Beiträge von copper

    die Mehrzahl der Bezieher möchte arbeiten... wenn aber nicht genügend Arbeit da ist, was bleibt denn da als einzige Option neben forderungsfreien Sozialleistungen?

    es gibt keine Option - und die Gründe dafür habe ich versucht, zu beschreiben.

    uups... habe ich etwas überlesen?


    So scheint es.
    Ich stimme dir doch zu: Es gibt m.E. in der derzeitigen Konstellation keine Alternative zu forderungsfreien Sozialleistungen. Das meine ich, gut begründet zu haben. Hier nochmal mein Beitrag zum Nachlesen.


    Wenn es keine Option gibt, worüber sprechen/schreiben wir dann hier?


    Liebe Patou, nicht alles, was ich in diesen Thread schreibe, ist ausschließlich für dich ;)


    Im Augenblick ist die Situation angespannt, denn auf der einen Seite wird der vergleichsweise kleinen Gruppe der Produktiven immer mehr aufgebürdet, auf der anderen Seite haben die Erwerbslosen real immer weniger im Portemonnaie. Diese daraus entstehende Stimmung bietet Provokateuren eine prima Basis, sich zu profilieren. Dabei werden die Gruppen aber nur gegeneinander ausgespielt. Keinem ist daran gelegen, dass die Hintergründe diskutiert werden.


    Das hier richtete sich auch nicht speziell an dich, aber vielleicht findest du etwas für dich darin. Im Augenblick scheinst du mir nämlich gefangen zu sein in der Endlos-Argumentation "pro Erwerbslose" gegen die "Leistung muss sich lohnen"-Fraktion. Damit führst du eine Diskussion, die höchstens Provokateuren in die Hände spielt. Halt doch mal an, tritt einen Schritt zurück und betrachte das "große Ganze".


    copper

    allerdings ziehe ich diese Aussage in Zweifel:

    ... die soziale Absicherung wird in Frage gestellt, dabei werden Einzelne "vorgeschickt"


    Ich behaupte, dass die soziale Absicherung von der Gesellschaft insgesamt nicht ernsthaft in Frage gestellt wird - bisher.


    Im Augenblick ist die Situation angespannt, denn auf der einen Seite wird der vergleichsweise kleinen Gruppe der Produktiven immer mehr aufgebürdet, auf der anderen Seite haben die Erwerbslosen real immer weniger im Portemonnaie. Diese daraus entstehende Stimmung bietet Provokateuren eine prima Basis, sich zu profilieren. Dabei werden die Gruppen aber nur gegeneinander ausgespielt. Keinem ist daran gelegen, dass die Hintergründe diskutiert werden.


    Und was eben auch unausgesprochen bleibt... die Mehrzahl der Bezieher möchte arbeiten... wenn aber nicht genügend Arbeit da ist, was bleibt denn da als einzige Option neben forderungsfreien Sozialleistungen?


    Es gibt keine Option - und die Gründe dafür habe ich versucht, zu beschreiben.


    copper

    In diesem Thread haben sich Patou und Jeronimus Bosch einen interessanten Schlagabtausch geliefert. Jeder von Ihnen hat Argumente für seine Sache geliefert und Ihre Standpunkte scheinen völlig gegensätzlich zu sein. Mittlerweile ist die Diskussion ohne abschließendes Ergebnis festgefahren.


    Ich denke allerdings, dass die Standpunkte der beiden im Grunde mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede haben. Denn beide sehen es als problematisch an, dass es so viele Erwerbslose gibt, die aus Steuergeldern unterhalten werden müssen.


    Die beiden tänzeln vorrangig um die Frage der Handhabung dieser Umverteilung. Während Patou den sozialen Ansatz fährt (wir können sie doch nicht verhungern lassen), setzt Jeronimus auf Hilfe zur Selbsthilfe, damit sich keine "gelernte Hilflosigkeit" breitmacht.


    Nach meiner Meinung haben beide Ansätze ihre Berechtigung, lassen allerdings einen wichtigen Aspekt außer acht, für den ich kurz ausholen möchte.


    Unsere westliche Gesellschaft hat zunehmend mit den Problemen zu kämpfen, die sich daraus ergeben, wirtschaftlich produktiver zu werden. Das Wirtschaftlichkeitsdenken unseres schönen Kapitalismus setzt auf Effektivität und Rationalisierung. Es werden immer weniger Menschen gebraucht, um immer mehr Güter zu produzieren. Der wachsende Wohlstand, der dabei entsteht, muss allerdings irgendwie verteilt werden - und das ist nicht so einfach.


    Wir haben drei große Gruppen von Empfängern, die von der kleiner werdenden Gruppe der Produktiven unterhalten werden muss: Rentner, Erwerbslose und bestimmte "Dienstleister", die ich mal "versteckte Erwerbslose" nennen möchte. Zu denen zähle ich große Teile der Rechts- und Finanzbürokratie. Macht ja auch Sinn: Ein riesiger bürokratischer Dschungel bindet eine große Zahl von ansonsten Erwerbslosen. Z.B. will niemand wirklich ein einfaches Steuersystem, das man doch über die Jahre so mühevoll aufgeblasen hat, um Menschen zu beschäftigen.


    Alle diese Gruppen wachsen fröhlich an und werden das auch zukünftig tun (müssen). Die Gruppe der Rentner wegen der Demografie, die der Erwerbslosen wegen steigender Wirtschaftsproduktivität und die der Bürokraten, um die Gruppe der Erwerbslosen nach außen kleiner aussehen zu lassen.


    Die Aufgabe der Politik ist es nun, den Wohlstand, den die kleine Gruppe der Produktiven erschafft, so zu verteilen, dass ein möglichst stabiles System entsteht. Denn würden größere Teile der Gesellschafft ohne eine Grundsicherung dastehen, gäbe es schnell Unruhen und ein politisches Abdriften in radikale Extreme. Vgl. Aufstieg NSDAP.


    Die Politik macht ihren Job ja ganz gut: Ältere bekommen ihre Rente, das ist gesellschaftlich akzeptiert. Die soziale Absicherung stellt ja auch niemand grundsätzlich in Frage. Und der Bürokratie-Apparat ist ja im erklärbaren Rahmen kaum noch weiter aufzublähen.


    Um nun wieder den Bogen zum Anfang zu spannen: Wie wir umverteilen, ist letztlich nur eine Feinheit, die v.a. in Bezug auf Gerechtigkeit gesellschaftlich diskutiert wird. Wir müssen es aber tun. Das ist der Preis, den wir zahlen, um ohne Unruhen oder politische Extreme zu leben.


    copper

    Man könnte ja alles sperren und die Beiträge löschen, was sich über Proxyserver unerkennbar macht.
    Man bracht dazu nur das tagfertig geupdatete Proxyserverangebot.
    Oder anders, wessen Email-Ip von der Poster-Ip abweicht, wird softwaremäßig draußen gehalten.
    Ist nicht mal teurer als Antivirensoftware, Proxy-IPs von nachvollziebaren Echten zu unterscheiden.
    Man muß es nur wollen, um glaubwürdig zu sein.


    Bestimmte IPs oder IP-Bereiche auf eine Blacklist zu setzen, halte ich grundsätzlich für keine gute Idee, weil nicht damit zu rechnen ist, dass diese Maßnahme den erwünschten Erfolg bringen wird.


    Wer dann stören will, kann das auch weiterhin tun. Zum Beispiel von einem normalen DSL-Anschluss aus. Einfach Verbindung trennen und wieder herstellen - tada, neue IP, die auf keiner Blacklist steht und ohne Gerichtsbeschluss auch keinen Rückschluss auf meine 27 anderen Accounts zuläßt.


    Im Gegenteil, vermutlich würde das dem Forum eher schaden, weil möglicherweise eine Reihe regulärer Nutzer abwandern könnten, die ihr Recht auf Anonymität eingeschränkt sähen.


    copper

    Wenn die genug Personal hätten, wäre jeder Pädophile schon im Knast!!! Wie sollten die sonst die kranken Hunde kriegen?


    Wenn es keine frei herumlaufenden Pädophilen mehr gäbe, hätte man doch eins seiner kräftigsten Totschlag-Argumente verloren.


    copper

    Ich werfe hier mal eine andere Sichtweise in die bisher größtenteils akademische Diskussion.


    Nach meiner Auffassung ist das Mediengeschäft ein Business wie jedes andere. Dahinter stecken Unternehmen, die - wie jedes andere auch - Geld verdienen wollen. Da ist wenig Platz für Idealismus.


    Vor allem die klassischen Printmedien und die dahinter stehenden Verlage stecken derzeit in einer prekären Situation: Auflagenzahlen brechen immer weiter ein ein, weil Leser ins kostenlose Internet abwandern. Durch die Krise lassen sich zudem erheblich weniger Anzeigenkunden gewinnen. Die ganze Branche ist also von teils starken Umsatzrückgängen betroffen. Und die Aussichten sind schlecht. Das große Sterben beginnt gerade.


    Um jetzt wieder den Bogen zu spannen zur "Ehrlichkeit" dieser Medien: Die stehen aufgrund der Situation unter hohem Kostendruck. Und da ist es nicht verwunderlich, dass vor allem an aufwändiger Recherchearbeit gespart wird. Nachrichten werden abgeschrieben, Meldungen ungefragt übernommen. Man ist froh, schnell seine Seiten mit Inhalten zu füllen.


    Wenn man sich das so anschaut, kann man sich auch die weiterführende Frage stellen, ob diese Umstände langfristig eventuell an der Unabhängigkeit dieser Medien kratzen könnten.


    copper

    Mein Dank an Patou, die in anschaulicher Weise die Lebenswirklichkeit
    und Befindlichkeit aus Sicht der Betroffenen schildert und vielleicht
    nicht nur mir die ein oder andere Einsicht vermittelt hat. Ihre Aussagen
    zu Familie und Gesellschaft hätte ich so nicht vermutet - das hat mir gut
    gefallen. :thumbup:


    Da schließe ich mich zustimmend an. Ich habe bisher nur wenige getroffen, die sich zu diesem Sprengstoff-Thema so authentisch und differenziert äußern konnten wie Patou. Weiter so :)


    copper

    Nur bis jetzt hat noch niemand gesagt, wie lange die Haltbarkeit einer eingeschweißten Schachtel, bzw. Stange (also doppelt eingeschweißt) nun ist ? ?)


    Ich habe vor kurzem einen Nikontin-Abhängigen eine eingeschweißte Stange, die mehrere Jahre gelegen hatte, überlassen, und er war mehr als erschüttert: Der Geschmack sei unter aller Sau. Tabak trockne ein, sagte er mir, das sei eine Zumutung.


    Muss ich glauben, selbst Nichtraucher.


    copper


    Edit: Rechtschreibfehler

    Besitze den Sentry F2300. Wiegt ca. 15 kg und hatte ungefähr 100 EU's gekostet. Dieses Modell haben wir einmal aus Langeweile um einer Wette willen mit 4 Lötlampen 45 min. "befeuert". Ob das einem realen Brand in einer Wohnung entspricht könnte vielleicht ein Brandschutzexperte sagen.


    Es gibt Normen, denen eurer Experiment wohl eher nicht genügen wird. Mehr Infos unter Feuerwiderstand auf Wikipedia


    Trotzdem: Sicher ein interessanter Abend :)


    copper

    würde mich über eine aussage und meinung von dir freuen!


    Aber gern:


    Die Seite scheint stark kommerziell optimiert zu sein.


    Das Impressum verrät: "biallo.at ist ein Service der Biallo & Team GmbH"


    Das Unternehmen hat es geschafft, seit dem Ankommen der Krise im Mainstream seinen Umsatz jährlich zu verdoppeln.


    Quelle: http://www.unternehmensregister.de/


    Ein natürliches Ziel zur weiteren Expansion stellen m.E. u.a. die Mitglieder dieses Forums dar.


    Btw: Ich unterstelle nicht, ich stelle nur fest. Soll sich jeder sein eigenes Urteil bilden.


    copper

    Wie bist Du denn überhaupt 2007 auf das Thema gekommen, was hat Dich aus der Matrix geholt?


    Was aus dem Forum hast Du aller für Dich umgesetzt? Nur EM, oder auch Lebensmittelvorräte bis hin zum Autarkiebestreben? Was sind Deine "Sammelgebiete" und bevorzugten Münzen?

    Interessante Frage. Da gab es ein Schlüsselerlebnis für mich: Den Film Cinderella Man. Handelt von einem Boxer in der Great Depression, der sich durchbeißt. Ich habe mich danach gefragt, wie es denn zu so einer Depression kommen kann. Es gab keinen Krieg, die Produktionsanlagen waren also alle intakt. Es gab Rohstoffe genügend Menschen, die arbeiten wollten. Also eigentlich alles da, was man braucht, dachte ich naiverweise. Tja, fehlte ja nur Geld... "nur".


    Da fing ich an, zu recherchieren und zu lesen. Und staunte zu Anfang nicht schlecht. Naja, jetzt bin ich schlauer :)


    Als Konsequenz habe ich mein Leben nicht groß umgestellt. Ich lebe ja auch hier und jetzt - und das muss ja weitergehen. Das Hamsterrad läßt grüßen.


    EM, ja. Ein paar Vorräte, ja. Wichtig finde ich mentale Vorbereitung und geistige Flexibilität. Ich weiß, was passiert, also bin ich nicht überrascht. Ich kann schnell reagieren. Soziale Kompetenzen halte ich auch für sehr wichtig. Was auch immer kommt, alleine bist du nichts.


    Schauen wir mal, wird schon. Wie gesagt, Frohnatur :)


    copper

    :D ,,Frohnatur das iss immer gut ,, wirste wohl aus Richtung Kölle oder Dusseldoof kommen ,wa :D :?:

    Hehe, ja, das kommt so etwa hin mit der Ecke. Mittlerweile bin ich allerdings im schönen Norddeutschland sesshaft geworden. Und hier gibts heute Gute-Laune-Sonne. Zumindest immer wieder mal.


    3 Jahre als Maulwurf haben dann vermutlich viele Fragen lange beantwortet. [smilie_love]

    In der Tat, ich fühle mich gut informiert. Und daran ist dieses Forum nicht ganz unbeteiligt. Also nochmal: Danke :)


    copper

    Hallo zusammen,


    ich bin neu. Naja, eigentlich nur für euch, denn im Thema und im Forum stecke ich nun schon seit Anfang 2007. Bisher war ich Silent Reader und habe hier einige Höhen und Tiefen miterlebt.


    Ich habe aus dem Forum vor allem am Anfang viel für mich gezogen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle. Vielleicht kann ich nun das ein oder andere zurückgeben. Da meine Zeit knapp ist, werden meine Beiträge allerdings eher sporadisch sein.


    Kurz zu mir: Glücklich verheiratet, Kinder, selbstständiger Unternehmer mit einer Handvoll Mitarbeiter. Zufriedenstellend erfolgreich trotz Krise. Schon einiges geschafft, aber auch noch was vor. Frohnatur, denn Jammern hilft ja nichts.


    Na dann, genießt die Sonne heute, wenn ihr welche habt. Der Frühling beginnt langsam :)


    copper