Krise? Auswirkungen? Erfahrungsberichte:

  • Habt Ihr etwas positives oder negatives zu berichten? Wie geht es Euch? Runter mit den Hosen! :P


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    Hier meine aktuelle Situation:


    - Typ: Selbständiger Einzelhändler
    - Zielgruppe: Büro und Verwaltung (Verbrauchsmaterial)
    - Umsatz: seit Ostern 09 akuter Einbruch (50-60%)
    - Gewinn: defizitär (vor noch nicht allzu langer Zeit wusste ich nicht wohin mit der Kohle!)
    - Gegenmaßnahmen: Kostenreduktion in allen Sparten, Lagerabbau


    Die Liquidation meines kleinen Unternehmens ist die nächste Option. Habe glücklicherweise etwas an Rücklagen gebildet (vergraben im Garten :D ), sehe die mittelfristige Zukunft sehr skeptisch.

  • So schleierhaft mir das auch ist:


    Bei uns läuft alles bestens.
    Vor einem Jahr hätte ich mich fast wetten trauen, unsere FA gibt es bald nicht mehr.
    Aber es läuft, wir kommen kaum nach alle Aufträge zu bewältigen.


    Typ: angestellter Tischlermeister | Planer | Designer, im Bereich Innenarchitektur
    Zielgruppe: Geschäftslokale des Einzelhandel ;(
    Umsatz und Gewinn: weiter ansteigend.
    Maßnahmen: werden einen weiteren Mitarbeiter einstellen.


    Stehe meiner beruflichen Zukunft sehr :evil: sehr skeptisch gegenüber,
    freue mich aber, daß es noch so gut läuft.
    Ins Hemd scheiß ich mir allerdings nicht deswegen, denn ich fühle mich relativ gut vorbereitet.
    Und bin eine art Überlebenskünstler.
    (ohne dabei die Tragweite der Auswirkungen unterschätzen zu wollen)


    Persönlich geht es mir heute, (seit ich mich mit dem platzen der Immobubble mit der Wahrheit auseinandergesetzt habe)
    sehr viel besser als vorher :)

  • Meine aktuelle Situation:


    - Selbständig (Einzelunternehmer, keine Angestellten)
    - Tätigkeitsgebiet: EDV-Dienstleister (PC-Notdienst/Reparatur, auf eine Nische spezialisiert, genauer möchte ich es nicht angeben)
    - Kundenkreis: hauptsächlich private Abnehmer in D, A, CH
    - Preissegment der angebotenen Produkte/Dienstleistungen: 10-20 EUR
    - Umsatz: seit Ostern 09 akuter Einbruch (um 40-50%, wobei ich pro Monat 1 Woche habe das ist es ca. 70% weniger)
    - Gewinn: ca. -35%
    - Gegenmaßnahmen: Kostenreduktion, Lagerabbau, Suche nach neuen zusätzlichen Geschäftsfeldern


    Rainer

  • Einzelhandel in D-Land ordert vorsichter und bestellt lieber mal nach.


    Zahlungsmoral im B2B Bereich war in meiner Branche schon immer schlecht, Prozesse zwischen Geschäftspartnern sind üblich.
    Ein mir bekannter Unternehmer hat vor allem Probleme, Geld von Geschäftspartnern aus Polen und Rußland reinzubekommen.


    In Rußland hat er Außenstände bei einer Firma, die als Nr 2 der Branche in Rußland gilt, und die zahlen einfach nicht.
    In Polen bekommt er Geld von einer Firma, die in Polen, Tschechien die Nr 1 der Branche ist und
    die wollten erst zahlen, wenn er ihnen 20% Sonderrabatt gibt. Hat er gemacht.Bekommt aber trotzdem kein Geld.


    Es ist eindeutig spürbar, dass wichtigen Playern der Branche der Kredithahn zugedreht wurde.
    Endkonsum beim Kunden läuft anscheinend noch ohne Veränderungen.



    Stand Mai 2009

  • ;( die Leute schauen Heute meist Bundesweit und picken sich das billigste raus ;( die guten Zeiten sind vorbei 8| ;)


    :D Exportmarkt , China , Saudis ,Mafia Rußland , Mafia Italien die kaufen Heute einfach billig die Hersteller der Automarken auf :D


    :D Mercedes , Opel , Porsche , VW / Audi , BMW und sonstige Hütten :D


    Gruss


    alibaba :D

    " Wo ich willkommen bin' lass ich mich nieder ,ansonsten geh ich wieder " ;)


    " jeden Morgen steht die Lüge als erste auf ,bis die Wahrheit ausgeschlafen hat " :D


    "Ich bin für mein Textinhalt verantwortlich ,nicht für das was du verstehst" 8o

  • ich darf hier nicht die Umsatzzahlen meiner Firma posten ..
    ... aber wir hatten die letzten Jahre schon, trotz Aufschwung, rückläufige Umsätze
    und Beschäftigungszahlen ..
    jetzt kommt von der Muttergesellschaft Kostendruck ohne Ende, und Forderungen
    nach freiwilligem Lohnverzicht, unbezahltem Urlaub .. und Kurzarbeit wirds wohl auch
    geben .. ähnliches liest man von US Konzernen wie DELL, IBM; HP ... ich würde sagen:
    strukturelle Probleme waren sowieso da, ewiges Wachstum ist Illusion, und die Krise wird für,
    teilweise überfällige Bereinigungen und Sparmassnahmen zu Lasten der Mitarbeiter genutzt.


    Andere Firmen/Jobs im Bekanntenkreis:


    Einzelhandel: Discounter boomen !! (Klar dass man das als Symtom der Krise interprtieren kann,
    aber auch Bereinigung, das Geschäftsmodell Karstadt ist überholt, ob Krise oder nicht,
    aber von Konsumstreik ist nicht die Rede)


    Handwerk/Dienstleistung: Vollbeschäftigung !


    Autobranche: Absatz in D bekanntlich nicht rückläufig, damit auch Nachfrage nach Zubehör und
    Dienstleistungen. Auch bei Werbung wird nicht wirklich gespart, Schulung von Händlern ...


    Banken/Versicherungen ... da sieht man die Zukunft düster .. der Versicherungsvertreter oder
    Bankangestelle ... die sind jetzt im sozialen Umfeld die Buhmänner, und verdienen weit weniger
    Provisonen (und die eigenen Produkte haben sie auch noch typischerweise selber gekauft).
    Arbeit ist aber weiter genug da ... es wird härte Arbeit für weniger Geld verlangt ... aber keine
    Massenentlassungen ... also auch eher fällige Bereinigung als Weltuntergang


    Immobilien: Wohnungen und Häuser .. Business as usual, Gewerbeimmos scheinen aber ein bisher
    noch kleingeredetes Problem zu sein: in D gibt es viel zu viel Büroraum, und keine Besserung in Sicht:
    wenn Firmen wieder wachsen sollten, dann im Aussendienst, Homeoffice, aber kaum mit teuren,
    repräsentativen Standorten.


    Münzhändler 8)


    Reisebüros: Rückgänge eher im einstelligen Bereich .. kein Grund zur Panik oder um
    Ausverkaufspreise anzubieten ..


    Und jede Menge Leute, die von der Krise nur im TV hören.... Verwaltung, Sozialsystem, Ärzte,
    (hier wird allerdings seit einiger Zeit so gespart, dass man kaum noch qualifiziertes Personal
    in Kliniken findet .. aber das ist ein anderes Thema)

  • Gewerbeimmos scheinen aber ein bisher
    noch kleingeredetes Problem zu sein: in D gibt es viel zu viel Büroraum, und keine Besserung in Sicht:
    wenn Firmen wieder wachsen sollten, dann im Aussendienst, Homeoffice, aber kaum mit teuren,
    repräsentativen Standorten.

    das ist auch in meinen augen eines der kommenden großen probleme. kann ich aus eigener erfahrung und auch aus meinemn umfeld nur bestätigen. immobilienleerstände werden langsam zum problem und eigentlich ist das ein sehr träges geschäft. die firmen haben eigentlich erst seit jahresbeginn begonnen flächen abzugeben und damit laufen die ersten kündigungen erst zu mitte des jahres. richtig lustig wirds aber erst zum jahresende.


    und dann bekommen die banken die portfolien, die sie an investoren vor jahren verkauft aber finanziert haben wieder vor die füße geschmissen.

  • Ich glaube das ist schon langfristiger ein Thema.
    Da aber die Mietverträge langfristig sind, verteilt sich das auch über viele Jahre.


    Eine Firma die heute Personal abbaut, muss die Immobilien oft noch Jahre
    finanzieren, Standortschliessungen bringen mangels Mieter erst mal gar keine
    Entlastung.


    Aber auf der anderen Seite ist es auch nicht dramatisch: die Eigentümer sind sehr
    oft Immofonds im Besitz von Kleinsparern .. ärgerlich für die Betroffenen, aber
    da im westentlichen nicht Kreditfinanziert, platzt da auch keine Blase. Den Kunden
    sagt man: Rendite ist schlecht, aber ihr habt kein Papier, sondern Beton und Grundstücke,
    das ist in der Krise besser. Und die Auswirkungen werden natürlich durch Bilanztricks
    verschleiert .. Abschreibungen nicht vorgenommen, da ja keiner weiss, was eine Immobilie
    wert ist, solange man sie nicht wirklich verkauft. Was ist ein Bankenturm in Frankfurt wert ?
    Da wird der Kaufpreis über viele Jahre abgeschrieben, und die Mietverträge laufen entsprechend.


    Richtig sichtbar ist das Dilemma aber bei Immobiliend der 2ten Wahl ... Büros in Frankfurt,
    in denen ich in den 80ger gesessen habe: heute abgerissen, in Sozialwohnungen umgewandelt
    (damals waren Büromieten 2-3x teurer als Wohnraum) ... oder unter Denkmalschutz :P (die Olivetti
    Gebäude, schön vom Frankfurter Kreuz zu sehen).

  • ich kenne auch portfolien, die ihre kreditraten nicht mehr stemmen können, bzw. dies zumindest in absehbarer zeit nicht mehr können. und das wird dann zum problem mit entsprechender dominofunktion. die leerstandsquote selbst in frankfurt schnellt nach oben. sowas bleibt nicht ohne auswirkung auf teils exorbitante mieten. auslaufende mietverträge werden reihenweise nicht verlängert oder aber eben gekündigt. selbst laufende verträge werden sehr hart nachverhandelt und nicht selten lassen sich die vermieter aus angst vor leerstand in der zukunft darauf ein. bislang hatten mieter häufig schon mal 1200 m² angemietet, obwohl sie nur 1000 m² brauchten. schließlich wollte man das geschäft ausbauen können. auf einmal brauchen die nur noch 800 (von denen sie auch nicht wissen wie lange noch) und ziehen entsprechende konsequenzen.

  • Als Bilanzenbieger habe ich Einblicke in viele Firmen unterschiedlicher Art und Größe:


    Bis September 2008 waren die Geschäfte sehr gut, dann im Oktober hat plözlich jemand das Licht ausgemacht.


    Firmen, die bisher nicht wußten wohin mit Ihrem Geld machen plötzlich Verluste und entlassen Leute.


    Besonders betroffen sind Transportunternehmen.


    Gruß Henry

  • - Typ: Student
    - Zielgruppe: nicht anwendbar
    - Umsatz: Bafögsatz seit Herbst 08 erhöht, Bearbeitung des Antrages auf Weiterförderung dauert aber sehr lange. Kindergeldsonderzahlung aus Konjunkturpaket bei Eltern angekommen und an Leistungsverursacher weitergeleitet.
    - Gewinn: kostendeckend bis leicht defizitär
    - Gegenmaßnahmen: keine



    Spaß bei Seite, also an der Uni siehts so aus: durch Konjunkturpakete und Studiengebühren wissen die gar nicht mehr wo hin mit dem Geld, klar gehört hier einiges unternommen, gerade einige Gebäude sind zum Teil schwerst baufällig, das hätte schon längst angepackt werden müssen. Jedoch wenn alle Pläne (Gesamtumfang > 600 Mio € nur für diesen Campus) umgesetzt werden dann fragt man sich schon wer das alles bezahlen soll :hae:

  • - Typ: seit Okt 08 Student
    - Umstaz Bafög



    Habe davor als Monteur im anlagenbau für druckmaschinen gearbeitet. Ich bin zur richtigen Zeit ausgestiegen. Seit Juli 08 ist dort die 40 Stunden woche( "wir arbeiten immer 40 h ") auf 35 gekürtz worden. Seit März ist Kurzarbeit angesagt an bis zu 10 Tagen im Monat und nun werden 60 von 360 Leuten entlassen.
    Als ich dort angefangen habe ( sep 07) ging eine Anlage nach der anderen raus und wir hatten kaum Zeit die dinger zu montieren. Ab sommer 08 wurde alles sehr langsamund uns wurde vom kappo gesagt, für ein Teil das in 2 Stunden fertig ist, sollen wir uns den ganzen tag zeit lassen das wurde immer extremer bis ich gegangen bin. Dazu ist unter den Kollegen die Stimmung gesunken, haben sich mehr gegenseitig angeschanuzt und gelästert. Sie mussten hallt irgendwie ihren Frust wegkriegen. Will gar nicht wissen wies in der Firma jetzt mit 60 entlassungen aussieht.



    Achja das beste ist die haben ein neues gebäude gebaut anfang märz 08 und im herbst wars dann fertig nur leider waren bis dahin auch alle aufträge weg...
    ich erinner mich noch an den Bürgermeister zum spatenstich : 2 ich freue mich das dieses unternehmen seine Hoffungen in diesen Stadort setzt und mit diesem Gebäude viele Arbeitsplätze schafft " Juhu Klatsch Beifall.
    und nu?b nu hammer ne weltwirtschaftsfinanzkriese , ok das hatten wir im märz 08 auch schon doch" das hat doch keiner kommen sehen " :P



    Grüße
    jumpandrun


    Achtung: Dieser Text enthällt fiele rechtsschreibfehler

  • Kleine Sparte eines deutschen Stahlkonzers, Sonderwerkstoff Nichteisen
    Deutlicher Auftragsrückgang und Stornierungen von Altaufträgen


    Gegenmaßnahmen: Bestandssenkung, Preisnachlässe und Konzernweite Sparmaßnahmen
    Die Kunden nutzen jede Möglichkeit um aus einem Auftrag auszusteigen, da das Material aber weiterhin gebraucht wird werden neue Aufträge zu Spottpreisen abgeschlossen.
    Personelle Folgen gab es noch nicht, der Betrieb ist m.M.n (leider) Rüstungsrelevant und dürfte deshalb überleben.

  • Bei uns ist gar nichts los. Stell Dir vor, es ist Krise und keiner geht hin. Alle arbeiten wie gehabt, kaufen ein wie immer oder eher mehr, weil es öfter Schnäppchen zu kaufen gibt, einige Leute haben die Abwrackprämie genutzt, davon haben zwei sich ein teureres Auto hergeschafft als sie vorher hatten. Ansonsten findet Krise hier nur im Internet/Zeitung/TV statt. Irgendwie komisch!

  • habe letzten Sommer die Firma gewechselt, Aufträge ohne Ende...


    dann Auftragsrückgang und Zeitschieben, Überstundenabbau, keine bez. Überstunden mehr...sonst alles normal, etwas Arbeit ist für jeden noch da.


    Sehr bemerkenswert finde ich, der Chef hat in neue Fertigungsmaschinen investiert! Finde ich sehr mutig aber auch antizyklisch. Keine Kurzarbeit,erstmal mit dem Stundenkonto ins minus.




    Bei meiner Frau in der Firma kriselte es schon vor der Krise, jetzt wurde Erhöhung der Wochenarbeitszeit durchgesetzt (ohne Lohnausgleich), Verzicht auf Urlaubs-und Weihnachtsgeld, Kündigungen sollen folgen. DAs Interessante- trotz voller Auftragsbücher! Also verkehrte Welt und Misswirtschaft.


    Was für einer Zukunft sehen wir entgegen? Ich kann nur hoffen das die eingepumpten Milliarden mal Wirkung zeigen...

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