War der Goldkauf/verkauf mal verboten?

  • Hallo,
    ich lese hier zwar schon längere Zeit mit, habe mich aber heute mal hier registriert, weil mich eine Frage brennend interessiert.
    Neulich im Urlaubsflieger mußte ich eine Folge von "Die 2" ertragen. Ich will nun keine Diskussion um diese Serie entfachen, das wäre hier auch der falsche Platz, aber die Story war recht interessant.
    Die Geschichte spielte an der Cote d'Azur. Es ging um einen Münzhändler, der gefälschte, antike Goldmünzen zum reinen Goldpreis verkaufte. Der Grund war, dass Gold in Barrenform nicht gehandelt werden durfte sondern nur Goldmünzen, egal ob echt oder gefälscht. War (im Film) eine Gesetzeslücke.
    Ich weiß nun aus diesem Forum, dass in den Vereinigten Staten der private Goldhandel längere Zeit verboten war. Davon, dass dies auch in Europa der Fall war, habe ich noch nie etwas gehört. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass man in einem Film (auch wenn es nur eine Action-Serie ist) solche Sachen an der aktuellen Realität vorbei erfinden würde.
    Weiß jemand etwas genaueres?


    Vielen Dank


    Walter

  • Moin Walter,


    probier doch mal die Suchfunktion oben rechts - da werden Sie geholfen....


    Hab Spaß weiterhin

  • Hallo,
    die Suchfunktion habe ich natürlich als erstes genutzt. geht ja auch schneller, als auf Antworten warten. Aber außer den erwähnten Infos zu den Verhältnissen in den USA und Diskussionen über ein mögliches Goldverbot in der Zukunft habe ich nichts gefunden. Daher auch meine Anfrage.
    Trotzdem Danke


    Walter

  • walterK
    Aus dem Buch:"...und was macht der Dollar?" von Andre Kostolany
    für die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg:
    "Aus Tanger, Zürich und auch aus Genf schmuggelten die Profis das Edellmetall in Form von Münzen in alle Länder Europas, insbesondere aber nach Paris, wo Goldhandel sowie dessen Ein- und Ausfuhr strengstens verboten waren. Das französische Publikum bezahlte das Gold 10 bis 15 % über dem Tanger- und Zürich preis, wo der Handelspreis auch schon bedeutend höher war als der offizielle Preis. Denn zum offiziellen Preis konnten nur die Notenbanken Gold erwerben."
    Kann mich noch als Kind daran erinnern wie manchmal von Sportflugzeugen in der Zeitung berichtet wurde, die beim Goldschmuggel von der Schweiz nach Frankreich erwischt wurden!
    Gruß Henry

  • man muss 2 Arten von Goldverbot unterscheiden:


    erstens: in Ländern mit Golddeckung der Währung betrachtet der Staat das Gold als Gegenstand seiner
    Regulierungsbefugnisse .. drohte der US-Gold-$ unterzugehen, hat man die Bürger zum Zwangsumtausch
    genötigt und Verstösse streng geahndet .. das war das Goldverbot in USA
    mangels Golddeckung ist diese Variante - zum Glück - in freien Staaten nicht mehr denkbar
    ... wie frei die freie USA damals war, darf man getrost polemisieren.


    Zweitens: In D gab es auch Goldverbot, sogar bis 1989 .. aber das war im kommunistischen Staat, in dessen Ideologie Eigentum
    generell = Diebstahl war .. und daher alles Privatvermögen entweder verboten oder streng reglementiert war.
    Einen 333ger Ehering durfte auch der DDR Bürger zur Hochzeit erwerben ...


    Da weder Kommunismus noch Golddeckung droht, kann man als Goldbug da ruhig schlafen.
    Als Masochisten bezeichne ich Goldbugs, die mit Oskar L symphatisieren :wacko: oder ernsthaft vom Goldstandart träumen :baby:

  • Zweitens: In D gab es auch Goldverbot, sogar bis 1989 .. aber das war im kommunistischen Staat, in dessen Ideologie Eigentum
    generell = Diebstahl war .. und daher alles Privatvermögen entweder verboten oder streng reglementiert war.
    Einen 333ger Ehering durfte auch der DDR Bürger zur Hochzeit erwerben ...


    Unfug! Gold war in der DDR genauso wenig verboten wie Bananen. Es gab halt nur nix. Wenn ich dem Goldschmied einen Krüger auf den Tresen gelegt hätte, wären auch Eheringe aus 917er Gold machbar gewesen.
    Allerdings war die Ausfuhr verboten, da Gold unter Devisen fiel.

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • Hier die gesuchte Folge (leider nur auf Engisch) :
    Folge 2: "Der Gold Napoleon"


    THE GOLD NAPOLEON
    Thursday 23rd September 1971 - GRANADA and ANGLIA - 8pm
    Friday 24th September 1971 - ATV Midlands, HTV, LONDON, SOUTHERN and YORKSHIRE - 7.30pm


    All that glitters may not be gold - but the question for Danny and Brett is whether there's glitter beneath the bronze of Napoleon coin replicas.


    Who was the intended victim - Danny Wilde (TONY CURTIS) or the pretty blonde Michelle Devigne (SUSAN GEORGE) standing by his side at Nice Airport?


    Danny can't believe the bullet was for him. Michelle is certain that it was not for her - or so she says. Whoever fired the shot has wounded her sufficiently for her to be taken to hospital.


    Brett Sinclair (ROGER MOORE) expresses the option that the shot was meant for Danny, but Judge Fulton (LAURENCE NAISMITH) disagrees. A newspaper cutting explains why: "Mdlle Devigne, who lives with her uncle, one of Monte Carlo's most exclusive jewellers, had been voted the most talented student at the Valouris Art Centre before her sudden decision to continue her studies in London."


    Fulton wants to know why she should have made this sudden decision. He links this up with the fact that her uncle deals in gold, specialising in gold coins, medals and plaques and that it is on record that he sold a gold Napoleon 100 franc piece which turned out to be counterfeit.


    Is it a coincidence that, while at the airport, Michelle dropped her belongings, among them an ink portrait of Napoleon III, encircled as though on a coin?


    Fulton produces a similar coin - literally worth its weight in gold. Hundreds of them have appeared periodically in Paris, Rome, Geneva and Beirut, which could be a good way of unloading gold bullion.


    This, in fact, provides the moment of truth for Michelle when her uncle, Monsieur Devigne (HAROLD GOLDBLATT) visits her in hospital and she challenges him: "Those moulds I made of the Napoleon coin were not for bronze replicas." Her uncle tells her he had no choice: he is in the hands of a ruthless syndicate. And it is because she has visited the foundry and has been seen running away that an attempt was made to kill her.


    Devigne taxes the syndicate boss, Pullicino (ALFRED MARKS) with this, but is told that everything will be all right so long as Michelle keeps her mouth shut. This is a critical moment. Two-and-a-half million dollars worth of gold are about to be moved through Devigne's "imitation" coins.


    Later, a quarrel between Devigne and Pullicino is to lead to Devigne's murder, which means that Pullicino no longer has control over Michelle. Once again, he orders that she must be silenced.


    The death sentence is also passed on Danny when he breaks into the foundry and discovers the truth, but he and Michelle escape their fate and, with Brett, set out on the dramatic chase to prevent the gold getting across the border into Italy. It's a chase with hazards in every bend of the winding roads and unexpected drama just as triumph appears to be in their hands.


    und zum Abschluss ein paar coole Sprüche der beiden aus den 70ern:


    Also mir fehlt wieder alles, sogar die Worte.


    Au schau, da bin ich ja ein beglückter Pilz.


    Sein Name ist Brett, wie das was man vorm Kopfe trägt.


    Darum schieß mit einem Püsterich, auf keine alten Leute nicht.


    Das ist der mieseste Kaffee den ich je in meinem Leben getrunken habe. Das ist kein Kaffee, das ist Abwaschwasser. Oh, Entschuldigung, dann ist er wiederum sehr gehaltvoll.


    Dem hat man mit dem Hockeyschläger die Fontanelle gespalten, die verbleibenden paar Sardellen peitschte er sich mit Brillantine um den Ballon.


    Der Opa muss mit Feuerstein in der gleichen Steinschleuderkompanie gedient haben.


    Der tanzt so locker wie ein Stück Brennholz.


    Die Sterne sind wie die Zähne. Nachts kommen sie raus.


    Donnerplunder ist das dunkel - Muss ja auch, die haben wieder den Mond abgedunkelt.


    Du musst jetzt etwas schneller sprechen, Lordchen, sonst bist Du nicht mehr synchron!


    Warum zerbrichst Du Dir eigentlich meine Birne?


    Spitz mal die Horchlöffel.


    Sieht ziemlich tot aus - er ist es auch. Na, da freut sich ja wieder die Rentenversicherung.


    Nehmen sie mal 'nen Schluck Champus in den Mund, sonst stauben sie so beim Sprechen.


    Kleidsamer Fußsack, selbst gehäkelt? Ja, Katholisch Mufflon in karamelblau.


    Ich hoffe sie sind nicht gram, wenn ich ihnen mal die Hand drücke - aber mitten ins Gesicht.


    Haben sie Zucker? Ihnen sitzt ne Biene an der Hose.


    Es gibt nichts, was sich nicht durch längeres Warten von selbst erledigt.


    Euer Lordschaft sind sind so vornehm da prallen sogar die Kugeln ab.



    Sanfte Grüße
    Der Misanthr :whistling: p
    PS....Wer kennt den noch "Jason King" 8)
    Man....bin ich ein alter Sack. :D


  • Unfug! Gold war in der DDR genauso wenig verboten wie Bananen. Es gab halt nur nix. Wenn ich dem Goldschmied einen Krüger auf den Tresen gelegt hätte, wären auch Eheringe aus 917er Gold machbar gewesen.
    Allerdings war die Ausfuhr verboten, da Gold unter Devisen fiel.

    In der UdSSR, die dem Kommunismus bekanntlich ein paar Milimeter näher war als die goldlose DDR, war von Lenin bis zum Ende der Handel mit Goldmünzen - auch von privat an privat - strengstens Untersagt und wurde auch bei wenigen Münzen mit langjährigen Arbeitslagern belohnt.
    Das wurde dort wie ein Kapitalverbrechen :P belohnt und gesellschaftlich gewertet.

  • Im III.Reich galten die 10 und 20 Markstücke eigentlich auch noch als Umlauffähig und Gesetzliches Zahlungsmittel.
    Aber!
    "Wer Goldmünzen im Nennwerte von 10 und 20 Mark neu erwirbt,ist verpflichtet,diese der Reichsbank anzubieten"


    So war der Stand am 1.6.1937


    Gruss Foxele

  • Da weder Kommunismus noch Golddeckung droht, kann man als Goldbug da ruhig schlafen...oder ernsthaft vom Goldstandart träumen :baby:

    Da weder Kommunismus droht???


    Wie bitte? :hae:


    Mann oh Mann! Als was bezeichnest Du denn die "Interventionen am Finanzmarkt" derzeit, wenn nicht als "Kommunismus"?
    In welchem Umfeld ist unsere Kanzlerin aufgewachsen? X(


    Wenn die Steuerzahler ( die naturgemäß noch am Wertschöpfungsprozess teilnehmen ) für Billionen von Spekulationsverlusten haften
    und die Statsverschuldung in die Ära der selbsterfülllenden Prophezeiung eintritt: Wo exakt war da der Schritt vom Kapitalismus zum Sozialismus?


    Ich sags Euch: Es war DER Moment, wo Ihr das Sofa der Demo vorgezogen habt! Jetzt seid IHR wieder am Zug!


    Wir haben uns viel zu lang viel zu viel gefallen lassen! Das ist meine Meinung!

    Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt :D (Albert Einstein)

    2 Mal editiert, zuletzt von Fisiko ()

  • In der UdSSR, die dem Kommunismus bekanntlich ein paar Milimeter näher war als die goldlose DDR, war von Lenin bis zum Ende der Handel mit Goldmünzen - auch von privat an privat - strengstens Untersagt und wurde auch bei wenigen Münzen mit langjährigen Arbeitslagern belohnt.
    Das wurde dort wie ein Kapitalverbrechen :P belohnt und gesellschaftlich gewertet.

    Hallo,
    erst mal danke für die vielen Antworten. Bezüglich der Sovietunion weiß ich von Verwandten, dass dort Goldschmuck durchaus käuflich zu erwerben war. Viele DDRler, die dort Urlaub gemacht haben, brachten sich russische Eheringe mit, um sie zu Hause umarbeiten zu lassen.

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