INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • Zitat

    das spricht nicht für deflation. das spricht dafür, dass der staat pleite geht, wenn man die zinsen substantiell erhöhen würde und vor allem dafür, dass man lieber inflation zulassen wird als eine deflation und einen damit einhergehenden staatsbankrott.

    Ja, niedrige Leitzinsen und billiges Geld erzeugen Inflation.
    Die richtige Frage ist eher - warum soll eine Inflation angeheizt werden?

  • Ja, niedrige Leitzinsen und billiges Geld erzeugen Inflation.
    Die richtige Frage ist eher - warum soll eine Inflation angeheizt werden?


    weil eine deflation zu sinkender wirtschaftsleistung führt. daraus folgen geringere steuereinnahmen bei den aktuellen defiziten. jetzt denk dir dazu noch höhere zinsen auf staatsanleihen. wie um himmels willen soll das finanziert werden?


    bei einer inflation dagegen steigen zwar die zinsen auch an aber wenigstens kann man die wirtschaft wieder auf die beine stellen und die steuereinnahmen entsprechend der inflation erhöhen. immer vorausgesetzt es kommt zu keiner hyperinflation. dann landen wir beim selben ergebnis wie bei der deflation. das system verabschiedet sich.

  • http://www.handelsblatt.com/fi…tet-den-bondmarkt;2413111


    Deutschland flutet den Bondmarkt
    Die Überzeichnungsquote für die Emission war so gering wie seit Februar nicht mehr.

    Dadurch werden die Marktzinsen steigen, Geld leihen wird teurer. Guthabenzinsen richten sich nach dem Leitzins (meine Bank zahlt 0,1 % :thumbup: ) -> lohnt sich also nicht Ersparnisse in die wackelnden Banken zu tragen. Kreditzinsen richten sich nach dem Marktzins (Hypothek fest 10YTreasury + 2% ca.) -> Kredit wird teuer, muss man also Preis runterhandeln ... alles in allem nicht gerade eine inflationaeres Umfeld.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Ja, niedrige Leitzinsen und billiges Geld erzeugen Inflation.

    Leitzinsen sind nicht Marktzinsen. Kreditzinsen richten sich nach Marktzinsen, steigen die Zinsen fuer Staatsanleihen, steigen die Zinsen fuer Haus-, Autokredite usw.


    Ich sehe kein billiges Geld, hoechsten fuer die Banken, die nur den niedrigen Leitzins fuer Guthaben zahlen muessen.


    Die Schere zwischen Leitzins und Marktzins geht immer weiter auseinander. Ursache ist die Flutung mit Staatsanleihen, welche den Marktzins hoch treibt. Deswegen wirkt die massive Staatsverschuldung deflationaer.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Zitat

    Die Schere zwischen Leitzins und Marktzins geht immer weiter auseinander. Ursache ist die Flutung mit Staatsanleihen, welche den Marktzins hoch treibt. Deswegen wirkt die massive Staatsverschuldung deflationaer.

    Wenn der Staat immer mehr Zinsen bezahlen muß, dann frisst das kein Geld auf - es ist nicht deflationär.
    Aber die Anleihen zu geringen Zinsen werden weniger wert sein. Das wirkt deflationär.
    Aktienkurse könnten fallen, da Geld in Staatsanleihen wandert. Das wäre deflationär
    Der Staat benötigt immer mehr Geld. Das ist evtl. deflationär
    Es kann aber immer neues Geld erzeugt werden. Das wäre wieder inflationär.
    Insgesamt ist die Betrachtung mehr als schwer...


    Zu normalen Zeiten hätte die Leitzinssenkung gewirkt - jetzt aber nicht.

  • Deswegen wirkt die massive Staatsverschuldung deflationär.

    Wahrscheinlich hat es 1923 gar nicht gegeben, konnte ja lt. Tollar gar nicht passieren.
    95% aller Hyperinflationen begannen mit einer deflatorischen Zerstörung fiktiven Kapitals.

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

  • Wahrscheinlich hat es 1923 gar nicht gegeben, konnte ja lt. Tollar gar nicht passieren.

    Die Hyperinflation wurde hervorgerufen u.a. durch unkontrollierte Papiergeldvermehrung durch die Reichsregierung, d.h. die Regierung konnte Geld fuer Ausgaben im Prinzip direkt drucken, anstatt es an einem freien Kapitalmarkt als Kredit aufnehmen zu muessen. Im Fractional Reserve Banking nach anglo-amerikanischer Praegung ist das heute nicht moeglich. Die Bundesbank wurde nach dem Vorbild der Federal Reserve gegruendet. Hyperinflation hat es im Fractional Reserve Banking nach anglo-amerikanischer Praegung nie gegeben, starke Inflation wurde immer massiv bekaempft.


    Inflation wird ebenfalls durch Kappheit von Waren angeheizt, die nach Ende des 1. WK in Deutschland existierte. Heute haben wir weltweit ein Ueberangebot an Waren und Ueberkapazitaeten zur Herstellung von Waren, dazu einen globalen Wettbewerb. Die Kapazitaetsauslastung in den USA beispielsweise betraegt derzeit gerade mal 70%. Dazu kommt eine Verknappung von Geld = Credit Squeeze.


    ... wurde am 1. Januar 1876 gemäß Bankgesetz vom 14. März 1875 die Reichsbank durch Übernahme der Preußischen Bank als zentrale Notenbank mit Sitz in Berlin und rechtsfähige öffentliche Anstalt gegründet. Sie unterstand anfangs direkt dem Reichskanzler ...Nach dem Autonomiegesetz vom 26. Mai 1922, das auf Druck der Alliierten zustande kam, hatte die oberste Bankleitung nicht mehr der Reichskanzler, sondern ausschließlich das Reichsbankdirektorium. Das Reich behielt nur die Aufsichtsbefugnis. Am 30. August 1924 wurde entsprechend dem Dawesplan die Reichsbank eine von der Reichsregierung unabhängige Anstalt....
    http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsbank

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Von jedem von der Regierung ausgegebenem Euro kommt nur ein Bruchteil in der Wirtschaft an. Empirische Untersuchungen zeigen die Auswirkungen von staatlichen Ausgabenprogrammen auf das BIP:


    Staatsausgaben-Multiplikator auf das reale Bruttoinlandsprodukt


    Studie ----------------- 1 Jahr ---------- 2 Jahre
    Mountford-Uhlig ------ 0,6 ------------- 0,7
    Blanchard-Perotti ----- 0,4 ------------- 0,7

    [url]http://www.scribd.com/doc/16667758/SF-Fed-Downturns-and-Fiscal-Policy
    [/url]

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

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  • Zitat
    Die Schere zwischen Leitzins und Marktzins geht immer weiter auseinander. Ursache ist die Flutung mit Staatsanleihen, welche den Marktzins hoch treibt. Deswegen wirkt die massive Staatsverschuldung deflationaer.


    Wenn der Staat immer mehr Zinsen bezahlen muß, dann frisst das kein Geld auf - es ist nicht deflationär.

    Es ist nicht nur der Staat, der mehr Zinsen zahlen muss, sondern die gesamte Wirtschaft, weil die Zinsen fuer Staatsanleihen die Marktzinsen wesentlich beeinflussen. Der Zinsmarkt ist ein Markt und Kapital fliesst dann dorthin, wo mehr Zins geboten wird. Damit verteuern sich Privat- und Unternehmenskredite, die Nachfrage nach Krediten sinkt.


    Bekanntlich bekaempft man Inflation mit hoeheren Zinsen, oder andersherum mit hoehern Zinsen beguenstigt man Deflation.


    Der Leitzins ist nur ein Minimum-Zins, kein Maximum-Zins. Er taugt zur Inflationsbekaempfung, aber wenig zur Deflationsbekaempfung, weil der Marktzins hoeher als der Leitzins liegen darf. Was nuetzt es wenn die Zentralbank den Leitzins auf Null festsetzt, ein Hauskredit aber trotzdem bei 6% liegt und steigt ?


    Steigende Zinsen wirken daher mittelfristig immer deflationaer.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

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  • Steigende Zinsen wirken daher mittelfristig immer deflationaer.


    ich frage mich da schon lange nach Ursache/Wirkung .. ich erinnere mich noch an
    die Zeit, als es 12 % aufs Festgeld hab .. damals hatten wir auch 7% Inflation.
    Die Frage nur: wurde die Inflation durch die staatlich verordneten Zinsen gebremst,
    oder bewirkt die Inflationäre Situation auch die hohen Zinsen.


    Das einzige was ich aus der Vergangenheit ableiten kann, die Korrelation:
    niedrige Zinsen .. niedrige Teuerung und umgekehrt.


    Die Zinsen sinken nicht durch einen Beschluss der Zentralbank, sondern durch
    eine hohe Geldmenge .. die Effekte durch Leitzins und Bankenpolitik sind da wohl eher
    kurzfristig. Ich sehe einfach aktuell die niedrige Inflation, getragen durch die zusammengebrochenen
    Rohstoffpreise .. aber an der gewachsenen Geldmenge ist auch nicht zu zweifeln.
    Aktuell sind die Rohstoffpreise aber schon wieder ganz schön angestiegen .. Öl in Dollar schon
    doppelt so teuer wie auf dem Tief, und eine Geldverknappung/Zinserhöhung ist auch nicht in Sicht.
    Das einzige was bremst, ist die mangelnde Bereitschaft der Banken, Kredite zu vergeben. Aber
    das kann man auch differenzierter interpretieren: es ist einfach ein keineswegs negativer Effekt
    der Krise: eine besseres Risk Management, konservativere Einschätzung der Risiken ... trägt nur
    zu Gesundung bei.


    Ich denke .. die Inflation wird langsam, aber sicher steigen, aber nicht mit Ziel Hyper.. sondern
    schmerzhafte 5-10% ... diese Bereinigung der Guthaben und Schulden ist eh unvermeidlich und
    löst keine neue Krise aus, das müsste jeder kapiert haben.


    Getrieben wird diese Inflation aber erst, wenn die Rezession vorbei ist, was offenbar in
    USA und China bereits der Fall ist. Ich gehe, wie die meisten Experten, dabei keineswegs von
    einer schnellen Erholung aus .. nach minus 20% in einem Jahr bräuchte es 10 Jahre mit 2 % Wachstum,
    um die Verluste wirklich zu verdauen ... so ähnlich sehe ich das wahrscheinlichste Szenario.

  • Auch mich hat es brennend interessiert, ob wir uns einem Inflationsszenario oder einem Deflationszenario nähern.


    Nach fast einem halben Jahr Überlegung und dem Wälzen diverser Bücher folgendes:


    Nach der Kreditblase wäre jetzt eigentlich ein Deflationszenario das wahrscheinlichste.
    Nachdem 10 Jahre lang Geld massiv fehlallokiert wurde, „will“ es nun nach Hause, d.h. es muß erstmal eine Weile gehortet werden – oder nur gegen sehr hohe Zinsen ausgeliehen werden.


    So hätte es sich vor 100 Jahren abgespielt.
    Alle quasi natürlichen Kräfte der Wirtschaft spielen dieses Deflationszenario: die Riskioaversion nimmt zu, Kreditklemme, 70% Rabatt bei Praktiker Baumarkt, sinkende Preise für Autos und Lebensmittel.


    ABER: die Notenbanken stemmen sich diesem Szenario entgegen und drucken gewaltige mengen Geld: TARP Programm, Liquiditität a 1 % Zinsen direkt von der EZB,
    102 Milliarden Staatsanleihen der USA monatlich.


    (der Vize der FED in der Senatsanhörung zu TARP: „the Money we have spent… sorry, the money we have lent….): kein Mensch plant ernsthaft, dass TARP Geld zeitnah zurückzuholen, de facto wirkt es inflationierend.


    Normalerweise würde es derzeit eine „Flucht ins geld“ geben. Deflation.
    Da aber gleichzeitig das Geld durch die Notenbanken devaluiert wird,
    sucht das Geld zunehmen Ersatzgeld: Öl, Rohstoffe, Gold, Silber, Rohstoffaktien, stabile Währungen wie Schweizer Franken, Australischer Dollar.


    Die Entscheidungen der Marktteilnehmer erfolgen sukzessive: zuerst folgen sie ihrem natürlichen Instinkt, aus allen krediten rauszukommen und ins geld zu gehen. (Davon profitieren zwischenzeitlich die Staatsanleihen.)
    Danach erfolgt das Nachdenken, dass das geld heute gar kein Geld mehr ist, und die Flucht in Öl, Gold und australische Dollar setzt ein.


    Ich weis nicht, ob meine Theorie stimmt, aber die erklärt:


    - das zwischenzeitliche Haussieren der Staatsanleihen
    - das Haussieren der Rohstoffwerte
    - den nicht-gerechtfertigten Anstieg von Öl, obwohl alle Lager voll sind (besser Öl, egal zu welchem Preis als Papierdollars)
    - Da Gold und wohl auch Silber im Preis gedrückt werden bzw. vom Gros der Marktteilnehmer noch nicht als Geld erkannt wurden, sind hier die Anstiege noch maßvoll


    Meine Schlussfolgerungen:
    Nach den Exzessen der Kreditblasen müsste es jetzt eine schmerzhafte aber heilsame Deflation geben. Viele Menschen würden ihre Arbeit verlieren, aber Dank ihrer Ersparnisse und einer stabilen Währung und sinkender Preise und handlungsfähiger Staaten, die minimale Wohlfahrtsprogramme fahren könnten wäre das kein Worst Case Szenario geworden.


    Das Bekämpfen der natürlichen Deflation mit neuen Mengen gedruckten Geldes kann m.E. jederzeit in eine Katastrophe führen. Das ist, als ob man einem fieberkranken Menschen statt eines Fiebersenkenden Mittels Adrenalin injiziert.
    Das ist ein Experiment mit ungewissem Ausgang.


    EZB Präsident Trichet, letzte Woche bei der Pressekonferenz in Madrid : "we are in uncharted waters - wir befinden uns in unkartographierten Gewässern".
    (die einzige deutsche Zeitung, die das zitiert hat, war die FAZ).


    Normalerweise würde bei einer Deflation nur die Wirtschaft zusammenbrechen.
    Da die Staaten Verbindlichkeiten übernommen haben, die sie nicht schultern können und die Notenbanken Geld drucken, kann es nun jederzeit zu einem Triple Crash kommen:
    Zusammenbruch der Wirtschaft, UND der Währungen UND der Staaten.


    Ansatzweise hat man das in Island gesehen, wo die Wirtschaft UND die Währung zusammengebrochen sind und der Staat so große Garantien übernommen hat,
    dass er derzeit nur durch ein Bailout anderer Staaten vor dem Zusammenbruch gerettet wurde.



    Eigentlich bin ich Optimist, aber wenn man 1 und 1 zusammenzählt, kommt leider so ein Szenario raus.


    Die Verteilung der Reichtümer impliziert ebenfalls eine instabile Gemengelage.
    So lag vor der Depression von 1929 in den USA in den Händen von 5% der reichsten Amerikaner etwa 33% der Geldwerte, Firmen und Vermögensanlagen.
    (Zinseszins effekt, Kapitalzusammenballung durch Zinseszins)
    Nach depression der 30er Jahre, Aktiencrash, 2. Weltkrieg und Wirtschaftswachstum und steigenden Gehältern in den 40ern besaßen um 1950 die reichsten 5% nur noch 11% der Geldwerte, Firmen und Vermögensanlagen. (John Galbraith, Der Grosse Crash 1929: Ursachen, Verlauf).


    Heute ist es wieder so, dass den reichsten Amerikaner 5% wieder ein Drittel der Gelder, Firmen und Vermögensanlagen gehören.


    Da zinsbasierte System instabil sind, wäre derzeit eine große Kontraktion überfällig, die mit einer Vernichtung spekulativer Werte ( CDS (Credit Default Swaps), Kreditkartenschulden, Subprime kredite etc) einhergehen müsste.


    Ein Weiterexistieren des Kartenhauses bei der derzeitigen instabilen Gemengelage ist eher zufällig. Ein Zusammenbruch ist bei den bestehenden Risiken eigentlich eher wahrscheinlich.


    Daily Business:
    Inflation und Deflation: wir sehen derzeit Auswirkungen von beiden tendenzen: alles, was man nicht braucht, wird billiger werden: Laptops, Autos, Hollywoodschaukeln, Parketfließen.
    Alles, was man braucht, wird teurer werden: Öl, Gas, Strom, Lebensmittel.
    Manches, was wir sehen, ist die natürliche heilung der Wirtschaft, the cure: Deflation, Kreditklemme, Kontraktion, Risikoaversion. Manches, was wir sehen, ist die Inflation, die Adrenalinspritze der Notenbanker und Staaten: steigende Benzinpreise heute, devaluierende Währungen morgen.


    Ich vermute, dass Edelmetalle langfristig ein wichtiges Zahlungsmittel werden, vor allem international beim Handel mit Partnern niedriger Bonität aus Schwachwährungsländern (wahrscheinlich wird auch Deutschland bis zu einer Währungsreform zwischnzeitlich ein Schwachwährungsland werden)


    Die Kaufkraftsteigerungen von EM können langfristig extrem sein.



    aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass in der Mitte eines Triple Crash es deutlich besser ist, einen eigenen Garten mit Kartoffeln und eine Solaranlage auf dem Dach zu haben.
    Um unsere schöne deutsche Sprache zu Benutzen: falls die skizzierten Risiken eintreten,
    dann "ist ein Schrebergarten Gold wert" und dann geht es "wirklich ans Eingemachte".
    EM ist gut, aber es gibt viele Dinge aus der Zeit unserer Großeltern, die bals wieder "Gold wert" sein könnten: Eingemachtes und Schrebergärten.

  • Habe gerade zufällig einen Artikel gesehen, der das gleiche aussagt, was ich oben schrieb:


    "... But that hasn't stopped traders and investors from creating their own, temporary global reserve currency of sorts: oil."
    Da es keine Reserve Currency gibt, hat der Markt sich seine eigene geschaffen: Öl.


    http://www.dailyfinance.com/20…-global-reserve-currency/


    Der Ölpreisanstieg ist keine Spekulation auf bessere Zeiten, keine Spekulation auf sinkende Lagerbestände, sondern eine "Flucht ins Geld"

  • Zitat

    Wenn wir die globale Geldmenge erhöhen, wird keiner, der gerade seinen Arbeitsplatz verloren hat, jetzt doch die neue Küche oder das neue Auto kaufen. Auf dem Papier wirkt eine solche Reflationierung der Geldmenge natürlich beschönigend, aber nützen tut sie für die Konjunktur nichts!

    Bitte nicht zu viel verraten - aber die meisten kapieren das sowieso nicht... Erst wenn ich in Medien länger Deflation und Depression lese, werde ich anfangen Geld umzuschichten... bis dahin werden die Leute mit den zitterigen Händen das Geld verjubeln (Abwrackprämie)



    Zitat

    Deflation ist nur ein Symptom, deshalb nützt es nichts, sie zu bekämpfen. Die Ursache ist die Rezession, und gegen die können wir nichts machen. Das einzige, was wir bewirken, ist im Nachhinein eine hohe Inflation.

    Japan ist glaube ich bereits in Depression - oder nahe dran. Ein schneller Weg daraus ist faktisch unmögich.


    Zitat

    Der Ölpreisanstieg ist keine Spekulation auf bessere Zeiten, keine Spekulation auf sinkende Lagerbestände, sondern eine "Flucht ins Geld"

    Dir ist hoffentlich klar, dass wenn Öl teuer wird (150 $), dann wird die Wirtschaft das schon wieder nicht verkraften und bricht dann wieder ein. Das wäre erneut deflationär.
    Eher denke ich dass so um 70$ das Maximum bereits erreicht ist und nun der weitere Fall fortgesetzt wird -> bis 10$. Und zwar nicht für 1 Jahr oder so, sondern für laaange Zeit.

  • So lag vor der Depression von 1929 in den USA in den Händen von 5% der reichsten Amerikaner etwa 33% der Geldwerte, Firmen und Vermögensanlagen.
    (Zinseszins effekt, Kapitalzusammenballung durch Zinseszins)
    Nach depression der 30er Jahre, Aktiencrash, 2. Weltkrieg und Wirtschaftswachstum und steigenden Gehältern in den 40ern besaßen um 1950 die reichsten 5% nur noch 11% der Geldwerte, Firmen und Vermögensanlagen. (John Galbraith, Der Grosse Crash 1929: Ursachen, Verlauf).


    Heute ist es wieder so, dass den reichsten Amerikaner 5% wieder ein Drittel der Gelder, Firmen und Vermögensanlagen gehören.

    Danke fuer diese Fakten. Solange die Massen ueberschuldet sind, werden jegliche Reflationierungsmassnahmen im Sande verlaufen. Einer ueberschuldeten Konsumentenmasse wir kein neues Geld verliehen, oder sie tritt von selbst einen Schritt kuerzer. Erst ein massiver Schuldenabbau, teilweise realisiert durch eine Vermoegensreform a-la-New-Deal bereitet die Voraussetzungen fuer eine neue Kreditexpansion. Dieser Prozess passiert aber nicht ueber Nacht, sondern er braucht Jahre, teilweise mit extremen gesellschaftlichen Massnahmen. Von diesen Massnahmen sind wir aber noch sehr weit entfernt.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

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