Sipal,
unabhängig davon, das die Diskussion eben, etwas vom Thema abschweift, eine Antwort auf Deine Frage zum Goldbesitz im Kommunismus solltest Du noch bekommen. Vielleicht hilft es Dir ja dabei, die Zitate des Vordenkers der bolschewistischen Verbrecher und Massenmörder zukünftig dann doch kritischer und differenzierter zu betrachten.
Eine eindrucksvolle Schilderung liefert Solschenizyn am Beispiel der Sowjetunion:
......"Die Entwicklung des
NEP-Stromes bringt wirtschaftliche Vorteile mit sich. Der Staat braucht
Kapital, braucht Gold, und das Goldvorkommen von Kolyma ist noch nicht
entdeckt. Ende 1929 beginnt der berühmte Goldrausch, mit dem Unterschied
bloß, daß dieses Fieber nicht jene schüttelt, die das Gold suchen,
sondern jene, aus denen es herausgebeutelt wird. Die Eigenheit des neuen
"Goldstromes" besteht darin, daß die GPU diesen ihren Karnickeln
eigentlich gar nichts vorwirft und sich mit dem Versand auf den
GULAG-Archipel Zeit läßt. Ihr Recht des Stärkeren setzt sie einzig dazu
ein, des Goldes habhaft zu werden; darum bleibt -- bei überfüllten
Gefängnissen und total überlasteten Untersuchungsrichtern -- der
Nachschub für die Transportstellen, Durchgangsgefängnisse und Lager
unverhältnismäßig niedrig.
Wer gerät in den "goldenen" Strom? Jeder, der irgendwann vor
fünfzehn Jahren ein Geschäft betrieb, vom Handel oder einem Handwerk
lebte und nach Auffassung der GPU Gold zurückgelegt haben könnte. Doch
gerade diese Leute hatten selten Gold: Ihr Vermögen legten sie in
Mobilien und Immobilien an; längst hatte es sich in Luft aufgelöst war
während der Revolution verlorengegangen -- was sollte da übriggeblieben
sein? Große Hoffnung setzt man natürlich auf die einsitzenden
Zahntechniker, Juweliere und Uhrmacher.
Goldbesitz in allerseltsamsten Händen wird denunziert: ein
hundertprozentiger "Werkbankproletarier" habe irgendwie sechzig goldene
Nikolajewsche Fünfrubelmünzen ergattert; der bekannte sibirische
Partisan Murawjow sei mit einem Goldbeutel in Odessa angekommen; alle
Petersburger Lastfuhrwerker, lauter Tataren, hätten Gold gehortet. Ob's
wahr ist oder unwahr ist, kann nur in den Folterkammern ergründet
werden. Auf wen einmal der Schatten eines denunzierten Goldverdachts
gefallen ist, der kann sich fürderhin weder durch proletarisches Erbgut
noch durch revolutionäre Verdienste schützen.
Alles wird verhaftet, alles in die Zellen der GPU gestopft, die
so voll sind, wie man es nicht für möglich gehalten hätte: Männer und
Frauen werden in eine Zelle eingesperrt, müssen voreinander auf die
Latrine gehen -- wer schert sich um solche Nichtigkeiten! Gold her, ihr
Schweinehunde! Die Untersuchungsrichter führen keine Protokolle, weil
niemand das Geschreibsel braucht, egal, ob später eine Strafe dazukommt
oder nicht, was soll's, Hauptsache ist: Her mit dem Gold, du
Schweinehund! Der Staat braucht Gold, doch was willst du damit? Den
Untersuchungsrichtern versagt die Stimme, versagen die Kräfte zu drohen
und zu fordern, da hilft nur mehr diese Universalmethode: In die Zellen
nur Gesalzenes reichen, dazu kein Wasser. Wer das Gold abliefert, darf
sich satt trinken! Ein Goldzehner für ein Glas klares Wasser!
Von den Strömen, die vorangingen, von den Strömen, die nachfolgen
werden, unterscheidet sich dieser Strom dadurch, daß die von ihm
Mitgeschwemmten zu einem guten Teil ihr Schicksal in den eigenen
zitternden Händen halten. Solltest du wirklich kein Gold haben, dann ist
deine Lage aussichtslos; sie werden dich prügeln, brennen, martern und
bis in den Tod dürsten lassen, so sie nicht vorher doch noch zu zweifeln
beginnen. Solltest du aber Gold besitzen, dann bestimmst du selbst das
Maß der Folter, das Maß der Ausdauer und dein eigenes künftiges Los. Vom
Psychologischen her ist das übrigens nicht leichter, vielmehr schwerer,
denn du kannst dich verrechnen und dich für ewig vor dir selbst
schuldig machen.
Einer der tatarischen Fuhrwerker hatte alle Folterungen über sich
ergehen lassen: Kein Gold! Da sperrten sie auch die Frau ein und
quälten sie; der Tatare blieb noch immer dabei: Kein Gold! Da packten
sie die Tochter -- und der Tatare gab nach: Hunderttausend Rubel, da
habt ihr sie! Sie ließen die Familie laufen und verpaßten ihm eine
Haftstrafe ..."
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41794699.html
Im Kommunismus gab es im Übrigen kein Goldverbot allein, da wurde einfach enteignet, freiweg Alles und frei nach Schnauze....
Aber vielleicht hast Du das nur noch nicht gewußt.........
Schöne Grüße