Ein Text - Autor weiß ich nicht - Stellen mit dem Zwangshypoteken 1923 und Hypothekengewinnabgabe 1948 rot markiert .
Eine Recherche mit Google ergab: Zwangshypothek auf landwirtsch. Grundstücke während im Text behauptet wird: auf alle Grundstücke - keine Ahnung meine Großeltern leben nicht mehr um mir das zu beantworten.
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Die Geschichte des Geldes zeigt, daß der Staat nie an stabilem Geld
interessiert war. In der Zeit der Gold u. Silbermünzen wurden regelmäßig
Münzreformen durchgeführt. D.h. die alten Münzen wurden für ungültig
erklärt, und gegen neue Münzen eingetauscht, die einen geringeren Gold
oder Silbergehalt hatten. Eigentlich waren das keine Münzreformen,
sondern Münzbetrug. Unter Friedrich dem Großen z.B. wurden der
Silbertaler mit 16,7 g Silber und der Friedrichsdor mit 6,06 g Gold
eingeführt. Da Preußen keine eigenen Minen besaß, war die
Edelmetallbeschaffung für die Münzen teuer. 1756 besetzte Friedrich
deshalb Sachsen, wo es viel Silber im Erzgebirge gab. Im gleichen Jahr
verpachtete Friedrich die Leipziger Münze an den Juden Veitel Ephraim.
Im Pachtvertrag war vereinbart, daß der Silbergehalt um ein Viertel
verringert wird. Das alte Münzbild wurde beibehalten und die Geldstücke
wurden mit den Jahreszahlen 1753,1754 und 1755 versehen um die
Bevölkerung zu täuschen. Friedrich bekam dafür von Ephraim 200 000
Reichstaler. 1758 verpachtete Friedrich auch die preußischen Münzstätten
an ein Konsortium von Veitel Ephraim, Moses Isaac und Daniel Itzig. Ab
1759 wurde von diesen preußische Taler mit nur noch 11,8 g Silber, statt
der 16,7 g Silber geprägt. Auch beim Friedrichsdor wurde der Goldgehalt
um 30 % verringert. Zur Täuschung wurden wieder die Jahrezahlen
1755,1756 und 1757 verwendet. Die minderwertigen Münzen behielten ihr
ursprüngliches Gewicht, nur der Feingehalt wurde verschlechtert, sodaß
sie mit der Münzwaage nicht von vollwertigen Stücken zu unterscheiden
waren. 1764 kehrte Friedrich wieder zum ursprünglichen Silber - u.
Goldgehalt zurück. Der Umtausch der alten Münzen gegen die Neuen
erfolgte bei den Staatskassen allerdings entsprechend ihrem Metallwert.
Die Besitzer der Münzen verloren so bis zu 3/4 ihres Geldvermögens.
Eine geniale Betrugsidee hat der pfälzische Kurfürst Johann Wilhelm II
entwickelt. Er gründete 1705 die erste Notenbank, die "Banco di gyro" in
Köln. Diese Bank gab 1706 Zettel aus, die auf den Namen ausgeschrieben
waren und durch Unterschrift übertragbar waren. Der Kurfürst hatte die
Stände gezwungen die Zettel zu unterschreiben. Sie sollten am
Verfallstag von der Bank mit einem Aufschlag, also mit Zins, gegen Gold
eingelöst werden. Es handelte sich also nicht um Banknoten, für die das
Gold hätte hinterlegt werden müssen, sondern um ein ungedecktes
Versprechen auf Gold. Die Bank, bzw. die Stände, die unterschrieben
hatten, versprachen lediglich bei Fälligkeit Gold zu liefern. Da bei
Fälligkeit kein Gold vorhanden war, wurden die alten Zettel einfach
durch neue Zettel ersetzt, wieder mit Zins. Später wurden die Zettel mit
einem Abschlag von 30 - 40 % gehandelt und von 1750 bis 1777 endgültig
zu einem Drittel ihres Nennbetrages eingezogen. Die Zinsen wurden
natürlich nicht bezahlt. 1720 wurde in Frankreich von John Law das
Papiergeld eingeführt. Goethe muß sich in diesen Währungsbetrügereien
gut ausgekannt haben, denn im Faust erklärt Mephisto detailliert, wie er
aus dem Nichts Geld schaffen könne.
1871, nach dem Sieg über Frankreich und der Gründung des deutschen
Reiches, wurde die Ausgabe von Geld auf den Zentralstaat übertragen. An
die Stelle des Papiergeldes der Länder, das gegen Gold oder Silber
eingelöst werden konnte, trat jetzt ungedecktes Reichspapiergeld.
Allerdings konnte die Annahme dieses Papiergeldes im Privatverkehr
abgelehnt werden und die Reichshauptkasse löste die Scheine auf
Verlangen in Gold oder Silbermünzen ein. Daneben gab es noch die
Banknoten der Reichsbank, die nur mit vorhandener Deckung ausgegeben
werden durfte. Sie mußten zu einem Drittel mit Münzen oder Goldbarren
und der Rest mit Wechsel mit 2 guten Unterschriften gedeckt sein. Es war
also eine Mischung aus Warengeld und Kreditgeld. Am 31.7.1914 wurde dann
das Recht auf Umtausch in Gold aufgehoben. Mit Beginn des ersten
Weltkrieges wurde der klassische Goldstandart aufgehoben. Es wurden die
Schuldverschreibungen des Reiches zur Deckung der ausgegebenen Banknoten
zugelassen. Das führte zu einer gewaltigen Zunahme der Geldmenge. Im
Laufe des ersten Weltkrieges verfünffachte sich die Papiergeldmenge. Die
Staatsverschuldung stieg entsprechend an. Gold- und Silbermünzen
verschwanden aus dem Zahlungsverkehr. Nach dem Krieg explodierten die
Staatsverschuldung, die Geldmenge und die Preise. Ein Laib Brot kostete
schließlich 300 Millionen Mark. Die Ersparnisse von Generationen waren
wertlos. 1923 wurden auf alle Grundstücke Zwangshypotheken eingetragen.Die neu gegründete Rentenbank bekam diese Zwangshypotheken von 3,2
Milliarden Rentenmark zugeteilt und durfte in dieser Höhe neues Geld,
die Rentenmark in Umlauf bringen. Diese Rentenmark war kein Zwangsgeld,
aber es wurde lieber angenommen, als alle anderen Zettel, die noch
umliefen. 1924 wurde dann die neue Reichsmark eingeführt. Für 1 Billion
alte Mark bekamen die Bürger 1 Reichsmark. Diese neue Reichsmark war nun
das einzige gesetzliche Zahlungsmittel und es gab keinen Anspruch auf
Einlösung in Gold mehr. Es sollte zwar 30 % des Notenumlaufes durch Gold
gedeckt sein, aber durch Einlösung überprüfen konnte man es nicht mehr.
Die Jahre 1924 bis 1929 waren dann die goldenen Zwanziger.
Die durch den Krieg entstandenen riesigen Schuldenberge in Amerika,
England und Frankeich, hatten die Kreditgeldmenge entsprechen
aufgebläht, was zu der gewaltigen Börsenhausse in den USA führte. Die
Welt ertrank in Liquidtät. Für Deutschland war dabei die stark steigende
Auslandsverschuldung ein Problem.
Nach dem Börsenkrach von 1929 fing das Ausland an, die kurzfristigen
Gelder aus Deutschland abzuziehen. Durch die vielen Pleiten löste sich
das Kreditgeld in Luft auf. 1930 kamen immer mehr Banken in
Schwierigkeiten. Als es dann zu den ersten Bankenschließungen kam, gab
es einen Run auf die Banken, jeder wollte sein Geld abheben und es kam
zu einer starken Kapitalflucht aus Deutschland.
Der größte Fehler war aber die Rückkehr zur alten Goldparität von 1914
in den USA. Die seit 1914 entstandenen Geldmengen waren da. Man hätte
deshalb die Währungen gegenüber dem Gold entsprechend abwerten müssen.
Das hätte zur Goldbindung auf dem erhöhten Preisniveau geführt und die
Deflationskrise wäre vermieden worden. Durch die alte Goldparität mußte
die überschüssige Geldmenge vernichtet werden und es ging eine Bank nach
der anderen pleite, weil die Kredite bei sinkendem Preisniveau faul
wurden. Rooseveld hat es dann 1933 nachgeholt und den Dollar gegen das
Gold abgewertet, bzw. den Goldpreis erhöht. So konnte die
Deflationskrise allmählich überwunden werden.
Als die Nationalsozialisten die Macht übernahmen, wurde der Kern der
heutigen sozialistischen Geldpolitik entwickelt. Es wurden
Gesellschaften gegründet, die Wechsel unterschrieben, diese bei der
Reichsbank einreichten und dafür Geld bekamen. Mit diesem Geld wurden
dann Autobahnen gebaut, Forschung bezahlt, Rüstung finanziert usw. Dies
entspricht der heutigen Praxis. Man nennt die Papiere nicht mehr
Wechsel, sondern Bundesanleihen. Die Papiere werden auf die Bundesbank
übertragen die dafür Buchgeld erzeugt. Die Bundesbank verkauft einen
Teil der Anleihen an das Puklikum, einen Teil behält sie zur
"Marktpflege". Eingelöst werden die Bundesanleihen wie die Zettel beim
pfälzischen Kurfürsten, mit neuen Anleihen. Zusätzlich wird Geld durch
die privaten Banken geschaffen. Wer nicht Bescheid weiß, denkt, daß die
Banken das Geld beim Sparer billig leihen und es anschließend teuerer
verleihen. Da die Banken nur 5 % der Kredite als Reserven halten müssen,
verleihen sie aber die Einlagen der Kunden nicht einmal, sondern 20 mal.
Aus einer Einlage von 100 000 € werden auf diese Weise 2 Millionen €
Kredit und damit vermehrt sich das Geld auf wundersame Weise um 1,9
Millionen €. Man nennt es hochtrabend "fractional reserve system". Unser
Geld ist deshalb seit 1933 reines Kreditgeld. Allerdings konnten bei den
Nationalsozialisten nur die staatlichen Gesellschaften Geld durch
Kredite schöpfen, während heute die Banken durch das fractional reserve
system, die Einlagen der Kunden 20 mal verheihen können. Jedem
vorhandenem Euro steht ein Kredit gegenüber. Das heißt, daß die gesamte
umlaufende Geldmenge ständig verzinst werden muß. Der Zins und der
Zinseszins kann nur mit neu geschaffenem Geld bezahlt werden. Deswegen
muß in diesem Kreditgeldsystem die Geldmenge ständig wachsen, um das
System am Leben zu erhalten. Da der Zins und Zinseszins exponential
wächst, muß auch die Geldmenge und der Schuldenberg immer schneller
wachsen. In unser Geldsystem ist damit eine permanente Inflation
eingebaut. In den USA sind es zurzeit hauptsächlich die
Immobilienpreise, die steigen. Wenn die Einkommen der Mehrheit der
Bevölkerung wie gegenwärtig, mit der Inflation nicht Schritt halten,
kommt es zu einer Nachfragekrise. Die Geldmenge steigt aber trotzdem,
denn notfalls pumpen sich die Banken das Geld gegenseitig. Da die
Warenpreise wegen der geringen Nachfrage (und der billigen Importe)
wenig steigen, muß die Inflation irgenwo anders hin. In Aktien, Gold,
Immobilien usw. Das ist die Erklärung dafür, warum im letzten Jahr alles
gestiegen ist.
Unser aktuelles Kreditgeldsystem ist noch sehr jung. Wie lange es sich
noch halten kann ? Jedenfalls ist es eine Sackgasse, aus der es keinen
einfachen Ausweg gibt. Die Geschichte zeigt, daß staatliches Zwangsgeld
immer zu einer Enteignung der Sparer führte. Dieses Zwangsgeld stellt
eine zusätzliche Steuer dar, die früher die Fürsten mit ihrem Münzbetrug
und heute die modernen Feudalisten mit ihrem Kreditgeldbetrug einsacken.
Deshalb werden heute Leute, die sich dieser zusätzlichen Steuer durch
Goldanlagen entziehen, durch die Propaganda als unmoralisch verleumdet
(weil man Gold nicht fälschen kann). Im ersten Weltkrieg war es
"patriotisch" sein Gold gegen Papiergeld abzuliefern (Gold für Eisen,
hieß es). Das Geld, das sie für ihr Gold bekamen, wurde dann wertlos.
1933 kostete eine Unze Gold 35 Dollar, heute 440 Dollar. Der
Goldbesitzer konnte den Wert seines Vermögens somit langfristig
erhalten. Mit Immobilien war es auch möglich. Aber es gab 1923 die
Zwangshypotheken und 1948 die Hypothekengewinnabgabe (man beachte die
sprachliche Veränderung). Beide waren nichts anderes als eine 50 %ige
Enteignung der Immobilienbesitzer. Eine Immobilie steht im Grundbuch.
Gold nicht. Für Käufe gibt es z.B. pro aurum.
Da fällt mir noch ein, bei Karl dem Großen, war der Besitz von
Feinwaagen verboten, damit man die Münzen nicht nachwiegen konnte. Man
kam erst später darauf, das Gewicht der Münzen unverändert zu lassen und
billiges Kupfer hineinzumischen.
Im Faust ließ Goethe den Kanzler sagen:
"Beglückt genug in meinen alten Tagen.
So hört und schaut das schicksalschwere Blatt,
das alles Weh in Wohl verwandelt hat.
Zu wissen sei es jedem, der´s begehrt:
Der Zettel hier ist tausend Kronen wert.
Ihm liegt gesichert, als gewisses Pfand,
Unzahl vergrabnen Guts im Kaiserland.
Nun ist gesorgt, damit der reiche Schatz,
sogleich gehoben, diene als Ersatz."