Beiträge von Golden Boy

    Bei den 2 RM sehe ich (abgesehen vom Gewicht) keine Vorteile ggü. den 5 Mark Gedenkern. Letztere kosten fast das Gleiche, haben aber weniger Silber drin und sind auch nicht umtauschbar. Aber die HK-Versionen haben schon einen gewissen Gruselfaktor und wenn es unbedingt eine 5g-Stückelung sein soll, würde ich die auch vor den abgewetzten 1 Mark KR bevorzugen. Andererseits liegen 5g und 7g jetzt nicht so weit auseinander, sodaß man statt den 2 RM auch die 1/2 Mark KR nehmen könnte um die untere Gewichtsstufe abzudecken.



    Meine Favoriten (abgesehen vom Silberadler) sind die 10 DM Gedenker in 625. Mit fast 10g fein zwar schon außerhalb der Konkurrenz, weil zu groß, dafür aber mit unschlagbar hoher Absicherung nach unten wenn man Kaufpreis zum BuBa-Umtauschkurs ins Verhältnis setzt. Da kommen weder die Silberadler, noch 5/10DM Gedenker oder 10 Euro Gedenker mit.


    Man muß sich jedoch darüber im Klaren sein, daß all diese alten Münzen letztlich weitaus eher für eine passive Anlagestrategie geeignet sind, da sich die Preise im Gegensatz zu den modernen Anlagemünzen oft nur zäh verändern. Sinnvoll ist es sicherlich, nicht nur Angsthasensilber zu horten, sondern auch mal die ein oder andere Tube mit 1oz zu kaufen um ein ausgewogenes Depot zu haben. Die damit gemachten Gewinne kann man ja wieder in Reichsmark investieren. ;-))

    Stimmt, die 5 ATS hatte ich übersehen. Andererseits sehe ich, außer einem irrationalen ;) Sammlertrieb keinen Grund ausländische Kleinmünzen zu horten, wenn man nicht gerade im jeweiligen Grenzgebiet wohnt und dort im Notfall gegen andere Güter eintauschen kann. Da dürften nationale Münzen wegen der größeren Bekanntheit große Vorteile haben. Billon fällt schon mal ganz flach, weil man die oft nicht einmal bei den Scheideanstalten wieder los wird. Mir sind meine alten 400er-Schwedenkronen da noch in schlechter Erinnerung.
    Die US-Rounds finde ich persönlich eine sehr gute Alternative - wenn man in den USA wohnt. Sie sind in der Regel billiger als Maple Leaf & Co. und in den USA problemlos handelbar. Gilt für die hiesigen Agenturmünzen leider nicht, obwohl man schon zugeben muß, daß die Arche Noah sich mit fast 1 Mill. Auflage prima entwickelt hat. Preis, Prägequalität und gasgefüllte Tube sind schon top. Trotzdem habe ich bislang einen Bogen darum gemacht, weil mir ein paar gesparte Cent pro Münze die Nachteile wie der noch geringen Bekanntheit und der teils nicht vorhandenen Bankhandelsfähigkeit nicht wert sind. Mag sich in ein paar Jahren durchaus ändern. Vielleicht löst diese Münze sogar den Phil ab, der seit der Differenzbesteuerung verkaufsmäßig abgeschmiert ist ,und jetzt noch zusätzlich harte Konkurrenz durch die Känguru-Münze bekommen hat.
    Bezüglich der Berlinpandas befürchte ich den gleichen Flop wie bei der Quadriga-Volksunze, aber ich kann mich auch irren. Wie allerdings die Verbreitung durch Händler funktionieren soll, wenn man die Berlinpandas stets bei der Münze Berlin billiger abgreifen kann, ist mir ein Rätsel. Welcher Händler läßt sich darauf ein? Zudem ist die ganze Unze bei der Münze Berlin für den Endverbraucher schon so billig, daß man dort gar keine konkurrenzfähigen Händlerpreise machen kann, wenn man nicht unter Spot verkaufen will.
    Achja, die 1/2 Mark Kaiserreich habe ich, abgesehen von Glückstreffern in Foren oder bei ebay, bei Händlern bislang nur ab 1,99 Euro gesehen. Wo gibt´s die denn billiger?

    Naja, die Berlinpandas sind gar keine Münzen, sondern nur Medallien, da das Nominal fehlt. Da sie auch von nahezu keinem Händler zurückgenommen werden, dürfte der Großteil von ihnen in der Schmelze landen.
    Auch ist der Kaufpreis der 1/8 Berlinpandas leider sehr hoch, während die 1/8 oz Stückelung für die Nutzung als Krisenkleingeld sehr gut ist. Trotzdem gibt es da bessere Alternativen. Erste Wahl, aber mit fast doppelt soviel Silber drin, ist der Silberadler mit 7g fein. Die Generation Ü45 kennt ihn noch, es war eine zig millionenfach geprägte Umlaufmünze und man kann ihn notfalls noch bei der BuBa in 2,56 Euro umtauschen. Obendrein ist er wesentlich preiswerter als der 1/8 Berlinpanda. Während letzterer aktuell 3,89g fein für 3 Euro bietet, bekommt man den Silberadler mit 7g fein schon für 4 Euro pro Stück. Alternativ gibt es noch die 5 DM-Gedenker bis 1979 mit ebenfalls 7g fein. Diese sind, offenbar wegen des mangelnden Kultfaktors im Vergleich zum Silberadler, sogar schon für aktuell 3,60 Euro zu haben. Nachteilig ist hier aus meiner Sicht, daß ab 1979 kein Silber mehr drin war. In echten Krisenzeiten, wo Silbergeld Standard ist, möglicherweise ein Nachteil zum Silberadler, der immer aus Silber bestand und so keine Fragen aufwirft und darüberhinaus im Gegensatz zu den Gedenkmünzen natürlich immer gleich aussah.


    Wem 7g Silber als Krisenkleingeld zum Wechseln zuviel sind, für den gibt es noch die jeweils aus 5g Feinsilber bestehenden 2 Reichsmark-Münzen, bzw. die 1 Mark aus dem Kaiserreich. Letztere sind oft etwas abgegriffen und haben daher etwas weniger Silberanteil. Beide kosten aktuell ca. 4 Euro. Und dann natürlich noch die (ebenfalls oft abgegriffenen) 1/2 Mark Kaiserreich-Münzen mit 2,5g fein. Eigentlich sehr nahe am idealen Krisenwechselgeld, denn die Stückelung ist sehr klein. Kostenpunkt ca. 2 Euro pro Münze. Wer sie billiger abgibt, möge sich bitte bei mir melden, ich brauche noch 100 Stück davon.


    Alternativ könnte man natürlich auch zu kleinen Bullionmünzen greifen. 1/10 Cook Islands: prima kleine Stückelung, aber sehr teuer und in der Bevölkerung völlig unbekannt. 1/20 Libertad: bekannte Anlagemünze, aber in dieser Stückelung eher aktive Geldvernichtung, da unverschämt teuer. 1/10 Libertad: leider auch viel zu teuer, ebenso wie die 1g Tafelbarren. Für die Südwestdeutschen wäre noch der 1/2 Franken mit 2,08g fein eine Alternative, zumal man sie noch recht billig bekommt und auch noch gültiges Schweizer Zahlungsmittel sind. Für die Südbayern würde sich ggf. die 10-Schilling-Münze mit 4,8g fein anbieten, die aber natürlich nicht mehr gültig ist.


    Wer wirklich Krisenvorsorge für den Fall betreiben will, daß der Euro crasht und Silbergeld den Alltag beherrscht, der sollte schon von einer Steigerung des Silberpreises mind. um den Faktor 5 ausgehen und seine Wechselgeldbestände daran orientieren. Ein Silberadler der heute 4 Euro kostet, wäre dann 20 Euro wert, und damit ggf. schon zu groß um diese Funktion gut auszuüben. Bei Abwägung vieler Faktoren wie Preis, Bekanntheitsgrad, Fungibilität und Stückelungsgröße bleibt da eigentlich nur die 1/2 Mark Kaiserreich übrig.