Ergänzend:
Dazu sollte man aber auch praktischerweise wissen, dass ANALysten, die charttechnische Analysen „erarbeiten“ von ihren Veröffentlichungen leben, wie Technische Börsenbriefe, Technische Analysen,... und NICHT vom Wertpapierkauf aus ihren selbstgefertigten Analysen.
Die Chartisten, die VON ihrer Charttechnik SELBST sehr gut leben, sind diejenigen der Großbanken, die auch den wichtigen Zeitvorteil gegenüber den Plebsanalysten, die auch hier im Forum herumhüpfen, haben. Sprich: Top Rechentechnik und superschneller Internetzugang. Ist zwar allgemein bekannt, wird aber gern unter den Teppich gekehrt. Wäre es so wie vince beschreibt in der Praxis, wären alle Chartisten reich. Sind sie aber nicht, nicht mal erfolgreich in ihren Deutungen.
Die Kunst ist ein ganz anderes Thema. Da kauft man antizyklisch und verkauft, wenn es im Preis gestiegen ist. Das klappt gut, wenn man viele Informationen bekommt, nicht nur aus der Kunstszene und diese einordnen kann. Je umfassender die Weltsicht, desto größer der Erfolg. Bei Charttechnik in etwa umgekehrt.
Ich will doch hoffen, dass diese Zeilen nicht wieder als unpassende Kritik empfunden werden, wundern würde es mich nicht.
Hallo bimetall,
um mal von der Theorie in die Praxis zu kommen....
Einige meiner Mittel- bis Langfristprognosen:
Anfang 2007 schrieb ich, dass der Dow Jones ab Frühjahr oder Sommer 2007 ab 12500 Punkte bereit ist für einen Crash mit Ziel 7200 oder tiefer.
Im November 2008 schrieb ich, dass man demnächst zwischen Dow 7200 und 6500 (das Tief lag tatsächlich bei 6470) gestaffelt Longs aufbauen sollte für eine sehr starke Rally Richtung 12.000 und eventuell höher.
Vor zwei Wochen schrieb ich, dass man nun bei Dow 10660 alle Longs vorläufig entsorgen und gleichzeitig Shorts für eine grössere Korrektur aufbauen sollte.
Das kann ja jeder sagen ? Stimmt. Gerne gebe ich Dir den Link, wo diese Aussagen nachzulesen sind. Keine 10 Postings innerhalb der letzten beiden Jahre, alle uneditiert.
Nun stellt sich die Frage, worauf diese Prognosen beruhen. Weder habe ich Pendel geschwungen noch Knochen geworfen.
Ich habe recherchiert und Muster gefunden, welche ich auf die Gegenwart und Zukunft projeziert habe. Diese Muster betreffen Preis und Zeit.
Warum sind dann nicht alle Chartisten reich ? Ganz einfach: weil die meisten sich innerhalb eines Musters bewegen, innerhalb dieses Musters handeln, ohne das Muster selbst zu erkennen. Du kennst den Weg von A nach B und den von B nach C, siehst aber nicht, in welchem Muster Du Dich bewegst. Das erkennst Du erst, wenn Du die Perspektive wechselst und nach oben steigst.
Die wirklich erfolgreichen Trader der Gegenwart und der Vergangenheit sind bzw. waren in der Lage, ein Preis-Zeit-Muster herauszufiltern, welches ihnen ermöglicht hat, sehr reich zu werden. Aber davon gibt es wie gesagt nur sehr wenige.
Diese Muster sind nicht abhängig von Nachrichten bzw. Fakten aus Wirtschaft und Politik oder sonstigen Ereignissen. Diese dienen nur als Katalysatoren, sie tun nichts weiter, als dem Muster selbst zu dienen, sind somit Bestandteil dieses Musters. Es ist nicht nötig, Wirtschaftsdaten zu verfolgen, um erfolgreich an der Börse zu sein. Vielmehr ist es absolut überflüssig.
Man könnte auch sagen: Kursbewegungen tun nichts weiter, als die psychische Verfassung der Masse der Marktteilnehmer wider zu spiegeln. Und die verläuft, wie alles andere in der Natur, in gewissen Zyklen, nach gewissen Mustern eben. Einwerfen könnte man noch, dass ein grosser Teil des Handels automatisch über Programme gesteuert wird. Aber das ändert nichts, denn auch diese auf Mathematik beruhenden Programme sind natürlich den Gesetzmäßigkeiten der Natur unterworfen, sind somit ebenfalls nur Bestandteil dieses Musters.
Viel -sinnlose- Theorie ? Deshalb habe ich die praktischen Konsequenzen daraus voran gestellt. Prognosen, welche sich aufgrund von Mustern ergeben.
Schöne Grüße
Vince