In unserer Stadt gibt es die Postbank und dann noch drei richtige Banken. Habe sie alle durch:
1.) Postbank:
Haben wir nicht und "sowas" kriegen wir auch nicht. Aber immerhin hatte eine der beiden (im übrigen sehr netten und hübschen) Damen schon mal einen solchen Zehner gesehen und mehr noch: Sogar selber in der Hand gehabt. - Das brachte mich zwar nicht weiter aber da kein Betrieb und die Damen wirklich freundlich und lustig waren, habe ich mich dann noch ziemlich lange (bestimmt ein Viertelstündchen) sehr angenehm unterhalten.
2.) Sparkasse (meine Hausbank):
"Oh, da hätten Sie am Ausgabetag kommen müssen, jetzt sind nur noch ein paar bestellte für unsere *Stammkunden* (!) übrig." Auf meinen Hinweis, dass ich doch nun immerhin seit 8 Jahren Kunde der Sparkasse - und demzufolge also auch "Stammkunde" bin, erklärte sie schnell, dass damit natürlich nur die regelmäßigen Abholer von Zehnern gemeint wären.
Daraufhin wollte ich jetzt wenigstens in die Bestelliste aufgenommen werden, was mir aber auch verweigert wurde, weil man angeblich immer so wenig bekäme, dass die so schon kaum reichten. - Diese Dame war nicht mehr besonders jung, hatte dafür aber immerhin Menschenkenntnis genug, um zu bemerken, dass sie einen Fehler gemacht hatte, denn noch während ich tief Luft für eine Antwort holte, machte Sie mir folgenden "Kompromißvorschlag":
Ich solle "nächste Woche Freitag" wiederkommen, das sei ihr letzter Tag vorm Urlaub und was bis dahin nicht von den Bestellern abgeholt sei, könne ich dann haben.
Von ihrem herzensguten Gesichtsausdruck und dem halb verschwörerischen Ton überrumpelt, nahm ich leider sofort an und fragte dämlicherweise erst *danach*, ob denn viele nicht abholen würden. - Na das sei "unterschiedlich", es "kommt aber schon mal vor", dass einer nicht abholt. Mißvergnügt, wenn auch mit einem Rest Hoffnung auf "nächste Woche Freitag" trottete ich von dannen.
3.) Deutsche Bank:
Die Dame am Schalter kannte ich gut - und sie mich auch. (Sie ging mit meiner Schwester in eine Klasse und war ihre Schulfreundin.) - Ich konnte sie schon damals nicht leiden.
Immerhin waren wir aber wenigstens von Anfang an beim "du" und ich setzte auch mein freundlichstes Gesicht auf, denn dass ich kein Kunde der Deutschen Bank war, wußte Madame ganz genau. - "Silberzehner? - Ach die kriegen wir doch *schon lange* nicht mehr." Ich glaubte (und glaube) ihr kein Wort aber was will man machen? - Nicht mal seinem Ärger richtig Luft und betteln wollte ich (bei *der*) nun auch nicht.
Bemüht mir meine Enttäuschung wenigstens nicht anmerken zu lassen, verließ ich auch diese "Bank" also unverichteter Dinge.
4.) Volksbank:
Alles junge Leute dort und am Schalter ein mir unbekanntes aber sehr sympathisches Gesicht, was nicht nur hübsch lächeln konnte, sondern auch wirklich freundlich war. - Ohne irgendwelche Nachfrage ob ich Kunde sei oder nicht, holte sich freundlich lächelnd eine Münzmappe heraus und zeigte mir "alles, was an Zehnern im Moment da ist".
Es waren genau 28 Stück verschiedener Motive und Jahrgänge und ich nahm sie natürlich alle auf der Stelle.
Bundesbank war aber nicht dabei. Auf meine Frage, ob da noch einer zu haben wäre, bat sie kurz um Geduld und kam nach einer Nachfrage wieder zurück, um mir zu erklären, dass auch hier nur einige wenige "zurückgelegt" worden seien, die auf ihre Abholung warteten.
Sie hätten nicht viel bekommen, wieviel wollte oder konnte sie mir aber nicht sagen.-Trotzdem verließ ich diese Filiale und die nette Dame halbwegs versöhnt.
Fazit:
Entweder du hast viel Glück oder aber "Vitamin B", um in eine der schwarzen (Bestell-)Listen aufgenommen zu werden. Wenn beides fehlt, hast du in dieser Stadt hier nur eines:
Pech!
Holger.