamster


    Gruss

  • Prägestempel bestehen in der Regel aus Einsatz- oder Nitrierstählen.

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Moin moin,


    ich habe gerade ein 1 Unzen Känguruh nach den Vorschlägen weiter oben gereinigt.


    Also kochendes Salzwasser in ein Porzellangefäß ein bischen Spüli gegen den Kalk,
    die Münze auf ein Stück Alufolie gelegt und das Ganze mithilfe eines weichen Tuches in
    der Lösung versenkt.
    Innerhalb von Sekunden waren die braunen Stellen verschwunden.


    Die Münze mit dem Tuch wieder rausholen und unter kaltem Wasser abspülen.
    Dann super vorsichtig mit einem sehr weichen Baumwolltuch abtupfen - nicht abreiben.
    Sieht wieder aus wie neu und hat keinerlei Putzspuren!


    Alles Gute
    Vatapitta
    Hier der Thread vom Dezember


    Das Problem soll dadurch entstehen, dass die Ronden für Silber- und Goldmünzen mit den gleichen Sägen hergestellt werden.
    Trotz Reinigung bleiben feinste Spuren von Silber und Kupfer auf den Sägen und gelangen auf die Ronden.
    Beim Prägevorgang werden diese Spuren in die Oberfläche der Münze gedrückt und können nach einiger Zeit oxidieren.
    Deshalb ist man gut beraten die Oxide zu reduzieren. =)
    Falls es mit Salz nicht klappt, mal mit Soda probieren, das löst auch mögliche Fettbelege durch Verseifung mit auf.

  • Hallo,


    Danke Vatapitta und die anderen für die Tipps aus der Praxis.


    Bitte beachten: verseifen mit Soda geht etwas länger...ab 30 Minuten...allerdings je nach Verschmutzungsgrad...ist zerstörungsfrei, greift die Oberfläche also nicht an - aber nicht!! darin kochen, Raumtemperatur!


    Ihr müsst wissen daß:


    20 Grad Faktor 1
    30 Grad Faktor 10
    40 Grad Faktor 100
    50 Grad Fakor 1000
    60 Grad Faktor 10.000
    70 Grad Faktor 100.000
    80 Grad Faktor 1.000.000
    90 Grad Faktor 10.000.000
    100 Grad Faktor 100.000.000


    Wie Ihr seht, ist die Funktion aus T gleich Loharithmus.


    Weiteres folgt.



    Gruß
    Prophet

    Fehler sind klasse wenn sie benutzt werden.


    Sie sind das einzig wahre Grundmotiv des Lernens.


    oder etwas anders formuliert:


    Nichts ist wirklich so schlecht, als daß es nicht wenigstens als schlechtes Beispiel dienen kann!


    J.M.

    4 Mal editiert, zuletzt von Prophet ()

  • ...Das Problem soll dadurch entstehen, dass die Ronden für Silber- und Goldmünzen mit den gleichen Sägen hergestellt werden...

    Die Ronden werden mit Sicherheit nicht von der Stange gesägt, sondern aus Walzblech gestanzt mit anschließender Wärme- und Oberflächenbehandlung. Irgendwelche Metallstäube kommen immer mal vor, die Schuler-Pressen stehen schließlich in keinem Reinraum, aber gewiss von keiner Säge. Es wird Abrieb vom Prägen anderer Münzen sein, der sich seinen Weg sucht.
    Das Verschmutzen der Stempel ist von jeher ein Problem bei der Münzherstellung. Das hat z.B. dazu geführt, das zuweilen der Stempel so zugesetzt war, dass der Prägebuchstabe nicht mehr erkennbar war (Kleinmünzen Kaiserreich, 50Pf BRD).

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

    2 Mal editiert, zuletzt von taheth ()

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