Den Bildern nach scheint Dein Freund, trotz schmerzhafter Entbehrungen, das Leben offensiv und positiv anzugehen und zu geniessen.
Ist das in etwa die Botschaft?
Nicht wirklich. Die eigentliche Botschaft war, dass die Menschen, mit seltenen Ausnahmen, erst dann anfangen zu denken, wenn sie eine Kugel im Kopf haben. Der Psyhologe, der Leute mit Kopfschüssen nach WK I untesucht hat, hiess, glaube ich, Goldman oder so. Er stellte fest, dass diese Leute anders tikten und nannte das Phenomen Selbstaktualisierung. Maslow hat später das Thema weiter gespinnt und erweitert.
Übertragen auf zivile Verhältnisse, heisst das, dass man von den Menschen nicht erwarten und nicht verlangen kann, dass sie tiken, wie einige wenige, welche niedriegere Selbstaktualisierungsschwelle haben. Wenn die Welt für einen zugrunde geht, wird er sich ändern müssen, bis dahin sind Bekehrungsversuche nutzlos bzw. für den Missionär gefährlich.
Kurz: lasst die Leute in Ruhe! Ihre Welt ist noch heile. Und wenn sie das nicht mehr ist, dann brauchen sie euch auch nicht. Wir sind alle anders.
Was den Freund angeht - "das Leben geniessen" ist für jeden anders. Einige geniessen es, bzw. meinen dass sie es geniessen. Die andere geniessen, dass sie Leben. Besonders, wenn man schon mal tot war.
"...Mit 25 sind Sie ein junger Kriegsveteran, ein Invalide, der trotz dem sein Studium absolviert hat, hat Arbeit in seinem Fach, leitet eine Gruppe der Fachleute, hat Familie, Wohnung, Auto. Mit 25 haben Sie schon alles, um in die Rente zu gehen. Was würden Sie an meiner Stelle tun?
Die Explosion schmiss mich zum Finisch hin, hat an die Schwelle zum Tod gestellt. Entscheidend war ein einziger letzter Schritt. Überlebt, versuchst Du das Entgangene nachzuholen und mit einem Schritt nach vorn beendest das Spiel. Aus der Hölle zurückgekehrt, gierig, beeilst dich, und als erster verdienst für Deine Beerdigung. Aber, verstehend, dass das Spass im Leben schneller vorbei ist, als das Leben selbst, kehrst Du um und gehst zurück, zu den, wegen der Explosion, entgangenen Möglichkeiten. Auf diesem Weg triffst Du auf gewaltiges Widerstand der Menschenmasse, die sich dorthin beeilt, von wo Du gerade entkommen konntest..."
Eine Masse, die sich zum Finisch drängt, ist unmöglich aufzuhalten.
Kann man irgendwo was spenden für diese Kinder?
Warscheinlich. Am meisten wird aber Respekt gefragt.
Wie einer sagte: "Ihr sollt bloss kein Mitleid mit mir haben. Lasst euch eine Chanse."