SelfmadeMan
Ich glaube man muß hier im Forum 3 Gruppen von Usern unterscheiden - 1) Die reinen Spekulanten - die machen wohl mit so ziemlich allem was sich rechnet und das sinnigerweise in Papier.
2) Eher konservativen Anlegern welche ihr Porfolio aus unterschiedlichen Motiven mit etwas physischem Gold abrunden.
3) und Leuten bei denen die Uhr scheinbar immer auf 5 vor 12 steht.
Mit ersteren Gruppen kann man recht ergebnisoffen über alles nachdenken.
Die letzte Gruppe hat dafür grundsätzlich Recht. Immer!
Schon als ich mich als Bub erstmals mit Gold beschäftigte waren mir diese Leute aufgefallen.
Damals war es noch der drohende Ost-West-Konflikt und der drohende atomare Overkill. Dessen unerwarteter Nicht-Eintritt lieferte nahtlos das nächste abendländische Untergangszenario: Die ungebremste Zuwanderung aus dem Osten würde binnen kürzester Zeit alle westlichen Volkswirtschaften überfordern und kollabieren lassen.
Und wieder sind 15 Jahre vergangen ohne daß die Zivilisation im allgemeinen kollabiert wäre. Derzeit muß der "Krieg gegen den Terror", herhalten, welcher die Welt binnen Kürze ins Chaos stürzt.
Naja und abhängig davon kursiert natürlich immer das Gerede einem allgemeinen zufälligen, billigend in Kauf genommenen oder gar geplanten Crash der Weltwirtschaft.
Was die (hier sehr beliebten) Krisenszenarien anbelangt, dürfte diesen die Erfahrung nach dem ersten Weltkrieg zu Grunde liegen. Dabei wird jedoch vollkommen übersehen, daß die eigentliche Ursache für die Schwere dieser Krise darin zu suchen ist, daß berreits während des Krieges die zivile Produktion bis in den primären Sektor hinein weitgehendst zum Erliegen gekommen war.
Ein Fehler der sich bereits im II.Weltkrieg nicht mehr wiederholte! (Stichwort Heimatfront).
Ein ähnliches Szenario wäre heute allenfalls im Zuge eines Atomkrieges oder einer Umweltkatastrophe schlimmsten Ausmaßes (Meteoriteneinschlag) denkbar.
Damit relaitviert sich in der Tat die Frage nach der Verwendbarkeit von physischem Gold in einer Krise.
Nach meiner Überzeugung bleiben eher "weichere" Argumente stehen - als da wäre ganz allgemein die Möglichkeit Kaufkraft nach freiem Gusto an den Büchern (und allen welche in Diese Einblick haben) vorbei zu übertragen.
Da m.E. davon ausgegangen werden kann, daß Geld im Bälde nur mehr in elektronischer (und damit 100% nachvollziehbaren) Form verfügbar sein könnte - würde sich im Gold eine art inoffizielle Zweitwährung entwickeln.
Gold käme dann überall dort zum Einsatz - wo man heute diskret aus dem Bargeldköfferchen heraus bezahlt.
(Schon gehört? - es wird bereits darüber nachgedachtg große Euro-Noten mit Funkchip auszurüsten... Womit dann wohl die Antwort "hab ich auf der Pferderennbahn gewonnen" passé wäre...)