Offene Situation bei Platin und Palladium
Ein neuer Marktbericht stellt Prognosen
GFMS (Gold Fields Metal Services) hat am Donnerstag erstmals einen Bericht zur Situation am Platin- und Palladium-Markt veröffentlicht. Bei beiden Metallen bestehe grundsätzlich ein Angebotsdefizit, stellt der Bericht fest. Erhöhte Flexibilität bei der Nachfrage lasse eine Einebnung der Preisdifferenz zwischen den Metallen erwarten.
Fdr. Vancouver, 6. Mai
GFMS stellte am Donnerstag in London und Johannesburg erstmals einen Bericht zur Situation am Platin- und Palladium-Markt vor, nämlich den «Platinum & Palladium Survey 2004». Darin prognostiziert die Firma, dass die seit einiger Zeit bestehende markante Preisdifferenz - Platin notiert zurzeit bei über 800 $ je Unze, Palladium bei rund 250 $ - zusehends kleiner werden dürfte. Das hänge damit zusammen, dass die beiden Metalle wegen ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften bis zu einem gewissen Grad substituierbar seien, vorab bei der Produktion von Abgaskatalysatoren für die Automobilindustrie. Seitdem der Preisunterschied in den letzten Jahren den Betrag von 1100 $ je Unze überschritten habe, seien die Endnachfrager in der Verwendung der Metalle bedeutend flexibler geworden.
Gestiegene Nachfrage nach Platin
Obschon das teurere Platin mit dem billigeren Palladium ersetzt wird, steigt die Nachfrage des Ersten. Das Angebotsdefizit bei Platin, wo Südafrika mit 78% der Produktion das globale Angebot dominiert, ist gemäss GFMS seit 1999 ständig gewachsen. Das Wachstum ist vorab eine Folge der um 74% gestiegenen Nachfrage nach Abgaskatalysatoren für Dieselmotoren sowie deutlich höherer chinesischer Schmucknachfrage. Die Produktion habe mit der gestiegenen Nachfrage nicht Schritt gehalten. Bestehende Expansionspläne von Platin-Produzenten dürften das Defizit indessen markant abbauen. Im Übrigen könnten laut GFMS die steigenden Preise die Nachfrage vorab für Schmuck stets kleiner werden lassen.
Drohende Angebotslücke bei Palladium
Bei Palladium, wo Russland mit einem Anteil von rund 42% wichtigster Produzent ist, hat das Defizit laut dem Bericht seit 1999 deutlich nachgelassen, vor allem deshalb, weil die früheren hohen Preise zu reduzierter Nachfrage bei Katalysatoren und im Elektroniksektor geführt haben. Gleichzeitig stieg die Produktion um 14%. Laut GFMS sind die russischen Lagerbestände im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen, was dazu führen könnte, dass der Preis wieder zu steigen beginnt, ausser die Angebotslücke würde durch eine erhöhte Produktion geschlossen.
Quelle:
http://www.nzz.ch/2004/05/07/bm/page-article9KY6B.html
Viele Grüsse
Mysti