Scheidekosten....nicht


  • @ Misanthrop
    ja ja, das kannst Du vielleicht in Deutschland oder Oesterreich - in der Schweiz sind Dir grössere Probleme sicher, denn Du musst hierfür ein Eidg. anerkannter SCHMELZER oder FONDEUR sein


    Rumpelstilzchen
    ja klar....Schweiz.....aber da bin ich nun mal nicht. :D
    Davon abgesehen verweise ich auf mein entsprechendes Posting....du darfst und kannst hier...aber du mußt erst nen Dummen finden der dir das abkauft. ;)



    goldgoldgold
    Um ganz sicher nicht von den pöhsen Ankaufsbuben beschissen zu werden, mußt du das Zeug scheiden lassen.
    Gibt keine andere Möglichkeit.


    Sanfte Grüße
    Der Misanthr :whistling: p

  • Rumpelstilzchen


    jetzt kommt Licht ins Dunkel, ist schon klar dass du einen Eid schwören musstest, in der Schweiz ist das noch Vorschrift.
    für mich bin ich von Deutschland ausgegangen, hier gibt es das nicht. lässt sich doch alles klären
    , braucht nur etwas Zeit


    die in Deutschland ansässigen Scheideanstalten (Recycling für Edelmetalle) sind überwiegend nichts anderes als Schrotthändler
    die Messlatte für diese Scheideanstalten gibt die Konkurrenz vor, wie z.B. eine Zertifizierung nach ISO9001
    dies bedeutet aber noch lange nicht, dass dort zertifizierte Barren hergestellt werden.
    Zertifiziert wird das Qualitätsmanagement des Betriebes, die Auftragsabwicklung


    diese Scheideanstalten schmelzen die Einlieferung und gießen einen Barren, daraus wird eine Probe entnommen und der Gold bzw. Silberanteil errechnet.
    manche bieten dir sogar an, dass du dabei zusehen kannst.


    mir ist keiner bekannt, der dann auch eine elektrolytische Trennung dann auch vornimmt.
    die schicken ihr Material dann auch zu einem Hersteller wie z.B. Umicore, dort wird die elektrolytische Trennung vorgenommen und
    z.B Barren hergestellt. Dies hat den Vorteil dass z.B. Umicore von der LBMA zertifiziert ist und somit Barren in "good delivery" herstellen.


    kannst du mir vielleicht mitteilen aus welchem Material die Anode besteht und was als Elektrolyt verwendet wird?
    die Kathode ist mir klar, nur welche Form verwendet man? Platte oder Stab?


    Grüße Edelweiss

  • @ *Edelweiss*


    Der Edelmetallprüfer muss bei uns in der Schweiz den Eid ablegen - nicht aber der Schmelzer.


    Zu Deiner Frage wegen der Affinage:
    Was ich sagen kann betrifft nur die Affinage von Material mit sehr hohem Feingehalt (Barren aus Goldminen).
    Es werden Kathoden in Grösse eines Dachziegels gegossen, oben mit 2 Ohren um sie dann im Bad festschrauben zu können. Die Anode ist natürlich Feingold - so kann man dann alles direkt einschmelzen. Die genaue Zusammensetzung vom Elektrolyt kenne ich nicht, wird aber sehr sauer sein.


    Vermutlich wird das Material mit tiefem Feingehalt im Ausland (Belgien?) mit entsprechend ganz anderen Grössen raffiniert

  • eine frage an die ganzen "cracks" hier die scheinbar richtig im thema sind: jepp, habe sicherlich ca 1,5 bis 2 kg sehr hochwertiges "zahnmaterial" (nein, noch nicht das aus somalia und ganz

    Bei solch kleinen Mengen ist die chemisch Scheidung wohl besser: Das Material wird in (HNO3/HCl) aufgeloest, und dann werden die Bestandteile getrennt; so geht _nix_ verloren, es sei denn, dass der Eimer mit der GoldLoesung umkippt und die Million dann in der Gosse sich unters Abwasser mischt :D


    Hatte auch PatronLupe solch ein Angebot gemacht, bzgl. seiner 10 kg, hat aber nicht drauf reagiert. Wenn Du e. paar Monate Zeit damit hast und irgendwie nach Leipzig kommen kannst, koennen wir die Trennung veranstalten, im Moment aber nicht (muss selber erstmal e. paar VorVersuche machen ...)

  • Die Art der chemischen Scheidung muss unterschiedlich betrachtet werden:


    1. - Ist das Ausgangsmaterial silberhaltiges Gold oder goldhaltiges Silber.


    2. - Silberhaltiges Gold wird verarbeitet, indem entweder das Silber mit Chlor in Silberchlorid (Ag Cl) übergeführt oder bei der Goldelektrolyse auf elektrolytischem Weg abgeschieden wird.


    3. - Goldhaltiges Silber wird entweder bei der Silberelektrolyse oder durch Lösen des Silbers in Säuren getrennt. Dabei unterscheidet man die Quartation, das ist ein Lösen des Silbers in Salpetersäure, und die Affination, das Lösen des Silbers in Schwefelsäure.
    Bei der Quartation soll ein Ausgangsverhältnis Silber zu Gold von 2,5:1 vorliegen.
    Dabei kann ein Silberfeingehalt von 995/000 bis 998/000 erreicht werden, das Verfahren ist allerdings heute nicht mehr sehr weit verbreitet.
    Im Gegensatz zu Gold und Platin ist Silber in konzentrierter, heißer Schwefelsäure löslich. Bei diesem Verfahren, der Affination, gewinnt man Gold mit 995/000 Feingehalt. Das Verfahren ist billig und wird vorwiegend angewandt, um die Anodenschlämme aus der Silberelektrolyse für die Goldelektrolyse aufzubereiten.
    Das übrig gebliebene Silber wird aus der Silbersulfatlösung mit Kupfer auszementiert, dann gewaschen, gepresst, geglüht und eingeschmolzen. Das so erhaltene Silber erreicht einen Feingehalt von 998/000 bis 999/000.


    wenn man primär am Gold interessiert ist, dann bietet sich die Goldelektrolyse an


    wenn du das gesamte Material in "Königswasser" auflöst, hast du ein großes Problem wenn das mit der Elektrolyse nicht klappt egal ob du es verschüttest oder nicht :P

  • Scheiden tut weh, egal ob von Frau oder Gold [smilie_happy]


    hab gerade in nem anderen Forum gelesen dass einer 10kg Prozessoren bei Scheideanstalt einlieferte um das Gold zu recyclen
    das haben sie auch gemacht! 97% des Vorhandenen konnte wiedergewonnen werden.


    nun tuts weh: die Abrechnung Wert des Goldes 347 € Gutschrift: nicht mal 50 €


    die Differenz: Scheidungskosten [smilie_happy]

  • cheffe...entschuldige bitte..ich wollte einfach über noch auszubrütende Eier keinen Riesenwirbel machen.


    Falls ich da einsteigen sollte, hörst du auf jeden Fall von mir.


    Man könnte mal ja mit einem Sackerl Glump rumspielen.


    cu DL

  • Tilo hat mich in e. PN darauf hingewiesen, dass man 585er Gold erst runterlegiert, damit es besser geloest werden kann.
    Was ich darauf antwortete stelle ich mal hier rein, weil es vielleicht auch andere interessiert u. der eine oder andere mal e. Versuch veranstalten will:


    Zum Aufloesen des Goldes ist daher nicht mal KoenigsWasser oder irgend e. andere schwer beschaffbare Chemikalie erforderlich, sondern es genuegt schnoede KochsalzLoesung und die 5 V aus dem ComputerNetzteil: Das Aufzuloesende Metall wird an den +Pol angeschlossen (rot); die Kathode (Minuspol, schwarzer Draht) kann aus Edelstahl bestehen, bspw. Edelstahltopf mit SalzLoesung, darin das EM aufgehaengt als Anode.


    Dabei entsteht Wasserstoff, also gut lueften (sonst ExplosionsGefahr), und es riecht nach ChlorGasen, aber mehr am Anfang. Das Aufloesen mit diesem Verfahren (das ich hier _vorschlage_, noch nicht getestet habe, haette gegenueber dem bewaehrten aufloesen mit KoenigsWasser auch die Vorteile,
    ==> dass die Bildung nitroser Gase vermieden wird (braune Daempfe), die weitaus giftiger u. gefaehrlicher sind als Chlor/ChlorOxide (da letztere groesstenteils direkt in der Loesung zu Chlorat reagieren, und ausserdem besser wahrgenommen werden).
    ==> und die PassivierungsWirkung des Silbers unter ChloridAnwesenheit (drum wird 585er erst runterlegiert) durch den Stromfluss umgangen werden wuerde, weil der Strom die PassivierungsSchicht durchfliessen wuerde und auch unterhalb derselben wirken koennte (und dieselbe vermutlich einfach abloesen wuerde) ...


    Vielleicht wills ja wer probieren, gibt ja genug GoldBesitzer hier; wenn ich dann selbst dazu komme gebe ich auch Bescheid; habe es mal mit der GoldBeschichtung el. Anschluesse getestet (schon lange her), das Gold hatte sich sofort runtergeloest.

  • Vielleicht wills ja wer probieren, gibt ja genug GoldBesitzer hier; wenn ich dann selbst dazu komme gebe ich auch Bescheid; habe es mal mit der GoldBeschichtung el. Anschluesse getestet (schon lange her), das Gold hatte sich sofort runtergeloest.

    blöde Frage von jemand, der gerade keine Meinung hat im weiten Netz nach 'ner passenden Antwort zu suchen:


    Lösen sich die anderen Metalle (Kupfer / Nickel, Zinn, Blei u.s.w.) da nicht ebenfalls ?


    Wie bekommt man das Gold da wieder 'raus ? (möglichst rein)

    Otto Fürst von Bismarck: Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

  • Es entsteht da sicherlich irgendein Goldchlorid / - säure ...


    Wie trennt man das am beesten in seinem Heimlabor ?


    (habe nämlich jede Menge Elektronikschrott 'rumzuliegen, an dem ich das gerne ausprobieren würde ... :thumbup: )

    Otto Fürst von Bismarck: Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

  • Ich befürchte , das Scheiden kann man nicht vernünftg in Heimarbeit darstellen.


    Natürlich kannst du deinen Schrott zerhacken und im Garten in einem feuerfesten Gefäss abbrennen , um den Plastik-Mist wegzubekommen .
    Dann kannst du alles in einem Plastikfass im Garten in Königswasser auflösen und dann elektrolytisch die Metalle wieder an einer
    Elektrode anlagern
    Ich hab jedoch keine Ahnung , welches Material die Anode/Kathode sein müssen und welche Spannung benötigt wird.
    Im Garten gehst du dem Entlüftungsproblem aus dem Weg...da wirds jede Menge Giftgas geben .....


    Am Ende hast du eben einen Klumpen Kupfer /Silber/Gold /nochwas 8o
    Den kann,man dann mit altem Silberzeug etc . zusammen scheiden lassen ...aber ob sich das lohnt ?

    Ich habe sehr viel Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben . Den Rest habe ich einfach verpraßt . ( G. Best )

  • m Garten gehst du dem Entlüftungsproblem aus dem Weg...da wirds jede Menge Giftgas geben .....

    Das Giftgas wuerde man unbedingt vermeiden; also entweder das gesamte Abgas wirksam filtern, oder nicht erst abbrennen ...
    Sonst merken es die Nachbarn, ausser in 1km Umkreis wohnt keiner ...
    Pyrolysieren wuerde man evtl. hoechstens die blossen Chips, um das KeramikGehaeuse muerbe zu machen; das Plaste nicht mit ...


    Bei der Elektrolyse ist es eine gute Idee, darauf zu achten, dass keine AmmoniumVerbindungen in Loesung sind (bspw. aus ElektrolytKondensatoren oder Zink-Kohle-Batterien (normal & alkalisch) ), denn man will auf keinen Fall _ChlorStickstoff_ (alias "Dulongs explosives Oel") entstehen lassen ... : ( http://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=103402 )


    Bspw. der Entdecker des ChlorStickstoff, Dulong, ging dabei halb drauf ... ; ihr wollt vermutlich nicht die Fehler der Chemiker der letzten paar Jahrhunderte selber wiederentdecken ... ; daher sei angemerkt: Chemie ist e. Wissenschaft, wo man e. gute Karte ueber "no-go-areas" unbedingt haben sollte ...
    Insofern ist das Verbrennen/Pyrolyse fuer den Laien die sicherere Methode, weil hinterher in der Asche die Chemie weitaus ueberschaubarer ist ...; von den Abgasen aber fernhalten !


    Bspw. wuerde es wie folgt funktionieren:
    ==> Von ebay e. sog "Brennofen" besorgen, in den etwas hineinpasst (ca. 300 EUR)
    ==> und dann die TemperaturRampe so steuern, dass die Entwicklung von Gasen langsam genug von statten geht, dass diese abziehen koennen (ZwangsBelueftung !)
    ==> Bis zur GelbGlut erhitzen; dann sollte die Asche einigermassen sauber sein.
    So jeden Tag einige kg Leiterplatten pyrolysieren, und dann weiter zum naechsten Schritt.


    Eine 100%ig gut funktionierende und ausfallsichere Belueftung (mehrere Luefter zu je 100 m^3/Stunde) ist das mindeste, was man erstmal installieren sollte ...; giftig kanns immer werden, man sollte vorher genau wissen, was man macht:
    ==> keine nitrosen Gase einatmen (die braunen Daempfe vom Aufloesen der EM/Kupfer etc. in KoenigsWasser oder HNO3); diese wirken wohl oft so, dass man denkt, man waere davongekommen, aber X Stunden spaeter stellen sich dann serioese VergiftungsErscheinungen ein ...

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