Original von mesodor39
Mehr noch: Dadurch daß der Dollar gegen Gold fällt, kommt er auch gegenüber anderen Währungen unter Druck, d.h. die Gläubigerländer werten zusätzlich zur selbst vorgenommenen Abwertung ihrer eigenen "Devisenreserven" ihre eigene Währung auf, was Probleme beim Export in Weichwährungsländer bringt.
Das genau ist die Zwikmühle (nicht nur) der asiatischen Netto-Gläubiger-Staaten.
Ich glaube, daß dieser Aspekt bislang nicht ausreichend gewürdigt worden ist, denn schließlich muss es ja Gründe dafür geben, daß es nicht längst schon zum Dollar- und Devisencrash gekommen ist.
Das Problem ist einfach folgendes: Viele Länder sind vom Grundsatz einer ausgeglichenen Handelsbilanz abgewichen. Handelsbilanzüberschüsse sind für die Gläubiger langfristig genau so schädlich, wie Handelsbilanzdefizite für die Schuldner: Die Schuldner verleiren mehr und mehr ihre industrielle Basis und damit die Fähigkeit die Schulden zu tilgen, wohingegen die Gläubiger in exakt demselben Maße in dem die Schuldner ihre industrielle Basis verlieren, Gefahr laufen, daß ihre Forderungen an Wert verlieren oder völlig wertlos werden.
Und je größer die Ungleichgewichte werden, desto extremer sind Gläubiger und Schuldner in einer Art Zweck-Überlebensgemeinschaft aneinandergekettet. Ab einem gewissen Punkt, gibt es kein Zurück mehr: Fällt einer, so fallen beide. Und je enger die aneinandergekettet werden, desto geringer werden deren Freiheitsgrade. Dies beinhaltet auch und besonders den Erwerb oder Nicht-Erwerb von Gold als Devisenreserve.
Hat ein Schuldner das erst mal kapiert, so ist seine Position gegenüber seinen Gläubigern um so stärker, je höher er bei denen verschuldet ist.
Und genau deswegen hat es bislang nicht gecrasht....