Beiträge von SelfmadeMan

    Rezension: Übernahme-Strategie der Zentralbank....


    Bei der Lektüre dieses Beitrages gewinnt der Leser sehr schnell den Eindruck, daß der Autor Anleihen bei Reportagen gemacht hat, die in den letzten Jahren bei goldseiten.de erschienen sind. Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden. Es liegt auch keine Urheberrechtsverletzung vor, wenngleich man sich an einigen Stellen seines Threads wünschen würde, daß er die dort benutzten Formulierungen gleich mit übernommen hätte.


    Eine Zusammenfassung dieser Art mag für den Laien interessant sein, für den informierten Leser ist sie hingegen nichts anderes, als ein langweiliger, zähflüssiger Lesebrei. Hier übersieht der Autor, daß er es mit Fachleuten zutun hat, die längst dort angekommen sind, wo er einmal hin will.


    Es kommt hinzu, daß ein Forumsbeitrag auch immer die persönliche Meinung des Autors widerspiegeln sollte, und das ist hier nicht der Fall. Die Erkenntnis, daß physisches Gold letztendlich die beste Anlageform darstellt, ist angesichts der Länge des Beitrages ganz einfach zu dürftig, und so neu ist sie auch nicht.


    Fazit: Es handelt sich hier um die Selbstdarstellung eines Autors, die für Diskussionen nur wenig Spiel läßt. Er sollte wissen, daß fünf oder sechs alte Hüte noch keine neue Kopfbedeckung ergeben.


    SelfmadeMan


    @ Michael


    Da Du uns mit Shalom grüßt, gehe ich davon aus, daß Du Jude bist. Du müßtest folglich den Bibel-Code kennen. Kennst Du die Prophezeiung für das Jahr 2006?


    Gruß SelfmadeMan

    @ Fundamentalist, Kaufrausch, Mesodoro 39 u.a. (Schon wieder kein Zitat)


    Eine aufschlußreiche Diskussion. Ich würde gerne meine Meinung zu dem Disput abgeben. Allerdings erhebe ich für mein Geschreibsel nicht den Anspruch, daß es in allen Bereichen wissenschaftlich korrekt ist, es handelt sich eher um eine Richtigkeit, die auf Logik aufbaut.


    Gehaltskürzungen bei Angestellten oder eine Nullrunde bei Rentnern haben mit einem Kaufkraftverlust nichts zutun Um den Kaufkraftverlust einer Währung zu ermitteln, wird ein virtueller Warenkorb für einen festgelegten Betrag mit Grundnahrungsmitteln gefüllt. Der Vorgang wird im folgenden Jahr unter gleichen Bedingungen wiederholt und eine geringere Warenmenge im Korb wird dann in Prozenten als Kaufkraftverlust festgelegt.


    Da der Verlust der Kaufkraft durch Preiserhöhungen entsteht, ist er zwar die Wirkung auf eine Inflation, die Ursache ist er jedoch nicht. Die entsteht durch das Konsumverhalten der Bevölkerung. Wenn das Geld mit vollen Händen ausgegeben wird und die Konsumwünsche zudem mit Krediten finanziert werden, dann ist die Inflation nicht mehr weit.


    Eine zeitgleiche Inflation und Deflation kann es nicht geben. Das ergibt sich schon aus den Vorsilben beider Begriffe. Deflation bedeutet, daß der Handel, aufgrund fehlender Nachfrage, seine Ware unterhalb seiner Schmerzgrenze (Einkaufspreis) abgeben muß, um überhaupt noch etwas zu verkaufen. Fallende Flugpreise fallen jedoch nicht in diese Kategorie. Sie sind das Ergebnis einer Kalkulation, die Masse vor Individualität und Luxus setzt. Die Menge macht es also. Das gilt auch für den Preisverfall in der Computertechnik. Beide Phänomene könnten theoretisch auch während einer Inflation auftreten und sind dennoch nicht Teil einer gleichzeitigen Deflation.


    SelfmadeMan

    @ Alle


    Ich wünsche allen Teilnehmern dieser Diskussionsrunde einen Guten Rutsch und ein wirklich erfolgreiches 2006.




    @ S 04


    Was war eigentlich los mit Dir gestern abend? Hat Deine Frau Dich nicht rangelassen? Selbstverständlich kann ich sachliche Kritik vertragen. Nur, wenn Du einzelne Sätze meines Beitrags aus dem Zusammenhang reißt und sie mit schwachsinnigen Kommentaren unterlegst, dann kann ich nicht darauf antworten.


    Ein weiterer Punkt sind Deine unqualifizierten Bemerkungen zu meiner Person. Fundamentalist hat schon Recht, wenn er sagt, daß hier drei Gruppen agieren, die alle ihr eigenes Süppchen kochen.


    Mit unserer Diskussion bewegen wir uns vermutlich an den Schnittstellen dieser Gruppen und dabei muß es nicht zu Diffamierungen Andersdenkender kommen. Ich habe hier sehr interessante und auch provokative Ansichten gelesen und ich respektiere sie alle. Niemand muß sich dabei die Meinung des Anderen zu eigen machen. Er kann sie ignorieren oder kommentieren, nur persönlich werden sollte er nicht. Ich würde mir wünschen, daß das Niveau der Diskussion erhalten bleibt.


    Auch Dir wünsche ich einen Guten Rutsch und ein erfolgreiches 06


    SelfmadeMan

    Hallo Fanatics


    Zunächst möchte ich noch einmal daran erinnern, daß ich selber Krügerrand besitze. Mein Ziel kann es daher nicht sein, andere von dieser Anlageform abzubringen. Als Grund für meine Entscheidung hatte ich angegeben, daß ich vermutlich der ungeheuren Faszination erlegen bin, die das Gelbe Metall auf seinen Besitzer ausübt. Allmählich gewinne ich jedoch den Eindruck, daß sich das bei Euch ähnlich verhält, daß nur niemand bereit ist, das auch zuzugeben.


    Wenn ich nämlich lese, daß die Anschaffung von physischem Gold für eine Zeit „danach" gedacht ist, dann hört bei mir der Spaß auf. Die einzige Antwort, die mir dazu einfällt lautet, daß es nach dem „danach", wenn sich also alles wieder zu normalisieren beginnt, sich ja bereits wieder ein neues Schreckensszenario ankündigen könnte, Ihr also erneut Gold kaufen müßtet.


    Dann wäre es doch eigentlich sinnvoller, den jetzigen Goldbesitz für eine Zeit nach den nächsten drei oder vier „danachs" aufzubewahren.


    Vielleicht vermittelt der Besitz von Gold ja doch eine Sicherheit, die gar nicht rational erklärt werden muß. Ich würde es begrüßen, wenn ein Psychologe sein Statement dazu abgibt.


    Auf jeden Fall werde ich mal bei Nostradamus nachblättern, wieviel „vorher, während und danach" uns noch bis zum Jahre 2070 bevorstehen.


    SelfmadeMan

    Hallo Fanatics.


    Gott sei Dank habe ich Deine Antwort erst heute morgen gelesen, sonst hätte ich die ganze Nacht nicht schlafen können. Eigentlich habe ich in der Aufzählung all der schrecklichen Dinge, die da auf uns zukommen, nur noch den Meteoriten vermißt, der gerade auf unseren Planeten zurast. Scherz beiseite!


    Mein Denkfehler ist nicht eigentlich ein Fehler, ich denke nur eben anders. Inflation kommt immer schleichend, es bleibt folglich Zeit darauf zu reagieren. Bei Währungsturbulenzen verschieben sich die Paritäten untereinander. Die Bürger der jeweiligen Länder sind davon zunächst nicht betroffen, eher schon die Im- und Exportwirtschaft. Auch hier bleibt also Zeit, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.


    Selbstverständlich kann es auch den Euro hart treffen. Italien könnte z. B. aus dem Verbund ausscheren und die Lira wieder einführen. Das wäre vermutlich der Anfang vom Ende des Euro. Italien hatte seine Währung zuvor jahrzehntelang instrumentalisiert. Preiserhöhungen und Lira-Abwertungen gehörten zum politischen Ritual und das funktioniert heute eben nicht mehr. Wohl die Preiserhöhungen, nicht aber die Abwertung. Italien ist bereits heute eines der teuersten Urlaubsländer überhaupt. Aber auch in Frankreich, Griechenland und Spanien ist die Situation ähnlich.


    Frage an Dich: Was machst Du eigentlich mit Deinem Goldbarren, wenn all das eintritt, was Du da prophezeist? Wenn Geld wertlos ist, wenn die Banken geschlossen haben und die Regale bei Aldi leer sind, weil die Menschen hamstern und bunkern was das Zeug hält? Wenn Hunger und Not in der Bevölkerung so groß sind, daß sich an jeder Straßenecke Tauschmärkte bilden? Gehst Du dann mit Deinem Goldbarren in der Hand über einen dieser Märkte, auf der Suche nach jemanden der gerade händeringend Goldbarren kaufen möchte? Ach nein! Geld willst Du ja nicht, das ist ja wertlos. Tauscht Du ihn also gegen ein Kilo Fleisch, ein paar Brote und Butter?


    Gruß SelfmadeMan

    @ liberty


    Hallo liberty


    unsere Depots scheinen ähnlich aufgestellt. Auch mit der Einschätzung der Risiken liegen wir auf einer Linie. Wir sollten uns allerdings darüber im klaren sein, daß es beim Verkauf der Derivate nicht so sehr darauf ankommt, auch den letzten Euro noch mitzunehmen. Es kommt vielmehr auf das timing an. Lieber mit großem Gewinn als Erster aussteigen, als einen Supergewinn als Letzter nicht mehr realisieren zu können.


    Gruß SelfmadeMan



    Helfried


    Hallo Helfried,


    Derivate besitzen einen Hebel, eine Mechanik also, die mit Angebot und Nachfrage nur wenig zutun hat.


    Gruß SelfmadeMan

    @ Fisiko


    Hallo Fisiko


    Ich bin nicht der Meinung, daß sich argentinische Verhältnisse so ohne weiteres auf Deutschland projizieren lassen. Als negatives Beispiel mag es zwar zunächst überzeugend klingen, aber immer nur in den Ohren der Menschen, die ohnehin gegen alles und jedes eine negative Grundhaltung haben. Pessimisten also.


    Gruß SelfmadeMan



    @ mesodor 39


    Hallo mesodor


    Wenn Du schreibst, daß es 78 mal mehr Papiergold als physisches Gold gibt, dann teile ich Deine Befürchtungen, daß an der Geschichte etwas faul ist. Ich sehe die Sache jedoch relaxter. Für mich sind Derivate nichts anderes als Wettscheine. Wenn ich mich beim Pferderennen am Erfolg eines Pferdes beteiligen will, dann muß ich nicht den Gaul kaufen, es genügt wenn ich auf ihn wette.
    Wenn ich aufs richtige Pferd gesetzt habe, dann bekomme ich Geld, weil andere Wetter andere Pferde im Visier hatten und genau das ist der Knackpunkt. Ein call auf Gold wird noch lange ausgezahlt werden können, weil zeitgleich andere einen put geschaltet hatten. Mein Gewinn wird also aus den Verlusten dieser Gegenspieler bedient.
    Dennoch sehe ich die Situation genauso kritisch wie Du. Sie erinnert mich an eine Zeit, als in Deutschland Kettenbriefe kursierten. Die ersten verdienten Geld und die Letzten bissen die Hunde.


    Gruß SelfmadeMan


    Mal etwas Anderes. Gerne hätte ich ein Zitat geschaltet, kriege das aber nicht hin. Es gelingt zwar mit „kopieren" und „einfügen," sieht dann aber sehr dilettantisch aus. Kann mir mal jemand Schritt für Schritt den professionellen Weg erklären? So, als wenn er seinen 6jährigen Sohn vor sich hätte?

    Physisches Gold, warum?


    Wenn eine Gruppe Gleichgesinnter am Stammtisch das „für und wider" ihrer Anlage in physischem Gold diskutiert, dann ist die Harmonie des Abends vorprogrammiert. Unisono werden die wildesten Szenerien durchgespielt, das Damoklesschwert einer galoppierenden Inflation hängt über allen anderen, nur nicht über ihnen. Schließlich haben sie rechtzeitig Barren und Münzen in Gold gekauft und mit dieser Entscheidung können sie den Gefahren wirtschaftlicher Turbulenzen nun entspannt entgegensehen.


    Der Sarkasmus, der dieser Einleitung zweifellos innewohnt, sollte nicht überbewertet werden. Verstehen Sie ihn lieber als eine Art Galgenhumor, mit dem ich eigene Anlageentscheidungen rechtfertige. Ich besitze nämlich selber einen stattlichen Vorrat an Krügerrand und mit dem angesprochenen Sarkasmus läßt sich die Frage, warum ich denn ausgerechnet diese Anlageentscheidung getroffen habe, wirkungsvoll neutralisieren.


    Ich weiß es nämlich selber nicht so genau. Vermutlich bin ich der ungeheuren Faszination erlegen, die das Gelbe Metall auf seinen Besitzer ausübt. Die Gefahr, mit einer derart banalen Begründung als Fetischist stigmatisiert zu werden, sollte speziell in diesem Forum nicht unterschätzt werden. Ich bin mir daher sicher, daß die Teilnehmer jener Stammtischrunde Emotionen beim Erwerb von Goldbarren strikt zurückweisen werden. Sie werden es vorziehen, ihre Entscheidung mit wohlbekannten, handfesten Gründen zu rechtfertigen. Aber, ist der Kauf von physischem Gold wirklich effizient genug, um den Gefahren einer Inflation, eines Krieges oder einer Währungsturbulenz zu begegnen? In einer kritischen Analyse werde ich diese gefürchteten Schreckgespenster daher nacheinander aufrufen, um zu prüfen, was physisches Gold gegen sie ausrichten kann.


    Währungsturbulenz

    Die Frage, ob der US Dollar abstürzt wird heute kaum noch diskutiert. Analysten setzen es voraus und widmen sich daher primär der Frage, wann es denn passiert. Nehmen wir also an, es geschieht. Ostasien wirft seine Dollarvorräte auf den Markt. Der Dollar verliert ad hoc 30% seines Wertes. Zeitgleich steigt der Goldpreis proportional um 30%. Klingt zunächst verlockend, ist aber nicht mehr als ein Scheingewinn. Gold notiert in Euro nämlich nach wie vor gleich. Natürlich kann der Anleger seine Pretiosen jetzt in Dollar tauschen und sich in Amerika all die Wünsche erfüllen, die er immer schon hatte. Nur, bei einem Eurokurs, der zeitgleich um 1,60 notiert, kann das auch jeder andere.
    Fazit: Um den Dollar zu hedgen, gibt es effizientere Alternativen. Nullrunde für den Goldbarren also.


    Inflation

    Junge Menschen definieren den Begriff „Inflation" anders als ältere Semester. Da sie nicht auf erlebte Erfahrungen zurückgreifen können, werden sie von einer jährlichen Geldentwertung in Höhe von 4-5% ausgehen. Angesichts solch „moderater" Prozentsätze werden sie jedoch kaum die Flucht ins Gold antreten. Sie werden 7, 8 oder 9prozentige Zinspapiere bevorzugen, die stets zeitgleich mit Inflationsraten dieser Größenordnung auf dem Markt sind. Bei einem thesaurierenden Papier, das mit einem Nominalzins von 7% ausgestattet ist, verdoppelt sich das Kapital z. B. innerhalb von 10 Jahren. Kann Gold da mithalten? Ich glaube nicht und gebe dem physischen Gold daher eine zweite Nullrunde.


    Was aber, wenn die Inflationsspirale immer weiter dreht? Wenn immer neue Nullen auf unseren Banknoten auftauchen? Niemand möge glauben, daß Politik und Wirtschaft dieser Entwicklung tatenlos zusehen werden. Geschichte muß sich nicht wiederholen und eine Situation wie vor 1948 wird es nicht wieder geben. Auch hier ist eine Anlage in physischem Gold daher zumindest zweifelhaft. Sie wäre allenfalls gerechtfertigt, wenn sie spät erfolgt. Wenn also gutes Gold mit schlechtem Geld gekauft wird. Da der Goldpreis nicht in Europa gemacht wird, muß er nämlich nicht proportional zu dem Inflationsschub einer regionalen Währung steigen.
    Immerhin, für diese extreme Situation möchte ich dem Goldbarren 2 dicke Pluspunkte zu billigen. Einen allerdings, weil er die unbestreitbare Eigenschaft besitzt, Altersdepressionen zu mildern.


    Nahostkonflikt


    Hier liegt meine größte Sorge. Auf der einen Seite Israel, das mit dem Rücken an der Wand steht und nicht zulassen kann, daß der Iran in den Besitz von A-Waffen gelangt, auf der anderen Seite ein Verrückter, der mit einem Radiergummi in der Hand durch Teheran läuft und dabei markige Sprüche vom Stapel läßt. Das kann schon deshalb nicht gutgehen, weil westliches Verhandlungsgeschick nicht den geringsten Einfluß auf islamische Denkmuster hat. Wer glaubt, daß das irdische Dasein nur die Vorstufe für die Seligkeit danach ist, der kennt keine Furcht vor Tod und Untergang. Hat der Iran bereits die A-Bombe? Niemand weiß es. Die Sicherheit, die der Präsident bei seinen verbalen Entgleisungen an den Tag legt, lassen jedoch die Annahme zu, daß es bereits Prototypen gibt.


    Nehmen wir also an, im ersten Halbjahr 2006 passiert es. In einem der beiden Länder gehen die Lichter aus und die Vögel fallen tot vom Himmel. In diesem Fall ist der Erwerb von Goldbarren eine der schlechtesten Anlagen überhaupt. Schlechter wäre nur noch, wenn Sie gar nichts unternehmen würden. Das ergibt sich ganz einfach aus der Tatsache, daß es unabhängig von der Dimension der Ereignisse, immer nur ein regionaler und zeitlich begrenzter Konflikt bliebe.


    Die zeitliche Nähe, im Kontext mit der überschaubaren Dauer sprechen hier eindeutig für Derivate. Es gibt auf dem Markt Zertifikate und Optionsscheine, die bei einer Verdopplung des Goldpreises locker eine Performance von 3000 % hinlegen. Warum sich also mit 100% Buchgewinn bei einem Goldbarren zufrieden geben? Ihre Strategie sollte lieber lauten: Verkauf aller Aktien. Kauf eines Dax put. Call auf Gold. Kauf von Ölaktien.
    Für diesen worst case möchte ich dem Goldbarren daher alle Minuspunkte zuordnen, die mir zur Verfügung stehen.


    Welche Konsequenz ergibt sich nun aus der Summe aller Einwände für meine Krügerrand? Soll ich sie verkaufen? „Auf gar keinen Fall! Die glänzen so schön, die gebe ich nicht wieder her. Sollen sich doch gefälligst meine Erben damit herumschlagen."


    SelfmadeMan

    Hallo Pipi,


    ich habe in Erfahrung gebracht, daß Darkangel mich wegen unerlaubter Werbung angezeigt hat. Das geht mir zu weit.
    Kontroverse Meinungen und Dispute, ja! Revierkämpfe mit charakterlich maroden Platzhirschen, lieber nicht!
    Ich werde daher die Plattform wechseln und wünsche Dir ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches neues Jahr.


    P.S. Ich hoffe, Du hast die von mir empfohlenen Papiere ausgedruckt. Nutze sie, sie sind das Beste, was z. Z. auf dem Markt ist.


    SelfmadeMan

    Hallo Pipi,


    ich betreibe in der Tat keine Werbung. Mich treibt eher die Sorge um die Blauäugigkeit einiger Investoren.
    Eine Anlageberatung, die den politischen Brandherd "Nahost" unberücksichtigt läßt, ist das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurde.


    Meinen Beitrag „Seinen Sie nicht sorglos" hatte ich zurückgezogen, weil 24 Stunden später das Thema von den Medien aufgegriffen wurde. Ausführlicher und noch dramatischer als in meinem Beitrag.
    Ich werde aber noch einmal auf das Thema eingehen und dann auch begründen, warum Barren und Münzen im Katastrophenfall als Anlage nicht geeignet sind.


    Vielleicht besänftigt es Darkangel, wenn ich ihm sage, daß ich meine Beiträge nicht schreibe, um aus einem dummen Darkangel einen klugen Darkangel zu machen
    Er möge also ruhig so bleiben wie er ist.


    Einen freundlichen Gruß an Dich SelfmadeMan

    Goldanlage im Zwielicht


    http://www.goldsilber.org/


    Stark gestiegene Edelmetallpreise haben in jüngster Zeit dazu geführt, daß Anleger ihren Fokus vermehrt auf sichere Anlagemöglichkeiten in Gold und Silber richten.


    Doch hier ist sehr viel Sachkenntnis geboten, schließlich ist nicht alles Gold was glänzt. Wie leicht ein Anleger dabei auf das falsche Pferd setzen kann, läßt sich an einem Anlagemodell demonstrieren, das relativ neu auf dem Markt ist.


    Im Juni 05 gründeten die Gebr. Jürgen und Stefan Müller (89547 Gerstetten) eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, um Anlegern die Möglichkeit zu bieten, Gelder in physische Gold- und Silberbarren zu investieren.


    Die Vorteile liegen auf der Hand. Durch Großeinkäufe werden günstigere Einkaufspreise erzielt, die zudem nicht durch Mwst. belastet sind.
    Im Prospekt der Gold & Silber Einkaufsgemeinschaft wird das Modell leichtverständlich und anschaulich beschrieben. Der Anleger ist mit seinen Anteilen an dem Gesamtvermögen der Gesellschaft beteiligt, er ist gegen Risiken weitgehend abgesichert und kann sogar die Auslieferung der Edelmetallbarren, entsprechend seiner Gesellschafteranteile, verlangen. Auf Basis der vorhandenen Vermögenswerte wird der Ausgabepreis der Gesellschafteranteile am Beginn eines jeden Monats neu berechnet, der Rückgabepreis wird hingegen einmal wöchentlich auf Grundlage des Londoner Preisfixing der Edelmetalle festgesetzt.


    Wo also ist der Haken?
    Um es kurz zu machen, bei dieser Konstellation können sich die Anteile der G&S nicht adäquat zum Gold- und Silberpreis entwickeln, sie werden stets ca. 50% darunter bleiben. An einer vereinfachten Modellrechnung läßt sich demonstrieren, wozu das in einem Extremfall führen kann.


    Wir legen einen Monat zugrunde, in dem der Goldpreis um 30% ansteigt. Der Ausgabepreis der Gesellschafteranteile wird am Beginn dieses Monats auf 25,-- Euro festgesetzt. Ein Goldbarren kostet zu diesem Zeitpunkt 1000,-- Euro.


    Anleger A kauft am ersten d. M. 40 Gesellschafteranteile. Mühelos kann er sich ausrechnen, daß die Gesellschaft mit seiner Einlage einen Goldbarren im Werte von 1000,- Euro erwirbt. Bis zum Ende des Monats steigt der Goldpreis um 30%. Anleger B steigt jetzt ein und auch er kauft Gesellschafteranteile, die dem aktuellen Gegenwert eines Goldbarren entsprechen. Er muß folglich 52 Anteile erwerben, da der Barren zu diesem Zeitpunkt 1300,- Euro kostet. Einen Tag später, am Ersten des neuen Monats, wird der Ausgabepreis der Anteile neu berechnet.


    Die Rechnung sieht wie folgt aus:


    Vermögen der Gesellschaft:
    2 Goldbarren im Werte von 2600,-- Euro.
    Verkaufte Anteile: 92 (40+52)
    2600,-- geteilt durch 92 = 28,26 (Ausgabepreis des neuen Monats)
    Anleger A hat also nicht, wie geglaubt, 30% Gewinn gemacht sondern nur 13%.
    13% Gewinn hat aber auch Anleger B gemacht und das innerhalb von 24 Stunden, und ohne daß der Goldpreis weiter gestiegen wäre.


    Fazit: Dem langfristig orientierten Anleger ist von dieser Anlage abzuraten. Der Zocker sollte sie hingegen im Auge behalten. Bei der Methode, den Ausgabepreis einmal monatlich, den Rückgabepreis dagegen wöchentlich festzulegen, ist es bei einem fulminanten Goldpreisanstieg innerhalb eines Monats nämlich durchaus vorstellbar, daß der Rückgabepreis am Ende dieses Monats höher notiert als der Ausgabepreis.