@ all
Vielen Dank für die Reaktionen. Prinzipiell glaube ich auch, dass es viele Anwendungen von silber gibt - die Frage ist, wie groß der daraus resultierende Bedarf gemessen am Gesamtvolumen sein wird.
Silber als Arznei
Bin kein Experte auf dem Gebiet der Pharmakologie und fand Eure Meldungen zum Thema kolloidalem Silber sehr aufschlussreich. Ist es denkbar, dass die Pharmaindustrie das nicht nützen würde, wenn Silber im Verhältnis zu Antibiotika billig ist? Interessant wäre, die MENGEN zu schätzen, die bei solchen Arzneien umgesetzt würden.
Supraleiter
Die Art von Supraleitern die in Großgeneratoren zum Einsatz kommen (Typ 1) verwenden metallische Supraleiterfäden aus Lanthan oder Tantal, die in einen Kupfer oder Silberdraht eingebettet sind. Dabei bildet das Kupfer oder Silber den Löwenanteil am Querschnitt. Typ 2 sind die keramischen Substanzen, die schon bei flüssigem Stickstoff (ca. -190°C) supraleitend werden, dafür aber empfindlich auf Magnetfelder reagieren und somit für die großen Synchrongeneratoren der AKW´s ungeeignet sind.
Obwohl Silber, Kupfer und Gold die drei besten Leiter für Strom darstellen, werden sie selbst nicht supraleitend, sondern nur die feinen "Strings" aus Tantal. Das Drumherum brauchts, damit der Leiter nicht augenblicklich verdampft, wenn die Sprungtemperatur (< -265°C)überschritten wird - und wegen dem Herstellprozess selbst. Kupfer und silber sind sehr duktil, also gut dehnbar.
Diese Art von Supraleitern setzten eine recht ordentliche Infrastruktur mit flüssigem Helium voraus und sind nicht das Ding des "Kleinen Mannes" . Eine Massive Ausweitung der Technologie auf "medium Tech-Anwendungen" kann ich mir daher schwer vorstellen.
allerdings - die meisten Drähte, die ich bisher gesehen habe, waren aus Kupfer. Vielleicht hat Silber deutliche Vorteile, dann könnt da schon was dran sein.
Andere Anwendungen
Ich will aber keine Idee von Euch schlechtreden. Silber ist und bleibt mein Favorit für den Kurzschlusskäfig von Asynchronmotoren - habe mir vor vielen Jahren ein paar (wenige;-) Kilo zu diesem Zweck gekauft um den ultimativen Motor für ein Elektroautorennen zu bauen. Der Motor wurde nie gebaut und die Barren habe ich noch. Mal sehen, was wird.....
@ Gortak
Du hast da sicherlich Recht. Sehr wahrscheinlich dürfte vom Investmentbereich das größte Nachfragepotential ausgehen.
Es ist aber ein bissl komisch, wenn ich mir überlege, dass eben diese Angst (und die Gier) die entscheidenden Motivationen sind.
Hier wäre meine Frage, denn ich denke, es müsste doch auch anderes gehen:
Was würde geschehen, wenn strategische Industriemetalle - und nur diese - in Silber und Gold gehandelt würden? Würde dann nicht das von Euch gewünschte Gegengewicht zum Geld entstehen? Silber und Gold hätten dann einen "Wechselkurs" zu Kupfer, Zinn, und Nickel und bildeten auf diese Art einen Metallstandard.
Für die Umwelt hätte das den entscheidenden Vorteil, dass diese überaus wertvollen Ressourcen endlich geschont würden und viel respektvoller - weil eben teuerer - verwendet würden. Mir krampft sich heute noch alles zusammen, wenn ich sehe, wie Kupferteile im unsortierten Abfall landen.
Ist das zu utopisch oder kann nicht irgendein Anbieter das für sich beschließen? Dann dürften möglicherweise andere folgen oder sehe ich da was ganz falsch?
als Konsequenz könnte man dann Silber - oder Gold - als Platzhalter für Kupfer oder sonst was lagern mit der Gewissheit eines stabilen "Wechselkurses"
Zu Deiner Frage nach meinem Beruf
Unsere Firma arbeitet auf dem Gebiet der Brennstoffzellenforschung als Zulieferer der Automobilindustrie. Das Gebiet ist sehr facettenreich, weil zwar primär Leistungselektronik und Antriebstechnik im Vordergrund stehen, aber auf Systemebene die Chemie, die Thermodynamik und die Materialwissenschaften eine große Rolle spielen.
Vom Background her waren wir aber die Elektroautofreaks der späten 80er Jahre.
Gruss
Earnie