Die Zeit der Explorer geht zu Ende, da keine nennenswerten Funde
mehr kommen und ein Abbau von niederen Erzgehalten unwirtschaftlich
ist.
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Alles zusammengefasst: bis Ende April/Anfang Mai aufwärts
ab Mai abwärts. Nicht zu vergessen, "Sell in May, and go away"
beginnt normalerweise Ende April, wie ich letztes Jahr schon darauf
hingewiesen habe.
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Servus Edelweiss,
Gewagte These wenn man bedenkt, dass es die Explorationsgesellschaften sind, welche die abbaubaren Rohstoffvorkommen der Zukunft entdecken.
Aber ja, die neuen Entdeckungen und auch die Goldgehalte sind rückläufig, aber gerade deshalb sind die wenigen Vorkommen die ökonomisch sinnvoll erscheinen, extrem wertvoll.
Ohne Rohstoffe läuft auf dieser Welt überhaupt nichts!
Und ja, es ist auch richtig, dass durch gestiegene Kosten für Löhne, Energie und Rohstoffen die durchschnittlichen Kosten für die Produktion einer Unze Gold in den letzten Jahren erheblich gestiegen sind.
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Seit einigen Jahren zeichnet sich ein klares Bild ab: Weltklasse-Goldvorkommen wie Fruta Del Norte von Aurelian (von Kinross übernommen) oder Malartic von Osisko werden immer seltener entdeckt. Die Qualität der Funde, - also beispielsweise die Goldgehalte - wird im Durchschnitt immer geringer, und ist in den letzten Jahren um rund 20% gesunken.
Die aktuelle Minenproduktion liegt bei ca. 85 Mio. Unzen Gold jährlich. 1999 war das letzte Jahr, in dem man 85 Mio. Unzen Gold in neuen Vorkommen nachweisen konnte. Heute liegen die neuen Entdeckungen bei weniger als 50 Mio. Unzen Gold jährlich, Tendenz fallend. Als kleiner Anhaltspunkt: 85 Mio. Unzen Gold ist in etwa die Menge Gold die in der 30 jährigen Geschichte im Carlin Trend von Nevada produziert wurde. Die Industrie müsste also einen kompletten "Carlin Trend" pro Jahr entdecken um die Produktion und den Nachschub durch neue Entdeckungen in der Waage zu halten.
Obwohl vor allem die großen Minenkonzerne seit 2002 ihre Ausgaben für Exploration extrem erhöht haben, sind die Entdeckungen speziell seit dem Jahr 2006 rückläufig. Alleine seit 2006 haben sich die Ausgaben um neue Vorkommen zu entdecken von 2,5 Milliarden $ auf 5 Milliarden $ verdoppelt, seit dem Jahr 2002 sogar ver-5-facht!
Mehr und mehr Geld findet also immer weniger Gold.
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die wenigen Vorkommen die ökonomisch sinnvoll erscheinen, extrem wertvoll sind. Die Lücke zwischen der Produktion und den Entdeckungen garantiert, dass die wenigen Junior-Explorer welche ein wirtschaftliches Goldvorkommen entdecken, bei den großen Goldproduzenten Begehrlichkeiten wecken und hohe Übernahmepreise erzielen können. Die Rolle der Juniors in der Angebotskette hat angesichts der schwindenden Reserven der großen Produzenten an Bedeutung gewonnen.
Sell in may - oder doch nicht?
Bezüglich "sell in may". Ob das noch Gültigkeit hat? Für Gold mag es vielleicht zutreffen, dass es im Mai einen Rücksetzer gab. Doch was die TSX-Venture und die Minenaktien angeht: Pünktlich zum Beginn der PDAC Messe Anfang März erreichten die Minen in den letzten beiden Jahren ihre Jahreshochs. Zeit zum Sammeln war dann selektiv erst wieder im Mai/Juni/Juli. Verkauft hat man dann am besten wieder im November ehe das Tax-Loss Selling der Amis und Kanadier im Dezember einsetzte.
Gestiegene Kosten der Goldproduktion
Gemäß einer Studie vom Thomson Reuters GFMS Gold Survey 2012 liegen die durchschnittlichen Kosten bei 727 USD/Unze. Hierbei handelt es sich um die Cashkosten. (Darin sind die Posten wie Abschreibung, Exploration und Verwaltung noch nicht enthalten).
Vom vierten Quartal 2005 bis zum zweiten Quartal 2012 legte der Goldpreis um 270% zu, die Cashkosten um 187%.
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Der Goldpreis stieg im Vergleichszeitraum also schneller als die Kosten.
Die gesamten "All-In" Kosten für die Produktion einer Unze Gold liegen in der Industrie bei rund 1.300 USD/Unze, einige Produzenten müssen sogar mehr Mittel aufwenden. Gold Fields, mit einer Jahresproduktion von 3,5 Mio. Unzen Gold einer der größten Produzenten, hat beispielsweise totale Kosten von 1.788 USD je Unze Gold.
Nehmen wir mal an Gold würde nun über einen längeren Zeitraum auf 1.300 USD/Unzen fallen, wäre es für viele Goldproduzenten schlichtweg nicht mehr rentabel eine Mine zu betreiben. Dies hätte einen erheblichen Nachfrageüberhang zufolge weil einfach nicht mehr so viel Gold produziert werden würde um die Nachfrage zu bedienen. Folge: Der Goldpreis würde automatisch wieder ansteigen.
Die steigenden Produktionskosten haben also ihren Teil zum steigenden Goldpreis beigetragen und eine "natürliche Preisuntergrenze" geschaffen.