Physisches Gold, warum?

  • SelfmadeMan
    Ich glaube man muß hier im Forum 3 Gruppen von Usern unterscheiden - 1) Die reinen Spekulanten - die machen wohl mit so ziemlich allem was sich rechnet und das sinnigerweise in Papier.
    2) Eher konservativen Anlegern welche ihr Porfolio aus unterschiedlichen Motiven mit etwas physischem Gold abrunden.
    3) und Leuten bei denen die Uhr scheinbar immer auf 5 vor 12 steht. :)


    Mit ersteren Gruppen kann man recht ergebnisoffen über alles nachdenken.
    Die letzte Gruppe hat dafür grundsätzlich Recht. Immer! :)

    Schon als ich mich als Bub erstmals mit Gold beschäftigte waren mir diese Leute aufgefallen.
    Damals war es noch der drohende Ost-West-Konflikt und der drohende atomare Overkill. Dessen unerwarteter Nicht-Eintritt lieferte nahtlos das nächste abendländische Untergangszenario: Die ungebremste Zuwanderung aus dem Osten würde binnen kürzester Zeit alle westlichen Volkswirtschaften überfordern und kollabieren lassen.
    Und wieder sind 15 Jahre vergangen ohne daß die Zivilisation im allgemeinen kollabiert wäre. Derzeit muß der "Krieg gegen den Terror", herhalten, welcher die Welt binnen Kürze ins Chaos stürzt.
    Naja und abhängig davon kursiert natürlich immer das Gerede einem allgemeinen zufälligen, billigend in Kauf genommenen oder gar geplanten Crash der Weltwirtschaft.


    Was die (hier sehr beliebten) Krisenszenarien anbelangt, dürfte diesen die Erfahrung nach dem ersten Weltkrieg zu Grunde liegen. Dabei wird jedoch vollkommen übersehen, daß die eigentliche Ursache für die Schwere dieser Krise darin zu suchen ist, daß berreits während des Krieges die zivile Produktion bis in den primären Sektor hinein weitgehendst zum Erliegen gekommen war.
    Ein Fehler der sich bereits im II.Weltkrieg nicht mehr wiederholte! (Stichwort Heimatfront).
    Ein ähnliches Szenario wäre heute allenfalls im Zuge eines Atomkrieges oder einer Umweltkatastrophe schlimmsten Ausmaßes (Meteoriteneinschlag) denkbar.


    Damit relaitviert sich in der Tat die Frage nach der Verwendbarkeit von physischem Gold in einer Krise.
    Nach meiner Überzeugung bleiben eher "weichere" Argumente stehen - als da wäre ganz allgemein die Möglichkeit Kaufkraft nach freiem Gusto an den Büchern (und allen welche in Diese Einblick haben) vorbei zu übertragen.
    Da m.E. davon ausgegangen werden kann, daß Geld im Bälde nur mehr in elektronischer (und damit 100% nachvollziehbaren) Form verfügbar sein könnte - würde sich im Gold eine art inoffizielle Zweitwährung entwickeln.
    Gold käme dann überall dort zum Einsatz - wo man heute diskret aus dem Bargeldköfferchen heraus bezahlt.
    (Schon gehört? - es wird bereits darüber nachgedachtg große Euro-Noten mit Funkchip auszurüsten... Womit dann wohl die Antwort "hab ich auf der Pferderennbahn gewonnen" passé wäre...)

  • nun, die meisten hier haben ja schon auf Deine Frage an mich geantwortet. Dem kann ich nur hinzufügen, dass es speziell um das "danach" geht. Was nützt es dann einen Haufen Papier mit vielen Nullen zu haben wenn man dafür nichts mehr bekommt?


    Zu jeder Zeit, auch in der größten Not, war es besser Gold und Silber zu haben als nicht mehr akzeptiertes "Papier". Frag mal die Groß/ Urgroßeltern soweit möglich was damals als Zahlungsmittel akzeptiert wurde.


    Solange jedoch die Bevölkerung, und jetzt bin ich mal böse: den Quatsch glauben der ihnen täglich vorgegaukelt wird, und das sind 90% der Bevölkerung (blöde und Mitläufer sowie gutgläubige und desinteressirte) und dieser Teil einigermaßen bei Laune gehalten wird damit diese nicht aufmüpfig werden, solange geht alles gut da diese Menschen weiter in der Tretmühle schaffen damit 10% hervorragend leben können. Diese bereiten sich jedoch vor auf alle Eventualitäten!!!


    "DU BIST DEUTSCHLAND" , in meinen Augen eine der dümmsten Durchhalteparolen die ich je erlebt habe! Sieht es wirklich schon so übel aus das unser Land das braucht? ...Ich fürchte JA!!!

  • Hallo Fanatics


    Zunächst möchte ich noch einmal daran erinnern, daß ich selber Krügerrand besitze. Mein Ziel kann es daher nicht sein, andere von dieser Anlageform abzubringen. Als Grund für meine Entscheidung hatte ich angegeben, daß ich vermutlich der ungeheuren Faszination erlegen bin, die das Gelbe Metall auf seinen Besitzer ausübt. Allmählich gewinne ich jedoch den Eindruck, daß sich das bei Euch ähnlich verhält, daß nur niemand bereit ist, das auch zuzugeben.


    Wenn ich nämlich lese, daß die Anschaffung von physischem Gold für eine Zeit „danach" gedacht ist, dann hört bei mir der Spaß auf. Die einzige Antwort, die mir dazu einfällt lautet, daß es nach dem „danach", wenn sich also alles wieder zu normalisieren beginnt, sich ja bereits wieder ein neues Schreckensszenario ankündigen könnte, Ihr also erneut Gold kaufen müßtet.


    Dann wäre es doch eigentlich sinnvoller, den jetzigen Goldbesitz für eine Zeit nach den nächsten drei oder vier „danachs" aufzubewahren.


    Vielleicht vermittelt der Besitz von Gold ja doch eine Sicherheit, die gar nicht rational erklärt werden muß. Ich würde es begrüßen, wenn ein Psychologe sein Statement dazu abgibt.


    Auf jeden Fall werde ich mal bei Nostradamus nachblättern, wieviel „vorher, während und danach" uns noch bis zum Jahre 2070 bevorstehen.


    SelfmadeMan


  • Ich würde es so formulieren:
    Solange jedoch die Bevölkerung, und jetzt bin ich mal böse: den offiziellen Verlautbarungen unkritisch glauben, mit denen sie täglich überschüttet werden und das sind über 97% der Bevölkerung (großteils ungebildete oder uninteressierte Menschen oder zu gutgläubige und daher unkritische) und dieser Teil einigermaßen bei Laune gehalten wird damit diese nicht beginnen, offizielle Verlautbarungen und Angaben kritisch zu hinterfragen, sich ihre eigene Meinung zu bilden und durch ihr Spar- und Konsumverhalten den Manipulanten ihre MAchtgrundlage entziehen, solange geht alles gut da diese Menschen weiter in der Tretmühle schaffen damit 0,5 bis 1 % der Menschen, die das aufgrund ihrer Leistungen garnicht verdienen, hervorragend leben können.


    So wird ein Schuh draus....

  • Original von SelfmadeMan
    Physisches Gold, warum?
    Schließlich haben sie rechtzeitig Barren und Münzen in Gold gekauft und mit dieser Entscheidung können sie den Gefahren wirtschaftlicher Turbulenzen nun entspannt entgegensehen.



    S04: Auf jeden Fall haben sie etwas in der Hand das seit tausenden


    Jahreneinen Wert darstellt!



    Original von SelfmadeMan: Ich besitze nämlich selber einen stattlichen Vorrat an Krügerrand und mit dem angesprochenen Sarkasmus läßt sich die Frage, warum ich denn ausgerechnet diese Anlageentscheidung getroffen habe, wirkungsvoll neutralisieren. Ich weiß es nämlich selber nicht so genau.



    S04: Ganz einfach, du hast genug Geld, und hast halt ein bisschen


    gestreut.



    Original von SelfmadeMan: Vermutlich bin ich der ungeheuren Faszination erlegen, die das Gelbe Metall auf seinen Besitzer ausübt.



    S04: Richtig, Gold(münzen) sind schön anzusehen, auch das ist ein


    Grund für mich sie zu erwerben.



    Original von SelfmadeMan: Aber, ist der Kauf von physischem Gold wirklich effizient genug, um den Gefahren einer Inflation, eines Krieges oder einer Währungsturbulenz zu begegnen?



    S04: Wenn dir eine Bombe auf den Kopf fällt kannst du Gold haben was


    du willst, es wird dir nicht helfen. Helfen dir aber deine Papierwerte


    etwas?




    Original von SelfmadeMan: Gold notiert in Euro nämlich nach wie vor gleich.



    S04: Falsch, du glaubst doch nicht allen ernstes daran, das nur der


    Dollar abstürzt. Schau dir doch mal die Verschuldung in der Eurozone an.




    Original von SelfmadeMan: Sie werden 7, 8 oder 9prozentige Zinspapiere bevorzugen, die stets zeitgleich mit Inflationsraten dieser Größenordnung auf dem Markt sind.



    S04: Das kann doch nicht dein ernst sein? Du glaubst die Zinsen


    steigen auf 7-9%? Unsere öffentlich Hand hat 1,5 Billionen € Schulden.


    Weist du was das bedeuten würde? Staatsbankrott!!



    Original von SelfmadeMan: Wenn also gutes Gold mit schlechtem Geld gekauft wird.



    S04: Den Idioten möchte ich kennenlernen, der das mitmacht.



    Original von SelfmadeMan: Nehmen wir also an, im ersten Halbjahr 2006 passiert es. In einem der beiden Länder gehen die Lichter aus und die Vögel fallen tot vom Himmel. In diesem Fall ist der Erwerb von Goldbarren eine der schlechtesten Anlagen überhaupt.



    S04: Wie kommst du den auf so einen schmarren? Bei einem Krieg war


    Gold schon immer gefragt.Wie soll den deiner Meinung nach ein


    weiterer Krieg finanziert werden? Druckerpresse oder weitere Schulden?



    Original von SelfmadeMan: Die zeitliche Nähe, im Kontext mit der überschaubaren Dauer sprechen hier eindeutig für Derivate. Es gibt auf dem Markt Zertifikate und Optionsscheine, die bei einer Verdopplung des Goldpreises locker eine Performance von 3000 % hinlegen.



    S04: Wenn es soweit ist ( Krise), bekommst du zwar vielleicht für 10


    Dollar 30.000. Meinen Krügerrand bekommst du deshalb aber noch


    lange nicht.(Inflationsbereinigt sind dann deine 30.000 nämlich nicht


    mehr wert, wie die 10 Dollar jetzt).


    Original von SelfmadeMan: Welche Konsequenz ergibt sich nun aus der Summe aller Einwände für meine Krügerrand? Soll ich sie verkaufen?


    S04: Natürlich, am besten an mich, aber nur gegen schlechtes Geld. :)

  • Zitat

    Original von SelfmadeMan
    Hallo Fisiko,


    der Dank für Deine Anleitung wäre mit Sicherheit noch gekommen. Ich wußte bisher nur nicht, wen ich hätte zitieren sollen. Vielleicht S04? Lieber nciht!


    Gruß SelfmadeMan


    Klar, mit Kritik umzugehen ist für einen "SelfmadeMan" bestimmt nicht


    einfach.So einer steht über allen anderen und weiß natürlich alles


    besser!

  • Zitat

    Original von morpheus1878
    ...die rein vwl-zusammenhänge!


    in meinen augen könnten wir eine art shot-squezze sowohl bei gold als auch bei silber sehen!
    die wahrscheinlichkeit bei silber liegt meines erachtens sogar noch höher...man beachte die relation zwischen dem physisch vorhandenem material u. dem gehandelten derivate/os-volumina!


    Das bedetet doch nur, wenn ich dich richtig verstehe, das Gold und


    Silber, da leerverkauft, weiter steigt?

  • Also ich denke allen möglichen Krisenszenarien sollte man ganz realistisch gegenübertreten. Selbst wenn ich unserer offiziellen Inflation noch meine persönliche, gefühlte "Dunkelziffer" draufschlage - bewege ich mich immer noch sicher im einstelligen Bereich.


    Schulden - zumal die von Staaten - sind immer problematisch. Man muß aber auch klar sehen, daß ein Staat - also eine Schuldnergemeinschaft - annere Möglichkeiten hat seine Schulden abzuzahlen als ökonomischen Suizid zu begenen.
    Ja - ein Teil kann durchaus über Geldschöpfung "gewonnen" werden - aber dann gibt es auch noch die Möglichkeit Ausgaben zu senken oder Steuern zu erhöhen.
    Die gesamte Wirtschaft durch Wegnahme des Mittels Geld lahmzulegen wäre aus Sicht des Staates jedenfalls ein sehr unwirtschaftliches Mittel. Die Produktion käme weitgehendst zum Erliegen - Unternehmen würden keine Gewinne machen - keine Löhne bezahlen - also keine Steuern mehr fließen. Nur die laufenden Kosten - die würden bleiben - und müßten letztendlich in realer Kaufkraft (egal mit wie vielen Nullen) beglichen werden.


    Physisches Gold als Sicherheit - ja! Aber gewiß nicht als "Schwerpunkt" der Geldanlage. Ich habe lediglich jene Summen in Gold investiert, die ich längerfristig nicht benötige. Den schleichenden Kaufkraftverlustes des Goldes (ich würde ihn bei langfristiger Betrachtung mit knapp 1-2% p.a. beziffern) kann ich mit den Erlösen aus lukrativeren Anlagen jenseits des "gefühlten Inflationsniveaus" kompensieren. Naja und durch antizyklisches Einkaufen lassen sich diese 1-2% natürlich sogar mit einem Pluszeichen versehen ;)


    Den Krisenhysterikern kann ich eigentlich nur empfehlen sich die Geschichte ganz genau anzusehen. Danach schläft es sich bedeutend ruhiger. Spaß und Sinn machen kann physisches Gold dennoch!
    Spaß in Gestalt schöner Münzen und eines phaszinierenden Metalls - und Sinn in Gestalt einer kleinen Rendite und einer Sicherheit für alle Fälle.

  • Zitat

    Original von fundamentalist
    Ja - ein Teil kann durchaus über Geldschöpfung "gewonnen" werden - aber dann gibt es auch noch die Möglichkeit Ausgaben zu senken oder Steuern zu erhöhen.
    Die gesamte Wirtschaft durch Wegnahme des Mittels Geld lahmzulegen wäre aus Sicht des Staates jedenfalls ein sehr unwirtschaftliches Mittel. Die Produktion käme weitgehendst zum Erliegen - Unternehmen würden keine Gewinne machen - keine Löhne bezahlen - also keine Steuern mehr fließen. Nur die laufenden Kosten - die würden bleiben - und müßten letztendlich in realer Kaufkraft (egal mit wie vielen Nullen) beglichen werden.


    Steuern erhöhen löst aber das Problem nicht. Im Gegenteil: es treibt die Inflation. Wenn man zudem weiß, dass unser Staat hier zu 47% die Wirtschaft ausmacht, dann wird klar, dass Staat und Wirtschaft, vor allem Konzerne, praktisch eins ist. Und dennoch werden die Ausgaben und Steuern erhöht. Man sollte also nicht mit der Vernunft von Politikern rechnen. Insbesondere, wenn diese nichts außer Politik im Leben gemacht haben und eigentlich von Wirtschaft nicht den Hauch eines Schimmers haben. ;)

    Zeit ist der Freund von wunderbaren Unternehmen und der Feind von mittelmäßigen Unternehmen. Warren Buffett

  • Zitat

    Ja - ein Teil kann durchaus über Geldschöpfung "gewonnen" werden - aber dann gibt es auch noch die Möglichkeit Ausgaben zu senken oder Steuern zu erhöhen.


    Das ist aber doch mittlerweile unser Problem. Die Geldschöpfung reicht


    nicht aus. Also betrachten wir den Punkt Ausgaben senken:


    Fast unmöglich,wem will ich den noch was wegnehmen, ohne das es


    zu Kaufkraftverlust führt? Den Rentnern, die jahrelang eingezahlt haben?


    Ungerecht. Den Arbeitslosen? Denen wurde mit Harz 4 schon zuviel


    zugemutet. Der EU? Da wurde gerade das Gegenteil beschlossen.


    Also Steuern erhöhen? Der Schwarzarbeiter wird sich freuen.


    Unser grosses Problem ist doch die lahmende Binnenwirtschaft. Bei


    Steuererhöhungen bricht aber diese besonders ein.(siehe höhere


    Tabaksteuer: Trotz Erhöhung - weniger Einnahmen.)


    Ich sehe die einzige Möglichkeit in einer höheren Inflation, und dies auch


    nur wenn die europäische Zentralbank mitspielt, und die Zinsen zur


    Inflationsbekämpfung nicht sofort erhöht.


    Hast du ne andere Idee? Würde mich Interresieren.

  • @ Alle


    Ich wünsche allen Teilnehmern dieser Diskussionsrunde einen Guten Rutsch und ein wirklich erfolgreiches 2006.




    @ S 04


    Was war eigentlich los mit Dir gestern abend? Hat Deine Frau Dich nicht rangelassen? Selbstverständlich kann ich sachliche Kritik vertragen. Nur, wenn Du einzelne Sätze meines Beitrags aus dem Zusammenhang reißt und sie mit schwachsinnigen Kommentaren unterlegst, dann kann ich nicht darauf antworten.


    Ein weiterer Punkt sind Deine unqualifizierten Bemerkungen zu meiner Person. Fundamentalist hat schon Recht, wenn er sagt, daß hier drei Gruppen agieren, die alle ihr eigenes Süppchen kochen.


    Mit unserer Diskussion bewegen wir uns vermutlich an den Schnittstellen dieser Gruppen und dabei muß es nicht zu Diffamierungen Andersdenkender kommen. Ich habe hier sehr interessante und auch provokative Ansichten gelesen und ich respektiere sie alle. Niemand muß sich dabei die Meinung des Anderen zu eigen machen. Er kann sie ignorieren oder kommentieren, nur persönlich werden sollte er nicht. Ich würde mir wünschen, daß das Niveau der Diskussion erhalten bleibt.


    Auch Dir wünsche ich einen Guten Rutsch und ein erfolgreiches 06


    SelfmadeMan

  • Zitat

    Original von S 04
    Fast unmöglich,wem will ich den noch was wegnehmen, ohne das es
    zu Kaufkraftverlust führt? ...


    @S04 und kaufrausch:


    Ähm Moment Kaufkraftverlust ist nicht gleich Inflation (auch wenn Inflation i.d.R mit Kaufkraftverlust einher geht!


    Derzeit erleben wir doch gerade einen Kaufkraftverlust parktisch aller Bevölkerungsgruppen. Die Nullrunde der Rentner ist doch bei Lichte betrachtet eine 2-4%ige Minusrunde. Lohnerhöhungen unter diesem Level sind faktisch Lohnkürzungen. Umsatzsteigerungen unter diesem Level faktisch Umsatzeinbußen...
    Fazit: Wenn weniger Geld "ausgeteilt" wird - wird das bereits ausgeteilte Geld tendentiell "mehr Wert" - sowas nennt man *deflationäre* Tendenz!!!


    Das Gleiche gilg für Steuererhöhungen - Sie verteuern zwar die Waren und reduzieren somit die Kaufkraft - mit Inflation hat das aber nichts zu tun. Wenn Du mit Deinem Gold einkaufen gehst - zahlst Du ja auch direkt oder indirekt diese Steuern - die der Händler auf seine Waren d´raufschlägt bzw. eine erhöhte Umsatzsteuer.


    ((Naja und wenn ich mir die deutschen EU-Beiträge ansehe: Deutschland gibt ein Vielfaches allein für die Bundeswehr aus (mehr oder weniger rausgeschmissenes Geld... ) - zudem belaufen sich die Eu-Beiträge auf rund 10% des im Handel mit EU-Staaten erwirtschafteten Handelsüberschuß.
    Wenn man die EU-Beiträge als Negativargument betrachtet - dann müßte man konsequent mit der Begründung seinen Job kündigen daß man von seinem Einkommen keine ca. 50% Steuern abführen will... ;)
    Also bitte nicht jede popuistische Dummheit einfach nachquatschen sondern wenigstens ein bißchen auf die nackten Zahlen achten! ))


  • Richtig und wiederum Falsch. Kaufkraftverlust ist nicht gleich Inflation stimmt. Aber die Steuereinnahmen bleiben somit aus. Und das ist das große Problem!!!


    Wenn nächstes Jahr die Umsatzsteuer erhöht wird, verlangen natürlich die Gewerkschaften mehr Lohn, und dies führt unweigerlich zur Inflation.
    (die ich in unserer Situation sogar begrüße.)


    Nimmt man den Energiesektor mal raus, haben wir wahrscheinlich sogar *deflationäre* Tedenzen. Das ist genau unser 2. Problem.


    Wie du ja richtig beschrieben hast, wird dann das Geld mehr wert. Im Umkehrschluß bedeutet dies doch, das auch die Schulden mehr wert werden.
    Zusammengefasst : Weniger Steuereinnahmen wegen Kaufkraftverlust,
    und höhere Schulden alleine schon durch die deflation.Dazu kommt noch die hohe Nettokreditaufnahme und eine Bevölkerung die schrumpft.


    Gute Aussichten!!!


    PS: zu deiner Meinung über unsere EU-Zahlungen sage ich besser nichts.Deine Aussage: Herkunft: nie wieder D ! reicht mir in diesem Zusammenhang schon.

  • [quote]Original von fundamentalist
    [quote]Original von S 04


    Derzeit erleben wir doch gerade einen Kaufkraftverlust parktisch aller Bevölkerungsgruppen. Die Nullrunde der Rentner ist doch bei Lichte betrachtet eine 2-4%ige Minusrunde. Lohnerhöhungen unter diesem Level sind faktisch Lohnkürzungen. Umsatzsteigerungen unter diesem Level faktisch Umsatzeinbußen...
    Fazit: Wenn weniger Geld "ausgeteilt" wird - wird das bereits ausgeteilte Geld tendentiell "mehr Wert" - sowas nennt man *deflationäre* Tendenz!!!


    Das Gleiche gilg für Steuererhöhungen....[quote]


    Genau so ist es:
    Die Preise für Immobilien werden daher weiter fallen. Viele Objekte werden aus Not veräußert. Die ausländischen Immobilien AG´s warten schon drauf.....


    Banken bekommen so erneut Probleme mit faulen Krediten (und zwar KONSUMENTEN- und IMMOBILIENKREDITE).


    Und das, obgleich viele Preise für Güter des täglichen Bedarfs weiter ansteigen werden.


    Man sagt auch "Kaputtsparen" zu dieser Art von Vermögensdeflation und Ausverkauf von Realvermögen zum Schnäppchenpreis an Ausländer (oft als "Heuschrecken" bezeichnet)....


    Die wahren Heuschrecken, die sitzen in Berlin.....


    Da gibt´s nur eines:
    - keine Schulden machen bzw. Schulden auf Wohneigentum
    schnellstmöglich abtragen und wo das nicht sofort geht sollte man zumindest die Zinsen langfristig, möglichs tbis zur voraussichtlichen Abbezahlung, festschreiben lassen.
    - Bonds und Immobilienfondsanteile liquidieren / reduzieren
    - Beliehene Wertpapiere bzw. nicht selbst bewohnte Immobilien zwecks Tilgung des Kredites schnellstmöglich verkaufen, bevor andere das tun und die Preise verderben oder bei Immobilien geringer Restschuld die Zinsen so festschreiben lassen, daß das Darlehn durch Mieteinnahmen mittelfristig getilgt wird.
    - Blos keine neuen langfristigen Spar- oder Altersvorsorgeverträge
    abschliessen
    - Niemals Kredite über Fonds oder Lebensversicherungen finanzieren!.
    - Eine Mindest-Bargeldreserve anlegen!.
    - Keine Ratenkäufe machen!.
    - Schuldnerfreie, liquide und mobile Sachwerte akkumulieren
    Keine Zertifikate, sondern nur physisch präsente und eindeutig
    zugewiesene Sachwerte. Am besten solche Werte, die international
    Akzeptanz geniessen.


    Und für alle Sammler:
    Die Sammlung durchforsten und alle fiktiven Werte (Sammlermünzen, teure Briefmarken, Kunstgegenstände usw.) im Hinblick auf die Wichtigkeit für den Spass an der Freude neu bewerten.


    Ganz wichtig für alle "Geldzähler" unter den Sammlern: ein realer Kaufkraftverlust zieht bei fiktiven Werten meist stark fallende Preise nach sich!. Der Wert vieler Sammlungen wird implodieren!.


    Alles, was mehr wert ist, als es Freude macht liquidieren und den Erlös ebenfalls in schuldnerfreies Geld (Gold, Silber, bei großen Beträgen zur Diversifikation ggf, noch Platin oder Palladium) oder ebenfalls zur Diversifikation bei großen Vermögen in (unbeliehene) Immobilien stecken.


    Ich werde noch 2006 Teile meiner Sammlung verkaufen und die generierten Mittel umschichten. Allein schon, um ab 2007 keine 20 Prozent meines darin investierten Geldes abdrücken zu müssen!.


  • Der ersten vernünftigen Satz, den ich von dir lese. ;)


    Auch ich wünsche dir einen guten Rutsch und ein gesundes Jahr 2006


    @alle: gilt für alle Forumsteilnehmer: erst einen guten Rutsch, dann viel Gesundheit und Zuletzt ein erfolgreiches 2006!!! :))

  • Zitat

    Original von S 04
    PS: zu deiner Meinung über unsere EU-Zahlungen sage ich besser nichts.Deine Aussage: Herkunft: nie wieder D ! reicht mir in diesem Zusammenhang schon.


    Das ist keine Meinung von mir - das sind Tatsachen. Suche Dir doch einfach mal die Zahlen heraus. Sind ja allgemein zugänglich.
    Ich lebe übrigends auch in einem Netto-Zahler-Land.


    Ansonsten mußt Du Dich schon mal entscheiden ob Du nun eine Inflation befürchtest oder eine Deflation. Beides auf Einmal geht schwerlich!

Schriftgröße:  A A A A A