INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • ich hatte es ja schon vor tagen gesagt, viele hier diskutieren sich ihr (vermeintliches) uni-wissen hoch und runter und kommen dann zu dem schluss, dass nix klar ist...
    nehmt doch einfach die realität, man braucht nur mit offenen augen durch die welt laufen und sich die letzten jahrzehnte vor augen führen - alles wird teuerer, inflation ist immer da und gewünscht und mal ist sie niedrig, mal hoch, deflation hat es nicht gegeben und wird es auch nicht!


    mein aktuelles beispiel:
    Der Strom wird wieder teurer! Im Mai will der Energiekonzern E.on die Preise deutschlandweit erhöhen. Nach Schätzungen des Verbraucherportals Verivox sind davon fünf Millionen Kunden betroffen!


    E.on wird die Preise im Schnitt um 4,2 Prozent erhöhen, wie ein Sprecher sagte. Der Versorger begründete dies mit den höheren Kosten für die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien und den erhöhten Netzentgelten.

  • Zitat

    Der Strom wird wieder teurer! Im Mai will der Energiekonzern E.on die Preise deutschlandweit erhöhen. Nach Schätzungen des Verbraucherportals Verivox sind davon fünf Millionen Kunden betroffen!


    E.on wird die Preise im Schnitt um 4,2 Prozent erhöhen, wie ein Sprecher sagte. Der Versorger begründete dies mit den höheren Kosten für die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien und den erhöhten Netzentgelten.

    Was hat das mit Inflation zu tun? :hae:
    Spotpreise sind stark gesunken...
    http://www.eex.com/de/document/52446/Phelix_Quarterly.xls


    Q4 2009 -> 38,76 Euro/MWh
    Q3 2009 -> 37,03
    Q2 2009 -> 32,38
    Q1 2009 -> 47,35
    Q4 2008 -> 68,01


    Hab gelesen: Stromkonzerne haben am Höhepunkt die Preise für 2 Jahre an Terminbörsen gesichert...
    Sommer 2010 werden die 2 Jahre vorbei sein... dann muss es theoretisch rapide billiger werden - soweit die Theorie...
    Im Mai will eon Preise anheben... pfff... Bin schon gespannt ob demnächst Briefe angeflattert kommen, wo man sich 2 Jahres-Vertrag an die Backe nähen soll, da die Preise soooo stark steigen werden... Wie gesagt, rein theoretisch müssen die Preise nach Sommer runter gehen... und zwar desto stärker, je mehr manipuliert wurde...


    VERBRAUCHERPREISE
    http://www.verivox.de/attchmnt.ashx?id=46281

  • Ja ja, und jetzt wieder husch ins Körbchen Klausuren korrigieren :D

    mein Dr. ist ein sauberer dr. honoris causa, den mir eine litauische uni für schlappe 10.000 DM vermacht hat und der selbstverständlich legal in Deutschland eingetragen ist.
    Wenn man bedenkt, was man heutzutage für einen Doktor-Titel hinlegen muss, ...und unter Berücksichtigung,
    dass so ein Titel sich jeglicher Besteuerung, ja sogar Staatsbankrott und Währungsreform entzieht, würde ich sagen, dass das ne gute Investition war.


    Zum Grenznutzen.


    Ja, ich kenne die Definition des Grenznutzen.
    Aber versuche mal das Phenomen der Gier mit dem Grenznutzen zu erfassen.
    Und so sind wir Menschen halt.


    Guck Dir reiche Araber mit 10-20 Autos an: die Theorie des Grenznutzen stimmt ja, aber ein Automanager im Luxussegment sollte nicht nach dieser Theorie seine Marketing und Absatzpläne machen.


    Der Grenznutzen ist m.E. nicht DER Faktor, der den Konsum der Konsumgesellschaft nennenswert limitiert.
    Vernunft, Bildung, Erziehung, Traditionen etc limitieren den Konsum. Aber wenn es einer Konsumgesellschaft gelingt,
    diese Faktoren auszuschalten (wie es in Amerika war), dann geschehen irre Dinge
    (ich habe mich oft gefragt, wie der Nutzen von mehreren Bädern und Schlafzimmern in Amerika ist).
    selbst die sparquote ist kein Limit: wie man in amerika sieht, kann man eine ganze Gesellschaft so einlullen,
    dass sie den Verlockungen nicht widersteht , ohne Ende konsumiert und als Gesellschaft eine negative Sparquote hat.
    Bei reichen Amis, die 5 Häuser mit 120 Bädern hatten, war der limitierende Faktor wohl weniger der Grenznutzen der vielen Häuser,
    als die limitierung der Zeit, diese Häuser auch noch gelegentlich zu bewohnen.

  • Es entsteht eine immer größere Diskrepanz zw. Grundversorgunsanbietern und überregionalen Anbietern


    Siehe Chart


    Zitat

    „Der Wettbewerb nimmt zu“, sagte eine Sprecherin. So könnten viele neue Anbieter derzeit den Strom viel günstiger anbieten, weil sie von den gesunkenen Preisen an der Strombörse profitierten.


    Dagegen haben die großen Versorger ihren Haushaltsstrom in der Regel schon lange im Voraus gekauft. In die neuerliche Stromtariferhöhung fielen beispielsweise noch die deutlich höheren Einkaufspreise vom Sommer 2008, sagte der Eon-Sprecher. „Es wäre unverantwortlich, den Strom für Privatkunden am kurzfristigen Spotmarkt einzukaufen, weil dieser großen Schwankungen unterworfen ist“, sagte er.


    http://www.handelsblatt.com/un…eber-vier-prozent;2530161


    DAS KRACHT bald...

  • Der Grenznutzen ist m.E. nicht DER Faktor, der den Konsum der Konsumgesellschaft nennenswert limitiert.

    Das ist doch gar nicht behauptet worden! Der Grenznutzen bestimmt den sich bildenden Marktpreis für ein Gut. Denn auch der "verführte Käufer" misst seinen 5 Bädern einen Nutzen zu (= Angebernutzen), sonst würde er es nicht kaufen. Der Grenznutzen bestimmt die Bereitschaft zur Zahlung des Nachfragepreises. Bei der ganzen mikroökonmischen Nutzenbetrachtung kommt es nicht auf einen gesamtwirtschaftlichen, nachhaltigen oder ökologischen Nutzen an. Es geht nur um die wissenschaftlich theoretische Erklärung/Ableitung von unterschiedlichem Nachfrage- und Angebotspreis und um die Findung des Marktpreises. Alles andere wäre eine hauptsächlich subjektive Wertung des Verbrauchsverhaltens der Konsumenten. Natürlich limitiert auch das Warenangebot den Konsum der Verbraucher, es beeinflusst die Steigung der Angebotskurve und verschiebt damit den Gleichgewichtsschnittpunkt und damit den Marktpreis. Die Grenznutzenbetrachtung ist die Betrachtung der Nachfrageseite. Warum sind Leute bereit den Preis X für Ware Y zu bezahlen? Das lässt sich wissenschaftlich mathematisch statistisch ableiten und das Wissen hierzu hilft, die Weltökonomie zu verstehen, auch wenn man nicht den herrschenden Ideen anhängt. Manipulation der Nachfrager kann zu einem "gefühlten Mehrnutzen/positiven Grenznutzen" führen.


    Man kann auch mit gesundem Menschenverstand die Weltökonomie begreifen, nur sollte man nicht den Fehler begehen, alle wissenschaftlichen Modelle zu verteufeln/als falsch zu deklarieren und/oder die Fachbegriffe falsch oder in einer persönlichen Interpretation zu verwenden. Ein gewisser Mindeststandard muss erwartet werden, wenn Fachbegriffe verwendet werden, sonst ist Fehlinterpretationen Tür und Tor geöffnet.

  • Das ist doch gar nicht behauptet worden! Der Grenznutzen bestimmt den sich bildenden Marktpreis für ein Gut. Denn auch der "verführte Käufer" misst seinen 5 Bädern einen Nutzen zu (= Angebernutzen), sonst würde er es nicht kaufen. Der Grenznutzen bestimmt die Bereitschaft zur Zahlung des Nachfragepreises. Bei der ganzen mikroökonmischen Nutzenbetrachtung kommt es nicht auf einen gesamtwirtschaftlichen, nachhaltigen oder ökologischen Nutzen an. Es geht nur um die wissenschaftlich theoretische Erklärung/Ableitung von unterschiedlichem Nachfrage- und Angebotspreis und um die Findung des Marktpreises. Alles andere wäre eine hauptsächlich subjektive Wertung des Verbrauchsverhaltens der Konsumenten. Natürlich limitiert auch das Warenangebot den Konsum der Verbraucher, es beeinflusst die Steigung der Angebotskurve und verschiebt damit den Gleichgewichtsschnittpunkt und damit den Marktpreis. Die Grenznutzenbetrachtung ist die Betrachtung der Nachfrageseite. Warum sind Leute bereit den Preis X für Ware Y zu bezahlen? Das lässt sich wissenschaftlich mathematisch statistisch ableiten und das Wissen hierzu hilft, die Weltökonomie zu verstehen, auch wenn man nicht den herrschenden Ideen anhängt. Manipulation der Nachfrager kann zu einem "gefühlten Mehrnutzen/positiven Grenznutzen" führen.


    Man kann auch mit gesundem Menschenverstand die Weltökonomie begreifen, nur sollte man nicht den Fehler begehen, alle wissenschaftlichen Modelle zu verteufeln/als falsch zu deklarieren und/oder die Fachbegriffe falsch oder in einer persönlichen Interpretation zu verwenden. Ein gewisser Mindeststandard muss erwartet werden, wenn Fachbegriffe verwendet werden, sonst ist Fehlinterpretationen Tür und Tor geöffnet.

    du gibst quasi meine antwort. auch manipulierte marktteilnehmer haben einen grenznutzen, der nicht beliebig verschiebbar ist. ich halte beispielsweise die ANZAHL der konsumgüter für relativ ausgereizt und sicher nicht mehr exponentiell steigerbar. man muss jetzt etwas am preis drehen.wie gesagt, 5 autos mögen ok sein, für die reichen scheichs auch 500 aber irgendwann ist schluss. da heißt es dann mit der selben autoanzahl mehr umsatz machen. das führt aber zu dem bekannten phänomen, dass der ferrari 250.000,- € kostet während das fortbewegungsmittel für 8.000,- zu haben ist. man wird nun sicher eine ganz ordentliche anzahl von menschen für den ferrari begeistern können, mich und viele andere allerdings erst dann wenn wir schon viele millionen ZUVOR gespart haben. das sah natürlich ganz anders aus als nur das 8.000,- € auto auf dem markt war. da habe ich selbstverständlich schon gekauft, als mir das wasser bis zum hals stand, weil der echte wirtschaftliche nutzen das verlangte. ich sage nicht, dass jetzt alle in den konsumstreik treten, aber ich glaube, dass es eine tendenz weg vom konsum hin zur anlage gibt, jedenfalls was die relativen verfügbaren gelder betrifft.

    Ein gewisser Mindeststandard muss erwartet werden, wenn Fachbegriffe verwendet werden, sonst ist Fehlinterpretationen Tür und Tor geöffnet.


    Na, da haben wir ja saumässig Dussel, das Du Dich endlich bei uns angemeldet hast. :thumbup:


    By the way:
    Was macht ein Volkswirtschaftler, der während einer Wanderung merkt, dass er den Dosenöffner für die Ravioli-Dose vergessen hat?


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  • Ja, was macht er denn nun, der Volkswirtschaftler ???




    Nebenbei: Ich finde die Debatte zwischen Dr.Meyer, Goldmob, ThomasK_7 u.a. hier für überaus erquicklich. Einiges über dem Forumsdurchschnitt.


    .

    "Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. … "
    Ernst Thälmann, Arbeiterführer, 1944 im KZ ermordet. Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, DietzVerlag Berlin 1961, S. 73

    Einmal editiert, zuletzt von Kellermeister ()

  • 3,5% Teuerung in QE-Land. Jetzt aber gaaanz schnell an der Zinsschraube drehen ... oder zumindest damit drohen ... :rolleyes:


    Bank of England in Inflations-Erklärungsnot


    [Blockierte Grafik: http://i.telegraph.co.uk/teleg…e_of_annual__1579121c.jpg
    UK inflation pushed to 14-month high of 3.5pc by increase in VAT

  • Ach so, die Tommies sollen die neue Marke schon mal salonfähig machen ... [smilie_happy]


    IWF-Experten fordern deutlich höhere Inflation


    moin,


    die hohen Herren geraten langsam in Panik. Jetzt wird schon


    das letzte Pulver verschossen. :thumbup:


    Kauft, Leute, kauft noch schnell, bevor das Geld nichts mehr


    wert ist! Bißchen Zeitgewinn - das ist alles. Das Ende ist nahe. ?)


    Wenn Strauß-Kahn wüßte, wie man erfolgreich reflationiert


    in dieser Phase der globalen Verschuldung, hätten wir längst


    die entsprechenden Schritte gesehen. Wie soll das funktionieren?


    Steuer-Scheck a la USA? Hubschraubereinsatz über Berlin? [smilie_happy]


    Die Japaner wären für sachdienliche Hinweise sicher dankbar.


    Negative Zinsen vielleicht? Gab`s mal in der Schweiz für kurze


    Zeit... :hae:


    Das Jahr 2010 wird nicht langweilig. :P


    mfg,p.

  • Ja, was macht er denn nun, der Volkswirtschaftler ???


    Na ganz einfach:
    Er definiert: "Die Dose ist offen!" :D


    Ich finde Debatten deutlich erquicklicher, in denen über die Sache diskutiert wird, und zwar ohne persönliche Angriffe. Ausserdem mag ich keine Debatten, die aus dem Elfenbeinturm heraus geführt werden. ;)


    Ping

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  • Zitat

    IWF sagt: Infla-Ziel der Eurozone verdoppeln

    Wie soll man das dann blos den RIESTER-Sparern erklären?
    Da sehe ich Probleme, dass jeder Riester-Sparer dann die Anlage frühzeitig liquidiert


    Wie soll man das den Haltern von Staatsanleihen erklären?
    Diese würden alle Anleihen auf den Markt werfen und somit dessen Wertverfall auslösen...


    Wie soll man es der Bevölkerung erklären, dass alles so viel teuerer wird und die Banken sich darum auf Kosten des Volkes bereichert haben...
    Da wird das Volk wütend randalieren...


    Aber auf dem Papier hört sich das easy an...

  • http://www.ftd.de/politik/euro…chef/50074851.html?page=2


    Kampf um die Notenbankspitze
    Juncker schießt gegen Weber als EZB-Chef


    Frankreichs Präsident fällt eine Schlüsselrolle zu, weil seine Nation dem Südlager zugerechnet wird und neben Deutschland das meiste Gewicht in Europa besitzt. Diese Machtposition könnte Sarkozy in der Causa Weber nutzen. Zwar macht der Franzose Trichet keine wesentlich andere Politik als die Bundesbank zu D-Mark-Zeiten. Doch noch immer führt Paris einen zähen Kampf mit Berlin darum, ob Wachstum nicht wichtiger ist als hartes Sparen und Inflationsbekämpfung um jeden Preis.

  • Zitat

    Zwar macht der Franzose Trichet keine wesentlich andere Politik als die Bundesbank zu D-Mark-Zeiten. Doch noch immer führt Paris einen zähen Kampf mit Berlin darum, ob Wachstum nicht wichtiger ist als hartes Sparen und Inflationsbekämpfung um jeden Preis.

    So, so, der Bilderberger Trichet sorgte also für Stabilität und Inflationsbekämpfung - um jeden Preis!
    Wer das glaubt...


    Ab 2006 wuchs die Geldmenge M3 in EU enorm an.
    Fed hält ab 2006 M3 unter Verschluss (wird aber weiterhin berechnet)


    Man könnte argumentieren - darum haben die Zentralbanker die Leitzinsesn stets angehoben.
    Aber als die ersten Banken pleite gingen, wurde der Leitzins noch weiter angehoben...


    Der Trick ist folgender: man lässt die Geldmenge enorm ansteigen - bis ein Run auf Kredite und Co ansetzt.
    Dann macht man Kredite teuer und die aufgebaute Blase implodiert...
    Vor 1929 wurde der gleiche Trick schon mal durchgeführt... sogar mehrmals hintereinander...


    Danach kam die Depression und der 2. Weltkrieg...

  • http://www.spiegel.de/wirtscha…18,678195,00.html#ref=rss


    IWF-Experten fordern deutlich höhere Inflation


    Zitat

    Dass die IWF-Ökonomen um Blanchard angesichts dieser Rahmenbedingungen eine Verdopplung der Inflationsrate fordern, hat jedoch noch einen anderen Hintergrund: Sie fürchten sinkende Preise, die sogenannte Deflation.

    So so, 4% Inflation hilft also gegen Deflation.
    OK, England ist aktuell bei 3,5% Inflation - somit fast am Ziel.
    Es wird sich zeigen, wie gut GB das packt...

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