Beiträge von andjessi

    martin1ws

    Zitat

    für mich - es ist ja schon einige Zeit her - war es auf jeden Fall ein Schock, dass unser Geld- und Finanzsystem in der derzeitigen Form nicht wirklich langfristig stabil ist (um nur ein Beispiel zu nennen, was nicht endlos geht: der Zinsanteil an den Bundesausgaben kann nicht auf 100% steigen... und in den letzten Jahrzehnten ist er angestiegen). Im Rückblick muss ich sagen, dass ich beim Aufmerksam-Werden auf das langfristige Fiat-Money-Problem kurzfristig zu pessimistisch war... und selbst wenn der Crash dann mal kommt, waren natürlich sehr viele Meinungen und Prognosen hier im Goldseitenforum zu pessimistisch und (viel) zu kurzfristig... trotzdem halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass einem die durchschnittliche Goldseiten-Meinung mehr nützt, als die 'Die-Rente/Lebensversicherung/...-ist-sicher'(von ein paar Nullrunden abgesehen)-Meinung, die viele andere haben...


    Dahinter kann ich mich ja gruppieren. Was meinst Du warum ich mich hier herumtreibe. Es ist auch meine Unzufriedenheit mit den Problemen Langfriststabilität des Geldes bzw. Geldsystems.
    Wenn das System in große Probleme hat - wie jetzt gerade - muss man aber auch als Pessimist zur Kenntnis nehmen, dass es offensichtlich Mechanismen gibt, die faulen Zauber entlarven gleichzeitig aber Teufelskreise und Abwärtsspiralen brechen können.

    Zitat

    Bei manchem hat man aber den Eindruck dass die Provokation der einzige Sinn und Zweck der Aktivität ist.


    Nein. Das ist nicht mein Anliegen. Ich möchte vor allem, dass man Bereitschaft zeigt, seine eigenen Positionen zu relativieren. Die provokanten Thesen sind dabei ja Mittel zum Zweck.


    Der "Glaube an einen GEC" macht einen nicht zum Sektierer, sondern die Übernahme von Mechanismen der Sekten. Dazu zählt vor allem der Absolutheitsanspruch im Sinne von Totalismus.


    Ich unterstelle aber nicht jedem, der denkt, dass der GEC kommt, diese Mechanismen zu verwenden bzw. ihnen aufgesessen zu sein.

    Zitat

    Na ja, ich habe mal gelernt, dass man etwas, das man "Schulden" nennt, irgendwann zurückzahlen muss,


    Wer hat Dir das gesagt? Richtiger ist vielmehr, dass gegen Schulden immer ein Wert stehen muss. So lange dies der Fall ist, kann das Spielchen ewig so weiter gehen. Wobei gilt: Keine Schulden ohne Sicherheit.


    Das Problem heute ist, das viele Sicherheiten sich als wertlos erweisen bzw. schon immer wertlos waren. Die Banken haben hier ihr Handwerkszeug vergessen. Solche Blasen und Fehlspekulationen gibt es immer wieder. Wenn solche Blasen platzen ist das m.E. eher ein Zeichen das das System funktioniert, denn das es kollabiert.

    Einsiedler
    Du merkst es wirklich nicht.


    Zitat

    "Ein kredit- bzw. schuldgetriebener Boom kann nicht endlos fortgesetzt werden."


    Warum bitteschön? Dieser Satz zählt schon zum Glauben dazu.


    Zitat

    "Schau Dir doch mal die Schulden der USA oder der anderen Staaten an. Wie lange denkst Du, geht das noch weiter?"


    Lege mal alle Schulden, die sowohl Staat, Unternehmen wie Privatpersonen z.B. in Europa haben pro Kopf um. Findest Du sie Summe jetzt astronomisch hoch. Ist diese Schuldenlast unbezahlbar? Warum soll sich diese Pro-Kopf-Summe sich nicht nochmal verdreifachen, vervierfachen oder verzehnfachen? Gibt es dann den GEC?


    "was früher oder später zu vollstängigem Vertrauensverlust in jene Währung führt"
    Alles hat eine Ende nur die Wurst hat zwei.
    Das alles irgendwann zu einem Ende führt, ist irgendwie klar. Dagegen kommt man mit sachlichen Argumenten nie an.


    Zitat

    Man sollte ein wenig Ahnung von der (Vor-)Geschichte haben


    Geschichte wiederholt sich nicht und 1:1 Automatismen lassen sich schon gar nicht daraus ableiten.

    Tengu


    Was ist denn an meinem Anliegen unsachlich?


    Ich weise auf einen Aspekt der Diskussion rund um den GEC hin: Die Anhänger neigen zu Sektiererei. Humor und Verallgemeinerung sind dabei Mittel zum Zweck, denn ich will auf die Gedankenmuster und Parallelen zu andern Sachen an die die Menschheit "glaubt" hinweisen. Um das zu Erreichen war ich unsachlich und werde mir von nun an Mühe geben ;)


    Eine sachliche Frage:
    Was kann die Welt tun, um den GEC (jetzt noch) zu verhindern?

    Zitat

    Jeder darf seine Meinung darlegen und zur Disposition stellen. Sowohl solche die den GEC verherrlichen, als auch solche die vom totalen Gegenteil überzeugt sind.


    Das ist ja auch gut so. Was aber nichts daran ändert, dass die Anhänger des GEC zur Sektiererei neigen und sich dabei bewusst oder unbewusst Muster bedienen, die für die Menschheit alt bekannt sind:
    - die Welt geht unter (hier: halt das Finanzsystem)
    - die Wahrheit kennen nur wenige
    - das Ende ist unausweichlich und durch Änderung des menschlichen Verhaltens unabänderbar ("GEC hat es regelmäßig immer gegeben", "warum soll es uns nicht treffen", "es wäre mal wieder an der Zeit")
    - es gibt vermeintliche Beweise ("Zeichen") für den GEC

    "Erzähl mir also nicht, das das Kommen und Gehen schmerzlos und ohne Verwerfungen passiert."


    Wer redet denn von schmerzlos und ohne Verwerfungen. Die gibt es sicherlichlich jetzt schon. Es werden natürlich auch noch einige heftig bluten (und andere gewinnen).


    Das ändert aber nichts an meiner Meinung, dass sich der GEC - so wie er von vielen ausgemalt wird - einreiht in die vielen Weltuntergansszenarien der Menscheitsgeschichte: http://fischinger.alien.de/weltuntergang.html


    Hägar hat Angst, dass ihm der Himmel auf dem Kopf fällt - andere fürchten sich vorm GEC.

    PMChris


    Nun ja. Die Hypothekenkreditausfälle durch einen nicht immer ganz unwahrscheinlichen Atomkrieg wären z.B. sicherlich etwas happiger gewesen als diese Subprime-Lapalie ;)


    Wenn interessieren die USA. Weltwirtschaftsmächte kommen und gehen. Wer war das nicht schon alles mal: Portugal, Spanien, England, die Niederlande. Die Weltwirtschaft wird auch dieses mal flexibel sein (müssen).

    Je mehr ich über Gold, Fiat-Money, das Collapso-Meter von Herrn Eichelburg lese, umso mehr bin ich mir sicher, dass eigentlich gar nichts passieren wird. Zumindest werden wir keinen Global Economic Collapse erleben. Jedenfalls nicht jetzt, nicht so billig und schon gar nicht einen desaströsen.


    Die Art und Weise wie hier diskutiert wird und erinnert mich an was ganz anderes: der Global Economic Collapse ist für viele von Euch mehr als der schnöde Zusammenbruch des Weltfinanzsystems – der Glaube an den Global Economic Collapse bringt vielmehr spirituelle Erfüllung in das trockene Leben der Finanzwelt.


    Ihr habt einfach „Gott“, die „Ahnen“ oder den „Kosmos“ durch den Global Economic Collapse (GEC) ersetzt. Dabei bietet der Glaube an den GEC alles, was einer richtigen „Religion“ so das Leben erleichtert und ihr Anhänger bringt:


    1. Wenige Leute haben die Kenntnis, wie die Welt funktioniert und kennen einen Weg der Rettung.
    2. Die große Masse rennt voller Unwissenheit (der Otto-Normal-Bürger) und Uneinsicht (die Finanzwissenschaft) wie Lemminge durch die Welt.
    3. Es gibt Verschwörer, die einen Plan aushecken und uns in Verderben schicken wollen.
    4. Eine dunkle unkontrollierbare Macht (wahlweise: die Amerikaner, die Chinesen, der Dollar, Hedgefonds, neuerdings auch Hypotheken, früher eher die Juden, Baumwolle und Seide) wird nach belieben und wahlweise alles einnehmen, zermalmen, plündern, brandschatzen.
    5. Aus den Trümmern der Welt wird für die Guten eine neue Finanzordnung entstehen.
    6. Es gibt keinen dritten Weg für die Welt. Am GEC führt nichts vorbei. Wir sehen den Abgrund aber können nicht mehr Handeln bzw. jedes Handeln wird den GEC nicht verhindern.
    7. Wer nicht glaubt, wird sehen.
    8. Silber und Gold sind Brot und Wein der Church of the Global Economic Collapse