Beiträge von Andvari

    Masara ist die leicht zu übersehende Trumpfkarte von Crew. Ich mag eigentlich diese Vein-System-Minen nicht so, da deren Goldvorräte mit Drillen nicht richtig abschätzbar sind. Aber Crews Chefgeologe machte mir an einer Präsentation einen guten Eindruck (Typ kauziger, wortkarger, alter Bartträger, machte mit seiner Arbeit schon Normandy gross) und konnte mich überzeugen, dass es in Masara noch einiges zu holen gibt.


    In Kombination mit Jan Vestrums Fähigkeiten im Financial Engineering erscheint mir das eine gute Mischung für Crew zu geben, obwohl Vestrum vielleicht manchmal etwas zu clever sein möchte.

    Eben wegen der Subventionen ist Baumwolle langfristig interessant. Denn solange subventioniert wird, produzieren die USA mehr Baumwolle, als sie eigentlich würden. Das bedeutet umgekehrt, dass der Weltmarktpreis für Baumwolle steigt, sobald die Subventionen irgendwann abgebaut werden.


    Dasselbe gilt auch beim Zucker, der Abbau der Subventionen in der EU führt dazu, dass massiv weniger Zucker produziert und auf den Weltmarkt geworfen wird, ergo folgt ein höherer Weltmarktpreis.


    Bei Kakao ist vor allem die Nachfrageentwicklung interessant, auf der Angebotsseite ist für mich das Bild der Meldungen auch sehr undurchdringlich.

    Ja, Mais scheint mir etwas gelaufen, zu viele Momentum-Fliegen schwirren nun um die Körner rum, das sieht man auch an den hohen spekulativen Long-Positionen im COT-Report.


    Könnte eine ähnliche Korrektur geben wie beim Zucker im Frühling, den die Ethanol-Fans auf zuerst rauf und dann runter jagten.


    Schau Dir doch besser ein paar stark zurückgebliebene Agrarrohstoffe wie Baumwolle, Kakao oder eben Kaffee näher an.

    John Embry ist einer der besten und erfahrensten Goldfonds-Manager, seine Empfehlungen haben Hand und Fuss.


    Bei diesen Silberader-Minen wie der von Genco gibt es einfach nicht viel zu explorieren bzw. zu bohren, d.h. wie lange das Minenleben dann wirklich ist und wie gross die Reserven sind, ist fast nicht abschätzbar.


    Ich bin ein einfaches Gemüt und habe eigentlich lieber klare Reservenschätzungen und Feasibility Studies, welche ich dann in Relation zur Marktkapitalisierung der Firma setzten kann. Das ist bei Genco leider nicht möglich.

    Ich würde sagen, wir haben immer noch billige bis normale Ölpreise, das sieht man schon daran, dass die globale Nachfrage weiterhin stark wächst.


    Die Ölhausse ist erst zu Ende, wenn massive Demand Destruction einsetzt, wie auf dem letzten Top 1979-81, als der globale Ölverbrauch massiv zurück ging.


    Inflationsbereinigt befindet sich der Ölpreis zudem immer noch rund 40% unter seinem Höchst von 1980. Der Ölpreis ist über das letzte Jahrhundert betrachtet real immer teurer geworden. Was Sinn macht, weil es ja immer weniger von dem Zeugs gibt bzw. an immer entlegeneren Stellen nach immer kleineren Reservoirs gebohrt werden muss.


    Aber natürlich gab es grosse Zyklen. Am Ende eines jeden Zyklus wurde jedoch ein neues reales Höchst erreicht, und davon sind wir in heutigen Dollar gerechnet immer noch weit entfernt. Hinzu kommt die Dollar-Inflation der nächsten Jahre, die Bernanke produzieren wird. Von daher erscheint mir ein neues Top bei real mehr als 100 heutigen Dollar oder vielleicht 200 "neuen" Dollar durchaus realistisch.


    Ein anderer Indikator ist die generelle Skepsis des Marktes. Der Konsens der Analysten rechnet langfristig mit Ölpreisen von 40-55 Dollar, also immer noch tieferen Werten als dem aktuellen Preis. Dies ist umso absurder, da der Terminmarkt bis 2012 einen Ölpreis von 65 Dollar vorhersagt. Oder anders gesagt: Conoco & Co. könnten heute die ganze Produktion bis 2012 zu 65 Dollar verkaufen und damit die Prognosen der Analysten alt aussehen lassen.


    Auf dem Top von 1980 bei rund 30 Dollar dagegen war es für den Konsens klar, dass der Ölpreis noch auf 100 Dollar steigen wird, und die Ölaktien waren entsprechend bewertet.


    Heute dagegen eskomptieren die Öltitel immer noch fallende Ölpreise.


    Das einzige, was mir wirklich Sorgen bereitet, sind die politischen Risiken in Form von Sondersteuern, Enteignungen und Preisobergrenzen.


    Allerdings sind die Ölmultis geographisch recht breit diversifiziert. Ausserdem würden alle diese Massnahmen zu einem weiteren Anstieg des Ölpreises führen, so dass der mittelfristige Effekt für die Firmen nicht negativ sein muss.


    Gruss
    Andvari

    Saccard, wieso siehst Du kein Value in Ölaktien wie ConocoPhillips mit KGV 6x und Kurs/Cashflow 4x ?


    Natürlich steht und fällt alles mit der Annahme über den zukünftigen Ölpreis, darum haben wohl viele Value-Investoren auch Vorbehalte.


    Nüchtern betrachtet, diskontieren solche Ölaktien einen langfristigen Ölpreis von 40 Dollar.


    Gerade darum sehe ich bei den Öltiteln eine grosse Sicherheitsmarge: Fällt der Ölpreis auf 40 Dollar, ist praktisch alles schon in den heutigen Kursen drin. Vielleicht geht der Gewinn von Conoco um 50% oder sogar 70% zurück, doch dann mit KGV 12 oder 20 wäre dies für einen Blue Chip von Weltrang immer noch nicht dramatisch.


    Bleibt der Ölpreis dagegen nur schon auf dem heutigen Niveau, so hat man eine Upside von 100%, um nur schon den Bewertungdurchschnitt des Markes zu erreichen (und ich erwarte eher eine neue Baisse mit genereller KGV-Kontraktion).


    Ausserdem bin ich sehr bullish für den Ölpreis, aber ich würde auch Conoco kaufen, wenn ich es nicht wäre.


    Die Sicherheitsmarge ist so fett, wie sie nur sein kann. Was spricht dagegen?

    Kleiner Nachtrag noch: Ich hatte vor ca. einem Jahr mal den IR-Chef von Xstrata zu diesem Thema gelöchert. Nun, vielleicht lag's auch an meinem etwas holprigen Englisch, aber der gute Mann hatte echt keinen Schimmer, worin hier die Problematik bestehen könnte, was mich dann doch erschreckt hat.


    In diesem Fall eben, dass die Abschreibungen auf die alten Kupfer- und Zinkminen etc. viel zu tief sind, weil ihr heutiger Replacement Value wegen Inflation viel höher wäre, Xstrata also zu einem Teil imaginäre Gewinne ausweist (und darauf natürlich Steuern zahlen muss bzw. den Managern fette Boni zahlt...).

    Genau, Saccard. In der Hochinflation sind zu tiefe Abschreibungen, welche zu "Scheingewinnen" führen, die grösste Gefahr. Nur wenige Manager und Aktionäre sind sich dieser Gefahr bewusst.
    Schüttet ein solches Unternehmen dann auch noch hohe Dividenden aus, so führt dies im Kombination mit der staatlichen Besteuerung der Scheingewinne effektiv dazu, dass ein Unternehmen seine Substanz aufzehrt - ohne dies zu bemerken. Die Rechnung bzw. der Schock kommt dann, wenn die Maschinen, Immobilien, Minen etc. ersetzt werden müssen.


    So oder so sind Aktien aber natürlich immer noch eine der besseren Anlagen in einer Hochinflation. Am besten sind aber sicherlich Rohstoffe.

    Tanami hat Probleme, aber wie mir scheint, lösbare. Nun ist man in Fusionsgesprächen mit Monarch Gold (MON), welche soeben in einem PP zu 0.20 AUD Tanami-Aktien gekauft haben.


    Monarch ist das neue Vehikel von Michael Kiernan's Truppe (ehemals Consolidated Minerals). Eine Kombination der beiden unter Kiernans Führung erscheint mir vielversprechend. Tanami scheint gute Geologen und Gebiete zu haben, es fehlt aber wohl etwas an Drive und Erfahrung bei der Ausführung bzw. der Produktion und hier wäre Kiernan genau der richtige Mann.


    Bleibt noch die Frage, ob rein rechtlich die grösser kaptialisierte Tanami Monarch übernimmt oder umgekehrt und auf welcher Seite es eine Prämie zu kassieren gäbe.


    Ich würde eher tippen, dass die kleinere Monarch Tanami schluckt, aber wer weiss. Auf jeden Fall mal einen Finger drinhaben, sollte man.

    Also, Santalino, um auf Deine ursprüngliche Frage zurückzukommen:


    Bei konstanter (Gold-)Geldmenge und steigender Produktivität kommt es tatsächlich zu generellen Preisrückgängen (Deflation - wenn man das so nennen will und nicht nur ein Schrumpfen der Geldmenge).


    Deflation ist jedoch völlig unproblematisch. Das gesamte 19. Jahrhundert, in dem das Wirtschaftswachstum generell grösser war als im 20., war wegen des Goldstandardsystems von Deflation geprägt. D.h. die Kaufkraft des Geldes/Goldes ist durch den Fortschritt stetig gestiegen.


    Deflation ist gründsätzlich unproblematisch, sofern man damit einfach Preisrückänge meint.


    Den "problematischen" Teil, den man damit meint, ist eine schrumpfende Geldmenge, geprägt von Kreditliquidationen, Zwangsversteigerungen und Bankenkrise. Solche "deflationären Krisen" können jedoch nur entstehen, wenn zuvor kräftig inflationiert worden war - d.h. die Geldmenge würde künstlich aufgebläht und zahlreiche Investitionsprojekte begonnen, die sich mangels echter Nachfrage dann in der Krise als unprofitabel erwiesen. Gerade dies ist in einem echten Goldstandardsystem jedoch nicht möglich.


    Das von Keynsianischer Seite vorgebrachte Argument, Deflation führe zu einem Zusammenbruch des Konsums, weil die Leute auf noch tiefere Preise warten würden, ist purer Schwachsinn. Natürlich wird tendenziell mehr von einem Gut konsumiert, wenn es billiger ist. Beliebiges Warten in die Zukunft ist sinnlos, da das Leben begrenzt und der Konsum bzw. das Geld folglich einen Zeitwert haben.


    Daher kommt auch der Zins. Wer den Zins abschaffen will, kann auch gleich versuchen, die Zeit abzuschaffen.


    Im Techsektor haben wir seit Jahrzehnten Deflation bzw. ständig fallende Preise für immer bessere Produkte. Du willst doch nicht behaupten, die Leute würden keine Handys und Computer kaufen, weil die morgen noch billiger sein werden? Im Gegenteil, gerade weil diese Dinge immer billiger geworden sind, haben heute mehr Leute ein Handy und einen Computer als je zuvor!

    Ich wäre etwas skeptischer bei Nestlé - die Aktie war ein gutes Investment für das halbe Leben von 1960 bis heute. Aber ob sie es in den nächsten 20-40 Jahren noch sein wird, bezweifle ich.


    Irgendwann ist bei diesen Multis einfach eine Grösse erreicht, wo weiteres Wachstum sehr schwierig ist. Ausserdem verfaulen sie von Innen durch Dekadenz, Sorglosigkeit und Grössenwahn. Gerade der aktuelle Nestlé-Chef Peter Braback scheint mir da sehr anfällig. Wohl der eitelste Konzernchef in der Schweiz.


    Ausserdem ist gerade jetzt, wo die Wachstumsraten tendenziell abflachen werden, die Bewertung der Aktie im historischen Vergleich relativ hoch.

    Es gibt übrigens zahlreiche wissenschaftliche Studien, welche für die Aktienmärkte USA, GB, D, CH und Japan die langfristige Outperformance von Aktien mit einem tiefen KGV gegenüber dem Marktschnitt und besonders gegenüber Titeln mit einem hohen KGV beweisen.


    Wobei hier mit dem simplen KGV gerechnet wird, also ohne EV bzw. Schuldenbereinigung.


    Ich bevorzuge allerdings trotzdem Firmen vom Typ A: Wenn ich ein Bloomberg-Screening laufen lasse, z.B. nach tiefem KGV, so werfe ich danach alle Titel mit hohen Schulden raus.


    Ebenso alles, was nicht min. 10% Eigenkapitalrendite erwirtschaftet. In Kombination mit dem Schuldenkriterium (je mehr Schulden, desto höher automatisch die Eigenkapitalrendite) ergibt das in der Regel hochprofitable und gesunde Unternehmen, womit wir indirekt wieder bei einer hohen ROI oder ROIC wären.

    Gerade mit Ballarat wäre ich vorsichtig. Die haben ja keine eigentlichen Ressourcen nachgewiesen und drum eigentlich auch kein Minenleben von 20 Jahren - sondern nur ihr hauseigenes Modell, wie gross denn das "resource potential" sein soll.


    So weit, so gut, Gold in Nuggetform lässt sich nun mal mit Bohren nicht wirklich nachweisen.


    Doch gerade Ballarats hauseigenes Modell hat sich nun ja als quasi falsch erwiesen. Und die Antwort darauf? Man baut den Decline noch etwas tiefer und verheizt noch mehr Aktionärsgelder, wieder in der Hoffnung, dass weiter unten dann wirklich das Modell stimmt...


    Eine grosse Nachfinanzierung steht ja auch noch an. Das Management ist diesbezüglich inkompetent, die wollen einfach ihren Lebenstraum von ner Mine in Ballarat verwirklichen, Scheiss auf die Aktionäre. Schon die erste grosse Finanzierung war ne Verwässerungs-Katastrophe.


    Ich schätze mal über den Daumen, dass man BGF auch bei 15 Cents noch bekommt.

    Solche Rechnungen Marktkap als Prozentsatz des in-situ-value darf man mit Reserven anstellen, aber doch nicht mit Ressourcen, und dann noch quer über alle Projekte. Schon etwas fahrlässig.


    Andrerseits kommt in der Tendenz raus, worum's geht: Barrick will sich Nova wirklich viel zu billig unter den Nagel reissen. Das kann man eigentlich rechnen, wie man will.


    Mache mir allerdings etwas Sorgen wegen Poison Pill und so, könnte noch hässlich werden.

    Im Erdgas sitzen mir inzwischen zu viele Wirbelsturm-Spekulanten. Die Speculative Long Positions im COT sind für meinen Geschmack zu hoch.


    Ausser es kommt doch noch ein fetter Sturm bin ich daher eher negativ für Erdgas. Langfristig wegen Angebotsknappheit in Nordamerika etc. sind die Aussichten aber weiterhin sehr gut.

    Ich revidiere meine alte Skepsis, dass die Projekte von NovaGold noch für viele Jahre nicht in Produktion kommen werden und daher der Value verborgen bleibt - durch das Übernahmegebot tritt er nun offen zu Tage und voll ins Rampenlicht, d.h. der faire Wert wird nun wohl realisiert werden.


    Also mal sehr konservativ gerechnet mit nur 30% statt 70% von Donlin Creek für NovaGold und 80$ je M+I Ressourcenunze sowie 30$ je Inferred Ressourcenunze, 2$ je Unze Silber und nur 0.10$ je Pfund Kupferressourcen komme ich auf einen Fair Value von zirka 30$ je NovaGold-Aktie.


    Und das ist wie gesagt mit konservativen, für einen anderen Major wie Newmont sicherlich interessanten Bewertungsannahmen.


    Daher würd ich auch wie Saccard sagen: Downside begrenzt bis 14.50$ (eher 16$ oder so, da Barrick wohl von Anfang an bewusst war, dass sie noch nachlegen müssen), Upside locker bis 30$.

    Also ich sag's auch in diesem Thread gerne noch einmal: Das beste Investment, um von Preisanstiegen in Soft Commodities zu profitieren, ist der Kauf von Futures.


    Und bevor jetzt alle wieder "Zockerei" schreien: Rohstoff-Futures kann man mit voller Kapitalhinterlegung kaufen, also ohne Hebel, so wie das Jim Rogers empfielt.


    Beispielsweise 1 Kontrakt Weizen Dezember 2007 für 4.50 USD je Bushel. Kontraktgrösse sind 5000 Bushel, also 22'500 USD. 1 Kontrakt kaufen, 5000 USD auf dem Margin Account hinterlegen un die restlichen 17'500 USD zinsbringend kurzfristig anlegen - und bei Bedarf, also fallenden Preisen, schrittweise auf den Margin Account umschichten.


    Gesamtertrag = Veränderung des Futurepreises + Zinsertrag auf dem hinterlegten Kapital


    Beim Do-it-yourself-Investieren in Futures habt Ihr zudem keine Rollover-Verluste, auch wenn der Rohstoff im Contango ist.


    Rohstoff-Zertifikate wie die von ABN Amro sind die grosse Abzocke: Dort behält nämlich die Zinsertragskomponente die Bank ein - Defakto zahlt Ihr bei Zertifikaten also aktuell rund 4.5% (kurzfristiger USD-Zinssatz) Gebühren im Jahr!


    Kaufen könnt Ihr Futures bei jeder Privatbank oder bei speziellen Online-Brokern.

    Kiernan hat bei Consolidated Minerals wirklich gute Arbeit geleistet. Und mir gefällt seine zupackende "No-Bullshit"-Attitüde.


    Doch das er bei Croesus nun Wunder vollbringt, ich weiss nicht...


    Ich halte es da lieber frei nach Warren Buffett:


    "Lieber eine erstklassige Mine mit drittklassigem Management als eine drittklassige Mine mit erstklassigem Management."


    Einiges interessanter erscheint mir Kiernans anderes neues Projekt, Monarch Resources (MRS). MRS baut zwar auch auf marginal profitablen Erzkörpern (mit denen Siberia Mining unterging), verfügt aber über eine ordentliche Mill und vor allem: Keine Heding-Verpflichtungen. Wenn die Macquarie-Banker mal eine Firma an den Eiern haben, wird's vor allem den Aktionären weh tun...