Ich bin beim nächtlichen Stöbern im Netz auf interessante Informationen gestoßen, die für sich alleine zwar keinen, aber jetzt sehr wohl einen Sinn ergeben.
Zum einen wurde in Kopenhagen ja irgendwie nix, nullo, nothing beschlossen, was das Klima angeht. Trotzdem waren 192 Regierungschefs da.
Und auf eine Sache konnten sie sich ja schließlich doch einigen.
Nämlich, dass die Entwicklungsländer ab einem bestimmten Termin 100 Milliarden Dollar jährlich von den Industrienationen bekommen sollen. Hä, dachte ich erst, was hat das denn mit Klimaschutz zu tun? Naja, und so grübele ich seit Tagen, wie ich das einzuordnen habe. Es ist ja nicht so, dass wir gerade wirtschaftlich prosperieren und auch anderen Ländern wird es nicht leicht fallen, diese Summe zu schultern.
Nun entdecke ich einen Dreijahresplan der EU-Afrika-Konferenz vom November 2008. Und was darin behandelt wird, passt wunderbar zu dem, was in Kopenhagen beschlossen wurde. In dem Dokument geht es grob gesagt um die Problematik der zunehmenden Migration von Afrikanern in die EU. Wörtlich:
"Nach Angaben des Auswärtigen Amts will die EU damit reguläre Migration steuern, illegale Einwanderung eindämmen und neue Synergieeffekte zwischen Migration und Entwicklung schaffen, wie Staatssekretär Günter Gloser aus dem Auswärtigen Amt formuliert."
Was so viel bedeutet, wie: Einwanderungskontrolle, Grenzkontrolle usw. wird in die afrikansichen Länder ausgegliedert. Wie das genau aussehen soll, wird im folgenden erläutert:
"Die Staaten Westafrikas sollen nach europäischem Vorbild kostspielige biometrische Techniken zur Identifikation von Personen einführen. Die Elfenbeinküste hat bereits fälschungssichere biometrische Ausweise beschlossen und mit der Herstellung eine europäische Firma beauftragt. Zudem sollen die Staaten Westafrikas in Zukunft abgeschobene Migranten, auch solche aus Drittländern, unbürokratisch zurücknehmen. Als Gegenleistung verspricht die EU bis 2011 zusätzliche Wirtschaftshilfe und eine Quote für legale Einwanderung von Studenten und qualifizierten Arbeitskräften"
Es wird mir so langsam einiges klarer, um was es bei den Entwicklungshilfen für Afrika wirklich geht.
Wer es nachlesen will:
http://www.welt-sichten.org/ar…/routen-der-hoffnung.html