Beiträge von Reziarfg

    Es ging aber hier ja nur um die Frage, dass man Silber zu einem günstigen Zeitpunkt entnimmt und so die Steuern minimieren kann. Der Betrieb macht dann zwar Verluste, aber die erhält der Verantwortliche als Privatmann ja 1:1 wieder rein. Dafür gehen aber insgesamt weniger Steuern weg. Hat also nichts mit Glücksspiel zu tun, die einzige Frage ist, ob man einen Straftatbestand erfüllt (Welchen? ).

    Gerade hab ich irgendwo wieder gelesen, dass nach einer Währungsreform z.B. Schulden anders umgerechnet werden könnten als Guthaben, aber wie soll das bitte begründet werden? Guthaben sind ja auch Schulden. Und was passiert wenn ich als Privatmann jemandem Geld geliehen haben, welche umrechnung greift dann? Muss ich, um in den Genuss von Vorteilen zu kommen eine Bank sein?

    Also das mit der Privatinsolvenz ist so ne Sache. Ich finde das prinzipiell nicht schlecht. Begründung:


    I. Wenn du an eine AG lieferst und die geht in Insolvenz siehst du vermutlich auch wenig von deinem Geld. Da werden dann die Anteilseigner nicht zur Verantwortung gezogen. Schlimmer noch, vermutlich haben sie Jahrelang Dividenden erhalten, die jetzt verschont bleiben. Warum also Privatleute schlechter stellen?


    Dies stellt noch keine Begründung dafür dar, dass Privatinsolvenz in jedem Fall sinnvoll ist, nur bevor man irgendwie daran denkt die Privatinsolvenz abzuschaffen, muss man logischerweise die Finanzierung von bankrotten Banken durch den Staat :wall: einstellen. Alles andere ist unglaubwürdig.


    II. Die Menschenwürde. Selbst Mörder, die zu lebenlanger Haft verurteil worden sind, haben die Möglichkeit wieder freizukommen (Darüber könnte man natürlich streiten). Was aber nicht sein kann, ist dass Mörder ;( z.B. weniger Nachteile zu befürchten haben als Personen, die irgendwo einen unwesentlichen Schaden von 20 000 € verursacht haben. :boese:


    III. Wenn der Schaden bei heutigen Banken oder ähnilchen Institutionen entstanden ist, brauchen wir über die ethische Frage gar nicht zu diskutieren. :D


    nun kommt aber der wichtigste Punkt,


    IV. Es ist richtig, dass Menschen frei und eigenverantwortlich handeln sollen und können müssen. Es gibt hier viele Ansätze, aber auf jedenfall diejenigen, die von den jetzigen Mainstream-Eigenverantwortlichkeitsbefürwörtern vertreten werden, sind in hohem Maße widersprüchlich. Ich will das an einem kurzen Beispiel skizzieren.


    Wenn bei einem normalen Goldseitenforummitglied ein Zettel mit dem Inhalt "Erfüllen sie sich ihre Träume jetzt - 10000 € Sofortkredit - nur x% Zinsen p.a." ( :wall: ) im Briefkasten landet wird nicht so viel passieren. Bei anderen Menschen kann es jetzt sein, dass sie sich gezwungen fühlen (Aus welchen Gründen auch immer, ist unwesentlich) sofort den abgedruckten Fernseher für 10000 € auf Pump zu kaufen. Man kann diese Leute nicht im Ernst für verantwortlich halten. Das ist, wie wenn ich jemanden mit einer Waffe bedrohe irgendeine Handlung auszuführen. Er wird für diese Handlung niemals verantwortlich gemacht werden können, da er um sein Leben fürchtete. Genauso fürchten diese Leute um ihr Leben. Wie gesagt, die exakten Gründe sind egal, wichtig ist nur, dass es diese Leute subjektiv einen unbedingter Zwang verspüren (Mag es sein, dass sie krank sind, ungebildet, oder süchtig nach gesellschaftlichem Ansehen - Bei Drogensüchtigen ist es ja das gleiche Problem) den Fernseher zu holen.


    Wenn nun Vernunft, Eigenverantwortlichkeit oder Unabhängigkeit von Zwängen nicht angeboren sind (und keiner der Leute, die die Privatinsolvenz üblicherweise abschaffen wollen würde diese Meinung vertreten - zumindest nicht unsere Politiker, daher immer die wunderschönen Widersprüche :D), dann können diese Menschen doch nicht schuld sein. Denn die Verantwortung der Erziehung liegt dann bei der Gesellschaft. Diese hat dann eben hier versagt, da sie dem Betroffenen nicht genügend Bildung verschafft hat. Da muss man natürlich Abhilfe schaffen, z.B. durch massive Investition in Bildung für alle.


    Aber die Personen, die schon das Pech hatten und eben schuldlos in die Schuldenfalle getappt sind, es gibt keinen Grund denen das Leben noch besonders grausam zu machen. Genauso wie bei Drogenabhängigen. Wenn eine Dosis 10 cent Herstellungskosten hat, gibt es keine Begründung das denen Vorzuenthalten und sie zu quälen :wall: , dass sie gezwungen sind sich auf gefährliche Weise die nächsten 50€ für die nächste Dosis zu verschaffen.

    Hier im Forum hab ich irgendwo gelesen, aber ich finde den Thread nicht mehr, dass eine unvollständig abbezahlte Grundschuld zum Problem werden kann, wenn sie z.B. verkauft wird, aber dann hat irgendjemand geschrieben, wenn sie *vollständig* abbezahlt ist, aber noch im Grundbuch steht, dass es dann aus irgendwelchen Gründen keine Gefahr gibt. Kennt sich jemand damit aus und weiss was gemeint ist?


    Gibt es irgendeinen unterschied zwischen einer vollständig abbezahlten und einer nicht vollständig abbezahlten Grundschuld?


    Danke,
    Reziarfg

    Zerlegt mich, falls off-topic ... aber:
    Wäre es möglich z.B., dass der Staat die Guthaben auf den Banken rettet (die natürlich 90% des Wertes verloren haben werden :wall: ) aber Bargeld nicht, also dieses wird Wertlos gemacht aus irgendwelchen obskuren Gründen. Mit dem Zweck, dass wenn 30 Jahre später die nächste Krise kommt, die leute ihre Geld lieber auf der Bank lassen, bzw langfristig kein Bargeld mehr möchten und man dann einfacher Bargeld ganz abschaffen kann (psychologischer Effekt)?

    Antwort auf vorletzten Post:


    Naja das sollte das langfristige Ziel sein. So etwas wie Fortschritt gibt es anscheinend schon. Früher war die Masse durch Androhung von ewiger Hölle kontrollierbar. Heute ist das offensichtlich nicht mehr möglich. Heute braucht man ausgeklügelte Systeme die plausibel erscheinen, z.B. das Finanzsystem, an das die Menschen glauben. Aber um den glauben daran zu erhalten müssen die Menschen mit Begründungen und Daten gefüttert werden, z.B. durch die Medien ("Die Bankeinlagen sind sicher, weil <X>" etc.). Also im Vergleich zu vor 1000 Jahren durchaus ein Fortschritt in der Masse.


    In der Richtung muss es weitergehen. Einzelne vernünftige Herrscher werden, wenn man sie nicht korrumpieren kann, früher oder später ermordet logischerweise. Und da die Masse nichts von ihrem Glück wusste, wird sie natürlich nicht protestieren. :wall: Ich glaube die Grundlage für einen grundsätzliche Änderung wäre dadurch zu schaffen (echte) Bildung für so viele Menschen wie möglich bereitzustellen. Aber dagegen wird ja auch systematisch vorgegangen in Deutschland :wall:

    Gut, sagen wir die Menschen haben sich einmalig hinters Licht führen lassen (ok, vielleicht schon mehr als ein mal ;)). Aber die jetzige Finanzkrise sollten diese Menschen als Chance sehen, es nächstes mal besser zu machen. Ich meine damit die Masse, nicht die Eliten. Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich...


    hoffentlich :wall:

    Es gibt keine Hypovereinsbank mehr. Es ist dann unklar, wem das Haus gehört. Besitzverhältnisse werden ja durch den Staat durchgesetzt aber der ist ja weg. Wie gesagt, wenn die Menschen unvernünftig sind dann geht es über eine Krise wieder in eine Diktatur siehe 193x. Aber wenn sie mal vernünftig wären, würden sie das logischste tun, nämlich erstmal jeden in seinem Haus weiter wohnen lassen, und später weitersehen.

    Ich meinte übrigens gerade nicht die Edelmetallbesitzer sondern jeden anderen normalen Bürger: Der sollte sich freuen wenn das jetzige System durch etwas besseres ersetzt wird. Von daher freue auch ich mich nicht auf die Krise, sondern auf die Abschaffung des bestehenden Systems. Ob danach eine Krise, eine Dikatur oder eine echte Demokratie folgt, das könnten die Bürger theorethisch durchaus selbst entscheiden. Aber leider lassen die sich ja so beeinflussen, dass sie davon überzeugt sind, dass nach dem Zusammenbruch des Finanzsystems eine Krise folgen _muss_. Wenn das dann tatsächlich eintritt nennt man das self-fullfilling prophecy. Aber notwendig wäre es auf keinen Fall.

    Genau "durch die Verzahnungen kann es verherrend sein", das sind die Argumente die genannt werden. Die sind aber inhaltsleer. Es ist selbstverständlich klar, wie du sagst BAAL, dass es für die Herrschenden besser ist, das System nicht zusammenbrechen zu lassen. Aber für den Normalbürger halt nicht. Und der sollte das eigentlich einsehen. Und warum es noch nicht zu ausschreitungen gekommen ist frage ich mich.