Beiträge von Earnie

    hubo, womit wir beim Thema wären:


    Dein Optimismus ist wichtig. Nur so wird es gehen.


    Wer aber "ich glaube" argumentiert, sollte auch bedenken, dass jede Weltreligion ebenfalls Lösungen für das Energieproblem beschreibt:


    Spannend zu lesen bei "uns" in der Offenbarung, dem letzten Kapitel des Neuen Testaments.


    .... Treffen sich zwei Planeten im Weltraum. "wie gehts?", fragt der eine. "schlecht!", sagt dere zweite. "Ja wieso denn das", erkundigt sich der erste. "Ich habe Mensch", klagt der zweite. "Mach Dir nichts draus", sagt der erste, "das geht vorüber".


    Gruss


    Earnie

    @ all


    Dass bei Euch Deutschen auch immer alles so auf Konfrontationsebene diskutiert wird. Wusste auch nicht, dass sich Kompetenz und soziales Denken ausschließen, aber sei´s drum.


    Leider liegt Anzugpunk mit seiner Einschätzung, dass das Primärenergieproblem ca. 6 Monate nach dem Ende des billigen Öls gelöst sei, völlig falsch. auf die anderen Argumente will ich erst gar nicht eingehen, weil es zu komplex für dieses Forum wäre.


    Als Insider kann ich nur sagen, dass uns die Physik diesmal nicht nach dem Motto : "Wenn die Butter aus ist, essen wir halt Margarine" davonkommen lässt. Diemal müssen wir Milch geben - und zwar ganz besonders jene, die meinen, es verhalte sich so wie Anzugpunk es formuliert.


    Die gute Nachricht ist aber, dass es sehr wohl möglich sein wird, mit wenig (sehr wenig) Öl auszukommen. Nur wird das nicht ohne umfassende Umwälzungen - auch gesellschaftliche - vor sich gehen.


    Die einzige Gefahr ist, dass die Besitzer der erforderlichen Mittel nicht freiwillig bereit sind, rechtzeitig das Richtige damit anzustellen, in die nötigen Technologien zu investieren und längerfristig zu planen. Wenn das eintritt, wird es halt ein bissl schmerzhafter und heftiger.


    Mit dem Geländewagen 180 brettern spielts dann nur mehr für ganz wenige. Wer weiß, vielleicht sind die dann die Ewig-Gestrigen...


    Gruss


    Earnie

    @ Kaufrausch


    Es gäbe schon was, das zu einer Depotverdoppelung führen könnte. Schau Dir mal Indium an.


    Hatte mich im Rahmen einer Studie mit dem Thema befasst und festgestellt, dass hier eine gewaltige, unelastische Nachfrage für LCD-displays besteht. Indium-Zinn-Oxid (ITO) ist bislang der einzige dauerhafte durchsichtige Stromleiter und daher unverzichtbar für LCD Displays - und die boomen, soviel steht fest.


    Daher ist der Indium-Preis allein im Jahr 2004 um den Faktor 10 auf knapp 1000€ pro kg gestiegen. Wo er jetzt steht, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich schätze aber bei deutlich mehr.
    Über In gibt es kaum Charts, die öffentlich zugänglich sind. Ich bin mir sicher, dass das Gründe hat.


    Wie auch immer, an einer Rallye zu verdienen, die nur Luxusgüter ausbremst, halte ich moralisch für vertretbar. Ich selbst bin aber nicht investiert (Famile, Haus, Firma, da bleibt wenig übrig;-)


    Gruss


    Earnie

    @ Kaufrausch


    Die GaAs Technik ist vom Preis (nicht der Rohstoffpreis) her auf Sonderanwendungen beschränkt. Jeder Entwickler setzt Si ein, solange es geht. Ich glaube daher nicht, dass die Meldung irgendeine boomauslösende Relevanz hat.


    Wenn etwas wirklich Potential zum Boom hat, dann ist es Silizium-Carbid - aber das ist noch ein weiter Weg in den Breitenmarkt.


    Zum Stoff selbst


    Gallium ist mit 5,3 ppm Gew. ählich häufig wie Kobalt und somit nicht wirklich selten. Es fällt unter anderem bei der Aluproduktion an. Arsen ist etwa 10 mal seltener, aber es fällt auch bei der Industriemetall-Gewinnung an.


    Der Ga- Preis wird im Wesentlichen durch die erforderliche hohe Reinheit und den damit entsprechend hohen Energieeinsatz bestimmt.


    Ga hochrein zu horten bringt nichts, weil Dir es niemand als Grundstoff zur Chipherstellung abkaufen wird. Der Materialwert als Abfall -ich weiß es nicht, vielleicht ein einstelliger Bruchteil von Silber.


    Erst bei der Weiterverarbeitung zum GaAs-Rohkristall findet dann eine sehr hohe Wertschöpfung statt.


    Den höchsten Anteil der Wertschöpfung erzielt aber derjenige, der die Chips draus macht.


    Ganz allgemein ist der Rohstoffpreis in der Halbleiterei ein ganz verschwindend kleiner Anteil am Preis eines fertigen Chips. Das meiste geht für Abschreibung für die gigantische Infrastruktur, die Entwicklung und natürlich für die Rendite drauf ;)


    Ga ist aber ein interessantes Spielzeug. es schmilzt bei 28 Grad und nimmt bei der Phasenumwandlung viel Energie auf (die es beim Erstarren wieder abgibt). Pro Volumen etwa so viel wie Wasser. Ein Fläschchen Gallium in eine Tasse heißen Tee kühlt diesen in weniger als einer Minute auf lauwarm herunter. Einmal flüssig hingestellt, bleibt das Fläschchen eine Nacht lang warm. Ga dehnt sich wie Wasser beim Erstarren aus, daher nie in Glasfläschchen abfüllen.


    Ga ist nicht giftig, aber auch kein Edelmetall. Es bleibt beim Spielen nicht schön, sondern bildet ein Oxid, das man immer wieder abschöpfen muss. Irgendwann ist es halt weg.


    Arsen ist definitiv kein Spielzeug. Kompaktes GaAs ist zwar inert, aber der Abrieb ist ebenfalls sehr giftig.


    Gruss


    Earnie

    @ all


    Man könnte zur Volumensbetimmung auch Flüssigkeiten mit geringerer Kohäsionskraft als Wasser nehmen. ich glaube unpolare Moleküle sind besser (zum Beispiel Reinbenzin).


    Mit meinen Kindern habe ich auch schon mal "echt oder unecht" gespielt. Die Messung wird viel genauer, wenn ein kleines Gefäß bis zum Rand gefüllt wird, danach der Klumpen das Wasser verdrängt, wieder bis zum Rand "glattgestrichen" wird und dann nach Entfernen des Klumpens (Bitte abtropfen lassen und schüttelnI) mit einer Spritze auf 1/100 ml genau nachgefüllt wird.



    @ florestan


    ...und wie willst Du den Quotienten bilden, wenn die Form des Körpers so regelmäßig wie ein Bachstein ist? Nur rho, also der Widerstand pro Länge bei Nennquerschnitt ist materialtypisch. Üblich ist die Angabe Ohm pro Meter bei 1mm² Querschnitt.


    Die Messung funktoniert daher nur, wenn Du über eine bestimmte Strecke des Stromflusses einen konstanten Querschnitt hast und dazu noch der Querschnitt klein im Verhältnis zur Länge ist.


    Aber man könnte durchaus ein Verfahren entwickeln, das den Körper über Scans digitalisiert. Dann müsste man am einfachsten ein fertiges Feldberechnungsprogramm nehmen (ab 5k€ zu haben ) und das Strömungsbild rechnen. Das wäre die ultimative Nugget und Münztesteinichtung und eine nette Doktorarbeit für einen Mathematiker. Ich schätze zwei bis drei Mannjahre bis es jemanden in die Hand gegeben werden kann.


    Gruss


    Earnie

    @ all


    Was nützt es, über Definitionen diskutiert, die mit dem kollektiven Verständnis oft wenig zu haben haben.


    Entscheidend ist, dass die meisten Menschen in Geld ein Wertaufbewahrungsmittel sehen. Der Eindruck wird durch den positiven "Zins" verstärkt. Den Zusammenhang mit der Teuerung müssen die meisten schon aktiv herstellen - assoziieren tut das fast niemand mehr.


    Erst dieses kollektive Verständnis macht fiat money möglich und es verstellt zugleich den Blick auf den Wesensunterschied zwischen Wertaufbewahrung und Anlage.


    Der Erfolg des Fiat money systems liegt in seiner Schnelligkeit im Wiederherstellen einer Struktur vor allem unmittelbar nach einem "all reset", also nach Kriegen, Katastrophen, etc. .Fiat money muss angelegt werden, sonst wird sein Besitzer mit der Inflation bestraft. Die Profis wussten das immer schon und sind seit ´45 gut damit gefahren. Die anderen verlieren mit dem Sparbüchl auch nicht viel, weil ein bissl von wenig eben nicht viel ist. Das ist der Motor für jede Investition.


    Was aber, wenn Wachstum schon rein physikalisch nicht mehr möglich ist? Unsere immer noch relativ reichen Heimatländer sind in diese Phase eingetreten und ihr Symptom ist Blasenbildung wohin man schaut. In China sind 5% Wachstum leicht erzielbar, weil der Nachholbedarf gigantisch ist, aber bei uns?


    Sicher ist, dass Konzepte gefunden werden müssen, die ohne Ausweitung der Geldmenge auskommen. Das Nullwachstum muss in einer nachhaltig organisierten Gesellschaft möglich sein. Beispiele gibt es: Die Amish people in Pennsylvania, die bäuerliche Kultur des Alpenraumes bis vor 100 Jahren. Die Frage ist lediglich, auf welchem Niveau das erzielt werden kann. Es gibt nämlich in der Geschichte wenig Präzedenzfälle - bei genauerem Hinschauen ist alles eine Exponentialfunktion - nur der Exponent wird erst sichtbar, wenn es zu spät ist.


    Der Goldstandard ist für mich auch keine Lösung, weil Gold allein zu einseitig ist - da gebe ich dem fundamentalist Recht. Meiner Meinung nach müsste es aber dennoch einen Ressourcen-Standard geben, bei dem der Wert des Geldes auf den Wert eines Rohstoffkorbes plus Energie abgebildet wird.


    Das hätte zur Folge, dass die Wirtschaftsleistung einer Gemeinschaft sinkt, wenn sie verschwenderisch mit Ressourcen umgeht, weil er für seine Wirtschaftsleistung mhr "Geld" braucht und ineffizient wird. Oskar wird nun sagen, dass sie das jetzt schon tut, aber eben nicht stark genug.


    Das bewirkt eigentlich nichts anderes als das energiebasierte Steuersystem, das die Grünen vorschlagen, es ist bloss wesentlich fundamentaler und steht somit über der Steuer und kann sofort global wirken.


    ABER: Sagt mir, wer außer ein paar Spinnern hätte denn Interesse, so etwas in Erwägung zu ziehen? der Herr Bernanke sicherlich nicht. Nur China könnte das tun, indem es seinen Yuan an so was festmacht. Na, vielleicht arbeiten sie schon dran, würde mich nicht wundern......


    Gruss


    Earnie

    @ all


    Das mit der Ausbeutung über Fiat money stimmt schon! Bloss funktioniert es subtiler und der Zusammenhang ist nicht sofort klar. Jedenfalls hat die Ausbeutung damit zu tun, dass die gleiche Arbeitsleistung des Einzelnen nicht überall gleiche Ressourcenmengen kauft.


    Natürlich kann ich marktwirtschaftliche Gründe finden, dass ein Universitätsprofessor oder ein Chirurg in Westeuropa 10 mal mehr verdient als in Rumänien. Aber worin unterscheidet sich die Arbeitsleistung eines rumänischen Chirurgen von einem französischen? Mal ganz ehrlich, 10 mal besser kann der Franzose doch nicht sein, oder?


    Der Grund liegt vielmehr darin, dass wir einerseits schon mehr Sachwerte besitzen und diese noch zu einen wesentlich höheren Grad monetarisieren als es in armen Länderen der Fall ist. Vergleiche ein 1000m² Grundstück im Großraum München und eines im Grossraum Klausenburg.


    Aber wieso kam es denn dazu? Einerseits, weil unsere fleißigen Vorväter sich um wenig Geld die Hände wund gesschuftet haben und mit ihren Produkten erfolgreich am Markt Bedürfnisse befriedigen konnten. Reich geworden sind dabei aber nicht die mit den wunden Händen, sondern die cleveren. Das ist so weit im Rahmen der Marktwirtschaft sogar nötig und so gesehen in Ordnung.


    Dort, wo Erfolg ist, geht das Geld der Investoren hin und die nun größere Geldmenge wird auf das, was lokal unvermehrbar ist, abgebildet - der Boden. Das waren die Anfangsbedingungen für die nächste Phase.


    Durch die fortschreitende Globalisierung werden aber auch die Rohstoffe dort billiger, wo das Lohnniveau immer weiter steigen kann, weil nun die gesamte weltweite monetäre Masse auf die mobilen Ressourcen abgebildet wird. Dafür sorgen die Börsen.


    Das hat aber leider einen Konzentrationseffekt, der die lokal guten Wirtschaften Startvorteile verschafft. Der Effekt ist am ehesten mit Gewitterwolken vergleichbar, die in den Himmel schießen. Sie saugen die Luft aus allen Richtungen bodennah an und trocknen dabei die Umgebung noch weiter aus. Im Innern kondensiert die Feuchtigkeit im Aufwind aus und die trockene Luft wird am Amboss abgegeben, damit sie als Fallwind in der Umgebung weitere Gebiete austrocknet und die Feuchtigkeit herantransportiert. Dafür braucht es physische Macht, nötigenfalls militärische.


    Wir sehen, selbst das Wetter ist ungerecht, allerdings gibt es ein Korrektiv und das Ende der thermischen Gewitterwolke kommt ganz schnell, wenn ihr der Brennstoff, die Sonneneinstrahlung, ausgeht.


    Das Ende der ungerechten Fiat Money - Wirtschaft kommt auch schnell, wenn die qualifizierte Mehrheit der Träger einer lokalen Wirtschaft (hier oft abschätzig als Lemminge bezeichnet) sich selbst die billigsten Nahrungsmittel (Lidl, Aldi), die billigsten Konsumgüter aus China (DVD-Player um 100€) und die billigsten Zahnärzte in Ungarn nicht mehr leisten können, weil ihre eigene Arbeit selbst lokal nicht mehr konkurrenzfähig ist. Leider betrifft immer nur diejenigen, die niemals die Chance hatten, ihre Schäfchen ins trockene zu bringen. Die anderen wandeln rechtzeitig in Sachwerte um und ziehen weiter. (Die "cleveren")


    Fiat Money wirkt also nicht nur global, sondern auch lokal als Ausnützungsmaschinerie. Es bleibt jedem selbst überlassen, sich den nächsten Abschnitt auszudenken. Wahrscheinlich werden sich die Lemminge mit Tollwut anstecken und zu einer gefährlichen Spezies mutieren, wenn sie sich organisieren. Noch wird einem eingeredet, er sei selbst schuld, wenn er trotz Arbeit kaum mehr leben kann. Die Frage ist nur, wie lange die qualifizierte Mehrheit dieser Menschen das noch glaubt.


    Gruss


    Earnie

    @ all


    Ich denke, die Diskussion macht klar, dass sich viele wünschen, Güter des täglichen Gebrauchs, Arbeit und Dienstleistung auf "bleibende Werte" abzubilden - und umgekehrt.


    Ob Gold ein Rohstoff ist, oder mehr, ist eigentlich wurscht. Der eine sieht dies und der andere eher das. Entscheidend ist, dass unser Geldsystem die Unwiederbringlichkeit nicht erneuerbarer Ressourcen nicht einpreist, wodurch sie grundsätzlich unterbewertet sind. Verbrauchte Ressourcen sind weg - ob Öl, Tantal, Silber oder Gold ist einerlei. Ich denke aber, dass sich der Wert ALLER nicht erneuerbarer Ressourcen - inklusive Gold - rasant entwickeln wird. Dabei wird langfristig der heute noch vorhandene Vorsprung des Goldes durch die monetäre Rolle kleiner werden. Ich weiß, das hört ihr nicht gern, aber wir steuern halt auf ein physikdominiertes Zeitalter mit einem Riesen-Energieproblem zu. Luxus wird dann wohl anders definiert werden, als sich was Gelbes anzustecken.


    Manchmal glaube ich, das Nichtberücksichtigen der Unwiederbringlichkeit hat System, denn unsere Generation profitiert ganz massiv davon. Wir bewerten nur momentane Marktkräfte und wälzen das Problem der Unwiederbringlichkeit auf unsere Nachkommen ab: Diese müssen für ein Barrel Öl, ein Kilo Silber oder eine Unze Gold vermutlich wesentlich länger arbeiten als wir heute.


    Früher waren fehlende Technologien bei der Ausbeutung das Nadelöhr, heute ist es das Vorhandensein an sich. Eine fundamental andere Ausgangslage


    Indem wir Rohstoffe unterbewerten, verzerren wir aber auch den Wert der Arbeit. Sie wird zu teuer. Deshalb jammern alle über die Kostenexplosion im Gesundheitswesen, im Sozialwesen, in Bildung und Dienstleistung. Wir haben daher (noch) nicht erkannt, dass sich unser gesamter Wohlstand auf den deflationären Tendenzen im Konsumgüterbereich gründet. Nun ist dieser Prozess an seine Grenzen gestoßen, selbst wenn die Arbeit der Chinesen uns (noch) nichts kostet, wird der Aufwand an Material und Transport langsam spürbar.


    Die gesamte Diskussion im Forum über den inneren Wert des Goldes spiegelt dieses Gefühl wieder. Dieses ist IMHO auch der wahre Grund für das bullische Sentiment im Rohstoffsektor.


    Gruss


    Earnie

    @ fundamentalist


    Endlich einmal eine kritische Wortmeldung. Ich sehe das prinzipiell nämlich ähnlich.


    Die Formel Gold ist Geld leitet sich aus einer Zeit ab, in der die Bedeutung der Edelmetalle als Industrierohstoff so gut wie unbedeutend war. Das ist heute anders. Viele Technologien sind ohne Edelmetalle nicht denkbar. Deshalb ist der "faire" Preis des Goldes - und auch des Silbers, des Platins und Palladiums - wie bei jedem anderen Rohstoff auch das Produkt aus Gewinnungskosten / relative Häufigkeit / vorhandene Reserven.


    Insoferne kann ich jenen Recht geben, die behaupten, Silber ist krass unterbewertet, denn beim Gold sind alle vorhandenen Reserven, die aus Wertaufbewahrungsgründen gehortet werden, als potentieller Angebotsüberhang zu werten. Diese fehlen beim Silber weitgehend - zumindest, wenn man den Auführungen von Herrn Butler glauben will.


    Ich gebe zu, dass das eine radikale Ansicht ist, aber in letzter Konsequenz hat eben der Häuptling recht. Das schleckt keine Geiß weg.


    Euer Earnie

    @ all


    Meiner Meinung nach hängt die gesamte Preisphantasie bei Silber an der Frage, ob überhaupt jemand Silber als Geldersatz erachtet oder in Krisenzeiten erachten wird. Diese Frage ist so ohne weiteres nicht zu beantworten, denn der Stellenwert von Silber ist einem Wandel unterworfen. Bei den Chinesen spielte silber einen geringeren Stellenwert als bei uns. (Hab ich mal wo gelesen)


    Beim Gold bin ich mir zwischenzeitlich sicher, dass ihm in Krisenzeiten auf breiter Front monetäre Eigenschaften zufallen werden. Beim Silber hingegen bin ich mir äußerst unsicher.


    Insoferne relativiert sich auch das immer wieder zitierte Argument, es gäbe im Prinzip weniger Silber als Gold, denn wenn etwas als Geld erachtet wird, dann spielt es eine untergeordnete Rolle, wieviel davon da ist, wichtiger ist, wie fälschungssicher und vermehrbar es ist. Das sehen wir ja gut beim Dollar, der in beliebiger Menge vom Markt absorbiert wird.


    Wenn dieser Mechanismus beim Silber nicht greift, dann besteht kein Unterschied zwischen Silber und z.B. Tantal oder sonst irgend einem relativ seltenen Metall, das unersetzbare Eigenschaften hat. (Das gilt nämlich für fast alle seltenen Metalle)


    Gruss


    Earnie

    @ avren


    Das weltweite Angebot aus laufender Produktion und die Nachfrage pendeln im Schnitt so um die 100 000 oz p.a. und sind ausgeglichen. Das ist öffentlich und nachzulesen unter:


    http://www.platinum.matthey.com/publications/1116242510.html


    Falls die Nachfrage steigt, kann auch das Angebot mühelos erhöht werden, weil Iridium je nach Erz einige % der geförderten Platinmenge ausmacht. Da die geförderte Platinmenge aber über 7 000 000 oz. p.a. liegt, kann man von einem möglichen Angebot vom Mehrfachen des heutigen Niveaus ausgehen, ohne dass irgendwelche Massnahmen seitens der Produzenten ergriffen werden müssten.


    Ich habe zwar keine historischen Daten, aber dieser Produktionsüberschuss dürfte seit vielen Jahren bestehen.


    Gruss


    Earnie

    @ avren


    Das weltweite Angebot aus laufender Produktion und die Nachfrage pendeln im Schnitt so um die 100 000 oz p.a. und sind ausgeglichen. Das ist öffentlich und nachzulesen unter:


    http://www.platinum.matthey.com/publications/1116242510.html


    Falls die Nachfrage steigt, kann auch das Angebot mühelos erhöht werden, weil Iridium je nach Erz einige % der geförderten Platinmenge ausmacht. Da die geförderte Platinmenge aber über 7 000 000 oz. p.a. liegt, kann man von einem möglichen Angebot vom Mehrfachen des heutigen Niveaus ausgehen, ohne dass irgendwelche Massnahmen seitens der Produzenten ergriffen werden müssten.


    Ich habe zwar keine historischen Daten, aber dieser Produktionsüberschuss dürfte seit vielen Jahren bestehen.


    Gruss


    Earnie

    @ avren


    Ist ein faieres Angebot, denke ich. Der - ich glaube es heisst "spread" zum bullion -Preis ist sogar recht klein. Möglicherweise musst du aber noch MwSt. zahlen.


    1mm Draht ist o.k. den kann man für vieles brauchen. Ist vielleicht nicht ganz so repräsentativ wie ein massives Stück, aber sicherlich besser wiederverwertbar.


    Iridium ist aber grundsätztlich eher ein Kuriosum für Sammler und Chemie-freaks als eine Wertanlage, denn als "Nebenprodukt" der Platinproduktion ist seine Förderung durch den Platinkäufer bereits bezahlt. Durch die steigende Platinproduktion liegt die Neuproduktion weit über der jährlichen Produktionsmenge.


    Hinzu kommt, dass sich Iridium im Produktzyklus nicht ausdünnt, es ist also fast das gesamte Material, das jemals gefördert wurde, noch irgendwo greifbar.


    Allerdings ist die absolute Menge nicht sehr groß. Bei Kauf von ca. 5 Tonnen könnte ein Groß-spekulant leicht den Markt leerfegen - wenn er eben könnte.


    Man will aber sinnvolle Anwendungen nicht ökonomisch abwürgen - und sinnvolle Anwendungen zeichnen sich im Brennstoffzellenbereich ab.


    Immerhin ist Iridium nach Volumen etwa 300 mal seltener als Gold (Iridium 3,5 e-7 ppm und Gold 1,1 e-4 ppm. Allerdings gilt das nur für die Kruste. Im Erdkern vermutet man bis zu 10 ppm.


    Ist aber recht interessant, damit zu spielen. Von einer Leitfähigkeitsmessung von schmutzuigem Stadt- Schnee über Brennstoffzellen in Medizinfläschchen ist alles möglich :)


    Gruss


    Earnie


    P.S: kannst Du mir 10 cm mitkaufen?

    @ avren


    Auch ich muss von Osmium dringend abraten. Es bildet an Luft an seiner Oberfläche Osmiumtetroxid. Das ist eine FLÜSSIGKEIT, die langsam und stetig abdampft. OsO4 ruft bereits in mg pro Kubikmeter - konzentrationen bleibende Schäden hervor und zählt damit zu den stärksten anorganischen Giften, die bekannt sind.


    Bei Iridium ist die Sache so, dass sich der Bullion Preis auf die Pulverform bezieht. Werkstücke in Iridium kosten aber ein Mehrfaches des Bullion-Preises, weil die Verarbeitung sehr aufwändig und kompliziert ist. Beim Verkauf an Nicht-Liebhaber kann aber immer nur der Materialwert lukriert werden - bestenfalls.


    Grund


    Iridium ist selbst in weichgeglühter Form ein ausgesprochenes Hartmetall, wenig kaltverformbar und praktisch nicht zu bearbeiten, ausser mit Drahterodieren und Schleifen.


    Wenn diese Komplikationen nicht wären, könnte es ein ausgezeichnetes Schmuckmetall abgeben. Es sieht Silber sehr ähnlich, hat aber mit 22,45 mehr als das doppelte spezifische Gewicht.


    Es ist das Korrosionsbeständigste und seltenste (nichtradioaktive) Metall. Es ist aber NICHT das edelste Metall: das ist nämlich Gold!


    Spekulationen werden übrigens bewusst und systematisch vom de facto Monopollieferanten Johnson Matthey unterbunden. Wer also keine anerkannte oder nachweislich sinnvoll innovative Anwendung hat (die offengelegt werden muss), wer kein fachliches Gespräch mit dem zuständigen Physiker führen kann, dann bekommt einfach nichts.


    Insoferne ist der Preis bei ebay tatsächlich der Marktpreis, denn es gibt keinen anderen freien Markt.


    Gruss


    Earnie

    Hallo Noctambuli


    Infos gibts hier:


    http://www.platinuminfo.net/pgm.html


    Mehr kommerziell orientiert ist die Homepage von J&M, einem der größten Verarbeiter von PGMs


    http://www.platinum.matthey.com


    Bei diversen Chemie-pages wird noch die Verfahrenstechnik übersichtlich dargestellt wobei ich mir vorstellen kann, dass das für Dich nichts Neues sein dürfte. Die beste in Deutsch ist diese:


    http://www.seilnacht.tuttlingen.com/Lexikon/psframe.htm


    Hier musst Du die PGM´s anklicken, dann gibts Infos über die Fraktionierung.


    Gruss


    Earnie

    @ all


    Was hier abläuft verstehe ich wirklich nicht. Würde deshalb gerne etwas über die Hintergründe der Veränderungen erfahren und gebe dabei zu, kein Insider zu sein.


    Mein Eindruck


    Grundsätzlich würde ich die Bandbreite des Forums vor zwei Monaten als wesentlich breiter als jetzt bezeichen. Irgendwie wirkte das Ganze vor gar nicht langer Zeit auch recht professionell und fundiert. Dieser Thread war für mich die Spielwiese eines Freaks, den ich zwar nicht verstand aber respektierte.


    Heute würde ich das ganze Forum eher als Insidertreff für kurzfristig orienterte Investoren bezeichen.


    Zusätzlich scheint die Sache um Sponsoring/Kauf oder was auch immer von ABN eine große Rolle zu spielen. Der etwas befremdliche Artikel in dem Herrn Siegel angegriffen wurde, schien der Anfang des Wandels gewesen zu sein. aber ich bin zu wenig lange dabei, um das wirklich beurteilen zu können - es ist mehr ein Gefühl.


    1) ABN


    Wer oder was ist ABN? Habe das Banner angeklickt und nichts Böses feststellen können. Also, was ist wirklich so schlecht am Sponsoring dieses Unternehmens?


    2) Worum geht es bei goldseiten?


    Wie würde sich das Forum definieren? Geht es nur um Informationen für Hobby-Spekulanten, dann bin auch ich krass fehl am Platz. Meine Meinung ist, dass echte Insider-Informationen von dem der sie wirklich hat ganz sicher nicht weitergegeben würden - schon gar nicht in einem Forum. Die Forum Idee und schlichte Gier schließen einander aus.


    3) Was ich mir (mehr) wünschen würde


    Meinungsaustausch zum Wirtschaftsgeschehen, Diskussionen um das Edelmetall als Gegengewicht zur - sagen wir mal Papierblase (Aktien eingeschlossen).


    Vielleicht schadet eine Art Assessment - diskussion (Selbsteinschätzung) angesichts der gehäuften Austritte von Moderatoren wirklich nicht.


    Gruss


    Earnie

    @ Goldnase


    Theoretisch würde ein Wolframbarren auch hell klingen können, denn spröde Körper klingen meist gar nicht dumpf (Glas).


    Die Schwierigkeit, Barren zu fälschen kommt wohl eher von der sehr aufwändigen Verarbeitung des Metalls, das erst bei 3500°C schmilzt..


    Deshalb kann so ein Wolframbarren nicht so ohne weiteres auf die Goldbarrenform mit dem charakteristischen, archaisch anmutenden Modelguss-Look gebracht werden - es sei denn mit aufwändigen 3D-Mehrachsfräsverfahren.


    Hinzu kommt, dass nur wenige Spezialfirmen Wolfram verarbeiten können und das geschieht meist über diverse Sinterverfahren, also pulvermetallurgisch. Allerdings gibt es einige Hersteller in Russland und China, also sag niemals nie....


    Ich denke aber trotzdem, dass das Risiko, auf Wolfambarren zu stoßen eher gering ist und wenn man einen hat, besitzt er wenigstens einen nicht unbeträchtlichen Eigenwert.


    Die anderen Metalle zum Fälschen wären übrigens alle recht teuer und für den Fälscher kein wirklich gutes Geschäft - es sei denn er hat viel Rhenium oder Osmium oder gar abgereichertes Uran übrig, denn letzteres würde ich nehmen, wenn ich ein Bösewicht wäre - aber ich will auf gar keinen Fall einer sein.


    Also: beim Barrentesten Geigerzähler nicht vergessen (reimt sich sogar)


    Gruss


    earnie

    @ Schwabenpfeil


    Wenn ich den Artikel richtig interpretiere ist die Kernaussage, dass es schon ein Erfolg sei, wenn die Bundeszuschüsse in die gesetzliche Altersvorsorge stabil bleiben. Allerdings werden dabei auch für mich komplizierte klingende Rechnungen angestellt werden.


    In Italien ist das Problem ein wenig anderes gelagert. Hier sind die gesetzlichen Pensionen infolge der im Schnitt wesentlich höheren Inflationsrate zur Zeiten der LIT heute schlicht und ergreifend zum Leben zuviel und zum Sterben zuwenig. Aber auch in Italien wird - etwas Zeitverzögert vielleicht - die demografische Entwicklung zum Problem, denn niergendwo in Europa ist die Geburtenrate niedriger.


    Von außen betrachtet scheint Deutschland trotz dem Gejammer recht gut dazustehen - so im Verhältnis. Und was auch immer über die Konjunktur in den USA gesagt wird, kann nicht über die unvorstellbar vielen desolaten und fast nicht heizbaren Vorortewohnungen in Boston, Detroit, Chicaco und was weiß ich sonst noch wo hinwegtäuschen - das ist auch eine Hypothek, die natürlich auch eine Chance ist. Wer jedenfalls die USA gut kennt und vor allem dort, wo die Touristen nicht hinkommen, der lässt sich von Zahlen nicht so leicht blenden.


    Gruß


    Earnie