Heute haben wir ein neues Jahrestief beim Euro in Relation zum USD gesehen. Gold in USD leicht gefallen, in EUR aber gestiegen. Der US-Dollar ist zwar auch butterweich und der Inflation ausgesetzt, aber immerhin gibt es dort zumindest noch positive Nominalzinsen. Für deutsche Staatsanleihen muss man bekanntlich seit einiger Zeit selbst nominal gerechnet Geld mitbringen, realwirtschaftlich lässt sich das nicht erklären. Und so fließen die Kapitalströme von dem Euro- in den Dollarraum, die durch positive Nominalzinsen und Aussicht auf weitere Kursgewinne gelockt werden.
Exporte aus dem Euro- in den Dollarraum werden begünstigt, die Wettbewerbsfähigkeit der Euroländer geboostet, das wird den USA kaum gefallen. Umgekehrt heizt die importierte Inflation insbesondere durch die Einfuhr von Rohölen und Energieerzeugnissen die EU-Inflationsrate weiter an. Empfindet die EZB wahrscheinlich auch nur als „transitory“.
Wer noch die alte Notenbankpolitik der Deutsche Bundesbank kennt, reibt sich irritiert die Augen. Stabilitätspolitik war gestern. Gesund ist diese Politik jedenfalls nicht und vor allem auch nicht nachhaltig, das werden wir alle noch zu spüren bekommen.