Beiträge von pekunia non olet

    BAAL:

    Egal ob Hyperinflation oder Deflation, die Kaufkraft von G/S steigt.

    Solange Geld knapp im realen Umlauf knapp ist- und das ist es derzeit- wird es von den Wirtschaftsteilnehmern als das einzig massgebliche Zahlungsmittel angesehen werden. Die Comex-Preise sind in jedem Marktumfeld manipulierbar, egal, ob Infla oder Defla. Mit Gold wird man so bald nicht bezahlen können. Es wird weiterhin manipulationsbedingt starke Preisschwankungen geben. Erst wenn die Hyperinflation wirklich durchbricht, wird G/S zum Zahlungsmittel bzw. zum Quasi-Zahlungsmittel.

    SPIEGEL:"Die Nervosität nimmt kein Ende: Nach schlechten Vorgaben aus den USA und wachsenden Rezessionsängsten sind die Kurse an den Börsen in Asien erneut deutlich gefallen. Der japanische Leitindex Nikkei gab um über sechs Prozent nach"



    Rezessionsängste? Warum so eine Panikmache, so kommt das Vertrauen sicher nicht zurück. Das sind einfach nur GEWINNMITNAHMEN !

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    Der Staat versucht auszuhelfen, indem das war verschwunden ist, wieder normalisiert wird. Das geht nur durch mehr Schulden. Schulden werden mit Schulden gelöscht... Die Geldmenge steigt im Prinzip gar nicht an - viel mehr die Schulden. Was will man den mit Schulden kaufen? Schulden haben keine direkte Kaufkraft.

    Schulden sind sehr wohl Geld und haben Kaufkraft wie Geld: Buchgeld = Anspruch auf Bargeld. Wie beim Kontoauszug. Bei einer Überweisung wandern ja auch keine Scheine von einer Bank zur anderen, trotzdem ist dadurch direkt bezahlt worden.



    Im Fiat-Money-System gilt: Geld=Schuld. Jede Banknote ist im Grunde nichts anderes als ein Schuldschein der ausgebenden Notenbank. Nur was wird dem Eigentümer dieses bedruckten Papiers überhaupt geschuldet ?- Im Grunde nichts handfestes, außer ein nebulöses Versprechen auf Tauschwertstabilität /Kaufkraft. Deshalb ist Geld nach Ansicht vieler auch nur ein "Schuldtilgungsmittel".


    Es gibt den alten Spruch: "Eine Forderung ist so viel wert wie der Schuldner". Das Ganze funktioniert eben prächtig, solange die Schuldner zuverlässig sind.



    Interessanterweise steigt durch die jetzt akute Krise zwar die Geldmenge rapide an, nicht aber die Schulden des Gesamtsystems. Die steigende Geldmenge durch die Rettungsaktionen steht nicht für neue Schulden, sondern für einen kleinen Teil der bereits entstandenen Verluste bzw. Schulden,die schon lange in den Büchern der Banken stehen, die aber erst jetzt REALISIERT werden müssen. Es ist eine Mischung aus UMSCHULDUNG auf den Staat und SCHULDBEITRITT durch den Staat im Hinblick auf schon bestehende, aber erst jetzt (zumindest teilweise) zu tilgende Verbindlichkeiten. Der Staat schuldet dann wieder auf den Steuerzahler um.
    Mein Überziehungskredit bei der Spasskasse kann mir egal sein, solange die Bank nicht kommt und sagt: "Schluss mit lustig, wo ist jetzt unsere Kohle?" Erst jetzt wird die Schuld "real". Wenn ich jetzt weder Geld noch pfändbares Vermögen habe, kann ich natürlich Privatinsolvenz machen und ende als SCHUFA-Leiche- die Bank muss dann ihre Forderung ausbuchen und sitzt auf dem Verlust. Wenn das nicht passieren soll, muss ich mir das Geld anderswo leihen,d.h. eine neue Schuld eingehen, um die alte bedienen zu können, ich muss also umschulden. Die Banken können aber untereinander kaum noch umschulden, weil der gesamte Bankensektor bankrott ist und keine der anderen die erforderlichen Summen zu leihen bereit ist. Also muss der Staat herhalten, um die Banken bis auf weiteres zahlungsfähig zu halten. Ansonsten würde dem Motor "Wirtschaft" wahrscheinlich vollends das Benzin "Geld" ausgehen. Natürlich ändert sich dadurch nicht die Bankrottsituation des Gesamtsystems.

    Zitat

    Wenn du draußen jemandem erzählst dass die FED in privaten Händen ist usw., dann wirst du doch schon so als Spinner abgestempelt.

    Nein, Spinner bist du interessanterweise erst dann, wenn du darauf hinweist, dass die Eigentümer dieser Banken über Gebühr profitieren

    @ S04:

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    Was soll das denn bringen? Deswegen werden die Schulden nicht weniger, noch kann man damit den Konsum ankurbeln.

    Na ja, zumindest wären die Schulden dann auf mehreren Schultern verteilt und die Asiaten könnten das zum Anlass nehmen, ihre Lieferantenkreditfinanzierung zumindest noch eine Weile fortzuführen.

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    Hoer mal, wenn alle Welt wie Du weisst dass die USA so Scheisse ist, warum macht sie dann Geschaefte mit denen ?

    Exakt- woher kommt denn der Grossteil des westeuropäischen Wohlstands, der uns jahrzehntelang den Alltag versüsst hat, auf den niemand verzichten will und vor dessen Verlust jetzt alle Angst haben ?

    Ich befürchte, dass wir eine ziemlich lange deflationäre Depression bekommen werden, mit Hyperinflation im Finanzsektor, die sich paradoxerweise aber sehr lange auf eben diesen Bereich beschränken wird. Was man bräuchte, um das Ganze zu einer einigermassen kontrollierten Bauchlandung zu bringen, wäre in jedem Fall eine Lohn-Preis-Spirale. Aber wo soll die herkommen? Steigen werden bis auf weiteres nur die Preise. Um flächendeckende Verarmung und damit massive Unruhen zu verhindern, müssten die Leute (einschliesslich Arbeitgeber) mehr Geld beziehen. Dummerweise sind die meisten Unternehmen stark verschuldet, die tollen Bilanzgewinne gerade der Grossen beruhen überwiegend auf Lohnkürzungen und Leverage-Finanzierungen. Die Mehrerträge bei steigenden Preisen werden daher mit Sicherheit nicht an die Arbeitnehmer weitergegeben, sondern zu einem grossen Teil in die Tilgung fliessen müssen. Die Banken werden wohl auch nicht helfen wollen, wenn gerade bei ihnen der Baum lichterloh brennt. Eine ganz üble Mischung ist das, der Aktienmarkt ist heute -anders als 1929- sicher nicht das grösste Problem.


    Was Edelmetalle betrifft-tolle Sache, ABER: Solange Geld im realen UMLAUF KNAPP ist, wird es weiterhin als DAS massgebliche Tauschmittel angesehen werden. Erst, wenn die Dämme brechen sollten und die immer extremer werdenden Geldmengen, die sich jetzt im Finanzsektor nur ansammeln, auch ins fliessen kommen, wird Edelmetall seinen Wert voll entfalten. Bis es dazu kommt, werden wohl leider noch viele von uns ihr erspartes Edelmetall gegen Cash zurückgetauscht haben..-müssen!


    @ dravs
    Wir plappern doch alle nur nach, oder etwa nicht?

    Natürlich "steigt" Geld nicht im Wert, dennoch ist es im Moment für den Grossteil der Bevölkerung einfach zu knapp, um verpulvert werden zu können. Bei schmalem Einkommen ohne Ersparnisse sind die Investitionsmöglichkeiten eher schlecht. In dem Fall würde ich jetzt sicherheitshalber long gehen in haltbaren Lebensmitteln und Zigaretten. Unterhaltungselektronik, Kinobesuche, teure Urlaube würd ich shorten- Schluß mit Leverage-Konsum

    @ tollar:

    Zitat

    Gute Beobachtung ! 1930 war der Dow gerade mal 30% im Minus, da begann bereits die Deflation. Der Dow ist jetzt ca. 22% runter (von 14k, 10/07) und Hauspreise sind in aehnlicher Groessenordnung gefallen. Wenn der Dow jetzt nur auf 10k absackt und die Hauspreise weitere 10% nachgeben (was sie ganz sicher tun werden) - sind wir in aehnlichem Territorium wie 1929.


    -wohl aber wirklich nur ÄHNLICH. Bei dem heutigen globalen Schuldenspiel mit floatenden Wechselkursen ist das Ausmass der Verschuldung heute ein anderes. Die bisherigen Rettungspakete für die Finanzinstitutionen sind bereits extrem inflationär, ohne sich aber real so auszuwirken. Die Banken saugen zur "Bilanzrettung" bisher alles auf, Überschuldungsstatus und Liquiditätslage bleiben aber ziemlich übel. Bei dem, was da künftig noch kommen wird (Kreditkartenschulden, Derivate..) sehe ich mit meinem begrenzten VWL-Verständnis auch künftig noch nicht, wie die Billionen von Zentralbankgeld von den Geschäftsbanken an die Nichtbanken gelangen sollen, bei der Kreditklemme. Das ist genau das, was mir an der jetzigen Situation so unberechenbar vorkommt: Extreme Inflationierung und trotzdem kommt immer noch wenig davon in Umlauf.

    Zitat

    Es ist genau anders herum: Eine stetig hohe Inflation für das Lebensnotwendige bei gleichbleibenden bis fallenden Einkommen (für die "Normalsterblichen") und eine ach so schlimme Deflation bei wenigen Luxusgütern, weil die quantitative Nachfrage danach sank (Stichwort: Vernichtung des Mittelstandes).

    Die Geldentwertung durch Teuerung trifft natürlich alle.
    Was ich meine ist: Teuerung ist nur die logische Folge der steigenden Geldmenge bzw. steigender Verschuldung. Mit den Normalsterblichen meine ich Unterschicht und Mittelstand. Die erleben nur steigende Preise, haben aber mangels Lohn-Preis-Spirale nicht mehr Geld. Deshalb müssen etwa 80 % der Bevölkerung mit jedem cent rechnen, Geld wird so gesehen immer knapper und "wertvoller". Die Vermögenden weltweit sitzen dagegen auf enormen Mengen an Geld und Geldforderungen- in diesen Ausmassen beispiellos in der Geschichte. Angesichts dieser Dimensionen ist die Teuerung bei den essentiellen Lebensgütern für diese Leute nach wie vor locker verkraftbar, die Inflation dort noch nicht spürbar.
    Deshalb: Einmalig an dieser Situation ist m.E. einerseits die fehlende Lohn-Preis-Spirale (und wo soll die herkommen?), andererseits die exorbitanten Mengen an Geld bzw. Schuldtiteln, gemessen an denen die Teuerungsrate immer noch extrem moderat ausfällt.


    Das ganze kommt mir wie ein Schiff vor, bei dem die Schotten vollgelaufen sind, aber nicht brechen und der Wassereinbruch gestoppt wurde. Das Schiff hängt ziemlich tief im Wasser, kommt kaum noch voran und scheint weder auf die eine noch auf die andere Seite zu kippen.

    @ Goldregen


    Merci, bei deiner Erklärung komm ich mit.
    Momentan haben wir -so kommt es mir vor- eine so noch nicht da gewesene Konstellation- immer schlimmer werdende "Deflation für die Normalsterblichen" und bereits seit Jahren extreme "Inflation für die Vermögenden" gleichzeitig-und das Ganze weltweit bei vergleichsweise immer noch moderater Teuerung in der Realwirtschaft. Keine Ahnung wie das ausgeht..

    Stichwort "Währungsabverkauf und Hyperinflation"


    Auch an dieser Stelle: Ich bin neu hier und deshalb erstmal: Hallo zusammen! (Im GEC-Thread bin ich völlig ignoriert worden, tstststs..)


    Wenn die Bondhalter das Vertrauen in den Staat verlieren, ihre Anleihen abverkaufen und dies weltweit abläuft-dann müssen die Zentralbanken auf Teufel komm raus monetisieren mit der Folge, dass sich gewaltige Cash-Bestände in relativ wenigen Händen befinden. Die kleinen Leute haben davon ja nicht viel. Die Frage ist jetzt, wohin sollen diese Geldmengen (Egal, ob Buch- oder Bargeld) denn dann flüchten, wenn die meisten Realwerte bereits jetzt "überkauft" sind. Wie kommt es also zu einer hohen Umlaufgeschwindigkeit, wie bei einer Hyperinflation üblich?



    Bereits jetzt vielen Dank für eure Antworten!


    ..weil bloss ausser mir war ja sonst kein anderer da als nur ich..

    Ich bin neu hier und deshalb: Hallo zusammen!


    Ich bin mir nicht sicher, in welchen Thread meine Frage gehört, dachte mir aber mit GIC kann ich hoffentlich nichts falsch machen...


    Wenn die Bondhalter das Vertrauen in den Staat verlieren, ihre Anleihen abverkaufen und dies weltweit abläuft-dann müssen die Zentralbanken auf Teufel komm raus monetisieren mit der Folge, dass sich gewaltige Cash-Bestände in relativ wenigen Händen befinden. Die kleinen Leute haben davon ja nicht viel. Die Frage ist jetzt, wohin sollen diese Geldmengen (Egal, ob Buch- oder Bargeld) denn dann flüchten, wenn die meisten Realwerte bereits jetzt "überkauft" sind. Wie kommt es also zu einer hohen Umlaufgeschwindigkeit, wie bei einer Hyperinflation üblich?



    Bereits jetzt vielen Dank für eure Antworten!







    ...dass zum Zwecke Wasser fliesse und mit reichem vollen Schwalle zum Bade sich ergiesse. (Zauberlehrling)