Ob man grundsätzlich überhaupt kein Getreide verbrennen dürfe, wollte ich auch weniger bezweifeln. Mir ging es vor allem darum, daß einige bei dem Thema glänzende Augen kriegen und sich mit der Landwirtschaft insofern zu beschäftigen beginnen, daß sie auch dort Schnäppchen erhoffen.
Dabei ahnt kaum noch jemand, daß Landwirtschaft nicht irgendein Gewerbe oder Industrie wie viele andere auch ist, sondern unsere unmittelbare Lebensgrundlage, an der man nicht ungestraft freveln kann. Die Strafe kommt dabei nicht aus der Hand eines Moralapostels, sondern aus dem Boden selbst, der uns trägt.
Ganz so assi, wie Cheffboss und andere sich das immer vorstellen, geht (echte) Landwirtschaft ohnehin nicht: Rumfahren und abpflücken. Raubbau höchstens.
Ich zweifle deswegen am gesunden Verstand der gierigen Schreiber und der übrigen Verheizer, weil ihnen nicht dämmert, daß etwas grundsätzlich falsch läuft, und daß es durchaus auf jeden ankommt, ob er sich daran beteiligt oder nicht. Der Erdboden besteht nicht allein zu dem Zweck, uns Menschen Erträge zu liefern. Und eben auch nicht dazu, ihm mit den gegenwärtigen Methoden auf aller verfügbaren Fläche größte Pflanzenerträge abzutrotzen. Übrigens schon bemerkt, daß die verfügbare Ackerfläche in der Welt ständig abnimmt, endgültig verbraucht und verwüstet ist? Der "Zweck" des Erdbodens besteht darin, ein Lebensraum zu sein, für uns und unzählige Tiere und Pflanzen, die ebenfalls auf unserer Erde zu leben ein Recht haben.
Unsere Nahrung können wir nur aus dem Lebendigen gewinnen, daher werden wir selbstverständlich den Boden nutzen. Inwieweit damit der Mitschöpfunge geschadet werden darf, kann abgewogen werden. Wo aber tote Güter, Rohstoffe, Energie zum puren Überfluß gewonnen werden sollen, hört das Recht des Menschen, den Boden zu vergewaltigen, auf.