Beiträge von gruenundblau

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    Ich bin in der momentanen wirtschaftlichen Situation etwas ratlos. Einerseits meldet die Wirtschaft täglich Horrornachrichten, andererseits meldet JP Morgen und Goldmann Sachs Milliardengewinne. Mir ist durchaus bewusst, dass die Banken ihre "toxic assets" nicht abgeschrieben haben, aber warum reagieren die Börsen darauf so gut? Ständig wird vom erreichen der Talsohle der Krise geredet. Klar, versuchen die Politiker und Notenbankchefs alles schön zu reden, doch wer soll die massive Verschuldung zurückzahlen? Inflation ist auf 0.6 zurückgegangen. Wird es wohl in einer Deflation und später in einer Inflation enden? Ich gehe schwer davon aus.

    Glaub mir, in Finanz- und Automotive-Branche wird es nie wieder so sein wie früher. Obama und Fed werden Tag und Nacht versuchen Optimismus zu verstreuen. Doch da das Vertrauen verschwunden ist und durch nichts so schnell wieder hergestellt werden kann, wird der Crash noch viel heftiger ausfallen. Vielen ist noch nicht klar, dass der Kater nach dem sogenannten Konjunkturpaket (Konjunktur!) sehr schmerzhaft für die Automotive-Branche sein wird. Irgendwann kommt ein tiefes schwarzes Loch. Die jetzigen Maßnahmen sind nur kurzfristige Strohfeuer.


    Die aktuelle Erholung nach vorheriger ~50%-Korrektur (Fibonacci 1:2=0,5) verläuft fast schon nach einem Lehrbuch. Eine Erholung bis +50% ist sogar drin (kann ich aber nicht glauben, eher sehe ich erstmal +25% und später irgendwann +50%). Der Crash in den 30ern ist in etwa ähnlich verlaufen.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Donnerstag


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    Die Kurse fielen noch weitere drei Wochen. Erst am 15. November (Anmerkung: 1929) stellte sich eine Seitwärtsbewegung ein, der Dow Jones stand bei ca. 180 Punkten (Anmerkung: High war 381 - also Fibonacci 1:2=0,5). Einige glaubten nun, der Tiefpunkt sei erreicht und kauften wieder mit hohem Risiko die vermeintlich billigen Aktien. Aber die Kurse fielen weiter, erst im Sommer 1932 war der Boden bei 41 Punkten erreicht – der gleiche Wert wie am 26. Mai 1896, der Erstpublizierung des Dow Jones Index.


    na, sind Parallelen erkennbar?

    http://www.focus.de/finanzen/n…deflation_aid_390407.html


    4 EU-Länder befinden sich bereits offiziell in Deflation!

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    In vier Staaten der Währungsunion sei sogar eine Deflation zu verzeichnen: In Irland fielen die Preise im März gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,7 Prozent, in Portugal um 0,6 Prozent, in Luxemburg sackten sie um 0,3 Prozent und in Spanien um 0,1 Prozent ab

    Hier noch ein Artikel:
    http://www.welt.de/wirtschaft/…-keine-Teuerung-mehr.html


    USA hat auch schon Deflation.

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    Selbst der NTV Moderator ( Lars Halter ) versteht die Welt nicht mehr. Seine Auffassung nach, muß es unbedingt wieder abwärts gehen. Ob er wohl ein Shorti ist, und ihm die E..er jetzt glühen :thumbup:
    Ich sehe hier eine ganz gezielte und sehr massive Bärentötung von oberster Stelle. Hier wird mit aller Macht die Börse ins grün gedreht. Das sind alles Maßnahmen, um die Shotie aus dem Markt zu treiben, und die Stimmung zu verbessern. Die Shortis müssen sich jetzt eindecken, und ich denke dass das bis 9000 Dow noch so weitergehen kann. Scheinbar hat der Smart Investor recht mit dem Crack-Üp Boom

    KAUFEN!
    ach ich meine:

    Bisherige Probleme wurden nicht gelöst:
    1) Vertrauen ist weg und lässt sich auch durch neues Geld nicht wiederherstellen
    2) toxische Papiere sind immer noch nix wert
    3) Der Crash hat gerade erst begonnen - die Dauer dessen war vergleichbar kurz mit bisherigen Rezessionen und darum ist das Ende unrealistisch

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    BLÖD schreibt: Alles schon vorbei, geht wieder aufwärts! [smilie_happy]

    Hab mir deinen Link aufbewahrt - damit ich später was zum Lachen habe...
    Genau und bei uns im Radio läuft seit 2 Tagen in Nachrichten: Obama sagt "Die Krise sei schon vorbei".
    Klasse Kontra-Indikator


    VERKAUFEN!

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    Denkst du dir solche Sachen als selbst aus? Es ist ganz schön dreist von dir mit solchen Falschaussagen die Menschen aufs Glatteis zu führen. Wenn man keine Ahnung hat und ständig nur irgendwelche Mutmaßungen äußert, die man irgendwo mal aufgeschnappt hat, dann, ja dann sollte man einfach mal still sein. Triff deine Entscheidungen und werde glücklich damit, aber verschone deine Mitmenschen mit deinen abenteuerlichen Thesen.


    Wer in solch einer Marktphase Wörter wie "Dummheit", "offensichtlich" und "keine Alternative" benutzt, diskreditiert sich doch schon ganz von selbst...

    Selbstredend gehe ich von Deflation/Depression aus. Darauf beruhend ist das dann durchaus logisch. Die einzige Anlageklasse mit bester Performance ist in dem Fall Cash (EM, Rohstoffe, Immobilien, Aktien werden dann billiger). Klar habe ich das überspitzt beschrieben... Überleg doch selbst, wenn Investor X unbedingt Geld benötigt, dann wird derjenige die Anlageklasse verkaufen, die bisher am besten performt hat um keine realen Verluste hinzunehmen (z.B. Gold oder "gute" Aktien). Folge daraus: diese werden billiger.


    Wird Depression nicht eintreten, dann macht das Ganze logischerweise keinen Sinn... das wird aber meiner Meinung so kommen...

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    Schon klar. Ich will damit jedoch die Standardbegründung der Gefährlichkeit von Deflation, aufgrund der fallenden Preis-Absatzspirale, als in der jetzigen Phase als nicht existent unterstreichen. Da immer wieder reflexhaft ein wenig fallende Preise als depressives Unglück a la 1929 dargestellt werden. Diese Gefährlichkeit ist bei -2% nicht gegeben - endlich gibt es mal Preisstabilität! Wir haben zwar die Gefahr einer Depression, was aber eben nicht zwingend eine starke Deflation wie in den 1930ern in USA bedeuten muß.
    Und genau das sollte vorsichtig machen, bezüglich dem, was mit den Preisen nach dem Durchschreiten des Tals passieren wird.

    Ich glaube viele haben es noch nicht ganz verstanden. Es wird nie wieder in der Finanz- und Automotive-Branche so sein wie es früher mal war... N I E W I E D E R !!!
    Den Banken werden Stabilisierungs-Handschellen auferlegt - infolge desser eine notwendige Inflationierung durch Kreditvergabe der Banken nicht mehr gegeben sein wird.
    Die Banken haben sich zudem selbst K.O. geschlagen - indem die in toxische Papiere investiert haben die nun Schrott wert sind.
    Durch zusätzliche Risikoaufschläge (in Basel II schon vor Jahren geregelt) wird der Mittelstand durch die Banken vollständig zerstört.
    Diese Krise wird schlimmer sein als 1930. Die Erholung wird Jahrzehnte brauchen. Der Point-of-no-Return wurde 2008 endgültig überschritten. Eine kurzfristige Erholung wie ab 2003 ist unwahrscheinlich - und falls diese kommt, dann wird der nachfolgende Kollaps noch schlimmer sein... Die nächste Blase ist Automotive. Der Kater danach wird sehr schmerzhaft sein. Das wissen Automobilhersteller und sparen wo die nur können...

    Jürgen

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    Ich kann nicht in die Zukunft sehen, und kann auch nicht sagen, wie es morgen weitergeht ( mache auch zu oft Fehler ), aber ich suche meine Chance, und die sehe ich momentan, fast schon wieder zu spät.

    Definiere Chance?


    Wie lange gedenkst du deine Aktien zu behalten? Oder verkaufst du schon in 7 Tagen (und das war schon die Chance?)


    Nochmal. Der Grund für weiteren voraussehbaren Crash ist nicht etwa Panik, sondern primär, weil vermehrt Liquidität benötigt wird. Da gibt es keine Alternative,als etwa die Liquidität aus den Aktienmärkten auszusaugen...


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    Langfristig investieren ist was fuer Leute die auch glauben, dass man den Berg Chips im Casino auf dem Spieltisch liegen lassen kann und nach ein paar Wochen vermehrt wiederfindet.

    Na hör mal - da bin ich anderer Meinung. Die Tage mit den Höchstgewinnen sind relativ selten und diese zu erwischen ist mit kurzfristigen Trading nahezu unmöglich. Es bleibt nur langfristig drin zu sein und diese Höchststände mitzunehmen. Allerdings halte ich nix davon "den Crash auszusitzen" - das ist pure Dummheit. Wenn es wie jetzt ersichtlich ist, dass der Crash weiter andauern wird, dann macht sowas keinen Sinn. Lieber Verluste einfahren und dann die gleichen Aktien billig nachkaufen...


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    Bei einen Systemreset sollen möglichst viele Menschen arm sein; das scheint mir dahinter zu stecken...wollte ich in einfachen Worten damit sagen.
    Und genau das passiert seit einigen Wochen am Aktienmarkt und wird auch so weiter gehen..... ich sehe da ein System dahinter stecken.
    Sind diese, meine Gedanken, für euch auch vorstellbar ?

    Das ist eher ein Herdentrieb und der Grund, warum so viele so viel verlieren... Weil die einfach viel zu spät einsteigen/aussteigen...



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    Es geht nicht um die Spekulation auf steigende oder fallende Aktienkurse. Auch wenn so viele das glauben und danach handeln. Es geht einzig um das operative Geschaeft der Firmen und deren Moeglichkeit / Notwendigkeit, sich alternativ zum Kredit benoetigtes Kapital durch Aufnahme neuer Anteilseigner zu verschaffen - also Eigenkapital zu verkaufen.

    Primär geht es darum Gewinn zu machen. Das gelingt durch langfristige Investition besser als durch kurzfristige Spekulation (siehe Buffett). Im Großen und Ganzen gebe ich dir aber recht.



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    Mich wundert die STärke des DAXES momentan, Dow geht seitwärts bis abwärts, DAX ist weiter bullish in den letzten Tagen!?!

    Abwarten und Tee trinken...

    DEFLATION NUN ENDLICH OFFIZIELL IN DER PRESSE


    http://www.focus.de/finanzen/n…nge-nicht_aid_389974.html


    Leider wurde der Artikel wieder geändert.
    Als Überschrift steht nur noch: Preisrückgang
    Auch der Link oben ist noch gültig, wird aber dann schwupps hierzu konvertiert:
    http://www.focus.de/finanzen/n…nge-nicht_aid_389974.html


    Scheinbar ist das böse D-Wort irgendwie verboten... Sowas aber auch... (Hyper-)Inflation ist dagegen erlaubt.

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    Es kommt wie es kommen musste... durch ein Wunder wurde der Crash Anfang Frühling 2009 verhindert... durch einen Trick der Banken (Bilanzregeln) wurden die stetig fallenden Börsenkurse fürs erste wieder in steigende Kurse verwandelt, die eine trügerische Sicherheit vermitteln... dafür kracht es später, im Herbst 2009, am besten nach den Wahlen, umso heftiger.... genau wie 1929, ist doch immer das gleiche: JP Morgan verschob den großen Crash vom Frühling 1929 auf den Herbst 1929.

    Ich bezwifle fast, dass der nächste Crash so lange auf sich warten lässt... jeder weiß doch, dass die Bilanzregeln kurz vor Quartalsergebnissen geändert wurden. In DE war es schon seit dem letzten Jahr so - trotzdem hat es auch dem DAX nicht viel geholfen...


    Und übrigens, ich hoffe GS krigt ab jetzt keine Staatshilfe... wäre ja sonst gelacht...


    "Point of no return" wurde Mitte 2008 erreicht - seit dem gibt es keinen Weg an einer Depression vorbei zu mogeln - weder mit Bilanztricks, noch durch Abwrackprämien noch durch andere Konjunkturgeschenke oder Kurzarbeit...

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    Kann man nicht verallgemeinern. 'Es gibt jetzt massenweise Aktien die weit über 100 % seit Anfang März gemacht haben, sofern man Mut gehab hatte. 'Aber sicherlich nur ein Zufall für dich. Geht morgen bestimmt wieder dicke abwärts. Nur dumm wenn es weiter aufwärts geht.

    100% mehr von 0 ist und bleibt 0 :)


    Jürgen, ich hoffe doch, dass du dein ganzes Kapital in diese eine Aktie investiert hast und so 100% Gewinn erziehlt hast... oder etwa nicht?
    Dumm, wer das nicht macht und nur etwa 5% des Kapitals investiert und so "nur" 5% Gesamtrendite einfährt... [smilie_happy]


    Was hat dich dazu bewegt in dem Moment in Aktien zu investieren? Waren diese nur spotbillig? Oder dachtest du an das Ende des Bärenmarktes?

    interessanter Artikel:


    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,618617,00.html


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    Der Kursboom sei "überzogen", schreibt David Gaffen in "Marketbeat", dem Börsenblog des "Wall Street Journals", und zitiert dazu den Analysten John Kosar: "Zu viele Dinge bleiben ungelöst." Thomas Lee, der US-Chefstratege von JP Morgan Chase, warnt in der "New York Times": "Ich glaube, das alles lockt uns in die Falle eines neuen Tiefs. Nicht, dass ich dafür beten würde, aber es ist zu erwarten."

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    Dow 1000 sehe ich zwar nicht, aber Dow bei knapp 8.000 kann es auch nicht sein, die Luft nach oben scheint auch schon wieder raus zu sein. Ging wohl schnell, diese "Verpuffung des G20-Stimmulus".

    Prechter hat selbst 3-stelligen Dow für möglich gehalten, da er ausging, dass die Krise schlimmer als in 30er werden würde... Jeder würde ihn für verrückt halten...
    Naja ich sehe aber auch 1000er Dow - das wäre 90%ige Korrektur


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    Speziell der Markt in Dtld. der Dax wird gestützt oder manipuliert.
    Seit Tagen steigt der DAX doppelt so stark bis drei mal stärker als der DOW bzw. fällt nur um die Hälfte oder ein Drittel des DOW.

    ich weiß nicht ob das möglich ist...

    Das ist doch nicht so ganz einfach... Das Buch: Value-Zauberformel (jaja im Buch gibt es gar keine Formeln!) erklärt es, wie das ungefähr funktioniert. Dazu MUSS man Bilanzen lesen können. Das ist oft schwer, weil die Bilanzen durchaus "geschönt" sind. d.h. ein Unternehmen kann sich als weniger gut darstellen und dann aber größere Cash-Reserven aufbauen, die dann nicht direkt ersichtlich sind. Wenn das aber irgendwann alle merken, dann ist es zu spät und die Aktienkurse steigen, weil das Unternehmen viel mehr Wert war... so ungefähr läuft das ab... passiert recht oft - aber wie gesagt, da muß man viele Daten wühlen... einfach nur KGV läuft nicht - so einfach ist Buffett nicht reich geworden...



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    Mir ging es bisher immer so: Geschaut welche Aktie mir vom Kurs/Gewinn-Verhältnis (sollte unter 10 sein bzw. unter der "Peer-Group"), Kurs/Buch-Wert (sollte unter 1 sein) und Dividenden-Rendite (am Besten weit über 5%) gefällt und mir auch von der Geschäftsidee her sinnvoll erscheint. Dann kaufen. 2 Wochen später kommt die Gewinnwarnung und die Aktie verliert 90%, kurz darauf dann die Pleite bzw. hindümpeln als Depotleiche. Dann schwören "Nie wieder Aktien"! 2 Monate später beginnt der ganze Kreislauf wieder von vorn.


    Mit dieser genialen Strategie schaffte ich es tatsächlich seit 1999 jedes Jahr Geld im Markt zu verlieren. Das muss man erst einmal schaffen... :pinch: ;( :wall:

    und hast du Bilanzen gelesen?



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    5. Das wichtigste zum Schluss: Nur Geld anlegen was man auch wirklich besitzt und auch mal über einen längeren Zeitraum entbehren kann. Soll heisen, niemals für Aktien Schulden machen!!

    Ja - siehe Schaeffler

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    für Dich ist Deflation = wirtschaftliche Depression und Inflation = Wirtschaftswachstum / kreditfinanzierter Boom???


    ich denke soooooooo einfach wird die Kopplung von Geldpolitik und Realwirtschaft die nächsten Jahre nicht sein :D

    so war es wohl nicht gemeint... Eine Inflation würde die Kaufkraft schwächen und dann wird zwangsweise Deflation folgen...
    Eine plötzliche Inflation würde eine Flucht aus Staatsanleihen zu jedem Preis bedeuten und dann zwangsweise Deflation folgen...


    Die brutale Methode mit der Brechstange wird nicht funktionieren - langfristig gesehen - kurzfristig evtl. ja... wobei wie gesagt - das Vertrauen ist weg...