Tja, auch oder gerade kreative Köpfe haben es nicht gerade leicht. Versucht mal, einer sturen Sachbearbeiterin auf der ARGE (Hartz IV) klar zu machen, dass Schreiben Arbeit ist, auch wenn sie nicht sofort sondern nur bei erfolgreichem Verkauf der Texte Geld einbringt. Ihrer Ansicht nach sitze ich anscheinend den ganzen Tag vor dem Fernseher, stattdessen bin ich einen Großteil meiner Zeit am Arbeiten (Recherche, Texte schreiben, Texte editieren und versenden usw)
Daneben nehme ich (leider nur hin und wieder) Lektorats- oder Korrektoratsaufträge und Übersetzungen an und gebe Nachhilfe (meine einzige regelmäßige und halbwegs planbare Einnahmequelle).
Wenn ich alle Texte verkaufen würde, bei denen ich noch auf eine Antwort warte, würde ich mal eben mehrere Tausend USD verdienen. Leider verkaufen selbst erfahrene Autoren nur ca. 60 % ihrer Texte, weil nicht immer jeder Text gerade passt, selbst wenn die Qualität stimmt. Und bis man sich einen Namen gemacht hat und nach und nach gemerkt hat, was welcher Auftraggeber wirklich haben möchte, ist die Ablehnungsquote noch deutlich höher (bei mir bisher bei über 90 % )
Trotzdem habe ich nicht vor, aufzugeben. Das, was ich mache, ist mein Traumberuf. Ja, ich würde auch einen Nebenjob annehmen, wenn er halbwegs vernünftig bezahlt wäre und mir ein wenig finazielle Sicherheit geben würde, nur leider gibt es kaum Nebenjobs in meiner Gegend und wenn doch, bin ich überqualifiziert oder scheide aus gesundheitlichen Gründen aus. Inzwischen suche ich einen Job in einer Großstadt, da ich dorthin ziehen möchte (aus privaten Gründen) und ohne einen Job den Umzug nicht stemmen kann. Außerdem habe ich keine Lust, mich nach meinem Umzug wieder beim Amt melden zu müssen. Also muss ich entweder jetzt einen ganzen Schwung an Texten verkaufen oder einen Job finden