Der Fonds
Goldfondsmanager unbeirrt optimistisch
Dienstag 4. Januar 2005, 15:08 Uhr
Erst der Höhenflug, dann der Fall: Der PEH-Q-Goldmines (WKN 986 366) hat von 2001 bis 2003 satte Gewinne eingefahren, 2004 machte er jedoch ein Minus von 29,8 Prozent und ist damit laut Rating-Agentur Morningstar der schlechteste Fonds des vergangenen Jahres. DER FONDS.com fragte Fondsmanager Martin Siegel nach den Gründen für die schlechte Performance und den Zukunftsaussichten seines Goldfonds.
DER FONDS.com: Der PEH-Q-Goldmines fährt Achterbahn (Xetra: 500740.DE - Nachrichten)
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. Wie erklären Sie die aktuelle Talfahrt?
Martin Siegel: Mein Fonds ist hauptsächlich in kleinere und mittlere Unternehmen investiert. Mit dieser Strategie ging es von 2001 bis 2003 schnell nach oben, entsprechend groß war im vergangenen Jahr jedoch auch die Reaktion nach unten. Der Goldpreis ist im ersten Halbjahr 2004 gefallen, anschließend ging es bis zum Jahresende wieder bergauf. Insgesamt legte der Preis auf Dollarbasis leicht zu. Auf diesen Anstieg haben die kleineren Unternehmen einfach nicht so schnell reagiert wie die großen. Darum hinke ich den anderen Goldfonds hinterher.
DER FONDS.com: Ein Unze Gold kostete 2004 im Schnitt rund 400 Dollar, zwischenzeitlich stand der Preis sogar bei 450 Dollar. Das ist ein Spitzenwert, wenn man bedenkt, dass der Goldpreis 2001 bei 271 Dollar startete und erst Ende 2003 überhaupt die 400-Dollar-Grenze durchbrach. Warum hat das die Performance Ihres Fonds nicht angeheizt?
Siegel: Auf US-Dollarbasis sehen wir in der Tat ein 16-Jahres-Hoch, doch durch die Dollarschwäche sank der Goldpreis in anderen Währungen. Auf Eurobasis sank der Goldpreis 2004 um 3 Prozent, in australischen Dollar blieb er etwa gleich, in kanadischen Dollar legte er ebenfalls um etwa 3 Prozent zu. Gleichzeitig stiegen jedoch die Kosten der Goldminen enorm, vor allem durch steigende Stahl- und Energiepreise. Durch die steigenden Kosten bei einem fast stagnierenden Goldpreis in heimischer Währung, fielen die Gewinnmargen, was auf die Aktienkurse der Goldproduzenten drückte. 2004 war damit entgegen der landläufigen Meinung ein schlechtes Goldjahr.
DER FONDS.com: Und wie sind Ihre Einschätzungen für 2005?
Siegel: Dieses Jahr will ich mindestens den Verlust des vergangenen Jahres wieder ausgleichen. Ein Plus von 50 Prozent halte ich durchaus für realistisch.
DER FONDS.com: Auch in den Vormonaten sind sie von einem Plus von bis zu 40 Prozent ausgegangen, doch es kam anders. Warum sind Sie immer noch so optimistisch?
Siegel: Ich dachte vergangenes Jahr, dass sich der Goldpreis von der schwachen Entwicklung des Dollars abkoppelt, was leider nicht passiert ist. In diesem Jahr rechne ich jedoch mit einem Anstieg des Goldpreises in allen Währungen. Der Dollar wird sich stabilisieren und die Nachfrage nach Gold weltweit steigen. Ich erwarte im Jahresverlauf zudem nachlassende Verkäufe von europäischen Zentralbanken, dafür eine stärkere Nachfrage von Privatanlegern, beispielsweise aus China und Indien. Zudem glaube ich, dass institutionelle Investoren wie Hedge-Fonds Gold als echte Alternative entdecken und vermehrt einsteigen werden. Noch ist der Goldsektor relativ unentdeckt, und es gibt noch viel Potenzial.
DER FONDS.com: Haben Sie Ihr Portfolio nach der Schlappe in 2004 umgestellt?
Siegel: Ja, durch die schlechte Rand-Entwicklung habe ich mein Südafrika-Engagement um 10 Prozent reduziert. Dafür bin ich in Kanada verstärkt eingestiegen. Außerdem habe ich einige kleinere Unternehmen verkauft und auf größere Firmen umgesattelt. Aktuell machen australische Firmen mit etwa 45 Prozent den Löwenanteil des Fondsportfolios aus. Sie sind mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 15 noch unterbewertet. Kanadische Firmen folgen auf Platz 2 mit 32 Prozent und südafrikanische mit 15 Prozent. 2 Prozent des Portfolios sind in den USA investiert, ein Prozent in Großbritannien, der Rest ist Cash. Damit fühle ich mich gut aufgestellt für 2005.
INFO: Die PEH Wertpapier AG (WKN 620 140) ist aus der 1981 gegründeten PEH Wertpapier Research GmbH, Oberursel, hervorgegangen und seit 1999 am Geregelten Markt Berlin notiert. Die PEH bietet neben der Betreuung institutioneller Anleger auch fondsbasierte Vermögensverwaltungskonzepte an und legt zudem eigene Investmentfonds auf. PEH steht für die Initialen des Firmengründers Peter Edgar Huber. (Quelle: DER FONDS)
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