Wo bekommt man Iridium oder Osmium her ?

  • Hallo..


    ich bin neu hier und habe als Einstieg gleich mal ein Problem für euch.


    Ich habe nähmlich vor mir Iridium oder Osmium zuzulegen.
    Das Problem ist, dass man es irgendwie nirgends bekommt.
    Ich habe schon mehrere Anfragen bei verschiedensten Edelmetallanbieter gemacht - aber immer dieselben Antworten:


    "Führen wir nicht" oder "Kein Verkauf an Privatpersonen"


    Dazu kommt, dass bei Ebay, gemessen am realen Preis von rund 110 Euro pro Unze, völlig überteuerte Angebote gemacht werden, wie z.B. hier:


    http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAP…3427&rd=1&ssPageName=WDVW


    - also ungefähr zum 5 bis 6 fachen Preis 8o.


    Mengenmäßig rede ich so von 50 - 100g - und am besten wäre natürlich Iridium oder Osmium in einem Stück (nicht in Pulverform)


    Es wäre nett, wenn irgend jemand etwas dazu weiß.


    avren

  • Da du schon auf Pulverform anspielst, denke ich, du weisst das zB. Osmium wohl schw...ne giftig ist.........
    Daher nehmen sogar gestandene Edelmetallaufkäufer diese Ware nicht zurück.......


    Rhodium geht anscheinend in Pulverform sogar in Flammen auf (oder verwechsele ichs grad mit nem anderen Platingruppen-Metalle?)


    Vielleicht gibts den Stoff bei Degussa?

  • Knallsilber


    Naja, also Osmium, da hast du schon recht, ist wohl ziemlich giftig - da werd ich mal die Finger von lassen.


    Aber Iridium, soweit ich weiß, ist in metallischer Form völlig ungiftig.
    (Iridiumverbindungen sollen aber ziemlich giftig sein)


    Ich hab mal ´ne mail an degussa geschickt - mal seh´n was die so sagen.


    avren

  • @ avren


    Auch ich muss von Osmium dringend abraten. Es bildet an Luft an seiner Oberfläche Osmiumtetroxid. Das ist eine FLÜSSIGKEIT, die langsam und stetig abdampft. OsO4 ruft bereits in mg pro Kubikmeter - konzentrationen bleibende Schäden hervor und zählt damit zu den stärksten anorganischen Giften, die bekannt sind.


    Bei Iridium ist die Sache so, dass sich der Bullion Preis auf die Pulverform bezieht. Werkstücke in Iridium kosten aber ein Mehrfaches des Bullion-Preises, weil die Verarbeitung sehr aufwändig und kompliziert ist. Beim Verkauf an Nicht-Liebhaber kann aber immer nur der Materialwert lukriert werden - bestenfalls.


    Grund


    Iridium ist selbst in weichgeglühter Form ein ausgesprochenes Hartmetall, wenig kaltverformbar und praktisch nicht zu bearbeiten, ausser mit Drahterodieren und Schleifen.


    Wenn diese Komplikationen nicht wären, könnte es ein ausgezeichnetes Schmuckmetall abgeben. Es sieht Silber sehr ähnlich, hat aber mit 22,45 mehr als das doppelte spezifische Gewicht.


    Es ist das Korrosionsbeständigste und seltenste (nichtradioaktive) Metall. Es ist aber NICHT das edelste Metall: das ist nämlich Gold!


    Spekulationen werden übrigens bewusst und systematisch vom de facto Monopollieferanten Johnson Matthey unterbunden. Wer also keine anerkannte oder nachweislich sinnvoll innovative Anwendung hat (die offengelegt werden muss), wer kein fachliches Gespräch mit dem zuständigen Physiker führen kann, dann bekommt einfach nichts.


    Insoferne ist der Preis bei ebay tatsächlich der Marktpreis, denn es gibt keinen anderen freien Markt.


    Gruss


    Earnie

  • @ Earnie


    das mit dem Osmium sehe ich ein (bin inzwischen auch davon abgekommen).


    -> also bei Iridium bei ebay immer nachsehen, was die für Angebote haben.


    Was hälst du eigentlich von Iridium in Drahtform ( die von "scheideanstalt.de" haben mir den für 4,83 Euro/g angeboten (1mm dick)) ?
    Gib's da Nachteile, wenn man den wieder loswerden will ? Ich meine wegen der Drahtform.


    beste grüße


    avren

  • @ avren


    Ist ein faieres Angebot, denke ich. Der - ich glaube es heisst "spread" zum bullion -Preis ist sogar recht klein. Möglicherweise musst du aber noch MwSt. zahlen.


    1mm Draht ist o.k. den kann man für vieles brauchen. Ist vielleicht nicht ganz so repräsentativ wie ein massives Stück, aber sicherlich besser wiederverwertbar.


    Iridium ist aber grundsätztlich eher ein Kuriosum für Sammler und Chemie-freaks als eine Wertanlage, denn als "Nebenprodukt" der Platinproduktion ist seine Förderung durch den Platinkäufer bereits bezahlt. Durch die steigende Platinproduktion liegt die Neuproduktion weit über der jährlichen Produktionsmenge.


    Hinzu kommt, dass sich Iridium im Produktzyklus nicht ausdünnt, es ist also fast das gesamte Material, das jemals gefördert wurde, noch irgendwo greifbar.


    Allerdings ist die absolute Menge nicht sehr groß. Bei Kauf von ca. 5 Tonnen könnte ein Groß-spekulant leicht den Markt leerfegen - wenn er eben könnte.


    Man will aber sinnvolle Anwendungen nicht ökonomisch abwürgen - und sinnvolle Anwendungen zeichnen sich im Brennstoffzellenbereich ab.


    Immerhin ist Iridium nach Volumen etwa 300 mal seltener als Gold (Iridium 3,5 e-7 ppm und Gold 1,1 e-4 ppm. Allerdings gilt das nur für die Kruste. Im Erdkern vermutet man bis zu 10 ppm.


    Ist aber recht interessant, damit zu spielen. Von einer Leitfähigkeitsmessung von schmutzuigem Stadt- Schnee über Brennstoffzellen in Medizinfläschchen ist alles möglich :)


    Gruss


    Earnie


    P.S: kannst Du mir 10 cm mitkaufen?

  • @ Earnie


    ... gut, dann werd ich mich mal mit denen in Verbindung setzen.


    10 cm kann ich natürlich mitkaufen (liegt bei unter 2g und unter 10 Euronen).


    Das 5 Tonnen kaufen (wenn es denn ginge) reichen würden, um den Markt leerzufegen, wußte ich vorher nicht (-> sehr interessant). 5 Tonnen wäre nähmlich nur ein Würfel mit ca. 60 cm Kantenlänge. 8o
    Hast du vielleicht ein paar Angaben zur bisherigen Fördermenge von Iridium ?


    beste grüße


    avren

  • @ avren


    Das weltweite Angebot aus laufender Produktion und die Nachfrage pendeln im Schnitt so um die 100 000 oz p.a. und sind ausgeglichen. Das ist öffentlich und nachzulesen unter:


    http://www.platinum.matthey.com/publications/1116242510.html


    Falls die Nachfrage steigt, kann auch das Angebot mühelos erhöht werden, weil Iridium je nach Erz einige % der geförderten Platinmenge ausmacht. Da die geförderte Platinmenge aber über 7 000 000 oz. p.a. liegt, kann man von einem möglichen Angebot vom Mehrfachen des heutigen Niveaus ausgehen, ohne dass irgendwelche Massnahmen seitens der Produzenten ergriffen werden müssten.


    Ich habe zwar keine historischen Daten, aber dieser Produktionsüberschuss dürfte seit vielen Jahren bestehen.


    Gruss


    Earnie

  • @ avren


    Das weltweite Angebot aus laufender Produktion und die Nachfrage pendeln im Schnitt so um die 100 000 oz p.a. und sind ausgeglichen. Das ist öffentlich und nachzulesen unter:


    http://www.platinum.matthey.com/publications/1116242510.html


    Falls die Nachfrage steigt, kann auch das Angebot mühelos erhöht werden, weil Iridium je nach Erz einige % der geförderten Platinmenge ausmacht. Da die geförderte Platinmenge aber über 7 000 000 oz. p.a. liegt, kann man von einem möglichen Angebot vom Mehrfachen des heutigen Niveaus ausgehen, ohne dass irgendwelche Massnahmen seitens der Produzenten ergriffen werden müssten.


    Ich habe zwar keine historischen Daten, aber dieser Produktionsüberschuss dürfte seit vielen Jahren bestehen.


    Gruss


    Earnie

  • Zitat

    Original von Earnie


    Ist aber recht interessant, damit zu spielen. Von einer Leitfähigkeitsmessung von schmutzuigem Stadt- Schnee über Brennstoffzellen in Medizinfläschchen ist alles möglich.


    Nicht nur Earnie, nicht nur ... :))


    Dieses Metall wird hauptsächlich in Hochtemperaturdrähten eingesetzt. Besonders also in Blitzableitern. Wenn Du mit einem Elektroofen ohne Schutzgas 1500 °C erreichen willst, musst Du schon Iridium einsetzen!


    8)

  • Der Thread ist zwar schon etwas aelter, aber ich schreibe trotzdem einen neuen Beitrag...


    Es ist richtig, dass Pulverfoermiges Osmium giftig ist, jedoch massive Stuecke von Os sind ungiftig, da sie nicht oxidieren.


    Frueher wurde sogar Silber in Essbesteck mit bis zu 10% Osmium legiert.

  • Gib's da Nachteile, wenn man den wieder loswerden will ?

    das genau ist das Problem: es gibt keinen Markt für Anleger wie bei klassischen
    Edelmetallen ... zwar wird ein Elementesammler bei Ebay fündig .. aber da auch auch
    keiner auskennt wird man nur zu Scheideanstalt gehen können und mit der verlorenen
    MWst als Privatmann wahrscheinlich weniger als die Hälfte des Kaufpreises zurückbekommen,
    muss eingeschmolzen werden (Testpille herstellen, Röntgenanlayse .. kann keiner umsonst machen).


    Bleibt unter Investemtgesichtspunkten nur Papier (Fonds, Zertifikate), ich weiss aber nichtmal, ob
    es einen Optionshandel auf jedes noch so exotische Metall gibt ?


    Wie gross ist der Mark überhaupt ? Vielleicht nur ein paar tonnen / Jahr ? Und vielleicht direkte
    Verträge zwischen Verbrauchern und Minen (dürfte als Nebenprodukt anfallen)

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