Beiträge von Bodenbildung

    Der Zins ist nicht das eigentliche Problem, sondern die Anhaeufung von Kapitalreserven (Gewinn der Bank nach Abzug aller Steuern, Kosten und Unkosten), weil diese ueber erwirtschaftete Zinsen aus produktiver Arbeit gespeist werden. Der Bankier kann somit sein Eigentum ohne produktive Arbeit mehren, was kontraproduktiv in einer Gesellschaft ist, welche nach hoeherer Produktivitaet strebt. Faktisch ist ein Teil des Zinses ein Umverteilungsmechanismus fuer Sachwerte. Eine gewinnbringende Bank ist nichts anderes als ein Parasit.


    Wow, ein Parasit, der seinem Wirt monatliche Gehaelter zahlt und Kapital fuer Investitionen bereitstellt. Merkwuerdige Definition von Parasit, die Du in der Schule gelernt hast...


    Wuerde man die Anhaeufung von Kapitalreserven unterbinden, so fehlte es an Anreizen, produktiv zu arbeiten. Jeder wuerde nur soviel leisten, wie er im Hier und Jetzt zum Leben braeuchte. Die Leistungserbringung und damit die Produktivitaet einer Gesellschaft wuerde schlagartig einbrechen.


    Denk nochmal drueber nach.

    re Gier: "Fressneid" bei Tieren ein Begriff? Ist bei Menschen nicht anders. Wir leben in relativen Wahrnehmungen. Hat das Umfeld mehr, wollen wir auch mehr. Egal wie viel "mehr" gerade ist.


    re "Abzocke": Was ist Verwerfliches am Verkauf von Produkten gegen Geld? Niemand zwingt zum Kauf, weder beim Staubsauger an der Haustuer noch beim Derivat am Bankschalter. Wir leben in einer Welt voller Moeglichkeiten nicht voller Zwaenge. Ist es so schimm, aus tausenden von Angeboten ganz nach Belieben waehlen zu koennen? Was sagte Kant einst? Sapere Aude.


    re Lehman-Zertifikate: Warum gaben so viele Lehman Geld zu 6% und mehr, wenn die sichere Sparkasse nur 0.5% zahlte? Weil sie gierig waren. Dass hoehere Renditen mit hoeheren Risiken einhergehen lernt man seit 20 Jahren taeglich im Fernsehen. Wer lieber Bild statt Zeit liesst, soll sich ueber Fussballergebnisse freuen statt ueber Spekulationsverluste aergern. Firmen koennen pleite gehen und Banken sind Firmen. Pech gehabt. Wer 10 Minuten taeglich beim Arbeitsweg sparen will, indem er schneller Auto faehrt, riskiert im Gegenzug mit groesserer W'keit den Unfall. So ist das im Leben, ja und? Dass Banken wissentlich um eine bevorstehende Lehman Pleite solche Zertifikate verkauft haben ist pure Unterstellung. Die Maerkte haben keine Lehman Insolvenz eingepreist bis es fuer alle zu spaet war an einem Sonntag.

    Umgekehrt wird ein Schuh draus: Es ist unvorstellbar, was Privatanleger und Institutionelle fuer Gier und Naivitaet umtrieb, dass sie die Chance auf hohe Gewinne mit dem Preis des Totalverlustrisikos erkauften.


    Angestellte mit Durchschnittsgehaeltern kauften sich ganze Immobilienportfolios auf Kredit. Tja, Pech gehabt.


    Fazit: Gier wird bestraft. Gut so.

    Zitat aus Mitte Januar:


    Wenn man in diesen Zeiten Geld verdienen möchte?
    So gilt die Devise:
    Jeden stärkeren Anstieg sofort shorten, am Besten mit CFDs kleiner Einsatz große Wirkung.
    Damit kann man gewaltigen Druck auf den Markt ausüben.


    GF


    Wie lange shortest Du denn schon in die Bewegung von 3600 auf 5150 hinein? Nur mal so am Rande... ;)

    Wahnsinn.. Erst wird auf 125 Seiten wild argumentiert dass mit dem Kauf von Aktien auf lange Zeit kein Geld zu verdienen ist, dann zwingt die Entwicklung der Boersen eigentlich zur Einsicht dass man irrte und statt dem zu folgen wird felsenfest behauptet, dass der Zusammenbruch schon noch kommen werde - nur etwas spaeter.


    Da heisst es nicht "ich koennte mir vorstellen, dass", sondern "so wird es kommen, die Welt werde das schon noch erkennen"..


    Wahnsinn..


    Jetzt mal Butter bei die Fische:


    Was fuer eine Ausbildung habt ihr Schlaumeier und was macht ihr beruflich?


    Ich will Antworten bei soviel Selbstueberschaetzung.


    G_G

    @ gruenundblau:


    Ich habe sehr viel Geld im November 2008 in Aktien investiert - wie Du weisst. Ich brauche nicht mehr zu kaufen. Zu viel leverage ist unattraktiv.


    Du hattest damals keine Ahnung von Finanzen und Du hast heute keine Ahnung.


    Und da Du nicht willens oder faehig bist, zu lernen, eruebrigt sich der Dialog.


    Komme mir vor wie der Arzt der mit einem 10.Klaessler ueber Medizin diskutiert ;)


    PS: nein, es gibt keine risikolosen Anlagen und je groesser der Hebel (durch FK), desto groesser das jeweilige Risiko. Dass Du selbst basics nicht verstehst (Deine Worte) wundert mich nicht..

    @ milly:


    Es ist der Finanzwissenschaft nicht neu, dass Firmen insolvent gehen koennen...


    Du kannst bei stochastischen Modellen solche Ereignisse beruecksichtigen, auch komplexere Prozessvariationen lassen sich durch sog. Regime Switching Models erfassen. Mean Reversion bleibt i.A. eine wichtige Eigenschaft von cash flow streams grosser Unternehmen. Portfoliodiversifikation verringert zudem die Ausfallrisiken.


    Schau Dir mein Portfolio an, lauter Grosskonzerne.


    Aktien sind weiter guenstig bewertet.


    Gruss.

    Randbemerkung fuer die Unwissenden mit Fragezeichen im Kopf:


    Firmenwerte ergeben sich als Summe aller abgezinsten kuenftigen cash flows. Dieser stream an kuenftigen cash flows laesst sich stochastisch modellieren und weist i.A. starke mean reversion auf, d.h. cash flows tendieren langfristig (ggf. unter Hinzunahme einer Trendkomponente) gegen einen Mittelwert. In Zeiten stark einbrechender Gewinne darf nicht das dann erreichte Niveau statisch auf die Zukunft extrapoliert werden. Gleiches gilt fuer Zeiten mit stark steigenden Firmengewinnen.


    Schaut man sich die Gewichtung der einzelnen cash flows bei der Schaetzung von Present Values an, so wiegen in naher Zukunft erwirtschaftete cash flows zwar staerker als solche die in ferner Zukunft entstehen (dCF/dt<0), doch reicht dieser Umstand nicht, um mean reversion von kuenftigen cash flows bei der Modellierung von Firmenwerten zu ignorieren. Zumindest nicht, wenn das Zinsniveau (und damit der Diskontierungsfaktor der dCF/dt massgeblich beeinflusst) niedrig ist.


    Aktien sind nach wie vor billig. Besonders vor dem Hintergrund explodierender Geldmengen ;)

    Oh je, das alte Thema.. Ich weiss nicht, ob Dein akademisches Wissen zum Verstaendnis reicht, aber Gewinne & Verluste sind nur dann im Liquiditaets-aequivalent zu diskontieren, wenn fehlende Markttiefe oder andere Faktoren die Liquidierbarkeit erschweren. Bei Dax Aktien fuer Privatinvestoren i.d.R. nicht der Fall und wenn Du historische Tagesvolatilitaeten mit meinem ROI (~35%+) vergleichst, dann ist auch der Faktor market risk kein Thema.


    Auch hat das nichts mit Hochmut zu tun, eher mit Schadenfreude.. Ich amuesierte mich damals ueber das niveaulose Schlechtreden von Allem, was nicht Edelmetall heisst und ich amuesiere mich heute beim Performance Vergleich..


    Achso, mein Beileid dem nicht Investierten... Steuerfreiheit gibt's nie wieder.. (was auch den leverage auf Immos erklaerte.. 50% FK auf Basis aktuell niedriger Bewertungen traegt sich durch Mietzins auch inkl maintenance costs ganz von allein)

    hpsk:


    Du irrst.. Ich spende gern fuer wirklich Not Leidende, auch in meinen ~1000 Beitraegen unter "ghost_god" zu finden, nur Steuern ueber ein gewisses Mass hinaus und wissend um die Fehlallokation zahle ich ungern..


    Aber schoen, dass all das Geld so leicht auch ohne viel Arbeit und 100h Wochen zu verdienen ist.


    Freuen wir uns gemeinsam, waren doch grandiose Monate. Fuer jeden was dabei, egal ob BASF oder MAN, egal ob Metro oder Deutsche Bank.


    Im Sommer rechnen wir wieder nach.


    Cya

    ... aber natuerlich noch viel zu wenig wenn ich mir Aktienkurse und Geldmengen ansehe...


    Renditeziel von 100-150% in max 3 Jahren wollen wir schliesslich realisieren, ich und all die, die es mir im November gleich taten.


    Nur die Moral meldet sich zu Wort wenn ich an die Steuerfreiheit denke... Na egal, wird halt mehr gespendet

    Schon ein wenig ironisch, alle Welt um einen herum klagt ueber die Rezession und man selbst verdient mehr denn je...


    Noch nie hatte ich so viel Geld in Aktien.. prima timing..


    Derzeit duerften's inkl Dividenden (nicht thesauriert) knapp 35% plus sein.


    Leicht verdientes Vermoegen ;)

    Sicher duerfen Aktien machen was sie wollen. Sie duerfen sich abseits jeglicher Fundamentaldaten bewegen, sogar nach Zufallsmustern, alles voellig legal. Mit einem Spielcasino sind die Gewinnchancen dann vergleichbar. Aber welchen Sinn macht es in Aktien zu investieren, wenn dies einem Gluecksspiel gleichkommt ?


    Da bleibe ich lieber in Cash.


    Das Schoene ist ja, dass Zusammenhaenge ganz unabhaengig vom Verstaendnis einzelner bestehen. Fuer den einen verstaendlich, fuer den anderen alles Zufall.


    Bei Interesse an Erklaerungen einfach nochmal die ersten 50 Seiten meines Threads lesen.. :)


    Derzeit liegt das Portfolio mit ca 25% im Plus.


    Ab November 2009 steuerfrei...


    Das Leben ist einfach herrlich, findet ihr nicht auch?

    Hi Tollar,


    Der Portfolioaufbau begann im November 2008 und war im selben Jahr aus steuerlichen Gruenden abgeschlossen. Einzige Ausnahme war ein Teilnachkauf bei Commerzbank im Januar nachdem die Aktie intraday >20% einbrach. Den Kauf habe ich im Forum gepostet, werde mir im Sommer die Muehe machen, das Zitat herauszusuchen.


    CoBa Kaeufe:


    1) 7.295
    2) 7.760
    3) 9.705
    4) 8.320
    5) 6.895
    6) 6.550


    7) 5.185 (kauf in 01/09)


    Gewichteter Durchschnitt nach dem letzten Kauf: 6.850

    Die Kaufkurse der Vollstaendigkeit halber (Kaeufe aus Nov08 gemaess Thread - nach 1y Steuerfreiheit):


    Aktie Average Current ROI
    Allianz 58.860 72.69 23.50%


    BASF 22.899 27.14 18.52%


    BMW 19.717 27.18 37.85%


    Commerzbank 6.850 5.30 -22.63%


    Daimler 23.260 26.65 14.57%


    Deutsche Bank 27.157 41.70 53.55%


    Deutsche Post 8.322 9.82 18.01%


    Deutsche Postbank 14.919 14.95 0.21%


    EON 28.903 23.18 -19.80%


    Henkel 22.083 19.93 -9.75%


    (Infineon 0.695 1.62 133.09%)


    MAN 34.627 41.75 20.57%


    Metro 22.760 30.00 31.81%


    Siemens 41.463 48.16 16.15%


    Thyssen Krupp 13.990 18.23 30.31%


    Hamburger Hafen 24.076 24.52 1.84%



    Infineon heute wie gesagt verkauft. Rest bleibt.


    Dividenden sind in den Renditen nicht beruecksichtigt, werden aber auch nicht thesauriert (=re-investiert). Portfolio wie gesagt statisch.


    g_g

    @ Goldmarie:


    Meine aktive Zeit hier im Forum liegt hinter uns. Das Thema Bodenbildung an den Aktienmaerkten wurde ausreichend diskutiert, mein Portfolio mit allen Kaufkursen ist im Thread nachzulesen, ebenfalls mein Anlagehorizont. Diese ID dient vereinzelten Zwischenberichten und schafft Transparenz bei eventuellen vorzeitigen Strategieaenderungen.


    Infineon wurde heute zu 1.62 EUR verkauft. Der Gewinn von 133,09 Prozent (entry 0.695) ist entgegen der Portfoliostrategie ausnahmsweise zu versteuern. Kursziel war wie erwaehnt auch nach Steuern erreicht.


    Mein Aktienportfolio ist ansonsten statisch, d.h. es finden weder Zukaeufe noch mengenmaessige Optimierungen statt. Die anfaenglich homogene Gewichtung der 16 Einzelwerte schwankt also mit Kursveraenderungen. Alles transparent, da entry levels bekannt.


    ROI (=return on investment) auf Schlusskursbasis heute: +19,38%



    Dir auch ein schoenes Wochenende.


    g_g

    Kurzer Hinweis zu meinem Depot (ghost_god):


    Infineon verkauft zu 1.62 EUR. Kauf in Nov08 zu 0.695. Gewinn wird nach alter Regelung mit persoenlichem Steuersatz versteuert.


    Die Aktie hatte als einzige in meinem Depot einen stark spekulativen Charakter und flog wegen nach Steuern erreichtem Kursziel vor der 1-Jahres Haltedauer raus.


    Die restlichen Firmen sind weitaus weniger Insolvenzgefaehrdet und bleiben wie geplant ueber die 1-Jahres Haltedauer im Depot.


    Performance Update absolut und relativ gegenueber Gold & Silber folgt wie geplant im Sommer09.


    Gruss,
    g_g