Wer von euch hat einen Lebensmittelvorrat?

  • Falsche Annahme.
    Es ist ja nicht so, dass sich über Nacht alle Vorräte, die sich in der Kette vom Erzeuger bis zum Verbraucher befinden, in Luft auflösen. Die dürften ein mehrfaches dieser Menge sein.
    Auch wird weiter produziert. Klar wird es an vielen Stellen erstmal fürchterlich klemmen und da muss eben "zugefüttert" werden.


    Servus taheth,
    das ist wirklich die Frage, für wieviele Tage denn der Bestand in den Verteilungszentren (Supermärkte) reicht, gerade in Form von LKW-Ladungen unterwegs oder "fertig" im Verpackungs-/Verladeverfahren ist. Bei unserer Just-in-time-Fertigung und Verteilung, wo jedes nicht bewegte Kilo als Lagerkostenballast und von Verderbnis bedroht von Betriebswirtschaftlern wegrationalisiert worden ist, dürfte das so wenig wie nur irgend möglich sein.


    Und bei einer richtigen Krise, wo der Staat den Notvorrat herausgibt, da darf man unterstellen, dass da nicht mehr im gewohnten Maß nachproduziert oder über den halben Globus hinweg zugeliefert wird. Ohne Treibstoff, Treibstoffderivate und Strom produziert der heutige Agrarindustrielle gar nichts mehr. Lokal mags vielleicht sogar kurzzeitig Überfluss geben, wenn bei einem Schweinemäster oder einer Geflügelfarm ein paar tausend "Einheiten" infolge Futter-/Strom-/Ersatzteil-/Servicerufbereitschaft oder Sonstwasknappheit notzuschlachten sind (auch das ist dann ein (seuchenfrei-beseitigungs-)logistisches Problem), da wird es kesseln - das Problem ist - wie in allen historischen Krisen - die Verteilung(slogistik), wenn die Logistikketten eben gerissen sind.


    Bei einer kleinen Krise, regional bzw. zeitlich limitiert, ohne Dominoeffekt/Flächenbrandgefahr, droht freilich kein Hungertod. Da bräuchte es sogar nichtmal eines mittleren privaten Lebensmittelvorrats. Aber da es hier diesen Faden gibt, anderswo entsprechende und tatsächlich wenn auch von einem sehr kleinen Prozentsatz (Promillesatz) nicht nur geringfügig bevorratet wird, scheint der Bevorrater ein anderes Szenario als nur ein überschaubares Kriselchen vor Augen zu haben.

    *
    Gebt den Kindern der kommenden Generationen eine Chance und beendet die unwirtschaftliche, kaum beherrschbare und letztlich katastrophale Kernspaltungstechnik mit ihrem jahrtausendelang lebensbedrohendem Müll.

    3 Mal editiert, zuletzt von Wayne Schlegel ()

  • +NOCHne falsche Annahme :
    Daß nämlich im Krisenfall der liebe Papa+Mama-Staat vermittels seiner Knechte die braven aber nun womöglich nutzlos gewordenen (Staatsschulden-)Bürgen schön gleichmäßig versorgt.
    Wer kommt denn bloß auf solche Ideen ?!
    1. Militär,
    2. Staatsknechte (öffentliche Ordnung + Ruhe ist die erste Bürgerpflicht),
    dann kommt ne Weile garnix, dann ist das Allermeiste leider schon verplant bzw unterwegs verdunstet,
    +allerletztens: irgendwelche Lager konzentrierter dann sehr unfreier Bürger.
    sorry.

    „Niemand ist verpflichtet sein Vermögen so zu verwalten oder seine Ertragsquellen so zu bewirtschaften, dass dem Staat darauf hohe Steuern zufließen."
    Preußisches Oberverwaltungsgericht 1906
    +: Die Sklaven "leiden"(=erfreuen sich) am sogenannten Stockholm-Syndrom.

  • Ihr wollt wohl keinen Idylle-Thread dulden.


    Nur 2 Erinnerungen von mir. Dann halte ich mich hier raus.


    Die zivilen Getreide und Hülsenfrüchtelager sind in erster Linie für Ballungsräume zur Überbrückung kürzerer Notzeiten gedacht und sie sind, wie die Mühlen, in denen sie z.T. erst verarbeitet werden müssen/sollen, lokal sehr unterschiedlich verteilt. Der Transport zu den Mühlen und zum Verbraucher bedeutet, das ausreichend Transportkapazitäten und Bewachung dafür vorhanden sein müssen.



    Wer von euch hat einen Lebensmittelvorrat?


    Wer von euch hat einen Lebensmittelvorrat?




    Im Gelben Forum wird auf die Studie "Trade-Off - Financial System Supply-Chain Cross-Contagion: a study in global systemic collapse" hingewiesen.


    http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=259771


    http://www.feasta.org/wp-conte…ds/2012/06/Trade-Off1.pdf

  • Fragezeichen warum willst du dich zurückziehen? Das ist doch ein interessanter Thread mit allen möglichen Windungen und eben auch kontroversen Beiträgen. Ich finde den Thread sehr produktiv. Mal Freizeit, mal "Polemik", mal Information.


    Ich stimme mit dir darin überein, dass man im Krisenfalle (selbst als Großstädter) nicht davon ausgehen sollte, dass "Der Staat" schon alles richten wird. Die Ereignisse der letzten Jahre sollten eigentlich allen gezeigt haben, wie "gut" der Staat seine Aufgaben wahrnimmt. Eigentlich Versagen an allen Ecken und Enden..... anschließend Flickschusterei...


    Partyland Deutschland...... geht ja auch ohne "größere" Anstrengungen.....


    Das zeigt halt irgendwann dann auch Ergebnisse.


    Ich halte es für wichtig, dass Wissen, das in der Bevölkerung zum großen Teil bereits verloren ist...... so natürliche Dinge wie Nahrungsmittelerzeugung.... zumindest rudimentär erhalten bleibt. Insofern freue ich mich über jeden Dehner oder Baumarkt, der die Menschen "motiviert", wenigstens irgend eine grüne Pflanze in die Hand zu nehmen und "etwas" damit zu machen.


    Meine eigenen "Gartenerfolge" sind ja nun auch wirklich äußerst bescheiden. Trotzdem freue ich mich, dass ich wenigstens etwas in die Hand nehme und mich nicht mehr so völlig wie ein Analphabet und Depp in diesem Bereich fühle, sondern erfahre, dass ich etwas tun kann.... Ich denke, dass es schlimm ist, wenn die Menschen kein Gefühl mehr dafür haben, wie man Nahrungsmittel anbaut. Sie verlieren den Kontakt zu ihrer eigenen Mitte und vermutlich sind sie auch über diese Tatsache noch leichter manipulierbar.

  • Diana, das ist ein Thread in dem sehr unterschiedliche Bedürfnisse ausgelebt werden, die z.T. miteinander kollidieren. Da er aber so ziemlich der einzige Thread hier ist, der jenseits von Waffen die Menschen stärken, ermutigen und zumindest theoretisch befähigen will und für mich daher am positivsten besetzt ist, will ich nicht dazu beitragen zu spalten.


    Ich habe nach dem Hurrikan Kathrina begonnen mich mit dem Thema Zivilschutz auseinanderzusetzen und war entsetzt und völlig desillusioniert. Bis heute gibt es kein Warnsystem, die die z.,T. abgebauten Sirenen ersetzt. Zivilschutz ist noch uninteressanter als der Datenschutz der Bürger, wenn gerade ein interessantes Fussballspiel läuft. :wall:


    Ich habe damals in Manuels Survival Forum gelesen und dieses wurde aufgrund der vielen Waffenfreaks, deren Vorsorge Pläne z.T. darin bestanden, zu plündern, zu morden usw., geschlossen. Auch bei der Lektüre ist mir manche Illusion vergangen. Trotzdem bin ich im Waffenthread defintiv falsch. :D Im worst-case werden die wenigsten ein Haus verteidigen können. Angesichts der Bewaffnung, die es bereits jetzt gibt, erscheint mir das illusorisch, ich Miesmacherin.


    http://www.tagesanzeiger.ch/pa…-zur-Norm-/story/20228478
    Kalaschnikows werden zur Norm


    Aufgrund dieser Einschätzungen überlege ich, von welchen Annahmen und Zielsetzungen gehen bestehende Pläne aus, welche Vorraussetzungen müssen erfüllt sein, damit sie eine Chance haben zu funktionieren. Und was passiert unter Umständen, wenn diese nicht gegeben sind. Manche empfinden das als Panikmache.


    Aber ich finde es für mich wichtig, mir ein breites Bild zu machen und dann durchaus auch Mut zu Lücke im Handeln, aber möglichst nicht im Denken zu haben.


    PS: Außerdem habe ich mich auf die Reaktion bzgl. meiner Zweifel bzgl. der Kontrollierbarkeit über manche Reaktion, ohne Auseinandersetzung damit, worum es ging, geärgert. Zur "Kontrollierbarkeit" und als kleinen Trost für Dich, hier gibt es auch null Kirschen, nachdem die Vögel die wenigen unreif gefressen haben, keine Biene und Hummel ist, anders als sonst, zu sehen. Und nicht nur hier.


    http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=259487


    Bereits Gärtnern und Agrarwirtschaft sind nur sehr bedingt zu kontrollieren.


    Dazu Wayne:
    http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=259776

  • Angeregt vom Gelben Forum bin ich auf der Suche nach "Joseph Tainter" auf folgende Artikel gestoßen. Es wird ja niemang gezwungen sie zu lesen, das Forum bietet eine hervorragende und nervenschonende Ignorier-Funktion. Die Massenmedien haben gegenüber anderen Quellen den Vorteil, das sich jeder eine ungefähre Vorstellung macht, wie lesenswert und glaubwürdig er sie findet.


    http://derstandard.at/13027453…e-Muster-sozialer-Unruhen
    Die Muster sozialer Unruhen


    http://www.sueddeutsche.de/wis…s-aus-dem-nichts-1.694423
    Die globale Finanzkrise zeigt: Ihre zunehmende Komplexität macht moderne Gesellschaften zerbrechlich.


    http://www.focus.de/wissen/men…anfaellig_aid_394490.html
    Vernetzung macht anfällig


    http://www.feasta.org/document…/Tipping_Point_Gesamt.pdf
    Tipping Point
    Kurzfristige systemische Folgen des Rückgangs der globalen Ölproduktion
    (Peak Oil)
    Ein Überblick



    PS: Wer beim Lesen des Focus Artikels mit den Augen rollt und murmelt, "pah, Pandemie" :rolleyes: , dem empfehle ich die Lektüre des Buches "Kulturgeschichte der Seuchen ", welches die Verzahnung und Interdependenz der Seuchen und der gesellschaftlichen Entwickungen gut darstellt.

  • Meine eigenen "Gartenerfolge" sind ja nun auch wirklich äußerst bescheiden. Trotzdem freue ich mich, dass ich wenigstens etwas in die Hand nehme und mich nicht mehr so völlig wie ein Analphabet und Depp in diesem Bereich fühle, sondern erfahre, dass ich etwas tun kann....


    Dein Tomatenanbau ist exemplarisch dafür, was nahe zu jedem passiert, der sich erstmals mit der Erzeugung von Nahrungsmitteln beschäftigt.


    Wie auch bei dir im vergangenen Jahr geht der erste Versuch daneben. Mir sind die ersten Hühner auch irgend wie nicht gelungen, eben so die ersten Kartoffeln.


    Selbst bei den Möhren war ich in diesem, dem achten Jahr der intensiven Gartenarbeit, erstmals so mutig, sie großzügig zu verziehen. So kann ich endlich richtig große Möhren ernten.


    Dazu kommt, das der Trend zum modernen Gartenbaum geht. Walnuss ist ja noch akzeptabel, viele bevorzugen aber Ahorn und Co oder gar Kiefernwälder im Garten. Im worst case wird ihnen das aufs Bein fallen. Und bis Obstbäume das erste mal ausreichend tragen vergehen wenigstens drei, eher fünf bis acht Jahre (wenn es Hochstämme sind).

    "Im alten Rom hat ein Senator vorgeschlagen, man sollte alle Sklaven mit einem weissen Armband versehen, um sie besser erkennen zu können. „Nein“, sagte ein weiser Senator, „Wenn sie sehen wie viele sie sind, dann gibt es einen Aufstand gegen uns.“


  • atom-gau, zivilschutz....


    leute, dafür gibt es hier wirklich genug foren. könnt ihr nicht mal mit dem blödsinn in diesem thread aufhören?


    ich schreib doch auch nicht im gold-thread über kupfer. selbst wenn es hundert mal interessanter wäre, nein das mache ich nicht, denn auch dafür gibts einen eigenen thread.

  • Jetzt hast Du mich mit Deiner charmanten Art dazu gebracht, mich hier nicht mehr zurückhalten zu wollen! Auch wenn Du den Zusammenhang nicht sehen willst, er existiert.

  • Ja, beteilige Dich selbst mit inhaltlichen Beiträgen zu diesem Thread, dann verschiebt sich die Gewichtung.


    Auch banked darf ruhig mehr raten, als auf die Inhaltsangabe der Ernussbutter zu schauen. :D


    Vielleicht solltet ihr ein Buch über Krisenkommunikation in Euren Vorrat aufnehmen.

  • Servus Fragezeichen,


    ich denke und hoffe, dass Du Dich durch wenig sachdienliche Querschüsse nicht beeindrucken läßt. Bleib Deiner Linie und Aufklärungsarbeit treu. Bitte.


    Weil es im Gelben heute eine muntere und informative Diskussion zum Thema Lebensmittelproduktion und insbesondere die Rahmenbedingungen gegeben hat (ist das für Dich, goldmob, fadeneinschlägig genug? Wenn nicht, dann lies bitte ab hier nicht weiter), möchte ich hier für die Interessierten folgende Links zu den Eckpunkten der Diskussion dorthin setzen (empfehle trotzdem, den Faden komplett zu lesen, denn jeder hat einen anderen Blickwinkel):


    1. http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=259882
    Fundierter und äußerst datenreicher Erfolgsbericht eines Eigenversorgers auf 10.000 qm Bewirtschaftungsfläche (= 100 Ar = 1 Hektar), der damit abschließt " zum Preis einer von Pausen durchsetzten 7 Tage a´ 14 Stunden Woche. Urlaub oder selbst ein Wochenendurlaub ist nicht drin. Und ohne Maschinen geht es sowieso nicht." So schaut es also aus. Balkonien, Gewächshäuschen ist nützliches Hobby, um Längen besser als nichts, schon wegen des Wissens- und Fertigkeitserwerbs, aber kein Anlass für allzugroße Illusionen im Ernstfall, wenn aus dem Stand oder mit geringem Anlauf existenziell produziert werden müßte.


    2. http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=259776
    50qm als ausreichende Bewirtschaftungsfläche ist Illusion


    3. http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=259890
    Flächenbedarfstabelle für einige Früchte. Aber Vorsicht - Berechnung scheint netto zu sein, also Flächenzuschlag für Ertragsausfälle/Erntehalbierung (Wetter, Schädlinge) wären zu machen.


    Nicht vergessen werden darf ferner, dass, wenn es für die Bevölkerungsmassen in einer Krise keine ausreichende (staatliche) Lebensmittelversorgung gibt, diese not- oder giergetrieben zur Selbsthilfe in Form von Diebstahl, Plünderungen usw. greifen müssen, so sie nicht selbst ausreichend produzieren können oder wollen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man die Früchte seiner Subsistenzarbeit auch selbst einfahren kann, mag jeder je nach Szenario selbst beurteilen.

    *
    Gebt den Kindern der kommenden Generationen eine Chance und beendet die unwirtschaftliche, kaum beherrschbare und letztlich katastrophale Kernspaltungstechnik mit ihrem jahrtausendelang lebensbedrohendem Müll.

    2 Mal editiert, zuletzt von Wayne Schlegel ()

  • Ich hatte auch schon auf Deinen guten Beitrag verwiesen und gehofft, daß Interessierte dann weiter lesen im Thread. [smilie_blume]


    Meine Schlussfolgerung daraus lautet, jetzt noch kaufen und einlagern, solange es noch so günstig und einfach geht (nicht ausschliesslich).

  • Wurde da bedacht das in einer Krise wohl kein Diesel für den Traktor, kein Dünger , kein Pflanzenschutzmittel ankommt??
    Ich glaube auch das es Deutschland möglich wäre sich komplett selbst zu
    versorgen mit Nahrungsmitteln! Wenn die brachflächen und die Flächen zum
    anbau von "Energiepflanzen" ( Raps, Mais , "Energie" Gras) genutzt
    werden um Nahrungsmittel anzubauen. Sollte es locker reichen. Dann ist
    auch noch die Unmenge an Futter die für Rinder und Schweine genutzt
    werden.




    Diese Umstellung wird leider dauern. Aber möglich ist es


    Ich denke die reinen Kalorien hat man recht schnell auf die Seite geschafft. naturreis z.b hat pro Kilo etwa 3000 kcal reicht also locker für 2 tage. Kosten unter 2 Euro. Dazu als ergänzung nen paar Konserven (Bohnen und Tomaten). Ein wenig Saatgut um was "frisches" zu bekommen. Und wenns nur Kresse oder sprossen sind die man selbst züchtet.


    Mit 12 Kilo Reis für ca 24 Euro kommt man 30 Tage weit pro Person. Rein kalorien mäßig. In Vollkornreis sind auch wichtig Mineralien und Spurenelemete Vorhanden. Das gleiche gilt für Getreide ( ganze Körner) Und bei ansatzweise richtiger Lagerung hält das ewig und 3 Tage.


    €dit: Tippfehler und Rechtschreibung. Sorry ich mag Schreiben einfach nicht :D

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