Ich möchte gerne dieses Thema der Übersicht halber in einem speziellen thread (sonst versinkt es unauffindbar in den Tiefen des Servers) gelegentlich anschneiden, aus folgenden Gründen:
- Bei Optionsgeschäften gewinnen in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle die Stillhalter (Schreiber) der Optionen, ob nun in 70, 80, oder 90 % ist nicht so wichtig. Es ist ein lohnendes Geschäft, siehe die unermüdlichen Aktivitäten der Banken...
- Optionsgeschäfte ('Wetten auf die Zukunft') sind in einem gesicherten langfristigen Trend (wie er für Em u.a. Rohstoffe gegenwärtig aufwärts herrscht) am profitabelsten.
- Informationen darüber fliessen nicht sehr reichlich; schliesslich wollen sich die Banken doch das Geschäft nicht durch Kleinvieh ruinieren lassen; sie rupfen es lieber selbst!
Zur Sache:
Kleinanleger können nur standardisierte Optionen handeln, keine 'massgeschneiderten'.
Nur für relativ grosskapitalisierte Unternehmen, deren Aktien einen täglichen hohen Umsatz erreichen, gibt es solche (Beispiel Coeur d'Alene, CDE, siehe unter 'option chain' oder 'options').
Man muss beim eigenen Broker eine Freischaltung für solche Geschäfte beantragen, wenn nicht schon erfolgt.
In der Regel soll man nur gedeckte Optionen verkaufen (Calls auf eigene Aktienbestände, Puts mit cash auf dem Konto hinterlegen); dann ist das Risiko begrenzt. Etwas anderes wird meist nicht erlaubt.
Mit Ausübung ist natürlich im Prinzip zu rechnen, obwohl eine solche bei kluger Wahl der Laufzeiten/Basispreise nicht oft vorkommt. Man muss also bereit sein, seine verschriebenen Aktien herzugeben nach Call-Verkauf oder die Aktien zu übernehmen, wenn sie entsprechend verkauften Puts angedient werden.
Ein Optionskontrakt in den USA verbrieft 100 Aktien. Wenn also z.B. der CDE-10er Put Jan 09 6.3 USD bezahlt (link: http://finance.yahoo.com/q/op?s=CDE&m=2009-01 ) so bringt der Verkauf eines solchen Puts 630 USD auf das Konto und man riskiert, die Aktien zu 10 USD das Stück übernehmen zu müssen, was dann 1000 USD pro Put, der ausgeübt wird, kosten würde. Netto hätte man die Aktien zu 3.70 das Stück. Steigt die Aktie bis zum Verfall gegen 10 USD, so kauft man den Put im Jan. 09 (oder auch vorher) für einen geringen Cent-Betrag zurück. Steigt sie über 10 USD, wird wertlos ausgebucht und man braucht die nicht zurückzukaufen. Gibt man sich mit weniger Gewinn zufrieden, kann man auch jederzeit vorher die Option zurückkaufen. Der Zeitwert geht ja zurück, was selbst ohne Veränderung des Basiswertes einen Mikrogewinn fast jederzeit erlauben würde. Transaktionskosten sind hier im Beispiel noch nicht berücksichtigt.
Der erwähne CDE-Put juckt mich in den Fingern...
gute Nacht, für heute bin ich weg.
Lucky