Goldstandard - Einmal anders

  • Ein Problem am Goldstandard, welches viele bemängeln, wie ich hier so lesen konnte bisher, scheint zu sein, dass halt die Preise in "Unzen Gold" langfristig fallen werden, weil es immer mehr Waren gibt, aber nur begrenzt Gold.
    Es gibt ja auch Tendenzen, die Bargeld abschaffen wollen. Ein Vorschlag wäre folgender (nur eine Idee, die mir spontan kam, kann auch schwachsinnig sein):


    Als offizielles Zahlungsmittel (Bargeld) werden physische Goldmünzen ausgegeben, da steht dann z.B. "0.2 Unzen Gold" drauf oder so und die sind wirklich aus Gold, ggf. legiert wegen Kratzfestigkeit. Anderes Bargeld gibt es nicht mehr. Auf Banken dagegen wird wird eine Währung mit einer anderen Bezeichnung eingeführt, z.B. "Goldeuro" oder so und es wird festgesetzt, dass die Golddeckung
    100 Goldeuro = 1 Unze Gold
    oder ähnlich ist. Nehmen wir jetzt z.B. an ein Standardwarenkorb oder sowas kostet zu dieser zeit 1 Unze, also 100 GE.
    Wenn in ein paar jahren das gleiche nur noch 0.5 Unzen kostet, dann wird festgelegt 0.5 Unzen = 100 GE und der Warenkorb kostet immernoch 100 GE. Das kann in sinnvollen abschnitten immer angepasst werden.


    Falls jemand eine bestimmte Anzahl in GE auf einem Konto hat, z.B. 1000 GE, wird zum Zeitpunkt der "Wechselkurs"änderung natürlich der Kontostand angeglichen, denn die 1000 GE sind ja eigentlich 10 Unzen gold. Also werden die 1000 GE dann automatisch zu 2000 GE umgeschrieben.


    Damit ist für die Masse der psychologische Effekt weg, weil die Preise nicht fallen. Der psychologische Effekt ist sogar positiv weil sich das Geld auf dem Konto zahlenmäßig erhöht. Die Masse zahlt dann halt wie bisher mit EC Karte und freut sich.


    Einziger Nachteil: wenn ich mit Bargeld zahle muss der Bäcker auf einer Tabelle nachschauen, wieviel GE eine Unze zu zeit Wert ist und Barzahlung wird abnehmen.



    EDIT: Um das mit dem Bargeld zu vereinfachen kann die Münzprägestelle z.B. auch, wenn z.B. die Anpassung alle zwei Jahre durchgeführt wird, alle zwei Jahre andere Stückelungen prägen.
    z.B. wenn im Jahr 2010 gilt: 1 GE = 5 gramm Gold, dann werden münzen wo "2010 - 1 GE - 5 gramm gold" draufsteht gedruckt. dann im Jahr 2012 gilt 1 GE = 3.5 gramm Gold, dann wird "2012 - 1 GE - 2.5 gramm gold" geprägt. Die alten Münzen werden nach und nach aus dem Umlauf gezogen und eingeschmolzen. Vom Bild her müssen sich die neuen Münzen deutlich unterscheiden von den alten, damit nicht leute reingelegt werden vom Bäcker oder so und dann für eine Brezel 1 GE 2010 zahlen, obwohl 1 GE 2012 gereicht hätte.

  • Wenn in ein paar jahren das gleiche nur noch 0.5 Unzen kostet, dann wird festgelegt 0.5 Unzen = 100 GE


    An sich eine Idee um das Deflationsproblem einer Goldwaehrung zu loesen (ich nehme an, Du hast die Idee von eine 100% gedeckten Goldwaehrung). Allerdings ergibt sich die Frage, warum sollte ich mein Bargeld (Gold) zur Bank bringen und dort in GEs fuehren ?
    Wenn ich heute 1 Unze einzahle bekomme ich 100 GEs gutgeschrieben.
    Wenn ich in ein paar Jahren zur Bank gehe, bekomme ich nur noch 0.5 Unzen auf meine 100 GEs.
    Zwar kann ich mir noch das gleiche fuer 0.5 Unzen wie vor ein paar Jahren fuer 1 Unze dafuer kaufen, aber haette ich das Gold zu Hause gehortet, koennte ich mir das Doppelte dafuer kaufen. Wie swillst Du die Menschen von Ihrer Rationalitaet abbringen ?

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Ne ich meine das so, dass deine 100 GE automatisch 200 GE werden, wenn sie auf der Bank liegen und eine Umstellung erfolgt. Dazu ist die Bank verpflichtet. GE ist nur eine neue Gewichtseinheit die halt mit den Jahren immer wieder neu definiert wird.


    EDIT: Die Banken müssen nicht umbedingt Gold im Tresor horten. Wenn eine Bank der Meinung ist, Telekom Aktien :wacko: sind langfristig mehr Wert als Gold kann sie auch solche horten. Wenn sie dann Bargeld auszahlen muss, muss sie diese halt abstossen. Natürlich kann eine Bank dabei bankrott gehen, wenn sie sich verspekuliert. Und das muss von vorn herein klar sein, dass das passieren kann. Banken werden NICHT vom Staat gerettet. Wer sicher gehen will behält sein Gold, oder kauft sich selbst, was er für richtig hält.

    • Offizieller Beitrag

    Im Prinzip die Idee von Hugo Salinas-Price mit Silber , in Mexiko (google bringt das Relevante dazu). Die Gouvernöre der Teilstaaten sind dafür, die ZB dagegen.


    Gruss,
    Lucky

    "Das einzige Geld, auf das ich mich verlassen kann, ist das Gold, das ich besitze" J.Sinclair
    "Omikron ist die Impfung, die herzustellen man verpasst hat" Lungenfacharzt in Uganda
    "The whole game is rigged" Gerald Celente

  • Ne ich meine das so, dass deine 100 GE automatisch 200 GE werden, wenn sie auf der Bank liegen und eine Umstellung erfolgt. Dazu ist die Bank verpflichtet. GE ist nur eine neue Gewichtseinheit die halt mit den Jahren immer wieder neu definiert wird.


    Sorry, das hatte ich ueberlesen. Dennoch ergeben sich viele Fragen. Da muss ich mal Lucky's Hinweis nachgehen.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • wenn GE immer weniger wert wird, dann ist das eine weitere Papierwährung - der Dollar ist heute nur 4ct oder so wert...
    So ein GE wäre zudem sowas wie virtuelels, leicht vermehrbares Gold-Geld - das gar nicht existiert...


    Außerdem ist Goldwährung schlecht - so kann kein Krieg mehr finanziert werden und das macht kein Land mit (das ist eine Tatsache)
    Außerdem kann man nicht mehr auf Pump leben und Zinses-Zins funktioniert mit Gold auch nicht...
    Keine Bank würde bei sowas mitmachen...


    Ich glaube fast das ist nicht lösbar...

  • Es ist die Frage, woher die neue Waehrung kommt, wie sie eingefuehrt wird. Eine Waehrungsreform kann auch von unten kommen. Gemeinden, Staedte und Landkreise fangen an eigenes Geld zu drucken, dass dann langsam die Zentralbankwaehrungen verdraengt. In den USA gibt es mehrere Projekte, so wie den silber-gebundenen Liberty-Dollar in Evansville, Indiana.
    http://goldseitenforum.de/inde…page=Thread&threadID=7107
    http://goldseitenforum.de/inde…page=Thread&threadID=2289

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

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