Falschmünzer unterwegs, verunreinigte EM

  • http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,549312,00.html


    Berlin - Wie die Staatsanwaltschaft in Berlin am Mittwoch mitteilte, wurden in der Hauptstadt sowie in Hamburg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Belgien 109 Wohnungen durchsucht und dabei Vermögenswerte in Höhe von 3,5 Millionen Euro, darunter 120 Kilogramm Gold, sichergestellt.
    Insgesamt 370 Beamte des Landeskriminalamts Berlin, 64 der Steuerfahndung sowie weitere Dienstkräfte und Beamte der Staatsanwaltschaft Berlin durchsuchten Wohnungen, Büro- und Geschäftsräume, sicherten Beweismittel und nahmen die mutmaßlichen Täter fest, denen die gewerbs- und bandenmäßige Steuerhinterziehung in großem Ausmaß angelastet wird.


    Die Beschuldigten sollen seit März 2007 über ein eigenes Firmengeflecht Anlagegold angekauft, geschmolzen, dabei verunreinigt und wieder verkauft haben. Auch erhielten Beschuldigten die vom Endabnehmer zu zahlende Umsatzsteuer. Statt diese ordnungsgemäß an das Finanzamt abzuführen, sollen die Beschuldigten die Umsatzsteuern mit Scheinrechnungen verrechnet und behalten haben.


    *So eine Nachricht ist sicherlich ein Vertrauensschaden für alle EM Käufer*



    *Wie kann es zu MWSt Betrug kommen, wenn bei physischen Goldverkäufen, gar keine MWSt anfällt? Bei steigenden Edelmetalpreisen wird das Thema Betrug sicherlich eine immer grössere Rolle spielen. Hat jemand Informationen, ob die grossen EM Händler Proaurum etc. ihre EM`s auch wirklich auf die Echtheit bzw. Fälschungen überprüft? In der SZ etc. sieht man ja immer wieder Angebote von Privatverkäufern, da ich die Echtheit nicht überprüfen kann, lasse ich meine Finger davon. Wie geht Ihr mit dem Thema Vertrauen bei EM Käufen um? *



    Cheers


    Nionde

  • Muhaha, bei der Überschrift habe ich gleich an Goldmiesmachen gedacht - und was ist es? ein Link zum Spiegel. Lol.


    Ich für meinen Teil gehe davon aus, dass man bei renomierten EM-Häusern bedenkenlos kaufen kann. Die sollten genug Erfahrung im Ankauf haben und sich keine Fälschungen andrehen lassen.

  • Ich kenne den Fall ja nicht selber, aber so wie ich das in google aus den Presseberichten gelesen habe, haben die ganz einfach nur Gold "verunreinigt", um dieses dann z.B. an Schmelfirmen mit plus 19% verkaufen zu können.


    Diese 19% müssten die ja normalerweise ans Finanzamt abführen, wenn die nicht entsprechende Vorsteuer (bezahlte MwSt im Einkauf) vorweisen können...und da haben die halt gepfuscht... indem die sich selber Eingangsrechnungen für Luftnummern geschrieben haben und auch untereinander gegenseitig Rechnungen für nicht stattgefundene Warenbewegungen.


    Ein gängiges Betrugsmodell im Bereich MwSt, - hat allerdings einen Haken: Es fällt früher oder später auf und ist somit nur etwas für Mutige, Dumme oder Leute, die nach einem Jahr abhauen wollen und dann das ganze Leben auf der Flucht sind.


    Meines Wissens gab es das auch früher schon mal und zwei heute noch tätige und in Deutschland und Österreich bekannte Münzhändler waren auch daran beteiligt.


    Wenn ich ein TV-Interview dazu heute richtig verstanden habe, dürfte ein Teil, wenn nicht ein Großteil aber "Goldhandlungen" betreffen, die sich überwiegend in Hauptbahnhofsnähe befinden, ... wo Besucher kostenlos Tee bekommen... und wo die Eigentümer bei Fussballspielen eine rote Fahne am Auto hängen haben, die keine Abbildung einer Sonne zeigt....


    Ich kann mir nicht vorstellen, daß seriöse Münzhandlungen sich an so etwas beteiligen. Dafür müsste man schon einen Mindestgrad an Dummheit haben. Um den Verkauf von "gefälschten" Münzen oder Barren ging es m.E. gar nicht.

    Früher stand auf den Dollarnoten: Gegenwert in Gold auszahlbar.


    Heute steht dort: Wir vertrauen auf Gott.

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