Beiträge von Earnie

    @ goldistgeld


    Ja, da bin wohl an einen echten Experten geraten. ICh gebe zu, die Zahlen nicht recherchiert zu haben, sondern das Mittel dessen genommen, das ich immer wieder zu hören und lesen kriege - und das ist sicherlich nur jener teil, der fürs Stimmvieh gedacht ist.


    Nun zum Öl


    Eine Verschwörungstheorie zum Thema "Öl ist alle" würde ich mir nicht wirklich wünschen (obwohle es von allen VT´s die Beste wäre), wohl aber die Einsicht, dass wir 1. Weltler es gar nicht so weit kommen lassen sollten. Wer soll den sonst was dagegen tun können?


    Den höheren Ölpreis wünsche ich mir auch nicht, weil ich Solaranbieter-Aktien habe, sondern weil ich mir echte Sorgen um den CO2-anstieg in der Atmosphäre mache.


    Ganz so wie bei der Geldvermehrung beim Fiat Money bauen wir uns auch mit dem hemmungslosen Verbrauch von fossilen Brennstoffen eine Art Hypothek auf, die irgendwann bezahlt werden muss. Irgendwie scheint das Eine das Andere zu bedingen - aber das ist wieder eine andere Vermutung.


    Dazu ein paar Fakten, die ich wirklich ganz präzise aus dem Ärmel schütteln und auch nachvollziehbar beweisen kann. Sie sollen verdeutlichen, dass beim Öl nicht nur das Fördern und das Vorkommen sondern auch die Beseitigung der Folgeschäden mit berücksichtigt werden müss(t)en. Wie groß diese Folgeschäden wirklich sein werden ist wiederum ein ganz anderes Thema - sicher ist nur, dass es welche gibt:


    Die Gesamtmasse der Lufthülle entspricht in etwa einer 10m dicken Wasserschichte um die Erdkugel herum, also ein winziger Bruchteil der Wassermenge der Weltmeere. Die Lufthülle ist zwar ein paar 100km dick, aber nur der unterste Bereich ist ohne Hilfsmittel bewohnbar. Das ist alles, was uns vom kalten lebensfeindlichen Weltall trennt.


    Zum Nachvollziehen: der Luftdruck auf Meereshöhe beträgt ca. 1 bar - und das ist in etwa der Überdruck in 10m Wassertiefe (10m Wassersäule)


    Wenn Du also auf meinen Lieblingsberg, den Ortler (ca. 3900m) steigst, liegt ein Drittel der Luft bereits unter Dir. Bei 5500m ist es dann genau die Hälfte, weil hier der Luftdruck auf die Hälfte abgenommen hat. Der Luftdruck = proportional zur Gesamtzahl der Teilchen über dir.


    CO2 ist ein natürlicher Bestandteil der Atmosphäre ohne dessen Vorhandensein auch kein Leben möglich wäre - aber es hat bereits in Spuren ein sher großes Absorptionspotential im Bereich langwelliger Infrarotstrahung - genau die, welche die Erde in der Nacht abstrahlt. Als Physiker ist es mir wurscht, ob die Auswirkungen zu 1 oder 5 Grad globaler erwärmung führen - ich fnde ganz einfach, dass es allein schon eine Anmaßung ist, den CO2 Anteil überhaupt zu verändern. Mir kommt das so vor wie wenn Greenspan dauernd die Geldmenge erhöht - das hat doch Auswirkungen, oder nicht?


    Von da her kommt mein Interesse, dass der Ölpreis steigt. Jetzt könnte unser Wirtschaft noch agieren, später nur mehr reagieren. Vor der Blase der billigen Energie habe ich echt Angst, viel mehr als vom fiat money Crash.


    Zu Deiner Vermutung:


    Ich habe alles in unserer Firma investiert - ist finanztechnisch eigentlich saublöd, aber ich konnte nicht anderes. Obwohl nur 25 Leute sind wir eine AG - aber Aktienbesitz ist an eine aktiver Mitarbeit geknüpft. Somit ist mein Vermögen nicht diversifiziert, aber immerhin müssen wir nicht auf anonyme Aktionäre Rücksicht nehmen - dafür können wir den Gletscher der Weisskugel im Auge behalten...


    Gruss an alle


    Earnie

    @ alle


    Wow, hier wird ja echt emotionell diskutiert. Ich persönlich kann zum Thema Preisentwicklung beim Öl nur was Technisches beitragen:


    Also Fakt ist, dass praktisch alle Erdöl exportierenden Länder nahe oder hart an ihrer Fördergrenze arbeiten. Die Ausnahme bildet Saudi Arabien, das derzeit etwa 10% unter dem Maximum fördert. Die Zahlen sind zwar mit Vorsicht zu genießen, aber in der Größenordnung stimmt es.


    Nun ist es aber so, dass jede Ölquelle nach einer Art Glockenkurve Öl liefert. Nach einem langsamen Anstieg folgt ein relativ flaches Maximum von ein paar Jahren und danach der langsame Abfall. Zu bemerken ist dabei, dass die Betriebskosten der Quelle im Bereich des Abfalls trotz geringerem Ertrag stetig ansteigen. Wenn die Förderkosten über den dannmaligen Ölpreis steigen, wird sie einfach schlafen gelegt.


    Alle zur Zeit bekannten Ölquellen übereinander gelegt bilden ebenfalls eine Glockenkurve, die ihre beste Zeit, das Maximum, gerade hinter sich gelassen hat. Das allein bedeutet, dass wir mit einem weiteren Ansteigen des Verbrauchs schwer umgehen könnten.


    Dies bedeutet aber auch, dass in Zukunft mit steigenden Ölförderkosten zu rechnen ist. Die Kosten der Ölförderung streuen wie im Bergbau allgemein extrem, liegen aber im Mittel derzeit je nach Sichtweise zwischen 22 und 25 USD. Zählt man die Suche nach neuen Quellen und die Forschungsanstrengungen der Ölmultis vom unintelligenten Ölkonsum wegzukommen - jawohl ihr habt richtig gelesen: vom Ölkonsum wegzukommen - hinzu, dürfte der Wert noch höher sein.


    Insgesamt nützt aber jeder zusätzliche USD den das Barrel kostet, der Volkswirtschaft mehr als er schadet, denn da die Geldtasche der empfindlichste Körperteil ist, zwingt uns nur ein hoher Ölpreis, über den derzeitigigen Usus nachzudenken und eventuell sogar zu handeln.


    Woher ich das alles weiß? Die Firma, deren Miteigentümer ich bin, ist seit vielen Jahren auf diesem Gebiet tätig. Wer es genau wissen will, kann mir ja ein Mail schreiben.


    Was das kurzfristig für Auswirkungen auf den Ölpreis hat - ich weiß es nicht und will auch keine Aussagen dazu machen. Schließlich möchte ich so neu wie ich hier bin nicht gleich zerpflückt werden.


    Gruss


    Earnie

    @ alle


    Bin heute aus allen Wolken gefallen, als ich gelesen habe, in welche Richtung sich diese Diskussion entwickelt hat. 8o


    Möchte dazu was positives beitragen und hoffe, dass es nicht langweilig ist:


    Vor etwa 7-8 Jahren hatte ich beruflich viel in den USA zu tun und lernte dort im Rahmen meiner Tätigkeit einen sehr interessanten Mann kennen, der mir - ich weiß bis heute nicht warum - die Tür zu den "Leuten im Hintergrund" von denen hier die Rede ist geöffnet hat.
    Dieser Mann, selbst Jude, musste vor den Naizs aus der Westukraine flüchten und hat dabei seine gesamte Familie verloren. Bei seiner Ankunft in den USA waren bereits alle seine Verwandten tot. Später hat er dann als junger Physiker an der Entwicklung der Atombombe mitgewirkt und sich dann nach dem Krieg wie so viele andere Wissenschaftler ausgesprochen pazifistischen Gebieten zugewandt. Im Laufe der Jahre baute er mit einem Kompagnion ein heute ansehnliches Unternehmen mit weltweit 40 000 Mitarbeitern auf.
    Für mich ist dieser Mann ein Beispiel dafür, dass ethisches Handeln gepaart mit unerschütterlichem Vertrauen in das Gute auch mit wirtschaftlichem Erfolg belohnt werden kann.


    Warum erzähle ich das? Weil diese tatsächlich in der Mehrzahl zum jüdischen Glauben bekennenden "insider" in den holzgetäfelten Clubs der 14. Straße zu einer nicht geringen Zahl wesentlich mehr auf dem Kasten haben als primitives Machtstreben. Ich sage nicht, dass es keine Schwarzen Schafe gäbe, aber es gibt auch weiße.


    Wir Europäer und insbesondere die Deutsch sprechenden (ich sage nicht Deutsche, denn ich bin keiner) sollten endlich das Wort "Antisemitismus" stärker differenzieren: Es gibt zum Besipiel berechtigte Kritik an der Politik Israels und den USA sowie an der unangemessenen Einflussnahme einiger weniger an der Weltwirtschaft. Es gibt hingegen keinen ethisch vertretbaren Grund, historische Tatsachen im Zusammenhang mit den Nazi-Verbrechen zu beschönigen oder auch nur zu verdrängen.


    Mit dieser klaren Linie sollte es doch möglich sein, Unrecht von Recht zu unterscheiden und nicht alles gleich mit der Breitseite des Antisemitismus oder mit der der Pauschalablehnung von Kritik an allem was irgendwie mit dem Judentum zu tun hat in Grund und Boden zu stampfen. Wir im Alpenraum sind ja auch (in der Mehrzahl) katholisch und trotzdem müssen wir uns der historischen Wahrheit der abscheulichen Scheiterhaufen stellen.


    Das System ist immer so gut wie die Menschen, die es tragen.


    @ dr fart


    Das Foucaultsche Pendel hat mi dem Namen der Rose ausser dem Autor wenig gemeinsam. Beim Foucaultschen Pendel geht es um eine entglittene Weltverschwörungstheorie, die von ein paar selbst ernannten Forschern erstellt und dann so lange und penetrant recherchiert wird, bis sie die Geheimbündler, die es natürlich gibt, selbst glauben und dann aber danach handeln.


    Beim Namen der Rose geht es um was ganz anderes: den (mittelalterlichen) Absolutheitsanspruch der katholischen Kirche, der vor Mord und Zerstörung nicht zurückschreckt. Auch da sollte man nicht immer nur auf dei Opus Dei Leute schauen, sondern auch mal das Positive sehen.


    @ Argentum


    Schlage vor, Du kommst der Bitte um Positionierung nach. Ich selbst bin auch neu hier und würde das tun, wenn man es von mir verlangte.


    Gruss an alle


    Earnie

    @ Clarius


    Wert der Edelmetalle


    Das mit dem prinzipiellen Unterschied zwischen Edelmetall und Eisen stimmt natürlich schon. Trotzdem ist dieses Wertverständnis einem gewissen Wandel unterworfen.
    Dazu ein Beispiel: Bei einem Festessen mit Napoleon Trois so um 1860 herum (glaube ich) hatten alle Gäste ein goldenes Besteck - nur der französische König hatte welches aus Aluminium - das war damals so kostbar, weil es so leicht und trotzdem fest erschien und damals noch sehr schwer zu gewinnen war.
    Ein anderes Beispiel ist Gallium, das erst knapp 100 Jahre nach seiner Entdeckung um 1865 von einer Laborkuriosität (schmilzt bei 28°C, schaut Aluminium recht ähnlich und ist in erster Näherung ungiftig) zu einem zentralen strategischen Grundstoff der Elektronik-Industrie avancierte. Preis derzeit ca. 1000€/kg - also deutlich mehr als Silber, obwohl es wesentlich häufiger vorkommt.
    Im Prinzip haben alle Übergangs- und Refraktärmetalle, insbesondere Hafnium, Tantal, Wolfram, Rhenium, Osmium, Iridium und natürlich Platin und Gold bis Quecksilber das Potential, eine essentielle Rolle bei noch unentdeckten Technologien, insbesondere der Gewinnung erneuerbarer Energien zu spielen. Und DAS wird noch eine sehr große Rolle spielen.


    @ alle Verschwörungstheoretiker


    sich über das Warum und Wieso der Vorgänge um uns herum Gedanken zu machen und Zusammenhänge aufzeigen finde ich als ein ausgezeichnetes "Korrektiv" manipulativer Politik - und sie IST manipulativ. Das weiß jeder, der schon mal in Entscheidungsgremien der Industrie saß, und von denen man annehmen darf, dass es in der Politik ähnlich zugehen dürfte - mit dem Unterschied, dass der Staat nicht so schnell Konkurs gehen kann wie eine Firma.


    Trotzdem muss ich an dieser Stelle eine Warnung aussprechen. Unausgedrückte Ängste sind ein schlechter Berater bei solchen Überlegungen. In diesem zusammenhang ist das Buch "das Foucaultsche Pendel von Umberto Eco sehr zu empfehlen.


    Ein mutiger und aufrichtiger Geist, das Eingeständnis der eigenen Angst inklusive der vor dem eigenen Tod und das Bewusstsein darum (klingt blöd, ist aber wichtig) gepaart mit einer positiven Lebenseinstellung ist meiner Meinung nach das beste Rüstzeug.


    Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, dann darf man sich getrost "Zukunftsforscher" nennen - Verschwörungstheoretiker ist so negativ besetzt...;-)


    Gruß an alle


    Earnie






    Ich

    @ alle


    Zum Forum allgemein


    Fragen zum Geld- und (Sach)wertesystem beschäftigen mich schon länger. Deshalb finde ich die Diskussionen hier in der überwiegenden Mehrzahl höchst interessant, auch wenn die generell bullishe Grundstimmung zu Silber und Gold eine gewisse Argumentationskette immer wieder aufs Neue heraufbeschwört.


    Zum Artikel von Dr. Bandulet


    Wie selten bringt Dr. Bandulet die Zusammenhänge zwischen dem Machtwillen der USA, ihrer Militärmaschinerie und dem Weltwirtschaftssystem auf den Punkt. Ich bin überzeugt, dass nichts übertrieben dargestellt wird, auch wenn Verschwörungstheoretiker ähnliche Überlegungen anstellen, dann aber meinen, daraus wesentlich mehr ableiten zu müssen.


    Allerdings - und das ist die Konsequenz dieser Zusammenhänge - sind unsere Möglichkeiten beschränkt, eine "sanfte Entleerung" der Dollar-Blase zu herbeizuführen.


    Gold und Silber als "Versicherung"


    Die Standpunkte in einem Gold-Forum sind natürlich klar bezogen und ich stimme der Funktion von Gold (und Silber) als Aufbewahrungsmittel von Vermögen auch weitgehend zu. Allerdings sollte man bei einem "Rückzug" auf Edelmetall auch ein paar Gedanken anstellen wogegen man sich eigentlich absichern möchte und vovor man Angst hat, denn de facto wird bei jeder Anlage in physischem Gold (oder Silber) die Arbeitsmöglichkeit des Fiat money kleiner - was die meisten hier natürlich wollen.


    aber gilt das nicht allgemein für nicht nachwachsende Rohstoffe? Bei Gold braucht es einfach weniger Lagerplatz aber sonst sehe ich nicht so große prinzipielle Unterschiede zu Kupfer, Kobalt und Quecksilber. Übrigens gibt es in den USA einen sogenannten National Stockpile, bei dem ALLE chemischen Elemente mit Ausnahme der 10 häufigsten nach einem gewissen Plan eingelagert werden.


    Vielleicht wird dieser Mix mal die Basis des Geldsystems. Mir wäre das jedenfalls sympathischer, denn Gold allein macht nicht glücklich, es gehört das ganze Periodensystem dazu.


    Zum Geld allgemein


    Da wurde im Forum schon viel diskutiert und geschrieben - das Grundproblem scheint mir, dass es Vorteile bringt, Geld aufzuheben und zu verleihen - das Problem hätte auch eine goldgedeckte Währung. Viele Alternativ-Währungssysteme wie der Talent in der Schweiz bauen darauf auf, dass der Wert des Geldes (= Versprechen des Herausgebers, eine Gegenleistung zu erbringen) bei Nichteinlösen in Sachwerte und Dienstleistungen mit der Zeit abnimmt - also ein negativer Zins auf Geld. Das hat nichts mit Deflation zu tun, sondern nur mit Kaufkraftverlust beim Horten. Insoferne ist so ein Geld system sachwertgedeckt, also eine etwas allgemeinere Formulierung des Goldstandards.


    Somit würde auch der Nachteil des Goldstandards, nämlich die Preisschwankung von Sachgütern durch Wertfluktuation des Goldes aufgehoben oder zumindest gemildert.


    Goldbesitz als Verantwortung


    Wer nach der Wende oder dem Fiat money-Crash dazu beitragen kann, Grundbedürfnisse zu befriedigen, wird nicht verhungern, denn Grundbedürfnisse sind immer zu befriedigen. Schlimmer ergeht es jenen, die das nicht können, es nie gelernt haben oder dazu nicht mehr in der Lage sind aber Zuwendung brauchen.


    Dann wird die Bereitschaft zur Solidarität entscheidend sein, ob es zumindest noch eine stabile Gesellschaftsordnung oder Revolution gibt. Als Optimist hoffe ich auf ersteres obwohl letzteres in der Vergangenheit öfters geschehen ist.


    Hier orte ich jedenfalls eine gewisse Gefahr die von der unreflektierten Anleger- Haltung ausgeht, bei der es primär um private Vermögenssicherung geht. Ich kann mir schwer vorstellen, dass ein paar Kilo Gold (oder gar Zentner??) die persönlichen Auswirkungen einer fundamentalen Wirtschaftskrise abwenden können. Letztendlich sind Gold und Silber nicht essbar und der Wert einer Sache wird vor allem in Krisenzeiten durch die Nachfrage bestimmt. Nach dem zweiten Weltkrieg gaben viele Städter ihren Schmuck für Butterbrote her.


    Wenn es also tatsächlich zu einer "Erdung" des Geldsystems am Gold kommen sollte, trägt der Goldbesitzer eine nicht unwesentliche Verantwortung, die auch einmal diskutiert werden sollte- sonst wiederholt sich das Spiel mit anderen Schauspielern - oder aber der Goldbesitz wird vorher verboten, was ja auch schon einmal geschehen ist.


    Würde mich freuen, Eure Meinung zu meinen ausführungen zu hören, denn auch ich würde mich gerne mal "erden".


    Gruss


    Neuling Earnie

    @ bovbov


    Ich teile Deine Ansichten insoferne, als dass in Zukunft das Potential einer Ware mehr nach "nice to have" und "absolutely necessary" bewertet werden muss.


    Fraglich ist nur, ob das im Falle der Grundgüter wie atembarer Luft oder Trinkwasser vor oder nach einer fundamentalen Änderung der Lebensbedingungen passiert.


    Konsequenterweise müssten heute schon ressourcenschonende Technologien wesentlich höher bewertet werden, als es tatsächlich der Fall ist.


    Die Entwicklung solcher Technlogien ist letztlich auch die einzige Trumpfkarte, die wir "degenerierten" 1. weltler noch spielen könn(t)en.


    Vielleicht wird dereinst die Kilowattstunde die Währungsgrundlage bilden. Schon jetzt entspricht jeder Euro, der umgesetzt wird auch dem Verbrauch einer Kilowattstunde - Tendenz trotz Ölpreis immer noch steigend! Von da her kommt nämlich die grenzenlose Energieverschwendung, mit der die Wirtschaft heute am Leben gehalten wird.


    DIESES Verhältnis wird sich nachhaltig ändern - und mit ihm der Lebensstandard.


    Das Szenario mit dem Brötchen sehe ich aber nicht ganz so schwarz, denn außer der Oma wird ja noch der Arzt, der dem Milliardär eventuell helfen muss, und die Lehrerin seiner Kinder arm. Die Frage ist auch, wie man arm definiert. Nach dem Krieg war meine Oma auch sehr arm, aber sie wurde 91 und erzählte bis zu ihrem Tod gerne vom Zusammenhalt der Menschen in der Nachkriegszeit. (Übrigens heute in den Schwellenländern wie China zu beobachten. Wer kann, unbedingt einmal hinfahren!!)


    Jedenfalls haben die Menschen immer Wege gefunden, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen - und sterben muss auch der Milliardär.


    @Alle


    Bei der Gelegenheit möchte ich auch was zum relativen Gold- und Silberpreis zum Abschuss freigeben;-), das mich fast schon bewogen hat, einen eigenen Thread zu starten - im Bewusstsein, dass ich als Neuling mindestens 5 Hinweise bekommen hätte, wo anders zu diskutieren:


    Gilt dieses "nice to have" Szenario nicht auch für das Gold, dessen Preisentwicklung hier im Forum so viel diskutiert wird? Aus vielen Beiträgen entnehme ich eine Grundstimmung, dass eine Art neuer Goldstandard als DIE Lösung der monetären Krise angesehen wird.


    Zugegeben, Gold ist immer ein knappes Gut gewesen und strahlt eine gewisse Faszination aus. Aber heute gibt es doch noch viel mehr Luxuxgüter als Schmuck. Die substantielle Grundnachfrage einer pluralistischen Gesellschaft kommt langfristig von da her, wo Gold (oder Silber) eine unverzichtbare technische Rolle zur Wahrung oder Verbesserung des Lebensstandards spielt.


    Silber


    Bei Silber sehe ich durch den Paradigmawechsel bei der Photographie zukünftig einen eher geringeren Bedarf als heute. Ich kann mir schwer vorstellen, dass sich der Preis weit über den Herstellkosten einpendeln wird. Das Hauptproblem der beschränkten Nachfrage ist meiner Meinung, dass die Leitfähigkeit von Silber nur unwesentlich (knapp 10%) besser als die vom Kupfer ist. Kupfer ist aber schon der zweitbeste Stromleiter pro Querschnitt. Es macht daher nur in Ausnahmefällen Sinn, Silber statt Kupfer einzusetzen.


    Gold


    Wenn Gold weniger spekulativ gehortet wird, dann ist auch da reichlich für die Industrie vorhanden - vor allem, es kann hervorragend rezykliert werden.


    Langfristig könnte es sein, dass die Preisentwicklung von Gold von den selben Mechanismen getrieben wird wie von Iridium (übrigens auch sehr schön anzusehen), Rhenium oder Indium. Außerdem wäre es schade, wenn der Goldpreis explodiert, weil dann sinnvolle Technologien Schwierigkeiten bekommen könnten (zum Beispiel Wärmestrahlen reflektierendes Glas zur Verringerung dew Energiebedarfs zur Klimatisierung)


    Unter diesem Gesichtspunkt wäre der heutige Preis der drei chemisch sehr ähnlichen Metalle Gold, Silber und Kupfer o.k. - auch in Relation zu anderen Rohstoffen und vor allem auch trotz des immer wieder zitierten Häufigkeits zu Preis-Missverhältnisses zwischen Gold und Silber. Das kommt eben vom Leitfähigkeits Handikap der Nachfrage.


    Platinmetalle


    Wenn Spekulation ethisch zu vertreten wäre, würde ich empfehlen, dort zu spekulieren. Investieren sollte aber erlaubt sein:-). Aus technischer Sicht hat das Jahrhundert dieser Metalle erst begonnen. Insbesonders jene beiden, die nicht im Rampenlicht der Charts stehen.


    Wenn die Vorräte zur Neige gehen, wird eben stärker rezykliert werden müssen - das sollte man ohnehin jetzt schon tun, aber alle Rohstoffe sind leider immer noch viel zu billig....


    Zum Schluss noch etwas zum Dollar:


    Uns bewegt ja auch der relative Wert des Dollars. Der ändert sich ja schon, wenn Greenspan hustet. Ich frage mich, ob nicht ein Rohstoffhandel an einer neu einzurichtenden Rohstoffbörse beispielsweise in Frankfurt etwas Abhilfe schaffen könnte. Vielleicht macht China da mit. Müsste Europa dann mit Repressalien rechnen oder warum versucht das niemand in der EU?
    Im Prinzip müsste man nur alle Rohstoff-Charts auf €/kg ändern - dann würde das Bild wesentlich klarer.


    Gruss Earnie