Kein Problem, wenn hier stört kann ich's dir auch direkt schicken..
Aber ich denke schon, dass es den einen oder anderen hier betreffen könnte oder zumindest von Interesse ist.
War vom Ablauf ähnlich wie bei @Salorius, nur dass wir nach Tschechien gegangen sind.
Die KfW hat schwerpunkmäßig nur Unternehmensdaten abgegriffen, was aber gar nicht so schnell aufgefallen ist.
Im Nachweisbereich einer Bilanz gibt es z.B. eine Verbindlichkeits- und Forderungsaufschlüsselung nach Kreditoren und Debitoren. Zwar nur die etwa Top20 aber es fiel halt auf, dass man sich ausgerechnet für völlig unwichtige Daten offensichtlich mehr interessierte, Fragen stellte und Notizen machte..
Die Geschäftspartner, die die größten Geschäftsjahresüberhänge haben, sind meist auch die Wichtigsten. Das der Wert in der Bilanz lediglich eine Stichtagsbetrachtung für die Übernahme ins nächste Geschäftsjahr ist und keinerlei Rückschlüsse auf Auftragsbezug, Zahlungsmoral, etc. zulässt, hätten wir dieses übersteigerte Interesse vlt. gar nicht bemerkt. Letztlich haben uns diese Leute aber permanent mit Frage dazu gelöchert..
Es ging um eine Gesamtinvestition von gut 1 Mio. €, wovon über 500T€ Eigenmittel und 500T€ Finanzierung waren. Die 500T€ Finanzierung teilten sich in 300 T€ Darlehen und 200T€ KfW. Hintergrund war, dass Investitionen wie in unserem Fall, damals nur bis max. 200T€ durch die KfW finanzierbar waren.
Nachdem kein vernünftiges Gespräch mit den KfW-Leuten möglich war und die Forderung dazu vollkommen überzogen und für uns auch organisatorisch nicht realisierbar waren, beendete ich die Gespräche.
Da unsere Hausbanken die direkte Finanzierung ohnehin schon vorher zugesagt hatten, ging es nur um den Darlehenskostenunterschied wo die KfW etwas günstiger war.
Einige Wochen später begannen dann die "seltsamen Anrufe/Mails" von Kunden. Ich kann das heute nicht mehr wörtlich wiedergeben, aber zumindest sinngemäß:
Kunde: "Wir haben ein Angebot von einem günstigeren Anbieter bekommen... wurde unsere Anfrage an ein andere Unternehmen weitergeleitet, wir haben dort nicht angefragt...?"
Wir: "Nein"
Kunde: "Woher kennt dieses Unternehmen dann unseren Jahresbedarf..? Irgendwo bei Ihnen muss ein Leck sein..." - u.s.w.
Auf Drängen und weil die Verbindung in die Führung bei diesem Kunden sehr freundschaftlich war, erfuhr ich den Namen des anderen Unternehmens.
Einige Tage später der nächste Anruf oder Mail? eines anderen Kunden, mit der gleichen Geschichte. Hab damals einfach den Namen, den ich vom anderen Kunden hatte in den Raum geworfen - Volltreffer!
So ging das über 5 oder 6 Kunden innerhalb von etwa 1-2 Monaten.
In den Gesprächen mit unseren Hausbanken zu dieser Zeit kamen wir beim Durchblättern auf die Seite der Jahresvorträge... die obersten Firmen waren genau die, die von dem ominösen Unternehmen kontaktiert wurden und unsere Preise unterboten!
Daraufhin lud ich mir das Pack von der KfW nochmals ein..
Nach dem Gespräch mit der KfW war dann plötzlich Schluss! - Aber nein, der Datenschutz bei der KfW ist der Beste der Welt! ..versicherten Sie mit der Drohung, dass ich ihnen nichts unterstellen sollte..
Nach diesen Erfahrungen und um uns dem deutschen Staat zu entziehen beschossen wir das gesamte Projekt nach Tschechien zu verlagern.
Unsere Hausbanken haben die Finanzierung dennoch zu gleichen Konditionen durchgeführt!
Wie gesagt! - Lektion gelernt und die Investition im Tschechien auch nie bereut.
Wenn man in verschiedenen Ländern unternehmerisch aktiv ist erkennt man erst was in Deutschland wirklich abgeht. Kostenvorteile bot Tschechien in unsere Branche keine aber viele organisatorische Vorteile, so dass wie einige Jahre später den Unternehmensitz auch nach Tschechien verlegten.
In Deutschland gab es danach nur noch Niederlassungen..