Hallo!
Auch ich war früher Anhänger der Freigeldlehre..später dann bin ich zum Goldanhänger (aus den bekannten Gründen: Freigeld ist extrem sozialistisch, es gibt keinen Werterhalt, die Leute werden auf anders Geld, selbst wenn es nur Tauschhandel ist, umsteigen, etc.) konvertiert..bis ich gesehen habe, dass auch der Goldstandard die grundsätzlichen Probleme, die immer wieder zu Verwerfungen im Wirtschaftssystem und damit Spannungen, Krieg, Armut, etc. führen, nicht lösen kann. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass einerseits Sozialismus in Form des Freigeldes und Radikalkapitalismus (dem viele Goldanhänger fröhnen) sehr einseitig gesehen wird..Ich bin fürwahr kein Freund irgendwelchen Mischmaschs (siehe Planwirtschaft, etc.) aber in dem Fall gibt es keine Alternative. Wie in jeder freien Marktwirtschaft häuft sich Geld (auch im Goldstandard) in wenigen Händen, welche dann von den Zinsen auf Kosten der Bevölkerung leben und Geld verleihen, auf welche die Bevölkerung Zins verrichten muss..Die Folge ist chronischer Geldmangel, der in unserem heutigen System durch weiteres Anhäufen von Schulden (auf die wieder Zins verrichtet werden muss) temporär beseitigt wird (solange bis kein größerer Schuldner gefunden wird, dann kollabiert das System)...beim Goldstandard aber ist unbegrenztes Gelddrucken (=Schulden machen) nicht möglich, also ist eine gravierende Deflation die Folge. Sowohl Goldstandard, als auch unser heutiges Kreditgeld, als auch das Freigeld hat gravierende Fehler, wobei mir von allen dreien noch das letztere am sympathischsten ist, weil es zumindest die Ursache des Problems erkannt hat, die Goldanhänger gänzlich ignorieren.
Ich denke das allerwichtigste ist dass sich der Staat als Hauptschuldner der Zinsknute entledigt, sprich der allererste und allerwichtigste Schritt muss sein, dass die Druckerpresse wieder in staatliche Hand kommt. Es ist doch eine einmalige Perversion der Geschichte dass ein Staat für die Geldbeschaffung Zinsen bezahlen muss...Der Staat soll zinsfreies Geld drucken dürfen, die Zentralbanken werden abgeschafft. Der nächste Schritt: Der Staat verpflichtet sich KEINE Schulden zu machen. Er darf zinsfreies Geld drucken dass er niemanden schuldet (auch nicht sich selbst) und zwar exakt in dem Maße wie die Wirtschaft wächst, so dass es zu keinerlei inflationären Tendenzen kommt...Mit diesem Geld dass der Staat aus dem Nichts erschafft kann er zugleich wichtige Projekte antreiben, er kann Arbeit und Arbeitsplätze schaffen..einfach nur so, indem er die Druckerpresse anwirft, das ist ein angenehmer Nebeneffekt. Mit diesen zwei Maßnahmen hat man schon extrem viel erreicht und ein beinahe perfekte System erschaffen...als dritten Punkt bliebe dann nur mehr die der freien Marktwirtschaft innewohnende Dynamik, die dafür sorgt, dass Reiche immer reicher und Arme immer ärmer werden (aufgrund des Zinses)...für den Fall hätte ich einen sehr radikalen aber effektiven Vorschlag...Und zwar eine Erbschaftssteuer von mind. 80% (Der Prozentsatz soll varieren je nach Vermögen) auf das GESAMTE Vermögen...Der Prozentsatz ist aus der Luft gegriffen, aber er soll so bemessen sein, dass genug zum Leben vererbt wird, aber nicht genug um auf Kosten der Zinsen seinen Lebensunterhalt zu verdienen...also eine Art Point Zero...Mit dem letzten Schritt (der extremen Erbschaftssteuer) werden sich wohl einige nicht anfreunden können, aber es ist nach meiner reiflichen Überlegung der einzige Weg (eine ähnliche Forderung gibt es sogar im Talmud...warum wohl?) ...Es bedarf nur dieser wenigen und bei Gott nicht tiefgreifenen Schritte um ein perfektes ewig währendes Wirtschaftssystem zu schaffen, dass Wohlstand für alle sichert...Kein Goldstandard, kein Kreditgeld, keine Freiwirtschaft!
mfg
Zarathustra