Goldstandard und Goldverbot: Frage an Experten

    1900 wurde in den USA der Goldstandard eingesetzt, der 1932 in der WWK bekanntlich wieder zusammenbrach. Danach, in 1933, verbot der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt für alle amerikanischen Staatsbürger im In- und Ausland den Besitz von Gold per Gesetz. Konkret: Abgabe des privaten Goldes gegen minimale Zwangsentschädigung, Konfiszierung von Gold, gewaltsame Öffnung von Bankschließfächern, Ahndung von Zuwiderhandlungen mit Haftstrafe. Das Goldverbot galt fast 40 Jahre lang. Gegen Ende des 2. Weltkrieges gab es bekanntlich den letzten Versuch, einen Goldstandard einzuführen (Bretton-Woods-System), der 1973 wieder beendet wurde.
    Kann mir jemand historisch fundiert erläutern, wie genau der Zusammenhang zwischen Goldverbot und Goldstandard war? Wurde das Goldverbot 1933 eingeführt, um dem Staat fehlendes Gold zuzuführen (damit dem Vermögen des Staates ein angemessener Gegenwert in Gold gegenüberstand), und damit den Goldstandard zu unterstützen? Wollte man in der WWK verhindern, dass Anleger zu massiv in das sichere Gold flüchten? Was war genau der Grund für das Goldverbot? Warum galt das Goldverbot bis 1971?
    Vielen Dank im Voraus für Euere Mühe!

    Zitat von sub-xero

    1900 wurde in den USA der Goldstandard eingesetzt, der 1932 in der WWK bekanntlich wieder zusammenbrach. Danach, in 1933, verbot der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt für alle amerikanischen Staatsbürger im In- und Ausland den Besitz von Gold per Gesetz. Konkret: Abgabe des privaten Goldes gegen minimale Zwangsentschädigung, Konfiszierung von Gold, gewaltsame Öffnung von Bankschließfächern, Ahndung von Zuwiderhandlungen mit Haftstrafe. Das Goldverbot galt fast 40 Jahre lang. Gegen Ende des 2. Weltkrieges gab es bekanntlich den letzten Versuch, einen Goldstandard einzuführen (Bretton-Woods-System), der 1973 wieder beendet wurde.
    Kann mir jemand historisch fundiert erläutern, wie genau der Zusammenhang zwischen Goldverbot und Goldstandard war? Wurde das Goldverbot 1933 eingeführt, um dem Staat fehlendes Gold zuzuführen (damit dem Vermögen des Staates ein angemessener Gegenwert in Gold gegenüberstand), und damit den Goldstandard zu unterstützen? Wollte man in der WWK verhindern, dass Anleger zu massiv in das sichere Gold flüchten? Was war genau der Grund für das Goldverbot? Warum galt das Goldverbot bis 1971?
    Vielen Dank im Voraus für Euere Mühe!

    Hallo und Willkommen sub-xero,


    der Goldstandard besagt meines Wissens nach, doch nichts weiter, als dass die gesamte vorhandene Geldmenge mit Gold hinterlegt sein musste. Dies war schwer einzuhalten nach 1933, da ja im 3. Reich und später im 2 Weltkrieg unmengen an Geld verpulvert wurden. Das hätte niemals mit Gold hinterlegt werden können. Deshalb wurde er wohl aufgekündigt. Ich denke, dass Regierungen nach einer Finanzkrise epochalen Ausmaßes, die eine neue Währung erfordert, immer wieder Vertrauen gewinnen möchten durch einen Goldstandard. Dieser wird aber jeweils wieder aufgekündigt, wenn die Wirtschaft läuft und das Vertrauen erstark ist.


    Für Verbesserungen oder andere Meinungen bin ich stets dankbar.


    Gruß
    EdelW 8o iss

    ach .. müsst ihr immer wieder das gleiche Thema wiederkäuen ??? Gibt jede Menge Treads.


    Gold hat zwar jahrhunderte lang als Währung funktioniert, aber im Mittelalter gabe es auch
    kein Wachstum, dass eine Vergrösserung der Geldmenge nötig gemacht hätte.


    im 20then Jahrhundert gab es aber Wachstum ohne Ende, Bevölkerung, Produktivität, Industrialisierung.
    Wenn dann ein Staat oder eine Wirtschaft in Schwierigkeiten kam, wie das Kaiserreich nach verlorenem Krieg,
    oder die USA in der grossen Rezession ... dann hatten diese Währungen ein Riesenproblem: Schuldenfinanziert,
    aber Goldgedeckt, ohne das verbriefte Versprechen je einlösen zu können, jedenfall nicht, wenn die Menschen
    die Scheinchen nicht mehr als gleichwertig betrachteten wie das gelbe Metall .. Folge: Hyperinfla in D und
    in USA hat man ein paar Jahre später die Bremse gezogen, indem man einen Zwangsumtausch verfügt hat ..
    keineswegs eine Enteignung gegen geringe Entschädigung, sondern Dollar gegen Dollar ... was damals gleich war.
    Wäre es schiefgegangen, wäre es eine Enteignung gewesen .. ist aber nicht schiefgegangen, und so haben die
    Leute einen starken Dollar bekommen, für den es auch noch Zinsen auf der Bank gab ... die andere
    Alternative wäre ein Zusammenbruch des Dollars gewesen, was Präsident und ein Grossteil der Bevölkerung für
    das grössere Übel gehalten hätten.


    Heute ist mangels Goldstandard ein solches Vorgehen erstens rechtlich gar nicht machbar ... und zweitens
    wäre es auch völlig wirklungslos (Undurchführbar sowieso ..) ...
    Ausserdem ist es viel einfacher, einfach die Geldmenge zu erhöhen (und alle per Inflation zu enteignen),
    als drastische Massnahmen zu ergreifen. Übrigens ist die Bankenübernahme und Kreditgarantie noch gar
    keine Geldmengenausweitung .. von dem 500 Mrd sind 20 Mrd haushaltsrelevant ...


    Heute ist auch eine Hyperinflation überhaupt nicht die Gefahr,
    genausowenig wie sie das war in Japan, die das alles (Kreditblase, Bankenübernahme durch den Staat)
    bereits hinter sich haben. Heute sehe ich eher die Gefahr einer längeranhaltenden Rezession, mit
    deflationären Tendenzen, von denen Öl (und Silber, und andere Metalle) ja schon betroffen sind.


    Heute ist Gold (zum Glück) ein völlig unbedeutende Grösse im globalen Wirtschafts-Spiel ...
    und darum kaum gegenstand staatlicher Regulierungswut.

    Zitat von sub-xero

    1900 wurde in den USA der Goldstandard eingesetzt, der 1932 in der WWK bekanntlich wieder zusammenbrach. Danach, in 1933, verbot der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt für alle amerikanischen Staatsbürger im In- und Ausland den Besitz von Gold per Gesetz. Konkret: Abgabe des privaten Goldes gegen minimale Zwangsentschädigung, Konfiszierung von Gold, gewaltsame Öffnung von Bankschließfächern, Ahndung von Zuwiderhandlungen mit Haftstrafe. Das Goldverbot galt fast 40 Jahre lang. Gegen Ende des 2. Weltkrieges gab es bekanntlich den letzten Versuch, einen Goldstandard einzuführen (Bretton-Woods-System), der 1973 wieder beendet wurde.
    Kann mir jemand historisch fundiert erläutern, wie genau der Zusammenhang zwischen Goldverbot und Goldstandard war? Wurde das Goldverbot 1933 eingeführt, um dem Staat fehlendes Gold zuzuführen (damit dem Vermögen des Staates ein angemessener Gegenwert in Gold gegenüberstand), und damit den Goldstandard zu unterstützen? Wollte man in der WWK verhindern, dass Anleger zu massiv in das sichere Gold flüchten? Was war genau der Grund für das Goldverbot? Warum galt das Goldverbot bis 1971?
    Vielen Dank im Voraus für Euere Mühe!


    Der Goldstandard war schuld am Niedergang und der Weltwirtschaftskrise.
    Goldstandard führt zwangsläufig zu DEFLATION.
    Deflation ist ja wesentlich schlimmer als eine gesunde Inflation.
    Das Problem beim Goldstandard ist, dass die Notenbanken die benötigten Geldmengen bei Bedarf nicht ausweiten können, da nicht genügend GOLD=GELD vorhanden ist, bzw. GOLD nicht beliebig vermehrbar ist.
    Das heißt Geld=Gold wird beim Goldstandard sehr knapp und die Waren werden dadurch immer billiger bis zum Zusammenbruch des gesamten Systems.
    Ich kann mir nur vorstellen, dass damals Gold verboten war, damit dem Staat kein Gold=Geld fehlt, denn wenn auch private Leute Gold hatten, dann fehlte dies dem Staat um Geld=Gold in Umlauf zu bringen.
    André Kostolany sagte immer: Frage jemanden nach seiner Meinung zum Goldstandard, wenn er für den Goldstandard ist, dann weißt du dass er keine Ahnung von Wirtschaft hat ...

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