Na ich würde sagen, diejenigen Geldmengen, die gerade von vielen Regierungen der Welt zur Verfügung gestellt werden, um die Krise in den Griff zu bekommen. Glaubst du, die Staaten hatten dieses Geld übrig? Als Reserve? Das ist Geld, das aus dem Nichts kommt. Es wurde erzeugt. Per Knopfdruck.
Konjunkturförderne Programme werden entworfen werden - finanziert mit weiteren Krediten. Alle diese Kredite, selbst wenn sie in ferner Zukunft auf Heller und Pfennig zurückgezahlt werden können, weisen Zinssätze auf. Hierbei entsteht wirklich und wahrhaftig neues Geld. Durch den Zins! Wenn die Anzahl der Güter wie momentan aber nicht wächst, die Geldmenge aber erhöht wird, dann führt dies zwingend zur Inflation. Soweit meine Überlegungen.
Teilwise wird es wohl durch frische Staatsanleihen finanziert. Großteil wurde noch gar nicht bezahlt. Das meiste Geld wird wohl generiert... Bevor du jedoch was von Inflation sagt, möchte ich noch was hinzufügen. Hohe Geldmengen (die schon vorher geschaffen wurden) machen es fast zwangsweise notwendig, dass die Schulden ebenfalls zukünftig ansteigen - und auch umgekehrt. Was wir jetzt erleben ist NICHT Geldmengenausweitung, sondern Schuldenausweitung. Das ist ein RIESENUNTERSCHIED!
Die Hohen Schulden werden jedoch soweit wie möglich in die Zukunft geschoben (das ist das Problem). Das bedeutet zwangsweise, dass irgendwann sehr hohe Inflation droht - und zwar dann, wenn der Staat die alten Schulden nicht mehr korrekt begleichen kann... Und nur dann!!! Dieser Prozess kann Jahre dauern. Bis dahin droht erstmal DEFLATION. Das Geld gelangt nicht direkt in den Umlauf - ob es überhaupt dahin gelangt ist fraglich...
Ich wäre dir dankbar gruenundblau, und das ist überhaupt keine Ironie (sondern ich möchte etwas dazulernen), wenn du (oder sonstwer) mir auf gleiche anschauliche Weise ein Deflationsszenario erklären könntest. Ich weiß, dass viel in den Medien von Deflation zu lesen ist, allerdings kann ich dies aufgrund meiner obigen Überlegungen nicht nachvollziehen. Danke im vorraus
Deflationsszenario. Durch die schwere Wirtschaftslage macht es keinen Sinn, dass die Menschen mehr Geld bekommen sollen. Stattdessen läufts umgekehrt - Kurzarbeit, Entlassungen. Weniger Produktion bedeutet weniger Verkäufe, weil alle Lager nun mal voll sind. Volle lager und wenig Nachfrage bedeuten, sinkende Preise. Sinkende Preise bedeuten sinkende Löhne... Sinkende Löhne bedeuten weniger Ausgaben und weniger Käufe- Teufelskreis... Das sieht man heute kaum - doch ich befürchte das wird bald sichtbarer...
Zudem verschwindet das Geld momentan - Alleine durch Lehmann gehen Milliarden in DE verloren. Dieses Geld fehlt dann plötzlich. Geld kann nicht nur wachsen, sondern auch verschwinden - momentan sieht man diesen Effekt auch nicht richtig... Dazu sind mehr Pleiten notwendig... Diese werden kommen, sobald der obere Effekt sichtbarer wird...
Deflation ist generell viel gefährlicher als Inflation - und es gibt kein Heilmittel dagegen. Man kann die Leitzinden auf 0-1% senken um Geld billig zu machen und die Wirtschaft anzukurbeln.... Doch weiter gehts nicht runter - und dann ist man machtlos. Konjunkturprogramme werden schnell verpuffen und nur neue Schulden erzeugen... Japan war ein Beispiel und zeigt was das bedeutet...
Hohe Schulden und Deflation bedeutet normalerweise Bankrott. Besonders die USA sind hier am Ende des Limits. Es wird ein Zeitpunkt kommen, an dem die USA die hohen Schulden nicht mehr zahlen können - um das zu kompensieren, wird neues Geld generiert (das ist der Startpunkt für eine weltweite Inflation). Und zwar eine Dollar-Inflation. Das ist sehr schlecht für die Welt. Ob es den Euro so heftig erwischen wird...? Es könnte passieren, dass alles was durch Dollar bezahlt wird, plötzlich in Dollar "teuerer" wird. Die Schulden werden leichter - doch diejenige, die Geld in Dollar anlegten, werden Verluste erleiden - das könnte weitere Deflation für den Euro-Raum bedeuten - bis die Staaten ebenfalls die Schulden nicht mehr tragen können und auch anfangen Euros zu generieren.
Wenn die Inflation sehr hoch wird, dann sind Staatsbankrotte und neue Währungen nicht weit... Die Deflation kann Jahre dauern, die nachfolgende Hyperinflation kann auch Jahre dauern... Deswegen Vorsicht, falls alles billiger wird und Geld mehr wert wird - das kann schnell nach hinten losgehen - man sollte, falls es so kommt lieber günstig das Geld investieren...
Sollten USA pleite gehen, dann wird ein Domino-Effekt eintreten - wonach jedes Land dieser Welt ebenfalls nach sehr kurzer Zeit pleite sein wird...
Das Szenario halte ich für sehr realistisch... Eine Deflation macht Schuldner insolvent. Durch gewaltige US-Schulden folgt Inflation, die auch Wohlhabende arm machen wird... Am Ende folgen Staatsbankrotte - ist also für jeden was dabei...