Beiträge von pekunia non olet

    Hawn,
    was dir arrogant vorkommt ist nur meine Wut über den Unsinn, der den Leuten immer wieder erzählt wird zum Thema Eigenheimbau! Und das die leute das auch noch glauben, ohne gross nachzudenken, obwohl das (fast) jeder kann! Die "eigene Hütte" ist ja fast schon eine Religion geworden, und die meisten merken gar nicht, wie sie sich für diese Illusion abstrampeln.
    Ich empfehle dir das mal zu lesen:


    http://das-bewegt-die-welt.de/…richte-must-read&Itemid=3

    Beispiel : 40 x12 x 500 = 240.000,oo Euro Totalverlust , für ein Dach über dem Kopf was ihm nicht gehört :D


    Mit folgenden kleinen Unterschieden:


    1) Du musst kein Eigenkapital in deine Hütte jagen
    2) Du zahlst keinen Darlehenszins
    3) Du hast keine Instandhaltungskosten
    4) Du kannst all diese gesparten Gelder investieren (=Erträge) und dir mit einem passiven Einkommen deine Miete finanzieren (Evtl. mehr)
    5) Du kannst jederzeit umziehen

    ich rechne mal ganz simpel: 500-700 Euro sparen pro Monat, das sind
    aufgerundet 10000 pro Jahr. Wenn man statt Miete Zinsen zahlt, und
    netto die 10000 pro Jahr immer aufbringen kann, und alles gut geht,
    dann heisst das: in 40 Jahren wäre die Hütte abbezahlt .. d.h. du solltest
    beim Kauf höchtens 30 sein und musst dann bis 70 arbeiten.


    Vor allem musst du noch das gebundene und tote Eigenkapital berücksichtigen. Wer das ganze Geld, dass er in Erwerb, Finanzierung und Aufrechterhaltung der verdammten Hütte gesteckt hat, alternativ investiert hätte (und sei es nur ein alberner Festgeldzins von ca. 6% gewesen), konnte sich davon irgendwann locker seine Miete finanzieren. Zins und Instandhaltung der blöden Hütte verschlingen dagegen ein Vermögen. Ausserdem kann man Investments idR leicht auflösen oder verkaufen. Versuch das mal mit einer dämlichen Hütte. Die Preissteigerungen bei Immos sind doch hauptsächlich inflationsbedingt (gewesen), real ist es doch in den meisten Fällen kaum ein Geschäft gewesen. Und dann kommt immer das alberne Argument "ja, aber dafür zahl ich ja auch keine Miete".
    Ich bleib dabei: Eine eigengenutzte Hütte ist kein Investment, sondern einfach nur Konsum und Prestige, für den sich die Leute ins Hamsterlaufrad zwingen lassen. Wer etwas anderes glaubt, lässt sich von der Propaganda von Bauwirtschaft und Banken verarschen.

    das sage ich auch so ähnlich, nehmen wir eine kleinere wohnung und verzichten darauf ein zimmer als küche zu verwurschten. unter der woche wird in der kantine gegessen, am wochenende dann essen gehen, frühstück und abendessen ebenfalls in der arbeit oder kalt zu hause essen. dürfte günstiger kommen als sich einen raum inkl. küche zu leisten, die eh nur 3-4 mal die woche genutzt wird. praktiziert das einer von euch?


    Ich würde es jedenfalls heute genauso machen wie du´s beschreibst. Ich hatte das schon mehrmals, dass ich die Küche nur zum Kaffeekochen betreten hab. Völlige Platzverschwendung. Es waren immer Grossstadtbutzen und entweder hab ich auswärts gegessen oder mir was mit nach hause genommen oder bestellt. Als kleine Lösung reichen auch 2 mobile Kochplatten und ein minikühlschrank völlig aus

    Das mit dem §313 f kannte ich nicht,
    heißt das im umgekehrten Fall, dass Gläubiger die jetzt noch 7% Zinsen für eine erstrangige Grundschuld zahlen, sich auch darauf berufen könnten und somit momentan auch nur die aktuellen 3,7% zahlen müssten?


    Das mit den 313, 314 wird in der Form auch neu sein, weil es die Vorschriften erst seit 2002 gibt.
    Und ja, ich beziehe mich vor allem auf extreme Szenarien und da werden Zinsanpassungen immer nur ZUUNGUNSTEN des Kreditnehmers ausfallen, nie zu seinen Gunsten. Alles andere halte ich aufgrund der bestehenden Interessenlage/Machtverhältnisse für unrealistisch und würde mich sehr wundern.
    Ich für meinen Teil würde selbstgenutzten Wohnraum in diesen Zeiten entweder mieten oder mit Cash kaufen. Kredite wenn überhaupt nur für Investments, aber da muss man dann schon genau wissen, was man macht.

    Wenn Du mit einer Bank einen Vertrag machst mit Festzins, kann keine Bank der Welt einen höheren Zins verlangen, umgekehrt ja auch nicht.


    Servus,
    Was du schreibst ist alles schön und gut, bis auf DAS! (Abgesehen davon, dass man in etwas investiert, das keine Erträge bringt und -wenn überhaupt- nur im Ausnahmefall einen Veräußerungsgewinn)
    Die Geschäftsbanken werden mit voller Rückendeckung durch die Politik von § 313, 314 BGB Gebrauch machen und wegen "gestörter Geschäftsgrundlage" die Zinsen hochsetzen (Stabile Inflationsrate als Umstand, den beide Parteien dem Darlehen vorausgesetzt haben, der nun "unvorhersehbarerweise" aber nicht eingetreten ist).
    Logisch, die Bank will natürlich einen Ausgleich dafür, dass sie zum Valutierungszeitpunkt "wertvolles" Geld an den Darlehensnehmer ausgereicht hat und nunmehr im Zuge hoher Inflationsraten oder schlimmstenfalls nach einer Währungsreform immer "wertloseres" Geld zurückerhält, die Darlehenssumme bleibt ja nominal gleich, sodass DIESBEZÜGLICH eine elegante Entschuldung des Kreditnehmers insbesondere im Falle einer Währungsreform möglich wäre. Das wäre ja zu schön um wahr zu sein :D


    Hinzu kommt, dass die Lebenshaltungskosten massiv ansteigen können, eher nicht aber Löhne/Gehälter. Der Anteil, der auf Zins und Tilgung entfällt, könnte anteilig immer grösser werden und ganz schnell sind die schönen Kalkulationen unter Wasser.
    Das und anderes ist hier schön beschrieben:


    http://das-bewegt-die-welt.de/…richte-must-read&Itemid=3


    Und bez. Mischpult: Die Fidelity-Einschätzung halte ich für sehr optimistisch. Staatsbankrotte, Währungskrisen und deren schwer kontrollierbare Dynamik werden dort dezent ausgeblendet.


    c-u..

    die Zinssätze momentan sprechen aber auch für eine Immobilie mit Eigennutzung, momentan so 3,5 bis 3,9%


    romario,
    gerade jetzt, wo uns womöglich Hochinflationszeiten ins Haus stehen, halte ich diese Einschätzung für fahrlässig, jedenfalls für eigengenutzte Immos (= real Konsum).


    Wenn es in Sachen Inflation richtig zur sache geht, wird 100%ig KEINE Fixzinsvereinbarung mehr von Bestand sein. Das werden Banken-Lobby und Gesetzgebung im Nu durchsetzen! Und wenn das Umfeld deflationär bleibt, werden die meisten sicherheiten in den keller rauschen.


    Mein Bekanntenkreis ist voll von Milchmädchen und ihren tollen Rechnungen, ausgeheckt von tollen Beratern und unter Verweis auf die "sensationellen Zinsen im Moment".
    Ich hab einem Gutverdiener geraten, den Tilgungsanteil zu erhöhen und die Laufzeit runterzusetzen. Wollte er nicht, weil wie soll er das dann stemmen mit "Urlaub", "Kindern" etc.


    Die meisten werden mit ihren Prestige-Hütten zur Hölle fahren.

    Seh ich anders. Soweit richtig Inflation, mehr Geldmenge aber auch mehr Arbeit mehr Schuld. Hyperinflation ist aber doch nicht durch Arbeit und auch nicht durch eine reale schuld gedeckt.


    Beschäftige dich mal genau mit den Begriffen "Fiat-Money" und "Fractional Reserve-Banking".


    Inflation ist übrigens nie gedeckt, sonst wäre es keine "Inflation".

    Nach der debitistischen Logik ist Geld = Schuld. Daraus ergibt sich, dass in einem (Hyper-)Inflationsszenario die Geldmenge und der Schuldenstand in gleichem Maße anwächst, wobei sich die Schulden in einem solchen Szenario historisch betrachtet stets beim Staat als "lender of last ressort" angesammelt haben. Also keine Staats-Entschuldung durch Inflation. Entschuldung ist im debitistischen Modell ausschließlich durch Tilgung oder Ausbuchung möglich. Soweit logisch und verständlich.




    Lender of last resort ist die Zentralbank. Der Staat ist borrower of last resort.

    Anscheinend rechnet die Mehrheit hier mit EM-Verboten und
    traut dem Staat jede Schandtat zu. Aber warum überhaupt
    sollte ein Staat, der in Abhängigkeit von einem privaten
    Bankensystem gehalten wird, zu diesem Mittel greifen.


    Die grossen Mengen werden sicherlich dort bleiben, wo sie jetzt schon sind bzw. noch dort landen. Es wird vorher noch sehr viel eingesammelt werden. Die Restmengen werden kleine Fische halten, die es über die Krise hinweggerettet haben. Werden nur sehr kleine Mengen in recht wenigen und kleinen Händen sein.
    Die Frage wird sein, ob kleine Krisengewinnler für politisch-gesellschaftlich akzeptabel gehalten werden. Kann Imho derzeit schwer abgeschätzt werden.Wenn ja, können sie wohl durchs Netz schlüpfen.
    Die Grossen machen sowieso immer für sich selbst eigene Regeln.

    Irgendwann tritt bei den Habenden aber die Sättigung ein; ich bin so satt, ich mag kein Blatt: mäh! mäh! Die Vielen unten fallen schrittweise als Konsumenten aus, da die Bank bestimmt ihren Carry Yield haben möchte und der Porsche Arbeiter dafür aufkommen muß. Wenn der noch beschäftigte Porsche Arbeiter nah an die Lichtmauer von 100% Steuern und Gebühren ankommt, ist Schicht im Schacht.


    Bei den "Habenden" ist schon lange Sättigung eingetreten, soweit es nur um materiellen Wohlstand geht. Seit Jahren geht es bei den richtig Reichen nur noch um Macht bzw. darum, sich für den Reset richtig aufzustellen. Die "einfachen" Reichen, die einfach nur mit irgendwas richtig fett verdienen oder (viel häufiger) geerbt haben, vom globalen Monopoly aber keine Ahnung und auch keine relevanten Connections haben, werden praktisch alles verlieren.


    Das Spiel läuft, solange der Kreditkreislauf funktioniert. Und der funktioniert solange, wie es 1. noch einen Kreditnehmer in letzter Instanz gibt (Staaten) und 2. einen Kreditgeber in letzter Instanz gibt (Zentralbanken).


    Momentan können sich die meisten Staaten ja sogar noch weitgehend über die Kapitalmärkte refinanzieren. Die Richtung in die alles läuft, steht -technisch gesehen- fest: Hemmungslose Inflation durch die Zentralbanken, weil die Staaten sich anderweitig nicht mehr refinanzieren können.


    Solange nix Gravierendes passiert ("Ökonomisches 9/11"), kann das aber noch einige Jahre dauern. Leider, ich hab nämlich keinen Bock mehr :D