Beiträge von pekunia non olet

    @ tollar:


    Hallo tollar,
    kleine off-topic-Frage an dich (man möge es mir bitte nachsehen):


    Wie ist denn vor dem Hintergrund der Finanzkrise derzeit die Stimmung in Kalifornien, rechnet man mit dem Schlimmsten oder herrscht trotz allem der amerikanische Optimismus? Und stimmen die Gerüchte, Kalifornien sei zahlungsunfähig?

    Zitat

    Wie stellst du dir das vor? Werden Waren trotzdem leicht im Preis steigen während das umlaufende Geld wird durch Kürzungen bei Lohn/Transferleistungen und Geldvernichtung (Aktien/Bankrotte/..) verringert wird? Glaubst du das würde sich die Bevölkerung gefallen lassen (ok sie lässt sich leider viel gefallen :pinch: ).. würden dann nicht massenhaft Gewerkschaften streiken wegen der sinkenden/nicht steigenden Löhne? Meinst du es könnte wirklich passieren, dass keine Sau mehr arbeitet, da die Arbeitgeber sich nicht mit den Gewerkschaften einigen können und somit Unternehmen "einfrieren"? Aber wie lange könnte so eine Gewerkschaft dem Arbeitnehmer denn seinen "Lohn" im Streik fortzahlen und was passiert, wenn auch die Gewerkschaften selbst drohen pleite zu gehen?
    Fragen über Fragen :wacko: ...


    Wie kommt es zu steigenden Preisen trotz gleichbleibender oder verringerter Geldumlaufmenge? -


    Die Unternehmen der Primärbranchen (Verbrauchsgüter) werden Preissteigerungen bei Rohstoffen (wird kommen, weil das Grosskapital verstärkt in Rohstoffe gehen wird) an die Verbraucher weitergeben-weil sie es müssen (sonst niedrigere Margen) und weil sie es KÖNNEN (Verbraucher können lebensnotwendiges kaum einsparen, anders zB Urlaub, Elektronik, Autos, Textilien etc.). Für alles ausser lebensnotwendiges bleibt den meisten dann kaum Geld.
    Die Probleme, die du beschreibst, werden alle kommen. Entweder, man schafft es dann zügig, eine Hyperinfla in Gang zu setzen (wo die herkommen soll sehe ich noch nicht, hoffentlich kein Krieg), oder man wird, um längeres Chaos und schlimme Verwerfungen zu verhindern, eine schnelle Währungsreform durchziehen müssen.


    Zeithorizont?
    kann sich m.E. schnell zuspitzen-drohender Derivatencrash. Dagegen sehen die bisherigen Rettungsmassnahmen der Staaten dann aus wie Portokassengeld. Die Banken dann noch liquide zu halten wäre buchhalterisch totaler Staatsbankrott-den wir ja in den meisten Staaten im Grunde jetzt schon haben.
    Mal schauen, was am 15.11. beim "Weltwährungsgipfel" rauskommt, vielleicht ist die Marschroute dann klarer.

    Zitat

    Im selben Ausmaß wird nach der momentanen deflationären Phase über kurz oder lang die Inflation ansteigen - die bei dieser weltweiten Geldmengenausweitung in einer noch nie da gewesenen Hyperinflation enden wird!

    Das erscheint logisch, ich gebe aber nochmal zu bedenken:
    Die momentane deflationäre Phase eskaliert, wenn die bisherigen und künftigen Rettungsmilliarden im Bankensektor verpuffen und nicht in Umlauf gegeben werden. Sollten gleichzeitig-was zwar untypisch für eine Deflation, aber bei der derzeitigen Kostellation möglich wäre- die Verbrauchsgüterpreise langsam und auch nur moderat ansteigen (Unternehmen sind ebenfalls verschuldet und stehen unter Renditedruck!) und sollte keine Lohn-Preis-Spirale in Gang kommen (was ohne weitere Verschuldung nicht passieren wird!) verfällt die Wirtschaft in TOTALE Schockstarre. Mögliche Folge: Währungsreform OHNE vorherige Hyperinfla
    Ich befürchte, dass der Crack-Up-Boom mit anschliessender Hyperinflation gar nicht mehr RECHTZEITIG einsetzen kann.

    Zitat

    Vielleicht doch einen Teil der EM in Cash umschichten? Mir wird ganz schlecht bei dem Gedanken!


    Jetzt die Frage an Euch Experten: Welches Szenario müßte denn eintreten, damit wir EM-Bugs endlich und letztendlich im Trockenen sind? Wäre für Euren Rat und Eure Meinung wirklich dankbar!

    Meine Meinung:



    EM´s sollte man derzeit nur cashen, wenn man dringend Geld benötigt. Ansonsten "Buy/Hold and forget-you will remember when it´s about time". Fakt ist, dass keine Fiat-Währung auch nur mittelfristig an Kaufkraft zulegen wird.



    Im "Trockenen" ist man als Investor NIE! Gute EM-Investor-Szenarien sehen so aus:



    1. Es kommt zur Hyperinflation und die Politik hat vergessen, Gold zu verbieten.



    2. Es kommt zur Währungsreform mit neuem Edelmetallstandard und die Politik hat vergessen, Gold registrierungspflichtig zu machen.

    Es gibt derzeit gar keine Gold-Blase.


    Gold ist physisch sehr stark nachgefragt. Viele Gold-Besitzer werden aber noch Gold verkaufen, um ihren Cash-Mangel zu beheben. Insofern könnte der Preis durchaus noch sinken,
    aber nur, um danach noch höher zu steigen.


    Die Comex-Preise gehen immer mehr in Richtung Mark-to-fantasy.


    Erst wenn niemand mehr Gold verkauft, wenn also auch Leerverkäufe nicht mehr wie bisher funktionieren, erleben wir die eigentliche Gold-Hausse. Dann erst BEGINNT die Blase.


    Bis dahin bleibt Gold billig- Für alle, die genügend Cash haben.


    PS: Der Bänker hat so oder so keine Ahnung

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    ja, der Walter hat das Devisengeschäft bis heute nicht richtig kapiert. Habe mich hier immer schon lustig gemacht über das Gerede vom "Abverkauf" des Dollars. Leitwährung ist Leitwährung. Bis zur Ablösung. Punkt.

    Was Eichelburg meint, ist wohl der "Abverkauf" der treasuries, die ja schlussendlich von der FED "monetisiert" werden müssen. Er geht davon aus, dass diese Gelder dann in alle noch verfügbaren Realwerte strömen und es zur Hyperinfla kommt.



    Die Frage ist aber bei der exorbitanten weltweiten Dollar-Verschuldung, ob mit der Kohle nicht zunächst mal versucht wird, die Zahlungsbilanzen zu konsolidieren. Die momentane Entwicklung spricht eindeutig dafür, denn die Nachfrage nach Dollars STEIGT - und fällt nicht.

    Zitat

    Schuldenmacher müssen "bestraft" werden - das würde jeder erwarten

    Tja, aber wieviele Wirtschaftsteilnehmer sind heute denn NICHT verschuldet? Die genannten 50 mia bei Daimler zB- ist das Reinvermögen ? haben die das flüssig oder sind da Liquidationswerte enthalten, die möglicherweise in einem depressiven Marktumfeld gar nicht realisiert werden können ?



    Wenn Schuldenmacher in einer Währungsreform bestraft würden- das gäbe eine beispiellose Insolvenz-Welle.

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    Wenn es erichtlich ist, dass das System nicht funktioniert, wozu dann so ein Zwischenschritt (Inflation) und danach nachfolgend doch eine Währungsreform? Das würde doch das Vertrauen in das Geld für Jahrzehnte vernichten - wohingegen Deflation das Vertrauen schneller wiederherstellen wird.

    Richtig, ABER:



    1. Wie wird bei einer Währungsreform mit Guthaben/Schulden verfahren ? Hier droht auch Konfliktpotential und Vertrauensverlust.



    2. Es sieht in der Tat nach Deflation aus. Bloss was passiert, wenn der Renditehunger zu STEIGENDEN Preisen im Realgüterbereich führt ? Das wäre zwar nicht typisch für eine Deflation, droht m. E. aber. Dann müsste es theoretisch zu einer Inflation durch schnelleren Umlauf, Lohn-Preis-Spirale und wieder auflebender Kreditvergabe kommen, wenn schwere Unruhen verhindert werden sollen.

    Zitat

    die heutige BRD-Bevoelkerung wird einfach gruppenweise gegeneinander aufgewiegelt von den Medien

    So ist es. Ost gegen West, Deutsche gegen Migranten, Arbeitnehmer gegen Abeitgeber, Lobby gegen Politik, reich gegen arm und umgekehrt- je nach Problem und Stimmungslage. Immer das gleiche Spiel und die Leute kapieren´s nicht.

    romario

    Zitat

    ... gerade hast Du dir mit deinem Beitrag genau diesen Schuh angezogen ...
    und dir selbst widersprochen.
    aber genau das was ich sage, einige hier merken schon gar nicht mehr wie negativ sie gestimmt sind gegen alles,
    hier wird eine Krise herbeigeredet.

    Sorry romario, is jetz nicht bös gemeint, aber wenn du mir Schwarzmalerei attestierst, könnte ich dir Realitätsverweigerung unterstellen.



    Klar kann man mit Optimismus und guter Stimmung auch Schieflagen durchaus erfolgreich überstehen.



    Aber die volkswirtschaftlichen Fundamentaldaten sind einfach katatrophal. Indizes sind nicht das Problem, sondern die Verschuldung, auf denen sie basieren!



    Mir kam es auf das Wort NOTORISCH an bei der Schwarzmalerei. Ich hab die Entwicklung lange Zeit optimistisch bis "neutral" bewertet.



    Das ist jetzt einfach vorbei. Es gab die Zeit für Wertpapiere und es wird sie auch wieder geben.



    Aber dazwischen wird es für Wertpapierhalter und Forderungsinhaber (darunter fällt sogar Cash) unangenehm werden.

    Den Schuh der notorischen Schwarzmalerei ziehe ich mir nicht an.



    Dass die Zeit für Börsengewinne abgelaufen ist, ist offensichtlich.



    Selbst wer hier ein glückliches Händchen hat- Die Gewinne werden in Währungen realisiert, die demnächst IHRERSEITS unter Druck geraten.



    Der Dow Faktor in allen Ehren- aber Bezugspunkt hierfür ist eine untergehende Währung: Dollar.



    Natürlich bringt Gold keine "Erträge". Es ist -jedenfalls für mich- nur ein Hedge für den Fall aller Fälle.



    Wer physisch investiert ist, interessiert sich idR nicht für die Vola, da er einen Währungsabsturz in Betracht zieht.



    Verkaufsgewinne, die in einer untergehenden Währung beziffert werden, sind wenig interessant.



    Spekulation läuft jetzt stärker denn je unter dem Motto "no risk no fun". Nur was für echte Männer. Da bin ich doch gern eine Memme

    Ganz klar: Der Crash geht unerbittlich weiter.


    Es gibt kein Mittel (mehr) gegen diese Krise. Im günstigsten Fall erleben wir eine "kontrollierte Bauchlandung".


    Der kollabierende Immobilienmarkt war doch nur Warm-Up. Es folgen u. a. Kreditkarten und Derivate.


    Wertpapier- und Spekulationsgeschäfte: nur noch was für Insider, Leute mit genügend Fiat-Spielgeld oder Gefahrensucher.


    Wer an den Börsen jetzt Geld verliert, wird grosse Schwierigkeiten haben, das wieder wettzumachen.


    Flucht ins Geld ist das Gebot der Stunde- von den hyperinflationären Geldmengen für den Finanzsektor wird kurz- bis mittelfristig nichts in Umlauf kommen.


    Gold: Buy/Hold and forget. You will remember when it´s getting time..

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    SPIEGEL:Massenklagen, Demonstrationen, Online-Protest: Besitzer wertloser Lehman-Zertifikate wollen mit allen Mitteln um ihr Geld kämpfen. Manche Banken machen derzeit still und leise Zugeständnisse - aus Angst vor einem PR-Desaster. Aber wie lange noch?

    Wenn diese Klagen überall ins Rollen kommen..-Hasta la Vista, Baby.

    Meine Herren, das ist alles total desperat. Auch wenn diese Diskussion in diesem Thread oft bemängelt wurde - Ich sehe immer noch nicht, wo eine Hyperinflation ZUM AUSBRUCH KOMMEN SOLLTE. Egal, wer jetzt von wem Geld bekommt- alle müssen damit uralte Rechnungen bezahlen, nix kommt in Umlauf. Sollten die Preise für reale Güter anziehen, werden die Umsätze total zusammenbrechen, weil zu wenig Geld zum ausgeben da ist. Sieht im Moment nach Deflationscrah aus mit schnellem Currency-Cut.

    Zitat

    meltdown..oder meltdow.

    Herrschaftzeiten, wo bleibt denn das VERTRAUEN ? Es sind alles nur übersteigerte Rezessionsängste und Gewinnmitnahmen. Jeder Wall-Street-Crah kam doch nur durch fehlendes Vertrauen in Verbindung mit Gewinnmitnahmen zustande.