Händler, die nicht direkt von Münzprägeanstalten kaufen, können von einem Zwischenhändler kaufen, aber das ändert nichts an Lieferzeiten, da auch der Zwischenhändler bei bestimmten Produkten irgendwann leer läuft und auf die Münzprägestätte warten muß... Bei einer Nachfrageexplosion, die zu einer Nachfrage führt, die grösser ist als die Produktion, ist irgendwann jedes Lager leer. Auch grösste Zwischenlager bei Grosshändlern dürften nur ein paar Hunderttausend Silberünzchen pro Typ betragen. Und das sind dann schon große Großhändler. Die meisten haben eher fünfstellige Lager.
Auch Händler haben keine Glaskugel und können nicht den Preis von morgen voraussagen. ABER: Erfahrene und vor allen Dingen ältere Händler oder die, die schon 20 oder mehr Jahre Goldhandelserfahrung auf dem Buckel haben, haben schon öfters Aufs und Abs miterlebt, haben schon Crashs und rasante Aufstiege erlebt und wissen: "Nach jedem Regen scheint die Sonne" Der Goldpreis ist nach unten gedeckelt durch die Produktionskosten einer Unze Gold aus der Erde. Die All-in-costs liegen bei zahlreichen Minen bei rund 1000 Euro, es gibt aber auch welche, wo sie bei 1000 USDollar liegen. Das sind die Untergrenzen. Darunter könnte es nur bei einem dauerhaften Überangebot an Gold vom Zweitmarkt kommen. Wenn z.B. Notenbanken dauerhaft mehr Gold auf den Markt werfen als gebraucht wird. Aber auch das hätte ein Ende, weil das Gold dann irgendwann weg ist... und dann haben die nichts mehr als Sicherheit in ihren Reserven - nur noch Papier. Ergo: eher unwahrscheinlich...
Ich habe heute im Laufe des Handelstages sicher mit 30 oder mehr Händlern in Europa und auch in USA gesprochen... es gibt keine nennenswerten Goldverkäufe von privat und auch nicht aus der Industrie. Wohl gibt es an der Comex große "Papiergold"-Verkäufe, wo die Banken, die dies abwickeln bekannt sind, nicht aber, wer dahinter steckt. Bei dem Volumen, was dort verkauft wird, kommen aber naturgemäß nicht viele Marktteilnehmer in Betracht, weil alleine die Margin-Anforderungen schon substantiell hoch sind... Bill Gates und Steve Jobs Witwe scheiden aus. Bernie Ecclestone, Paul Mc Cartney und Abramowitch sind es nach meiner Erkenntnis auch nicht. Da bleiben nicht mehr viele andere Milliardäre oder Milliarden-Vermögen-Beweger übrig
Der Preisverfall ist deswegen so heftig, weil an der COMEX, wo man Gold verkaufen kann, ohne welches zu haben, jemand sehr große Mengen Gold zum Verkaufen gestellt hat. So große Mengen, wie in der Vergangenheit nie ein einzelner Marktteilnehmer zum sofortigen Verkauf gestellt hat.
Das wäre so, als wenn ein Spargelbauer am ersten Erntetag seinen gesamten Spargel aus der Erde rupfen würde und zwanghaft an einem Tag verkaufen müsste... das senkt den Preis, wenn da auf einmal Bauer Erwin mit zig Tonnen auftaucht... Kein noch so doofer Bauer würde das machen. Auch Banker sind nicht doof. Wenn eine Bank also eine so große Verkaufsorder an der Comex plaziert, liegt die Vermutung nahe, daß man ganz bewußt den Preis nach unten treiben wollte, - auch wenn dies zum eigenen Schaden ist und auch wenn man bei vorsichtigem Vorgehen die gleiche Menge innerhalb von 5 Tagen hätte marktschonend verkaufen können. Irgendjemand hat also ein Interesse, den Goldpreis zu drücken.
Dies könnte natürlich jemand sein, der darauf spekuliert, daß es nach seinen Verkäufen noch weiter fällt... und er dann gaaaaaanz unten wieder mit seinem Geld einsteigt und dann mehr Kilos für das erhaltene Geld zurück bekommt....
Diese Theorie ist allerdings sehr unwahrscheinlich, weil aufgrund des Volumens dafür nur 3-5 Vermögenshalter in der Welt dafür in Frage kommen würden, die vermutlich nicht so wagemutig sind...
Es könnte auch jemand sein, der den Goldpreis unten sehen möchte, weil ein starker Goldpreis andere Produkte alt aussehen lässt, z.B. Papiergeld. Dann müsste man sich jetzt nur noch fragen, wer Papiergeld herausgibt
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Gerne würde ich nächste Woche irgendwo lesen, daß es Oma Trude aus Oberursel war, die Opa Arnolds Gold aus dem Keller verkauft hat, aber ich befürchte, die Zeit wird eine andere Realität an´s Licht bringen.
Verkäufe von privat hat es bei einer großen Anzahl von Goldhändlern in Deutschland jedoch nicht gegeben. Im Gegenteil: Heute ist der erste Tag im Jahr, wo wir noch nicht einmal ein Gramm Zahngold in Freiburg angekauft haben. Noch nicht einmal ein Kommunionkettchen. Rein gar kein Ankauf. So wenig war es noch nie.