Beiträge von Mehlwurm

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    Dem K waren also die Versandkosten bekannt und er wusste den Gesamtpreis, den er für das Silber bezahlen muss. Also kann es dem K m.E. "scheiß egal" sein, wieviel der VK für den Versand wirklich bezahlt (mal abgesehen davon, dass der VK auch Handlingkosten hat).


    Das ist nicht so einfach. Wenn explizit die Leistung "versicherter Versand" Vetragsbestandteil ist, dann muß der auch erfüllt werden. Dafür wurde bezahlt. Der Verkäufer könnte nur argumentieren, dass er selbst die "Versicherung sei" und für Ausfälle haftet. D.h. die Differenz zwischen tats. Kosten und den 25 Euro ist die Versicherungsprämie die er einstreicht und die im Fall der Fälle sein Schaden beim Versand deckt. Das Problem ist dabei allerdings das Verständnis auf der Käuferseite. Jeder würde annehmen, dass das Paket bei der Versandfirma (DHL,UPS etc.) versichert wird, die im Schadensfall solvent genug ist, den Schaden auch zu tragen. Bei einem kleinen Verkäufer ist diese Sicherheit nicht gegeben. Insofern können sich Juristen über den Fall streiten (und der Käufer wird mit seinem Ansinnen wahrscheinlich Recht bekommen). "Ehrlich" und auf der sicheren Seite wäre der Verkäufer, wenn er nur einen Komplettpreis inkl. Versand bzw. nur den Standardversandpreis+Handlingkosten nennt und zusätzlich erwähnt, dass er das Risiko des Versandes trägt.

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    Verkäufer will mich auf 5000 euro verklagen


    Hier liegt eher das Gegenteil vor. Du könntest den Verkäufer wegen Schlechterfüllung des Vertrages verklagen und dementsprechend Schadenersatz verlangen.


    Vertragsbestandteile sind die Ware (Silberbarren) und Dienstleistung/die Art des Versands (versichert). Der Verkäufer hat genau das angeboten, du hast das akzeptiert und dafür gezahlt. Geliefert/geleistet (dazu zählt auch der Versand) wurde nicht das, was vereinbart wurde. Du hättest also Anspruch auf die Differenz 25€ abzgl. tatsächliche Versandkosten.


    Immer vorausgesetzt, das Paket war tatsächlich nicht versichert.

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    Warum um Himmels Willen soll denn ein Abgleich mit einer korrelierten Zinskurve per se "völlig sinnfrei" sein? Auf eine diesbezüglich logisch stimmige Antwort darf ich zurecht gespannt sein.
    Das Ergebnis zählt, und in diesem Fall ist es interessant genug, um da genauer hinzusehen. Dass Gold den Dow und die Bonds ausperformt hat, dass es hinter dem Öl zurückbleibt etc. - gut und recht, aber wenn es so deutlich das Verhältnis dieser beiden Zinskurven widerspiegelt, ist diese verblüffende Übereinstimmung doch durchaus brauchbar.


    Die gebrachten Einwände sind berechtigt. Es ist nur eine Grafik mit zwei gleichlaufenden Kurven zu sehen. Im Artikel wird nirgendwo eine (berechnete) Korrelation im statistischen Sinn erwähnt. Somit bleiben zwei Fragen:


    1) Besteht überhaupt eine signifikante Korrelation? Da sind dann Dinge wie die Verteilung der Zufallsvariablen zu klären (bei der Verwendung von Verhältnissen verlassen wir schon die Normalverteilungsannahme und es wird etwas tricky). Außerdem werden hier zwei nichtstationäre Zeitreihen verglichen, da muß man dann etwas mehr tun um Scheinkorrelationen auszuschließen.


    2) Ist die Korrelation kausal? Sagt das Zinsverhältnis etwas über den Zustand des Wirtschafts -bzw. Währungssystems aus und erklärt es die "Flucht" ins oder aus dem Gold?

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    Kann mich einer da mal aufklären, was Saisonbereinigt bei Inflationszahlen heißt, find ich ja schon ne deftige Sache, wenn es so ist wie dargestellt.


    Saisonbereinigung ist schon richtig. Vereinfacht gesagt, sind im Winter Lebensmittel knapper als im Sommer und es wird mehr Energie verbraucht. Die Preis sind deshalb höher. Ein Vergleich Dezember mit Juni bringt also falsche Ergebnisse. Entweder wird die Inflation unterschätzt (Dezember als Vergleichsbasis) oder überschätzt (Juni als Vergleich). Am einfachsten ist es, die gleichen Monate zu vergleichen (Dez. 07 mit Dez. 08 usw.). Die Amerikaner "vereinfachen" aber so, dass sie Nahrung und Energie ganz weglassen in ihrer Berechnung. Hierdurch fehlt ihnen die Trendkompenten (langfristig steigende Preise, bei denen zusätzlich Saisoneinflüsse "drauf kommen").


    http://www.ftd.de/boersen_maer…Kapital%20Als/360051.html

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    Das mit dem Vergleich Aktien Gold stimmt so nicht: Gold, wie Öl und auch Aktien fallen sofort auf Null, wenn kein einziger Käufer da ist.


    Was passiert, wenn es auch kein Angebot gibt? Das ist doch der Knackpunkt. Schätzen wir dann den Preis oder ist es wertlos (gleiches Problem wie den strukturierten Produkten der Banken). Um mal ein extremes Beispiel zu nennen: die Nachfrage kann auf eine Unze fallen, weil keiner zum vorherrschenden Preis verkaufen will bzw. es nur noch einen Käufer gibt, der sich Gold leisten kann. Ist der Nachfragerückgang dann positiv oder negativ zu bewerten? Mein Problem ist die Interpretierbarkeit der gemessenen "Nachfrage" in Mengeneinheiten. Wird denn die Nachfrage gemessen oder nicht eher der Umsatz? Mein Aktienvergleich war nur ein Versuch, das deutlich zu machen. Hat schon mal einer gehört, dass die Nachfrage nach Aktien der Deutschen Bank gesunken ist oder spricht man da nicht vom Umsatzrückgang/geringes Handelsvolumen?


    Rückblickend haben wir immer eine Situation/Preis bei der Angebotsmenge=Nachfragemenge gilt. Welche Aussagekraft hat die Nachricht, die Nachfrage (Menge) ist gefallen? Keine ?). Wichtig wären Prognosen über zukünftige Nachfrage und Angebote. Chinas Nachfrage nach Öl wird steigen und das Angebot konstant bleiben? Folglich wird auch nächstes Jahr wieder die gleiche(!) Nachfrage (Menge, nicht in Geldeinheiten) weltweit gemessen werden; genau in Höhe Angebotsmenge. Nur der Preis wird steigen, so dass frühere Nachfrager verdrängt werden und Angebotsmenge=Nachfragemenge ist.


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    Die Neuproduktion muß von Investoren aufgefressen werden, um nur den Kurs zu halten. Wenn bei Aktien hingegen überhaupt kein Umsatz ist, bleibt der Kurs konstant.


    Ja, wie geschrieben habe ich das zur Vereinfachung erstmal weggelassen.

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    steigt ein Kurs bei fallenden Umsätzen, dann ist das alles andere als positiv.


    Ich sagte doch gemäß Kostolany: "Je kleiner die Umsätze bei steigenden Kursen, um so besser; denn die Kurse verschieben sich zwar, aber die großen Quantitäten sind aus den Depots der Hartgesottenen noch nicht herausgekommen"


    D.h. es geht um die Stückzahl (hier Menge in Tonnen). Diese sinkt. Die Umsätze in Dollar betrachtet sind dagegen beim Gold gestiegen.

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    Das Märchen vom WGC-Wissen


    Die Angaben über den "Nachfragerückgang" können durchaus den Trend korrekt wiedergeben. Für eine richtige Einschätzung braucht es aber auch "Angebotsdaten". Gold wird nicht verbraucht und die Preisfindung ähnelt der von Aktien. Es gibt eine konstante Menge x (Minenproduktion mal ignoriert), verteilt auf verschieden Hände. Nur ein Bruchteil davon wird gehandelt. Dieser Bruchteil bestimmt den Preis. Wir sehen sinkende Umsätze (Menge in Tonnen) bei steigenden Preisen. Das geht nur, weil das "Angebot" ebenfalls sinkt. Die Goldbesitzer sind nicht bereit zu verkaufen (sinkendes Angebot) und die Goldkäufer sind bereit, die handelbaren Mengen zu höheren Preisen zu kaufen. Bei Aktien würde man sagen, dass steigende Kurse bei fallenden Umsätzen ein positives Signal sind. Nach Kostolany wechseln in solchen Fällen die Aktien/Gold in starke Hände, die genau wissen was sie tun. Die "wissenden Besitzer" halten Gold weiterhin, die "wissenden Käufer" müssen sich mit dem zufrieden geben, was sie von den "Unwissenden" noch erwerben können. (Die Zahl der "Unwissenden" nimmt mit der Zeit natürlich ab -> fallende Umsätze).


    Das was hier Nachfrage genannt wird, ist im Prinzip die gehandelte Menge/Umsatz bei dem zum vorherrschenden Preis Angebot=Nachfrage gilt.

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    Goldnachfrage gesunken


    Alles eine Frage der Messung.


    "Supply and demand statistics
    Gold Supply and Demand – Q1 2008


    With financial markets still reeling from the global credit squeeze and growing inflationary pressures dollar demand for gold reached US $20.9bn in the first quarter of 2008, a 20% increase over the same period in 2007 and more than double the level of four years earlier. However, tonnage demand for gold at 701 tonnes was down 16% on the same period last year and represents the lowest quarterly figure for five years, according to according to Gold Demand Trends, released on May 20 by World Gold Council (WGC).


    The fall in tonnage demand was caused primarily by the sharp rise and unusually high volatility in the gold price, which briefly touched record levels above $1,000/oz in mid-March. The impact of this price rise was felt most keenly in the ‘physical buying’ markets of gold jewellery and coins and bars. Jewellery demand declined 21% year-on-year to 445.4 tonnes, the lowest quarterly level since the early 1990s. Net retail investment demand dropped by 35% to 72.7 tonnes in Q1.


    There was a stark contrast in the gold exchange traded fund (ETF) market, however, where a combination of continuing instability in the equities markets, ongoing fears over the dollar and rising inflation, and increased understanding of gold’s investment attributes helped spur demand. Demand for gold ETFs was up 100% on Q1 2007 at 73 tonnes for the quarter - representing $2.2 billion in dollar terms."


    http://www.research.gold.org/supply_demand/


    In Tonnen gerechnet ist die Nachfrage zurückgegangen, in Dollar gerechnet gestiegen. Jetzt kann jeder interpretieren wie er will.

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    womit der 0. Schritt die Einschätzung der Stabilität der innen- und außenpolitischen Lage in der jeweiligen Region wäre!


    Ja, wobei man die Stabilität beeinflussen kann. Hat der Gegner das Sagen wird destabilisiert, eine freundliche Regierung eingesetzt, die im Idealfall die Anlagen/Rechte konfisziert und an mich verkauft. Eine freundliche Regierung wird dagegen immer gestützt.


    Die Aussage "Ukraine = schwache Wirtschaft+schlechte Infrastruktur = uninteressantes Land" ist aber aufgrund der Lage (Transportwege, Pipelines) und des Rohstoffreichtums falsch.

    Mein Gott, ist denn das so schwer zu verstehen? Auch wenn das hier jetzt immer mehr off topic wird:


    Infrastruktur kann man aufbauen EGAL WO. Rohstoffe kann man dagegen nicht aus dem Hut zaubern. Die liegen da, wo sie liegen.


    1. Schritt: Ich muß den Einfluß/die Berechtigung zur Förderung der Rohstoffe haben.
    2. Schritt: Ich baue die nötige Infrastruktur zur Förderung und Export. Dabei muß ich nicht das ganze Land glücklich machen. Man baut nur soviel, dass die Förderung/der Transport gewährleistet sind.


    In der Ukraine sind wir erst bei Schritt 1, d.h. beim Kampf um die Berechtigung, dort überhaupt tätig zu werden. In Kanada haben kanadische und andere westliche Firmen das Eigentum/die Rechte dort zu fördern. Deshalb haben sie dort die Infrastruktur aufgebaut. Die ist nicht vom Himmel gefallen. Die Ukraine würde Förderung/Export gern in Eigenregie übernehmen. Dazu fehlt aber Kapital und Knowhow. Das muß von außen kommen. Nur woher ist die entscheidene Frage, da die Lieferanten von Kapital/Knowhow ihren Anteil (=Profit, Einfluß, Mitbestimmung über Preise und Handelspartner) fordern.

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    Wenn Ukraine das heißbegehrte Rohstofflager ist, wo sind dann die Investoren? In Russland haben sie Schlange gestanden und sich sofort eingekauft als die Türe aufging.


    Die Ukraine ist seit vielen Jahren zugänglich. Wo bleibt das Wettrennen der explorationswütigen westlichen Konzerne - wenn es dort so viel zu holen gibt?


    Weil sie noch nicht dürfen? Genau darum geht es doch. Wer darf inverstieren und fördern. Die Ukraine ist eben nicht beliebig zugänglich. Bei strategisch wichtigen Bereichen redet der Staat immer mit, seien es die Öl- und Gasleitung in Deutschland, die nicht an "russische Investoren" gehen sollen, seien es russiche Gasfelder, die den Amerikanern verschlossen bleiben oder seien irakische Ölquellen, bei denen Rußland und Frankreich nach dem Einmarsch der USA nicht mehr mitreden dürfen.


    http://www.engdahl.oilgeopolit…tsch/Ukraine/ukraine.html
    http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/rat/2004/ehlers.html
    http://www.wsws.org/de/2004/dez2004/ukra-d22.shtml


    Es geht mitnichten darum, dass die Ukraine ein Wirtschaftsriese ist, der deshalb in die EU oder in die russiche Förderation muß.


    Literatur:
    http://www.amazon.de/Die-einzige-Weltmacht-Vorherrschaft-Taschenbücher/dp/3596143586/ref=sr_1_1/303-3807648-0792253?ie=UTF8&s=books&qid=1210766500&sr=1-1
    http://www.zbw-kiel.org/dienst…nergie_und_geopolitik.htm

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    Ach ja? Die Ukraine wollte gerade EU Anwärter werden. Den Typen in Brüssel sind ein paar Zig Milliarden Extra-Kosten normalerweise vollkommen egal, aber nicht mal Brüssel wollte dein Kornkammer-Rohstofflager. Die Amis und Russen wollen dort Militärstützpunkte. Den Rest will kein Mensch. Die Ukraine ist eine DDR im XXXXX-Large Format. Unfinanzierbar. Auch wenn es sich in der Mainstream-Presse ganz anders liest.


    Edit: Klar gibt es Bodenschätze und Getreide, aber der Laden insgesamt ist eine Katastrophe. Die Solidarabgabe die nötig wäre um diesen Sauhaufen künstlich hochzufüttern, kann niemand aufbringen. Weder die Ölrussen noch der EU Steuerzahler.


    1) Ist den Typen in Brüssel wohl bewußt, welches Konfliktpotential im Streit mit Rußland um die Ukraine entsehen kann.
    2) Ist dieses Konfliktpotential der USA egal, da sie die Folgen nicht ausbaden müssen. Im Gegenteil werden zwei geopolitische Konkurrenten (Rußland, EU) geschwächt.
    3) Warum wollen die Amis und Russen da Militärstützpunkte? Wenn du diese Frage beantwortest, merkst du, dass es deinen restlichen Argumenten widerspricht.
    3) Habe weder ich noch sonst jemand den Aufbau der Infrastruktur gefordert. Interessiert uns/USA/China usw. die Infrastruktur in Afrika, im Nahen Osten und sonstwo? NEIN. Hauptsache die Rohstoffe fließen in unsere Richtung, werden von uns/unseren Konzernen bzw. von abhängigen Regierungen kontrolliert. In diesem Sinn "wollen alle die Ukraine". Dazu muß die Infrastruktur reichen - zu mehr nicht. So funktioniert das geopolitische Spiel.

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    10 % von was ? von dem zu investierendem Barvermögen ?


    nach meinem Verständniss nach dem Gesamtvermögen, dh. wenn 80 %
    Immobilienvermögen da ist, ist eine EM Reserve in 50 % des
    Barvermögens zur Vermögenssicherung sinnvoll. >>>
    Das sind dann 10 % des Gesamtvermögens. Das ist dann für
    eine "normale Krise " hinreichend. und für eine große Krise ?


    Ja, das ist schon fast die Frage aller Fragen ;-). Zählt das Eigentum zum Portfolio oder nicht. Ich sage eher nein. Im Normalfall ist das Eigenheim ein so "großer Klumpen" an Vermögen, dass es unter Portfolio-Gesichtspunkten erst garnicht hätte gekauft werden dürfen. Außerdem kannst du dann deine Portfoliogewichtung mit Berücksichtigung des Eigenheims kaum durchhalten.


    Bp: Wert Eigenheim ist 200.000 + 10.000 als Tagesgeld sind zusammen 210.000. Davon 10% sind 21.000. Kauf mal mit 10.000 Bar/Umlaufvermögen für 21.000 Gold.


    Also 10% bezogen auf das "Barvermögen". Weiterhin versichert Gold langfristig gegen Inflation/Systemkrisen. Das tut ein Eigenheim als Sachwert aber auch. Es muß nicht durch Gold versichert werden, Barvermögen dagegen schon.


    Große Krise, kleine Krise - im Prinzip egal. Echter Gewinner wird man nur durch Spekulation (100% in Gold für Inflationisten, 100% Bargeld für Deflationisten). Einer wird aber verlieren. Grundsätzlich muß man sich von dem Gedanken verabschieden, dass man sich 100%ig versichern kann. Im Krisenfall zahlen alle drauf. Also einfach auf alle Eventualitäten vorbereiten und diversifizieren. Im Mittel fährt man so am besten und da kaum ein deutscher Michel (auch die Gutverdiener) eine vernünftiges "Portfoliomanagement" vornimmt, fährt man mit 'ner vernünftigen Strategie sogar besser als der Durchschnittsdeutsche (auch im Krisenfall).


    Für irgendwas muß ja Markowitz seinen Nobelpreis bekommen haben ;-), auch wenn er sich nur auf Marktrisiken (Aktienkurse, Anleihekurse etc.) bezogen hat und wir hier mit Gold(Bargeld über Systemrisiken sprechen.