Die nächste US-Finanzkrise kommt:
http://www.focus.de/finanzen/d…-rollt-an_aid_591167.html
Daraus Zitatauszug:
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Zuerst das Immobilien-Debakel, dann das Banken-Beben. Jetzt kollabieren die Zinspapiere der Städte und Staaten – viele werden Leute entlassen müssen.
„Municipal Bonds“ – der Begriff klingt so unscheinbar. So technokratisch. Und doch verbirgt sich hinter ihm ein gigantischer Markt: Fast 3000 Milliarden Dollar haben sich die amerikanischen Städte und Bundesstaaten mithilfe dieser Zinspapiere geliehen.
Investoren wie Warren Buffet hatten es schon lange vorausgesagt: Das nächste Opfer der Finanzkrise werden die großen unterfinanzierten Städte – von New York bis San Francisco. Und die chronisch klammen Bundesstaaten – wie Illinois oder New Jersey.
Zu groß das Risiko, zu unsicher die Rückzahlung
Erst vergangene Woche spürte New Jersey zum ersten Mal so richtig Schwierigkeiten bei dem Versuch, sich frisches Geld zu leihen. Das viertkleinste Bundesland der USA bekam von den Anlegern nur 40 Prozent der ursprünglich erwünschten Summe. Zu groß das Risiko. Zu unsicher die Rückzahlung.
Was aber ist daran so dramatisch, wenn Städte und Staaten nicht mehr so hohe Kredite aufnehmen können wie sie wollen? Ganz einfach. Diese Art der Kreditklemme spüren sofort Millionen von Menschen.
Schlimmer als der Häuser-Horror
Die Immobilienkrise trifft zunächst erst einmal die Eigentümer – sie müssen einen Kredit zurückzahlen, der weit höher ist als der Marktpreis ihrer überteuert gekauften Häuser. Steht aber eine Stadt kurz vor der Pleite, bekommt ein Großteil ihrer Einwohner kein Geld mehr – all die städtischen Angestellten, all die Lehrer, Polizisten und Feuerwehrleute.
Lange haben sich die USA sicher gefühlt. Zu sicher. Für sie stand immer fest, dass sich die Probleme des zerrissenen Europas – die schwachen Mitglieder ziehen die starken mit nach unten – in den amerikanischen Bundesstaaten niemals ereignen könnten.
Das Griechenland der USA heißt Illinois
Doch die heutige Krise ähnelt den Problemen der Euro-Zone verblüffend: Das Griechenland der USA heißt Illinois (mitsamt seiner 2,8 Millionenstadt Chicago). Der marode Bundesstaat im mittleren Westen muss Anlegern schon jetzt 5,37 Prozent Zinsen für eine zehn Jahre laufende Anleihe bieten – das sind 2,15 Prozentpunkte mehr als bei den am besten bewerteten Municipal Bonds.
Die eindeutige Parallele zur Eurozone: Hier lockt Portugal mit fast sieben Prozent Zinsen für seine Staatsanleihen, während sich Deutschland noch immer mit kaum mehr als drei Prozent refinanzieren kann.
Und auch in den USA werden die ersten Geldgeber schon nervös. Die Großbank JP Morgan Chase kündigte in Houston (Texas) einen eigentlich 30 Jahre laufenden Municipal Bond – und will die Anleihe jetzt schon innerhalb der nächsten dreieinhalb Jahre zurückbezahlt bekommen.
Der große Bruder Washington ist selbst fast pleite
Allzu lange haben sich Städte und Staaten darauf verlassen, dass ihnen in größter Not der Bundesstaat bisher noch immer geholfen hat. Doch auch in Washington sind die Finanzmittel mehr als knapp: Die USA haben mehr als 14 000 Milliarden Dollar Schulden. Seit Wochen setzt die Regierung das Parlament unter Druck, die für die USA insgesamt geltende Schuldengrenze zu erhöhen – sonst müsste sich die größte Wirtschaftsmacht der Welt schon Ende März ganz kleinmütig für bankrott erklären.
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Ende Zitatauszug.
Und für diejenigen, die noch Arbeit für den Aufschwung suchen:
The ruins of Detroit
http://einestages.spiegel.de/s…tlicher_totalschaden.html
Eine sehenswerte Bilderstrecke der Stadt, die einst das automobile Herz der USA war.
Kommentar:
Vor Schadenfreude sollten wir uns hüten. In deutschen Kommunen droht ein ähnliches Debakel, wenn die Bonität derselben vor lauter Schulden in der Tonne sein wird.