ZitatAlles anzeigenOriginal von Saccard
Die 70er Jahre waren in D geprägt von Inflation und Kurzarbeit in tausenden Betrieben nach Ölkrise. Es gab keine wachsende Macht der Arbeitnehmer, sondern der Organisationsgrad vor allem der Arbeiter war noch viel höher als heute. Sie kämpften bereits mit dem Rücken zur Wand.
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Davon trommelt Sinclair auch schon seit langem. US$-Index unter 80, dann wäre Crash da - seiner Ansicht nach..
Bic Mac-Index zeigt keinesfalls alles, so interessant und sogar ein wenig witzig er auch sein mag. Daß er z.B. in Japan so billig ist, hat durchaus auch mit der ungleich geringeren Nachfrage zu tun. Ist dort nur etwas für Kids ab und zu, kein Erwachsener geht da hin.
Bahnfahrten in Japan in den frühen 90ern für Besucher aus Europa: Preisschock total, war doppelt so teuer wie bei uns. Heute: Preise in etwa gleich (in Yen) wie vor 10 Jahren, weil Japan deflationär stabil seit 10 Jahren, Bahnfahren hierzulande um vieles teurer als vor 10 Jahren.
Mieten und Vebraucherpreise sind in Japan immer noch hoch - sie sind nur zuvor wahnwitzig schnell in die Höhe geschossen. Würde der Yen so aufwerten, wie von dir beschrieben, würden die Japaner doch keine einzige Play-Station mehr verkaufen können und ein Toyota käme einem Mercedes gleich.
Der Yen Carry Trade hatte seine Gründe nicht allein in Erwartung eines baldigen Verfalls des Dollars, sondern die niedrigen Zinsen sollten zuerst einmal die heimischen Unternehmen zur Kreditaufnahme bewegen - was nicht geschehen ist, stattdessen wahnwitziger weltweiter Carry Trade mit zinsfreien Investitionen in nahezu alle assets. Das ist ein Prozess zur Zerstörung der Währung, ein absurdes, verantwortungsloses Geschenk an die weltweite Spekulantengemeinde.
Sollte der Yen quasi wieder über Nacht durch die Decke gehen, dann wäre dies nichts anderes als die nächste große Blase, nachdem alles andere schon "abgegrast" wurde.
Gigantisch ist vor allem der schier unglaubliche Umfang der derivativen Prozesse. Mir ist beim Lesen deiner oft anregenden Überlegungen immer noch nicht klar, WARUM der US$ im großen Stil unterbewertet sein soll.
Mehr und mehr will mir scheinen, daß Öl und Basismetalle - noch etwas versteckt - die Rolle der realen Weltreservewährung spielen. Sie werden zu hohen Preisen gekauft und sogleich verarbeitet weiterverkauft. Alle Kunden in der Verwertungkette sind bereit, die hohen, wenngleich schwankenden, Preise zu bezahlen. Gold ist - in welcher Menge auch immer - tatsächlich noch im Besitz von Zentralbanken und wird sonstwie gehortet und kann in anderem Umfang manipuliert werden.
[QUOTE]FXDB: Hatten Sie denn keinen Stop-Loss gesetzt, um Ihr Risiko zu minimieren?
E.P.: Nein, ich bin immer auf volles Risiko gegangen, alles war bislang immer gut gegangen. Ich bin wohl etwas übermütig geworden und war mir des Risikos nicht mehr so sehr bewusst. Wie ich heute weiß, ein kapitaler Fehler beim Handeln mit Devisen."
Das sagt nun wirklich alles. Diese "Profis" sind nichts als große Jungs, die glauben, ihre beiden Dampfloks werden schon nicht zusammenstoßen - "alles war bislang immer gut gegangen" -Zum Totlachen, na, meine Kohle ist es ja nicht, aber diese Typen werden eines Tages die ganze Chose zum Einsturz bringen.
Man sollte nie vergessen: all diesen Figuren wird es auch nach einem Crash noch vergleichsweise gut ergehen, dafür haben sie schon gesorgt. Sie "spielen" nur mit unglaublichen, für sie nicht beherrschbaren Summen, alles auf Pump. Sie wissen ebensowenig wie alle anderen, was geschehen wird.
Hier geht es nicht um einen "kapitalen Fehler beim Handeln mit Devisen", sondern um einen kapitalen Fehler im Kopf.
gruss
auratico