Gab es früher Umsatzsteuer auf Gold in Deutschland?

  • Hallo Freunde,


    ich könnte ein wenig eure fachmännische (oder auch fachfrauliche) Hilfe gebrauchen.


    Vor einigen Tagen habe ich zu später Stunde 8| eine kleine Wette abgeschlossen. Es ging dabei um die Frage, ob es früher schon einmal ein Zeit gab, in der Umsatzsteuer auf den Verkauf von Gold (Goldmünzen und/oder Goldbarren) erhoben wurde. :hae:


    Mir ist es so in Erinnerung, als könnte dies vielleicht 1985- 2000 gewesen sein. Bisher habe ich Hinweise in EU-Verordungen und Kommentaren gefunden, die daraufhindeuten, dass es so etwas gegeben haben könnte. Diese sprechen von einer Abschaffung dieser Steuer ab 1.1.2000. Unklar ist aber, ob sie tatsächlich auch zuvor erhoben wurde.


    Vielleicht hat eine/r von euch dazu den passenden Tipp.
    Ich freue mich jedenfalls über jeden Beitrag. [smilie_denk]


    Grüße an alle
    Connor

  • ja, früher gab es USt auf Goldverkäufe in Deutschland...das hat der deutsche Finanzminister aber ganz schnell abgeschafft, weil sie praktisch nicht einnehmbar war. Die Anleger haben sich dann Goldbarren in Luxemburg oder der Schweiz geholt, wo diese nicht anfiel.


    Aus dieser Erfahrung heraus ist es auch wenig wahrscheinlich, daß das nochmal eingeführt wird. Zudem wäre dies eine explizite Benachteiligung einer bestimmten Anlageklasse. Es gibt auch keine umsatzsteuer auf Investmentfonds, warum sollte es dann USt auf Gold geben?

  • Hallo Mitleser,


    mir geht es nur darum, ob es das schon mal gab. Nicht darum, ob es wiederkommt.


    Ich werde einfach nur die Wette gewinnen, wenn ich eine Quelle dazu auftun kann.


    Hast du vielleicht eine?


    C.

    "Gerade wieder frisch gelesen: George Orwell`s 1984..... am Ende jubeln sie dann alle."

    Connor MacLeoad

  • Ich kann micht nicht daran erinnern, dass auf Gold-Anlagemünzen oder Goldbarren, MwSt. in der Vergangenheit in Deutschland fällig wurde.
    Einen angenehmen Abend.

  • Ja, diese Umsatzsteuer gab es definitiv. Ich habe hier noch Kaufbelege von der Bank, auf denen diese explizit ausgewiesen ist. Damals war es so, dass die Steuer nur bei Münzen anfiel; Barren waren befreit. Seit dem Jahr 2000 ist Anlagegold in jeder Form von der Umsatzsteuer befreit.

  • ............., als könnte dies vielleicht 1985- 2000 gewesen sein. Bisher habe ich Hinweise in EU-Verordungen und Kommentaren gefunden, die daraufhindeuten, dass es so etwas gegeben haben könnte. Diese sprechen von einer Abschaffung dieser Steuer ab 1.1.2000. Unklar ist aber, ob sie tatsächlich auch zuvor erhoben wurde.
    .............


    Grüße an alle
    Connor

    hi,


    also ich hab so Mitte 1991 einen 10 Gramm Barren bei der Volksbank gekauft, und die haben mir damals Mehrwertsteuer berechnet (waren damals glaube ich 14%)


    gruß
    100EURO

  • Anlagemünzen sind grundsätzlich umsatzsteuerpflichtig. Nur bestimmte Münzen sind davon mittlerweile ausgenommen. Guckst Du hier.

    Ich habe nur Händlerrechnungen von Goldkäufen ohne die Erhebung von MwSt.
    Ist schon ein interessantes Thema, deshalb habe ich vorhin mal alle Händler - Rechnungen aus der Vergangenheit durchgeschaut.


    Einen angenehmen Abend.

  • Leutz, Queckgold hat den richtigen Link doch schon gepostet. Wikipedia weiss ne ganze Menge: :)


    Anlagemünzen sind gemäß Richtlinie 77/388/EWG des Rates vom 17. Mai 1977 grundsätzlich umsatzsteuerpflichtig.
    Geändert durch die Richtlinie 98/80/EG des Rates vom 12. Oktober 1998 (Bekanntgabe der Liste der von der Umsatzsteuer befreiten Anlagemünzen gemäß Art. 26b Buchstabe A Ziffer ii) im Amtsblatt der Europäischen Union unter ABL. EU 2005 Nr. C 300 S.10) können sie jedoch von der Umsatzsteuer befreit werden.
    Diese Befreiung gilt jedoch nur für Goldmünzen und nur unter bestimmten Voraussetzungen: Die Münze muss

    1. nach dem Jahr 1800 geprägt sein und
    2. einen Feingehalt von mindestens 900/1000 aufweisen und
    3. im Herkunftsland gesetzliches Zahlungsmittel sein oder gewesen sein und
    4. der Verkaufspreis darf den Offenmarktwert ihres Goldgehalts nicht mehr als 80 % übersteigen.
  • Es muß wohl mal kurzzeitig zwischen WK1 und WK2 eine Umsatzsteuer auch auf Anlagebarren gegeben haben. Ich erinnere mich definitiv, dass mein Großvater das erwähnt hatte. Allerdings ist der Großvater schon vor über zehn Jahren gestorben, keine Unterlagen mehr da ... Nun habe ich schon im Netz gesucht aber leider -ich suche noch ein Weilchen weiter ...

  • Vielen Dank an alle, die sich jetzt hier den Kopf zerbrechen.


    So ganz klar ist die Frage noch nicht beantwortet. :hae:
    Das Problem, das ich mit den EG-Infos bisher hatte war, dass daraus nicht klar zu erkennen ist, ob tatsächlich eine Umsatzsteuer erhoben wurde oder ob davon abgesehen wurde.


    Das beste wäre natürlich, wenn einer eine Kopie von einer Rechung machen könnte, dann alle personenbezogenen Angaben mit Edding schwärzt und dann den Scan der Kopie mal einstellt. Ich weiß, es ist viel verlangt. Dafür würde es wirklich Licht ins Dunkel bringen. Vielleicht findet sich ein so netter Mensch hier? [smilie_blume]


    Bis dahin nochmals Danke!!!
    Connor

    "Gerade wieder frisch gelesen: George Orwell`s 1984..... am Ende jubeln sie dann alle."

    Connor MacLeoad

  • Jepp....es gab hier definitiv Umsatzsteuer auf Goldbarren und Münzen, die aber dann leider abgeschafft wurde.
    Sehr schade wie ich finde. Ich wünsche mir zu Weihnachten das die 19% draufkommen. ;)


    Sanfte Grüße
    Der Misanthr :whistling: p
    PS....die Thematik des Umsatzsteuerbetrugs mittels Goldbarren/Scheideanstalten wurde einmal in der Serie "Schwarz/Rot/Gold" sehr gut behandelt. Aber solch tolle Serien werden ja heute nicht mehr produziert. Stattdessen bekommt man Dr. House oder Florian Silbereisen in der Glotze zu sehen. Armes Deutschland. :D

  • ....................................................................................................................
    aluhut .. das grundproblem ist, dass man mit fakten gegen emotionen arbeitet.
    neurologisch gesehen werden fakten immer den kürzeren ziehen, unser gehirn verarbeitet gefühle viel stärker als sachinformationen.
    l. benecke

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